Gravel zu lang?

Hallo zusammen, ich habe mir diese Woche ein neues Gravel zugelegt mit dem Zweck Mehrtagestouren damit zu fahren sowie zur Arbeit zu pendeln (10km einfach).
Nun bin ich verunsichert, ob es mir zu groß ist oder ob ich die Haltung durch den Umstieg vom Trekkingbike einfach nicht gewöhnt bin. Ich bin weiblich und habe bei einer Größe von 175cm eine eher kürzere Schrittlänge von 81cm.
Beim Fahrrad handelt es sich um das Cube Nuroad Race FE im 2025er Modell. Grundsätzlich wirkte das Fahrrad zunächst sogar eher klein auf mich, weshalb ich das S Modell mit einer rahmenhöhe von 53cm gar nicht in Betracht gezogen habe. Jetzt frage ich mich aber, ob ich meine Arme zu sehr überstrecke, ich hatte nämlich schon das Gefühl, mich sehr nach vorne strecken zu müssen, um die Hände vorne richtig im Griff zu platzieren.
Vielleicht lässt sich auch schon was machen mit einem kürzeren Vorbau? Standardmäßig kommt das Nuroad mit 90mm.
Bin dankbar für jede Hilfe, auch zur richtigen Position :-)
Wie ist denn die Position der Kniescheibe über der Pedalachse? Ich würde mal tippen, dass die hinter der Pedalachse liegt. Mir sieht das so aus, dass Du den Sattel ein wenig nach vorne machen kannst. Und ein wenig tiefer. Grundsätzlich sieht das von der Größe her passend aus für mich. Wenn ich vom Trailbike aufs Gravel umsteige denke ich auch eher, wow ist das lang. Ich fahre aber auch fast immer in den Drops. Wenn ich dann aber ein paar Kilometer fahre und wirklich mal Gas gebe ist das dann in Ordnung. Ansonsten halt ein kürzerer Vorbau.
 
Ich habe angerufen und das S ist bei ihnen nicht verfügbar, damit erübrigt sich die Frage nach dem Umtausch ☹️
Ist es denn so viel zu groß, dass es besser wäre ich verkaufe es? Der Reach beim S ist ja nur 3mm kleiner, macht das wirklich so einen Unterschied?
Es gibt auch Lenker mit extra kurzem Reach, auch Compact genannt. Mal schauen wieviel Reach der jetzige hat und ob es einen mit weniger gibt.
 
Weil hier viel vom Vorbau und Sattel die Rede war: Beim Vorbau kann man in Schritten von rund einem Zentimeter eine spürbare Veränderung erreichen.
Es hat aber hier im Forum auch schon mal jemanden gegeben, die oder der meinte, zwischen zu lang oder zu kurz liege bei ihr oder ihm ein halber Zentimeter.

Beim Sattel hingegen sind in allen Richtungen schon fünf Millimeter sehr deutlich spürbar, bei der Neigung schon ein, zwei Grad (geschätzt).

Also Vorsicht bei der Einstellung, nicht in zu großen Schritten verändern! Und am besten erst mal so ungefähr einstellen, dann einige Tage oder Wochen fahren und erst dann etwas verändern.

Und was die Sitzhöhe angeht, da bitte mal jemanden, hinter dir her zu fahren und darauf zu achten, ob dein Becken beim Pedalieren waagerecht bleibt oder kippt. Wenn es kippt, dann den Sattel einen halben Zentimeter runter und die Übung wiederholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gerade gemessen und das Sitzrohr ist nur 52cm lang. Wieso bezeichnet Cube die Rahmenhöhe dann als 56cm? 52cm klingt ja erstmal nicht verkehrt?
 
Ich habe gerade gemessen und das Sitzrohr ist nur 52cm lang. Wieso bezeichnet Cube die Rahmenhöhe dann als 56cm? 52cm klingt ja erstmal nicht verkehrt?
Die Angabe orientiert sich nicht am Sitzrohr, sondern am Oberrohr:

IMG_0920.jpeg
 
Weil die Sitzrohrlänge = Rahmenhöhe spätestens seit Kompaktrahmen(Giant)/abfallendem Oberrohr out ist.

Ich bin 2cm kleiner mit 2cm kürzerer Innenbeinlänge. Mein Rahmen hat einen Reach von 378mm mit einem 90er Vorbau. Als Mann habe ich allerdings wahrscheinlich etwas längere Arme.

Voll daneben liegst du auf jeden Fall nicht, wenn überhaupt.

Bei einem Bikefitting wird erstmal die Sattelposition korrekt eingestellt. Fang damit an.

Danach kannst du mit Spacern, Vorbau, Lenkerposition, Breite, (Lenker)Reach rumexperimentieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztendlich braucht es für das erste sportliche Rad aber auch einiges an Gewöhnung. Fahr einfach mal die ersten 1000km und probiere in kleinen Schritten unterschiedliche Postionen aus.
Den Fehler machen sehr viele, ein sportlicheres Rad hat auch eine sportlichere Sitzposition, wobei das auf den Bildern eher moderat aussieht.
Erst mal mit passendem Sattel längere und sportlichere Touren machen und dann noch Feinschliff betreiben, dann geht das auch.
 
Ich finde die Rahmengröße ok - Sitzposition ist ev. ein wenig zu hoch, ev. mal eine Sattelstütze ohne Versatz ausprobieren. Ein guter Händler hilft hier gerne!

70er Vorbauten sind für MTB´s - am Gravel ist das eine Notlösung und max. für XXS oder XS-Rahmen eine Option.
 
Kurzes Update, ich war nochmal beim Händler und er hatte einen Mitarbeiter, der die Fahrräder von Rennradmannschaften gefittet hat. Dieser hat auch gesagt, dass die Sattelhöhe nicht passend ist, dass es ansonsten aber die richtige Größe ist und mir das Rad eingestellt. Jetzt fühlt es sich viel passender an! Nächstes Wochenende wird dann bei der ersten Tour gleich getestet :)
 
@spaghetto: vielleicht magst du noch mitteilen was er wie eingestellt hat, dann können andere evtl. noch was daraus mitnehmen. Und viel Spaß beim Radeln!
Danke! Ich bin mir da leider nicht ganz sicher, weil er italienisch gesprochen hat und er es so schnell gemacht hat, dass ich es mit meinem fehlenden Wissen nicht genau sagen kann. Aber ich sollte mich unter anderem so aufs Rad setzen, dass meine Zehen mit gestrecktem Fuß gerade so über dem Boden schweben und danach hat er den Sattel eingestellt.
 
dabei ist die Sattelhöhe allein von Kurbellänge, Tretlagerposition und Beinlänge abhängig.

der Boden als Referenz ist -- komisch.

Egal, wenn es sich besser anfühlt ist es ja gut.
 
das finde ich schwieriger weil die Beweglichkeit des unteren Rücken/Hüftgelenks mehr damit zu tun hat als reine Längenmaße (Natürlicherweise Hüftgelenk - Schulter; Armlänge. Gewissermaßen entscheidet sogar die Schulterbreite noch ein bißchen mit. Aber viel mehr noch die Beweglichkeit.

Beeinflussen lässt sich das dann durch Spacer, Vorbaulänge, Lenkerbreite und Lenkerreach und Flare. Wer gerne in den Drops fährt wird dazu noch auf Länge und Form der Drops, sowie darauf achten ob die nicht nur Flare sondern auch Sweep haben.

Und wenn man sich dem annähern will immer nur einen Wert gleichzeitig ändern, sonst wird es wirklich unübersichtlich.
Aber dafür gibt es professionelles Bikefitting.
 
Da hier oft der Reach als das Maß aller Dinge genannt wurde: ob das Rad groß ausfällt oder sich groß anfühlt hat nicht so viel mit dem Reach zu tun. Ich teste gerne Räder im Kollegenkreis und manche sehen auf dem Papier groß aus, fühlen sich dann aber sehr kompakt an und umgekehrt. Gerade hier kann man sehen, dass sich beim Reach zwischen den Größen nicht viel tut, dafür beim Oberrohr und Sitzwinkel. Wenn Freunde stationär kaufen wollen und mich fragen ist meine Antwort immer, die jeweils kleinere und größere Größe zur empfohlenen Größe probezufahren. Da gab es schon Überraschungen in beide Richtungen. Wenn ich mir die Bilder im ersten Beitrag ansehe würde ich aber schon sagen, dass das passt.
 
Anhand der Fotos würde ich per Ferndiagnose sagen, dass der Rahmen passt. Kürzerer Vorbau wäre mein erster Punkt falls es sich nach ausgiebiger Tour immer noch nicht gut anfühlt. Lenker mit kürzerem Reach wäre auch eine Option, ist aber mit wesentlich mehr Aufwand verbunden.

Die passende Sattelhöhe kann man natürlich auch berechnen, aber auch relativ einfach austesten. Hüfte gerade halten, Pedal auf 1/2 Sechs, dabei sollte das Bein leicht gewinkelt sein wenn Du mit dem Vorderfuß auf dem Pedal bist und nahezu durchgestreckt wenn Du mit der Ferse draufstehst.

Und sorry, aber der
Ich bin mir da leider nicht ganz sicher, weil er italienisch gesprochen hat und er es so schnell gemacht hat
muss in die Bumsierung.
 
Ich finde, die richtige Sattelhöhe bestimmt man am besten nicht statisch oder durch Berechnung, sondern in dynamischem Zustand. Man fährt mit einer voreingestellten Höhe und eine zweite Person, die hinterher fährt gibt Feedback, ob das Becken beim Kurbeln zur Seite abkippt. Wenn nicht, ein paar Milimeter höher und das Ganze wiederholen. Wenn es aber der Fall ist, ein paar Milimeter runter mit dem Sattel. Das Ganze wiederholen, bis es nicht mehr auftritt. Die Prozedur würde ich natürlich mit Radschuhen machen, nicht mit Sandalen oder Hausschuhen wie in den ersten Bildern.
 
Ich finde, die richtige Sattelhöhe bestimmt man am besten nicht statisch oder durch Berechnung, sondern in dynamischem Zustand. Man fährt mit einer voreingestellten Höhe und eine zweite Person, die hinterher fährt gibt Feedback, ob das Becken beim Kurbeln zur Seite abkippt.
Das kann man so machen, nach einer erfolgten Grundeinstellung.
Und da, so meine Erfahrung, funktioniert die Fersenmethode tadellos. Danach ist so eine Kontrollfahrt nicht notwendig.
 
Die Fersen Methode ist klassisch und natürlich richtig. Mir ist nur aufgefallen, dass viele die Streckung aus einer Beckenneigung und/oder Beckenrotation holen, was dazu führt, dass der Sattel die entsprechenden Millimeter zu hoch eingestellt ist. Manche schwanken beim Kurbeln dann regelrecht von links nach rechts, was nicht nur für die Wirbelsäule ungut ist, sondern auch unergonomisch und Energie kostet, die man nicht aufs Pedal bringt.
 
Manche schwanken beim Kurbeln dann regelrecht von links nach rechts, was nicht nur für die Wirbelsäule ungut ist,
Ja, ist vollkommen richtig, das Becken sollte nicht kippen.
Und, klar, wenn man sich da unsicher ist, macht dein Vorschlag natürlich Sinn. :)

Übrigens: Gelegentlichen Wiegetritt empfinde ich als äußerst hilfreich fürs untere 'Gebälk'.
 
Zurück