Grenzen des Gates Riemens?

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Hatte letztens eine Tour bei der der Boden zwar noch recht weich aber die Luft unter 0° war und der Matsch am Bike festfror. Dabei ist mir zwei Mal der Riemen runtergesprungen. Riemenspannung stimmt, ist mit Gates Gewicht eingestellt. Ist mir so auch noch nie passiert. Gibt es ähnliche Erfahrungen?
Bisher lief der Riemen pflegefrei unter allen Bedingungen mehrere Ausfahrten unter ähnlichen Schlammbedingungen.
Hier mal Bilder vom Bike nach der Fahrt:

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Zwar schon etwas her...

aber ich denke du hast physikalische Zustände gefunden, die nahezu jeden Antrieb (außer vielleicht geschlossener Kardan oder Kettenkasten) außer Gefecht setzen.
Bei den Temperaturen friert der Matsch zwischen Riemen und Zähnen, damit erhöht sich der wirksame Durchmesser, der Riemen kann überdehnt werden. Ich denke du hattest Glück, dass der Riemen nicht gerissen ist.

Die Kette hat unter diesen Bedingungen noch den geringen vorteil, dass die Kontaktflächen deutlich kleiner sind, und dadurch ein höherer Druck dafür sorgt, dass die Kette noch auf dem Ritzel läuft. Aber auch nur bei SSP oder Nabenschaltung ohne Kettenspanner, d.h. mit hoher Kettenspannung...
 
Hi,
wir kennen uns von der defekten Hinterradnabe (Acros Nineteen). Jetzt ist eine Pinion-Nabe drin.
Heute ist mir bei ähnlichen Bedingungen zunächst der Riemen abgesprungen, danach gerissen.
 
gerissen, krass, wie sieht so ein gerissener riemen aus? ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es den so einfach zerreisst, da müssten doch die riemenräder auch schon was ab bekommen
 
hm, also angesichts des umstandes, dass man sich locker mit diesem riemen aufhängen könnte, habe ich da echt zweifel, dass es den so während der fahrt zerreisst, setzen sich die zwischenräume mit festfrierendem material zu dann ist auch keine antriebskraft mehr vorhanden, der riemen springt über oder rutscht oder fällt ab. fährt man den riemen mit pinion, sprich, hat die übersetzung zwischen kurbel und riemen, dann tritt sicherlich eine drehmomenterhöhung ein, bei schaltung hinten ist es 'nur' die beinkraft und die schafft den riemen nicht. mir hat es schon reichlich fingerdicke äste durch den antrieb gezogen, auch ist mir schon einige male der riemen durch gefrorenen matsch oder äste runtergesprungen, wie ja auch oben beschrieben, aber dadurch ist weder der riemen gerissen noch deutlich länger geworden, sonst hätte ich ja hinterher die riemenspannung wieder anpassen müssen. entweder hat der riemen schon andere beschädigungen abbekommen oder hatte wohl einen defekt. welche laufleistung hatte den dein riemen weg?
 
Hallo,
die Laufleistung ist eher gering, vielleicht 50 Touren a 30km, also keine 2000km.
Merkwürdig ist, dass der Riemen 15m vor dem Riss abgesprungen ist. Das hatte ich noch nie.
Dass das Ding keinen Frost verträgt, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Am Sa war es ca 6°C warm, davor hatte ich jedoch Touren bei ca. -10 bis -5°C.
 
Frost als Ursache denke ich eher auch nicht, habe einige Touren im -15 bis -5 °C Bereich bewältigt, gefühlt wird der Riemen etwas steifer. Laufleistung ist bei mir ähnlich, viel Mittelgebirge, viel Dreck und Schlamm, das Antriebsriemenrad hat nur noch die halbe Zahndicke, beim Riemen ist die blaue Farbe in Zugrichtung natürlich auch schon lange weg, ansonsten sieht der noch ganz gut aus. Bin jetzt auf 1:1 Übersetzung umgestiegen und musste dementsprechend einen längeren Riemen einbauen, da konnte ich mal beide nebeneinander legen und den Verschleiß vergleichen, man sieht dem Riemen das Einsatzgebiet schon an aber so konnte ich nichts Bedenkliches feststellen. In die Gegenrichtung biegen soll ja laut Nicolai auch unproblematisch sein, nur Knicken ist schlecht, da brechen wirklich die Karbonfasern im Riemen. Abgesprungenen Riemen ohne Hinterradausbau wieder aufziehen ist ja auch nicht in Ordnung, hat meiner aber auch schon paar Mal durchmachen müssen, meist passiert das in Situationen wo ich keine Steckachse vom Hinterrad ziehen möchte ;)
Mal ein Bild von der letzten Weihnachtstour, gestern waren die Verhältnisse recht ähnlich plus Schnee und Eis, das Bike sieht quasi unverändert aus :)

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Das ist schon eine weitere Evolution vom Rahmen, der erste hatte keinen Joke hinter der Pinion und flexte recht stark beim Antreten oder im Wiegetritt. Das ist jetzt nicht mehr so zu merken, aber wenn es etwas in den Riemen zieht, merke ich schon, dass der Rahmen da etwas nachgibt.
 

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Ein Zustand, den ich für Gates auch noch nicht auf dem Schirm hatte. Ich fürchtete eher verstärkten Verschleiss bei Matsch (was ja nicht der Fall ist).
Aber es entbehrt nicht einer gewissen Logik. Fehlende Seitführung, rundes Profil, relativ weiches Material.
Normale Zähne gehen einfach durch den anfrienden Dreck durch. Sollte sich wirklich Dreck angefroren sammeln, wird er von den spitzen Zähnen einfach weggebrochen. Zudem kann die Kette nicht seitlich weg.
Also haben wir doch ne Grenzbedingung gefunden, wo der Gates nicht funktinoniert.
 
Naja, der Verschleiß ist meines Erachtens unter gezeigten Bedingungen schon höher, zumindest was die Riemenräder angeht. Mir ist das anfangs gar nicht so aufgefallen, ich muss zugeben, mein Bike sieht wirklich immer so aus, das bekommt extrem selten mal ne Wäsche. Erst als mich ein anderer Riemenfahrer darauf hingewiesen hat, habe ich bemerkt, dass die Zähne am Antriebsriemenrad wirklich nur noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke haben. Das ist natürlich schon ärgerlich wenn man den Preis des Riemenrads bedenkt, die Spiderversion mit 39 Zähnen kostet so um die 95 Euro. Dafür kann ich aber einige Kettenblätter kaufen. Beim Riemen gehts ja dann gleich weiter, mag ich gar nicht ausrechnen, wieviele Ketten ich dafür bekäme aber zumindest hält mein Riemen schon länger als das Riemenrad.
Ansonsten habe ich diese riemenungeeigneten Bedingungen bis jetzt sehr selten erlebt, das scheint wirklich nur dann zu passieren, wenn die Lufttemperatur unter null ist aber noch ungefrorener Boden durchfahren wird. Letztes Wochenende hatte ich bei 1-4 °C auch von Eis über Schnee bis Schlamm/Matsch alles dabei, da lief der Antrieb völlig problemlos obwohl streckenweise weder Reifenprofil noch irgendetwas vom Riemen zu erkennen war. Vielleicht wäre doch ein Riemenschutz mal ein interessantes Projekt.
 
Schau dir die Kosten bei neueren 1-fach Antrieben an. Und beim dem Einsatz verschleissen die auch eher.
Nen Antrieb braucht Pflege. Nach solchen Matschtouren wird bei mir (kein Gates) einfach mit Wasser abgespült, solange der ganze Gatsch noch feucht und weich ist. Wenn man die Scheiße antrocken lässt, hat man hervorrangendes Schleifmittel.
Beim Gates wäre das wohl noch wichtiger.
 
a propos Frost: lt. Datenblatt verträgt der Riemen weit mehr als der menschliche Körper: -53 bis 85 °C
Habe den Riemen nochmal genau besehen, es ist überhaupt kein äußerer Defekt zu sehen.
Als Ursache für das Versagen könnte ich mir noch Aufsetzen auf ein Hindernis vorstellen. Habe auch schon eine Diskussion über Bash-guards für Riemen im Forum gesehen.
Die Konkurrenz kann's:
https://issuu.com/why_gbr/docs/nicolai-katalog-2016-online/17

a propos Riemen fällt ab:
Wenn der Riemen beim Fahren von den Riemenscheiben abfällt, ist er sehr wahrscheinlich beschädigt und sollte ersetzt werden. Wenn Sie sich auf einem Trail oder von zu Hause weg befinden, können Sie möglicherweise mit dem erneut aufgespannten Riemen zurückfahren, aber nur unter geringer Last.
Aus: "http://de.gatescarbondrive.com/resources/faqs".
 
Schau dir die Kosten bei neueren 1-fach Antrieben an. Und beim dem Einsatz verschleissen die auch eher.
Nen Antrieb braucht Pflege. Nach solchen Matschtouren wird bei mir (kein Gates) einfach mit Wasser abgespült, solange der ganze Gatsch noch feucht und weich ist. Wenn man die Scheiße antrocken lässt, hat man hervorrangendes Schleifmittel.
Beim Gates wäre das wohl noch wichtiger.

ist schon richtig, ich finde allerdings diesen 1x11 bzw 1x12 wahn auch einfach unsinn, preislich wie auch hinsichtlich gewichtsverteilung und optik. ein solide aufgebauter 2fach antrieb hat mehr speizung, weniger sprünge und kostet im vergleich zu 1x12 vielleicht ein viertel und wiegt auch weniger. vorallem kann ich ketten im 5er pack für unter 20 euro kaufen und wechsel halt einfach wenn die kette verrostet ist. ich kann meine bikes meistens nur alle 1-2 wochen mal pflegen und kann die dann auch nicht klatschnass in die werkstatt stellen, muss mich halt um die bikes von frau und kumpel auch noch kümmern und da wollte ich halt ein bike das nicht so viel pflege braucht. pinion & gates kommen dem schon recht nahe und bis jetzt funktioniert das auch ganz gut, abgesehen vom abgenutztem riemenrad vorn. für mich macht das mit der pflege auch nicht so viel sinn, da wo ich fahre sieht das bike nach spätestens 15 min gleich wieder so aus, also ist der betriebszustand dauerhaft wie abgebildet und ob es nun dreckig oder sauber in der werkstatt steht macht da keinen unterschied ;)
der trockene dreck fällt sowieso gleich wieder aus dem riemen und der frische, feuchte kommt sowieso neu drauf.
 
@dukestah genauso handhabe ich das mit meinem Ketten-Singlespeed auch - das braucht wenig bis keine Pflege und ist permanent eingesaut. Die (singlespeed-) Kette hält ewig, die Zahnräder auch. Die Frage ist doch eher, ob Pinion mit Kette deutlich anfälliger ist als Pinion mit Riemen. Da habe ich so meine Zweifel...
 
hm, fahre selbst auch singlespeed mit kette (3/32") im gelände und kann jetzt nicht behaupten, dass das ewig hält. bin jetzt seit ner weile mit der knc singlespeed kette unterwegs, die macht schon ne recht gute figur aber habe vorher in 2 jahren 3 oder 4 ketten gebraucht. von kettenriß bis halt einfach verrostet war da alles dabei. auch zeigt das ritzel hinten gute abnutzung, habe da nun auch schon das zweite drauf. werde irgendwann mal auf 1/8" umbauen, mal sehen ob das dann noch mehr aushält.
so bin ich ja generell mit dem riemenantrieb zufrieden, ich hatte ja zum glück noch keinen riß und nur weil er nun 2x bei widrigsten bedingungen runtergesprungen ist (plus 2x oder 3x mit ast im antrieb, was mich wahrscheinlich die kette komplett gekostet hätte) seh ich jetzt nicht gleich eine generelle untauglichkeit. nur optimierungspotential ;)
 
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