Gravel-Geometrien und Verständnisprobleme Drop Bar

das sieht interessant aus. kann es sein, dass man bei so viel flair im untegriff bremsen kann, ohne den oberkörper extra nach vorne zu neigen?

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Re: Gravel-Geometrien und Verständnisprobleme Drop Bar
wie soll den das gehen? ich behaupte mal, das hält keiner mehrere minuten lang durch. ich mache schon yoga regelmäßig.
Ich kenne einen Rennradfahrer mit nur einem Arm. Der sitzt ruhig und gerade - von hinten kein Unterschied zu den Mitfahrern. Er kann locker die Hand vom Lenker nehmen ohne die Position zu verändern. Ich bin immer wieder überrascht.
 
Ich kenne einen Rennradfahrer mit nur einem Arm. Der sitzt ruhig und gerade - von hinten kein Unterschied zu den Mitfahrern. Er kann locker die Hand vom Lenker nehmen ohne die Position zu verändern. Ich bin immer wieder überrascht.

sehr beeindruckend, aber ich behaupte mal, dass der sich immer noch auf dem lenker abstürzt. die torsion des oberkörpers muss er natüflich mit der rumpfmuskulatur ausgleichen. es gibt beim yoga übrigens ne tolle stellung, "utkatasana" genannt: brutal anstrengend super für unteren rücken und schultern, an sich so ähnlich wie wenn man sich nicht mit den händen abstützt. ich behaupte mal, dass der "herabschauende hund" dem viel näher kommt, was wirklich passiert.
 
.... Am Flatbar habe ich ganz genau eine Griffposition. ...
und da ist der Denkfehler. Am Flatbar kann man auch gut variieren.
  • Griffe normal fassen für maximale Kontrolle
  • Lenkerenden mit Handflächen umfassen (quasi Bardends simulieren)
  • Hände auf Bremshebelgehäuse legen, so dass man mit den Fingern noch leicht bremsen kann
  • Lenker nahe Vorbau fassen und Ellenbogen anlegen für weniger Luftwiderstand
  • Manche greifen sogar an die Gabelkrone für beste Aerodynamik (kennt man von Cape Epic Fahrern)
 
und da ist der Denkfehler. Am Flatbar kann man auch gut variieren.
  • Griffe normal fassen für maximale Kontrolle
  • Lenkerenden mit Handflächen umfassen (quasi Bardends simulieren)
  • Hände auf Bremshebelgehäuse legen, so dass man mit den Fingern noch leicht bremsen kann
  • Lenker nahe Vorbau fassen und Ellenbogen anlegen für weniger Luftwiderstand
  • Manche greifen sogar an die Gabelkrone für beste Aerodynamik (kennt man von Cape Epic Fahrern)

Ganz genau. V.a. letzteres geht super für flache Abschnitte zwischendurch. Beim pendeln (90% Radweg und kleine Straßen) fahre ich fast nur mit den Händen am Vorbau oder an der Gabel. Die restlichen 10% durch ein Dorf mit den Händen an den Griffen um direkt Bremsen zu können.
 
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und da ist der Denkfehler. Am Flatbar kann man auch gut variieren.
  • Griffe normal fassen für maximale Kontrolle
  • Lenkerenden mit Handflächen umfassen (quasi Bardends simulieren)
  • Hände auf Bremshebelgehäuse legen, so dass man mit den Fingern noch leicht bremsen kann
  • Lenker nahe Vorbau fassen und Ellenbogen anlegen für weniger Luftwiderstand
  • Manche greifen sogar an die Gabelkrone für beste Aerodynamik (kennt man von Cape Epic Fahrern)
Wenn ich mit dem Mountainbike unterwegs bin gibt es genau eine Position, und zwar Griffe möglichst ordentlich festhalten und möglichst schnell und effizient bremsen zu können.

Hände auf der Gabelkrone ist auf der Downhillstrecke oder dem verblockten Trail eher uneffizient
 
Wenn ich mit dem Mountainbike unterwegs bin gibt es genau eine Position, und zwar Griffe möglichst ordentlich festhalten und möglichst schnell und effizient bremsen zu können.

Hände auf der Gabelkrone ist auf der Downhillstrecke oder dem verblockten Trail eher uneffizient
Da wirst du wahrscheinlich auch nicht mit einem Dropbarlenker fahren.
MTB kann man auch abseits von Parks und DH-Strecken fahren und dabei bietet sich etwas Variation der Griffposition an.
 
Da wirst du wahrscheinlich auch nicht mit einem Dropbarlenker fahren.
MTB kann man auch abseits von Parks und DH-Strecken fahren und dabei bietet sich etwas Variation der Griffposition an.
Dem bin ich mir durchaus bewusst. Es ist halt so dass unsere MTB-Touren eher in anspruchsvollerem Gelände stattfinden. Darum besitze ich ja ein Gravelbike um Waldautobahnen und gemütliche Trails unter die Stollen zu nehmen. S1 Trails klappen aber auch ganz gut mit dem Graveler.
 
Also ich habe nach 20 Jahren MTB und 10 Jahren Rennrad auch versucht, auf den Gravel Trend aufzuspringen. Hatte mir sogar extra ein neues Giant TCX gekauft. Allerdings war ich etwas ernüchtert von dem ganz drumherum. Ich hatte auch viel auf Bikepacking.com, BikeRadar, cyclingabout... gelesen und mich in die Materie eingearbeitet. Das TCX ist wieder verkauft. Vielleicht probiere ich es mit einem gefederten Diverge noch mal. Ich kam für mich zu folgenden Erkenntnissen:

1.) Abgesehen davon, daß mir Gravel Bikes wirklich nur Spaß machen, wenn man auf Straßen, leichten Schotterwegen und Feldwegen unterwegs ist, so hatte ich immer nach 10km auf Rumpelstrecken taube Hände und bekam von den Erschütterungen Kopfschmerzen. Eine Carbon Gabel ist halt keine Federgabel und der dünne Rennradlenker hat Erschütterungen einfach durchgereicht.

2.) Ein echter Rennrad Lenker ist nur aus Ergonomiegründen für Langstrecken und Aerogründen für Speed designed. Im Gelände taugt er nichts, rein konstruktionsbedingt. Man hat aufgrund schmalem Lenker keinen großen Hebelarm und man hat konstruktionsbedingt wenig Hebelkraft an den Bremsen, wenn man in den Hoods fährt. Und man fährt nun mal 90% der Fälle in den Hoods. Volle Bremskraft hat man nur in den Drops, aber dann muss man sich wie John Tomac verrenken und hat keine richtig gute Kontrolle. Es hat ja einen Grund, warum MTB Lenker von früher 550mm auf heute 710mm und mehr angewachsen sind.
Der aktuelle Trend zu breiten Flare Lenkern ist doch nur eine Ausweglösung aus dem Dilemma. Einerseits zwingend Rennradlenker wegen der STI Griffe, andererseits möglichst breit und möglichst wenig Drop um einen besseren Hebelarm in der Botanik zu haben, und dann wiederum nicht zu breit, damit man noch aero bleibt.

3.) Ich hatte mich ausgetauscht mit Forummitgliedern auf Cyclingabout und bin dort auf den Denham Lenker gestoßen (Im Prinzip das Konstrukt vom Foto weiter oben) und bin mit dem bestens zufrieden, nachdem ich ihn etwas nachgebaut habe mit vorhandenen Teilen.

4.) Man kann sehr gut graveln mit Flatbar (15-30° Biegung), angebauten inneren Barends als "Hoods" für Langstrecken Aero-Position und einem breiten Lenker fürs Gelände. Und das beste, man kommt in den "Hoods" spielend leicht an die Bremsen und die Schaltung ohne Umzugreifen.

5.) An meinem alten Stumpy hatte ich das nachgebaut. Ergebnis: perfekt. Ideal für Gravel und Single Trail.
An meinem Canyon habe ich mal die SQLab Dinger montiert. Auch gut, aber etwas weniger Aero als mit längeren Barends.

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2.) Ein Rennrad Lenker ist nur aus Ergonomiegründen für Langstrecken und Aerogründen für Speed designed. Im Gelände taugt er nichts, rein konstruktionsbedingt. Man hat keinen Hebelarm aufgrund des schmalen Lenkers und man hat zuwenig Hebelkraft an den Bremsen, wenn man in den Hoods fährt. Und man fährt nun mal 90% der Fälle in den Hoods.
Der aktuelle Trend zu breiten Flare Lenkern ist doch nur eine Ausweglösung aus dem Dilemme. Einerseits Rennradlenker wegen der STI Griffe, andererseits möglichst breit und möglichst wenig Drop um einen besseren Hebelarm in der Botanik zu haben, und dann wiederum nicht zu breit, damit man noch aero bleibt.
Mit genau dieser Argumentation bin ich hier im Gravel-Lenker-Thread auf massiven Widerstand der örtlichen Gravelistas gelaufen. :)
 
Mit genau dieser Argumentation bin ich hier im Gravel-Lenker-Thread auf massiven Widerstand der örtlichen Gravelistas gelaufen. :)
Ich liebe Rennradlenker auch sehr für Langstrecken. Aber für Gelände sind sie nicht gedacht, und nicht jeder fährt tief gebeugt wie John Tomac früher. :cool:

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Wie man am neuen 2021 Specialized Diverge EVO sieht, haben sie bei Specialized das Problem auch erkannt. Das Diverge EVO gibt es nun mit Flatbar. Aber eigentlich müßte es eine Denham-Bar sein, oder man montiert innere Aero Hoods, wie ich bei meinen MTBs.
Diverge EVO Gravel mit Flatbar
 
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1.) Abgesehen davon, daß Gravel Bikes wirklich nur Spaß machen, wenn man auf Straßen, leichten Schotterwegen und Feldwegen unterwegs ist, so hatte ich immer nach 10km auf Rumpelstrecken taube Hände und bekam von den Erschütterungen Kopfschmerzen. Eine Carbon Gabel ist halt keine Federgabel und der dünne Rennradlenker hat Erschütterungen einfach durchgereicht.

die federgabel hilft nur bei großen schlägen, auf schotter kommt die wegen der reibung und massenträgheit nicht mit. ich fahre 42er reifen tubeless bei etwas über 60 kg mit 3,0 bar hinten und 2,8 bar vorne, und es geht ganz gut, finde ich. luftdruck ist meiner meinung nach der am meisten unterschätzte faktor, wenn es um fahrkomfort und grip geht.
 
Mit genau dieser Argumentation bin ich hier im Gravel-Lenker-Thread auf massiven Widerstand der örtlichen Gravelistas gelaufen. :)
Das hängt damit zusammen, dass es oftmals 2 völlig unterschiedliche Kulturen sind. Roadbiker, die auf Gravel umgestiegen sind merken jetzt z.B. dass es mit etwas Suspension tatsächlich besser geht. Siehe erste "Suspension Bikes" wie Cannondale Topstone oder Trek Checkpoint, oder das Specialized Diverge mit gigantischen 20mm Front Suspension! :D
Und der Hit ist doch, dass das Niner MCR als Vollsuspension Gravel Bike große Presse gemacht hat. Dabei hat es "gewaltige Federwege" wie ein MTB Mitte der 90er Jahre. (Stichwort 30-50mm Elastomer Gabeln).
 
die federgabel hilft nur bei großen schlägen, auf schotter kommt die wegen der reibung und massenträgheit nicht mit. ich fahre 42er reifen tubeless bei etwas über 60 kg mit 3,0 bar hinten und 2,8 bar vorne, und es geht ganz gut, finde ich. luftdruck ist meiner meinung nach der am meisten unterschätzte faktor, wenn es um fahrkomfort und grip geht.
Das stimmt eindeutig nicht.
Ich habe es mit einem Giant TCX und einem Trek Checkpoint getestet. Die Carbon Gabel kann man auf ruppigen Schotterwegen vergessen. Man wird einfach total durchgeschüttelt.
Habe den Test mit dem MTB und einer Fox32 auf 40mm Gravelreifen wiederholt. Ganz andere Situtation. Butterweich vorne. Klar, Fox32 ist hier overkill, aber Fox bringt jetzt eine Federgabel extra für Gravel Bikes raus.
Nicht ohne Grund bauen sie ins neue Diverge eine echte Federgabel vorne im Headset rein, mit Dämpfer und so was wie Motion Control.
 
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Das hängt damit zusammen, dass es oftmals 2 völlig unterschiedliche Kulturen sind.
Da geht es auch viel um Ästhetik. Es muss so aussehen, wie man sich vorstellt, dass es aussehen muss. Den Rest biegt man sich schon zurecht. Und viele Leute meinen Gravel = Dropbar und sonst nix.
 
Dem bin ich mir durchaus bewusst. Es ist halt so dass unsere MTB-Touren eher in anspruchsvollerem Gelände stattfinden. Darum besitze ich ja ein Gravelbike um Waldautobahnen und gemütliche Trails unter die Stollen zu nehmen. S1 Trails klappen aber auch ganz gut mit dem Graveler.

Da geht es auch viel um Ästhetik. Es muss so aussehen, wie man sich vorstellt, dass es aussehen muss. Den Rest biegt man sich schon zurecht. Und viele Leute meinen Gravel = Dropbar und sonst nix.
Richtige Gravel Ästhetik bedeutet aber, dass man sich wiederum komplett neu einkleiden muss. Nix mit Lycra Jersey oder Enduro Schlabberkleidung. Eher lumberjack flanell shirt, grunge shorts und natürlich noch einen gestylten Vollbart und etwaiges Zubehör am Ohr. :rolleyes:
 
Das stimmt eindeutig nicht.
Ich habe es mit einem Giant TCX und einem Trek Checkpoint getestet. Die Carbon Gabel kann man auf Schotterwegen vergessen. Man wird einfach total durchgeschüttelt.
Habe den Test mit dem MTB und einer Fox32 auf 40mm Gravelreifen wiederholt. Ganz andere Situtation. Butterweich vorne. Klar, Fox32 ist hier overkill, aber Fox bringt jetzt eine Federgabel extra für Gravel Bikes raus.
Nicht ohne Grund bauen sie ins neue Diverge eine echte Federgabel vorne im Headset rein, mit Dämpfer und so was wie Motion Control.
Ditto mit den Redshift Vorbauten bei Rose oder Surly.

welchen luftdruck bist du bei welcher reifenbreite bei welchem gewicht gefahren?

sowas wie flexende vorbauten, stützen, rahmen und gabeln gehen auch ganz gut, kann ich mir vorstellen, da wie gesagt keine reibung und kaum massenträgheit.
 
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1.) Abgesehen davon, daß Gravel Bikes wirklich nur Spaß machen, wenn man auf Straßen, leichten Schotterwegen und Feldwegen unterwegs ist, so hatte ich immer nach 10km auf Rumpelstrecken taube Hände und bekam von den Erschütterungen Kopfschmerzen. Eine Carbon Gabel ist halt keine Federgabel und der dünne Rennradlenker hat Erschütterungen einfach durchgereicht. An der Flatbar kann ich dicke Softgriffe montieren.

2.) Ein echter Rennrad Lenker ist nur aus Ergonomiegründen für Langstrecken und Aerogründen für Speed designed. Im Gelände taugt er nichts, rein konstruktionsbedingt. Man hat aufgrund schmalem Lenker keinen großen Hebelarm und man hat konstruktionsbedingt wenig Hebelkraft an den Bremsen, wenn man in den Hoods fährt. Und man fährt nun mal 90% der Fälle in den Hoods. Volle Bremskraft hat man nur in den Drops, aber dann muss man sich wie John Tomac verrenken und hat keine richtig gute Kontrolle. Es hat ja einen Grund, warum MTB Lenker von früher 550mm auf heute 710mm und mehr angewachsen sind.
Der aktuelle Trend zu breiten Flare Lenkern ist doch nur eine Ausweglösung aus dem Dilemma. Einerseits zwingend Rennradlenker wegen der STI Griffe, andererseits möglichst breit und möglichst wenig Drop um einen besseren Hebelarm in der Botanik zu haben, und dann wiederum nicht zu breit, damit man noch aero bleibt.


Zu Punkt eins:
Dass du nach 10km taube Hände hast und du durch die Erschütterungen Kopfschmerzen hattest liegt wohl eher an einer falschen Sitzposition respektive fehlender Fitness was deine Rumpfmuskulatur oder Schulter- und Nackenmuskulatur angeht. Wenn ich mit meinem vollgefederten Endurobike mit 160/160 Federweg über grobe Schotterwege heize werde ich genau so durchgeschüttelt wie mit dem Gravelbike da meine Federelemente so eingestellt sind dass sie auf grobe und schnelle grössere Schläge reagieren, die kleinen Vibrationen werden damit aber auf keinen Fall rausgefiltert. Gut es gibt sicher Leute die ihre Federgabeln oder Dämpfer so butterweich fahren dass sie jeden Kieselstein wegschlucken, die Federelemente werden aber in richtigem MTB-Terrain nicht funktionnieren und die Leute haben bei solchen Einstellungen definitiv über das Ziel hinausgeschossen. Ich fahre mit meinem Gravelbike regelmässig 80-100km Touren mit einem Strassenanteil von eventuell vielleicht 20% und der Rest sind Schotter- und Waldwege sowie Singletrails bis S1 Niveau und ich habe absolut keine körperlichen Probleme.

Zu Punkt zwei:
Wenn Rennradlenker im Gelände nichts taugen dann frage ich mich wirklich ob Cyclocrossfahrer wahre Superhelden sind. Die fahren teilweise Strecken wo ein Grossteil der MTB-Fraktion sogar überfordert wären und das trotz unfahrbarer Lenker. Bunnyhops über 20-40cm hohe Hindernisse sind trotz Griffposition in den Hoods gang und gebe. Ausserdem ist deine Aussage dass man konstruktionsbedingt keine Hebelkraft an den Bremsen hat absoluter Quatsch. Entweder bist du noch nie eine ordentliche gute eingestellte hydraulische Scheibenbremse an einem Rad mit Dropbar gefahren oder es fehlt dir auch hier an der nötigen Technik. Hydraulische Scheibenbremsen kann man in der Regel, wenn gut funktionnierend und gut eingestellt, mit einem Finger bedienen. Die Hebelkraft ist eher gering und fester als fest kann man eh nicht ziehen. Beim Autofahren brauchst du ja auch keine zwei Füsse zum Bremsen oder? Genau wie dort die Bemse vom Bremskraftverstärker unterstützt wird, werden die Scheibenbremsen am Rad, durch das Übersetzungsverhältnis das die verschiedenen Hersteller ausgetüftelt haben unterstützt und es werden keinen hohen Kräfte gebraucht damit sie richtig zupacken. Nicht um sonst werden an vielen Bikes mittlerweile nur noch Zwei-Finger-Hebel verbaut.

Mountainbikelenker werden übrigends seit geraumer Zeit schon nicht mehr in 710mm gefahren, sondern gehen als Standard eher Richtung 800er und mehr. Dass sie mittlerweile an fast allen MTBs verbaut werden ist aber eher der Optik geschuldet als dass sie an einem 0815 Einsteigerrad wirklich Sinn machen. 700mm Lenker an dickrohrigen fett bereiften Mountainbikes sehen halt bescheiden aus. Ich fahre an meinen MTB‘s 800er Lenker und die machen dort durchaus Sinn. Wenn ich auf verblockten und ruppigen Trails unterwegs bin brauche ich einen breiten Stand damit ich das schwere, lange MTB unter mir umher bugsieren kann an Sprüngen abziehen kann usw. Bedingt durch die grossen 29er Laufräder mit dicken fetten Schlappen (2,35er und mehr sind heute Standard) brauche ich Hebelkraft um das Rad um die Ecke zu bekommen, denn das will nur eins und zwar gerade aus laufen. Jeder der schon mol mit hohem Tempo auf einer Teerstrasse mit einem 29er Enduro (heisst langer Radstand, flacher Lenkwinkel) unterwegs war kennt das Phänomän.

Es mag sein dass sich für die Meisten die nur breite Waldautobahnen heizen und hier und da einen S0 Trail einbauen der Sinn eines Gravelbikes gegenüber einem kurzhubigen Mountainbike nicht ergibt und abgesehen von der bescheidenen Performance auf der Strasse und/oder geteerten Radwegen ist dann der Unterschied auch nicht so gross da man mit beiden gemütlich umhercruisen kann.

Ich für meinen Teil habe mich als Zusatz zu meinen beiden langhubigen MTBs für ein Gravelbike entschieden da ich damit die selben Trails fahren kann wie andere mit ihren Hardtails, ich mir die Plackerei dazwischen auf Radwegen und Strassenabschnitten aber ersparen wollte. Alles in Allem kann ich so, trotz unfahrbarem Dropbar, ganz entspannt Touren fahren und brauch nicht schon im Voraus auf dass Terrain zu achten was denn da kommen könnte da der Weg das Ziel ist und man überall durchkommt.
 
Richtige Gravel Ästhetik bedeutet aber, dass man sich wiederum komplett neu einkleiden muss. Nix mit Lycra Jersey oder Enduro Schlabberkleidung. Eher lumberjack flanell shirt, grunge shorts und natürlich noch einen gestylten Vollbart und etwaiges Zubehör am Ohr. :rolleyes:
Mein Gott was hast du für eine engstirnige Denkweise. Ich fahre mein Gravel mit meinen schlabbernden Mountainbikeklamotten und gehe sogar soweit dass ich mit Flatpedals fahre und es hat noch niemanden gestört. So langsam habe ich das Gefühl dass du nur hier mitschreibst um zu trollen.
 
Mein Gott was hast du für eine engstirnige Denkweise. Ich fahre mein Gravel mit meinen schlabbernden Mountainbikeklamotten und gehe sogar soweit dass ich mit Flatpedals fahre und es hat noch niemanden gestört. So langsam habe ich das Gefühl dass du nur hier mitschreibst um zu trollen.

das war sicher ironisch gemeint, beruhige dich bitte wieder.

wir haben auch verstanden, dass du das alles ganz toll machst, und es ist sicher auch viel sinnvolles dabei, wobei ich mit deinen ausführungen bzgl. des fahrwerkssetups aus guten gründen nicht einverstanden bin, aber gehört nicht hierher. aber wenn du den leuten mangelnde fitness oder fahrtechnik unterstellst, ohne sie persönlich zu kennen, dann schadet das der bisher sachlichen und interessanten diskussion.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als mich vor Jahren ein paar Freunde überredet haben mit ihnen einen MTB-Urlaub zu machen, habe ich mir das zusammengeschraubt.

Anfangs war ein gerader Lenker montiert, womit ich nicht so glücklich war, Gravelräder gab's noch nicht, bei Crossern war meist bei 35mm Reifenbreite Schluss.

Ich bin aber nie auf die Idee gekommen, die Kollegen missionieren zu wollen, dass mein Rad die bessere Lösung sei. Das war halt meine Lösung ...

Jetzt darf natürlich umgekehrt jeder gern ein Gravelrad kaufen und das auf Federgabel und geraden Lenker umbauen, weil ihm das mehr liegt.
Aber warum dann nicht gleich ein Hardtail kaufen?!

Die Bremsen waren übrigens nie ein Thema. Nach 900 lustvoll vernichteten HM stanken bei den Kollegen die Scheiben und meine Felgen wollte man auch nicht anfassen - patt.
 
Wenn ich mit meinem vollgefederten Endurobike mit 160/160 Federweg über grobe Schotterwege heize werde ich genau so durchgeschüttelt wie mit dem Gravelbike da meine Federelemente so eingestellt sind dass sie auf grobe und schnelle grössere Schläge reagieren, die kleinen Vibrationen werden damit aber auf keinen Fall rausgefiltert.
Kann man eh nicht vergleichen. Ein 15+kg Fully mit 2,nochwas Zoll Reifen mit vernünftig eingestelltem Druck geht auch völlig ohne Einwirkung der Dämpfer über Schotter wie nix. Man braucht halt deutlich mehr Energie um auf eine nennenswerte Reisegeschwindigkeit zu kommen.

Mein Gott was hast du für eine engstirnige Denkweise
Ein Problem in Internetdiskussionen ist oft, das manche Leute überhaupt keinen Humor zu haben scheinen. Chill ma bisserl! Es gibt keinen objektiven Grund das hier allzu ernst zu nehmen.
 
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