Gibt`s schon Liteville 301 Erfahrungen?

Brägel schrieb:
Hallo,

kann schon jemand was dazu aus eigener Erfahrung sagen?

Gruß
Brägel

:lol:

Firma Liteville schrieb:
Ein entscheidender Vorteil der ”umgekehrten“ Federbeinanlenkung ist, dass die Kräfte, welche über das Hinterbausystem und das Federbein in den Hauptrahmen geleitet werden, in die enorm stabile Verbindung zwischen Oberrohr und Sitzrohr eingeleitet werden. Zusätzlich wirkt die eingeleitete Kraft gegen die vom Fahrer über das Sitzrohr in den Rahmen eingeleitete Kraft und hebt diese zum Teil wieder auf.

Bei herkömmlichen gefederten MTB-Rahmen, bei denen sich das Federbein parallel unter dem Oberrohr befindet, wirken alle Kräfte in die gleiche Richtung und belasten den Rahmen dadurch deutlich stärker.

Ich kann mich ja irren, aber wenn ich nun einen Faunus-Rahmen mit dem Litevillesystem vergleiche, dann ist und bleibt die Krafteinleitung in das Sitzrohr diesselbe:
Beim Liteville wird die Kraft in Richtung Hinterrad direkt über den Dämpfer in das Sitzrohr eingeleitet und beim Faunus eben über das Lager der L-Wippe welches sich am Sitzrohr abstützt. Jedenfalls wirkt in beiden Fällen die Krafteinleitung der Dämpfer der Krafteinleitung über die Sattelstütze entgegen.

Im übrigen sind solche steifen Systeme (ohne Gelenke) was deren Krafteinleitung und -verteilung angeht noch überhaupt nicht verstanden, geschweige denn berechenbar. Daher muß in der Praxis immernoch mit der "Näherungsmethode" der finiten Elemente gearbeitet werden. Somit ist es eigentlich ziemlich unprofessionell in solch einem Zusammenhang Kräftegleichgewichte aufstellen zu wollen.

Das mußte ich mal sagen - aber ich will euch die Lust am Konsum nicht verderben.... ;)
 

Anhänge

  • Liteville_PICTURE1900.gif
    Liteville_PICTURE1900.gif
    57,8 KB · Aufrufe: 157
  • faunus.jpg
    faunus.jpg
    48,1 KB · Aufrufe: 183
maaatin schrieb:
:lol:



Ich kann mich ja irren, aber wenn ich nun einen Faunus-Rahmen mit dem Litevillesystem vergleiche, dann ist und bleibt die Krafteinleitung in das Sitzrohr diesselbe:
Beim Liteville wird die Kraft in Richtung Hinterrad direkt über den Dämpfer in das Sitzrohr eingeleitet und beim Faunus eben über das Lager der L-Wippe welches sich am Sitzrohr abstützt. Jedenfalls wirkt in beiden Fällen die Krafteinleitung der Dämpfer der Krafteinleitung über die Sattelstütze entgegen.

Im übrigen sind solche steifen Systeme (ohne Gelenke) was deren Krafteinleitung und -verteilung angeht noch überhaupt nicht verstanden, geschweige denn berechenbar. Daher muß in der Praxis immernoch mit der "Näherungsmethode" der finiten Elemente gearbeitet werden. Somit ist es eigentlich ziemlich unprofessionell in solch einem Zusammenhang Kräftegleichgewichte aufstellen zu wollen.

Das mußte ich mal sagen - aber ich will euch die Lust am Konsum nicht verderben.... ;)

Mit der Krafteinleitung hast Du zum Teil recht. Beim Liteville wird die Kraft in den Knotenpunkt von Sitzrohr und Oberrohr eingeleitet, was sicher noch besser ist als die Einleitung nur quer zum Sitzrohr nach hinten. Beim Stehen auf dem Bike wirkt ja keine Sattelstützenkraft der Dämpferkraft entgegen und da ist die Einleitung in den Knotenpunkt von Sitzrohr und Oberrohr sicher besser als nur in das Sitzrohr quer zum Rohr (das Rohr wird dann nach hinten verbogen).
Gruss
Dani
P.S Von welchen "steifen Systemen ohne Gelenker" schreibst Du?
 
Dani schrieb:
Mit der Krafteinleitung hast Du zum Teil recht. Beim Liteville wird die Kraft in den Knotenpunkt von Sitzrohr und Oberrohr eingeleitet, was sicher noch besser ist als die Einleitung nur quer zum Sitzrohr nach hinten. Beim Stehen auf dem Bike wirkt ja keine Sattelstützenkraft der Dämpferkraft entgegen und da ist die Einleitung in den sicher besser als nur in das Sitzrohr quer zum Rohr (das Rohr wird dann nach hinten verbogen).
Gruss
Dani
P.S Von welchen "steifen Systemen ohne Gelenker" schreibst Du?

N´abig Dani,

sicherlich ist die Krafteinleitung näher am Knotenpunkt von Sitzrohr und Oberrohr grundsätzlich günstiger für die Krafteinleitung/verteilung. Aber davon steht eben nichts in der "Anpreisung" der Firma Liteville. Meine Ausführung bezogen sich allein auf die Behauptungen in dem oben zitierten Werbetext von Liteville. Ich wollte damit nur aufzeigen, daß wie "kreativ" manche Bikehersteller in ihrer Werbug sind... ;)

Mit "Systemen ohne Gelenke" meinte ich zB. einen Fahrradrahmen mit Gabel, der an den Achsen eingespannt ist und am Tretlager in Innenlagerachsrichtung belastet wird. Bei diesem Rahmen ist es jedenfalls nicht möglich die (Zug/Druck-)Belastung einer Kettenstrebe durch Erstellen und Auflösen von Kräfte/Momentengleichungen zu berechnen...
 
Kann es sein, dass Du Dich ein wenig geirrt hast? Meinst Du mit steifen Systemen Rahmen wie ein Trek Fuel oder Cannondale Scalpel?
 
Also ich bin das 301 nur Probegefahren, weil ich in Erwägung gezogen hatte den Rahmen zu kaufen. Meine kleine Erfahrung bisher. Rahmengeometrie noch zu Race lastig. Sitzposition Bretthart gestreckt. Irgendwie fehlt mir beim Sitzen etwas Material untern Hintern. Das kleine Rahmendreieck und die riesen Sattelstütze stören mich beim Fahren. Die Wendigkeit hielt sich in Grenzen auf einem kurzen Ausflug. Dämpfung ist straff gewesen.
Lackierung gefiel mir nicht ausserordentlich.
Mein Fazit: ich kaufe es erstmal nicht. Mir fehlt der Komfort. Ich glaube in Wirklichkeit ist es ein Race Bike. Ein Komfortaufbau ist sicherlich möglich, aber möchte ich es vorher nochmals Probefahren, ob das was bringt. Ein vergleichbarer Rahmen wie das Fuel EX von Trek fährt sich wesentlich besser, so mein subjektiver Eindruck.
Aber man beachte, das der 301 Rahmen ja individuell aufgebaut werden kann und eine Menge dadurch möglich ist.
 
Hallo zusammen,
leider (oder zum Glück) hab ich nicht viel Zeit, denn die ersten Rahmen werden demnächst (endlich) ausgeliefert und es gibt allerhand zu tun.

Dennoch möchte ich mich kurz zum Thema äußern.

Ja Martin, Du hast (zum teil) Recht. Rahmen wie der des Faunus drücken auch gegen das Sitzrohr .
Bei den von mir beschriebenen Rahmen sind solche wie z.B. der Helius gemeint, die keine Anbindung ans Sitzrohr haben.
Dennoch sind zwischen solchen Rahmen (wie z.B. das Faunus) und dem Liteville 301 erhebliche Unterschiede. Zum einen liegt der „Anbindungspunkt“ des Dämpfers beim Liteville 301 wesentlich günstiger als der Anbindungspunkt des Hebels beim Faunus), nämlich sehr nah an dem Verbindungspunkt Oberrohr/Sitzrohr. Zum andern, und das ist der Vielleicht noch größere Vorteil, wird über den Umlenkhebel die Kraft in Längsrichtung des Oberrohrohres in dieses geleitet, und nicht wie beim Faunus dieses „auf Biegung belastet“.
Außerdem reicht die Sattelstütze mindestens bis zur Dämpferbefestigung ins Sitzrohr hinein und unterstützt dadurch noch zusätzlich das Sitzrohr in diesem Bereich. Was ich auch noch erwähnen möchte ist der (gegenüber anderen Rahmen) enorme Sitzrohrdurchmesser (40mm) und eine Wandstärke in diesem Bereich von 2.5mm!
Zu Schluss sei noch erwähnt, dass durch das geringe Übersetzungsverhältnis die in den Rahmen eingeleiteten Kräfte nicht so hoch sind wie bei anderen Rahmen.

Außerdem habe ich behauptet, dass die (über den Hinterbau) eingeleitete Kraft gegen die vom Fahrer in das Sitzrohr in den Rahmen eingeleitete Kraft entgegen wirkt.

@oxoxo
Wo hast Du eins Probegefahren?
Bei mir sicher nicht, oder?
Ich vermute in der Schweiz, denn seit 2 Wochen ist ein Bike in der Schweiz bei Roy Hinnen, allerdings nicht mit dem serienmäßig getuntem DT Dämpfer und mit „nur“ 105mm Federweg.
 
Michi@Liteville schrieb:
@oxoxo
Wo hast Du eins Probegefahren?
Bei mir sicher nicht, oder?
Ich vermute in der Schweiz, denn seit 2 Wochen ist ein Bike in der Schweiz bei Roy Hinnen, allerdings nicht mit dem serienmäßig getuntem DT Dämpfer und mit „nur“ 105mm Federweg.
korrekt, in Biel war vor 14 Tagen eine kleine Ausstellung wo für Bikes und Velos präsentiert wurden. Meine Augen staunten nicht schlecht, als ich das 301 da erblickte. Wie du bereits sagtest, es war mit nur 105mm Federweg und auch andere Komponenten waren wirklich nicht optimal oder entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Deshalb möchte ich es irgendwann nochmals woanders probefahren, am liebsten mit der Pike oder einer Talas.
Frage noch zur Lackierung. Mir gefällt einfach diese Lackierung nicht. Canyon und Endorfin haben auch solche ein oder ähnliche. Gibt es da in Zukunft Alternativen?
 
maaatin schrieb:
N´abig Dani,

... Mit "Systemen ohne Gelenke" meinte ich zB. einen Fahrradrahmen mit Gabel, der an den Achsen eingespannt ist und am Tretlager in Innenlagerachsrichtung belastet wird. Bei diesem Rahmen ist es jedenfalls nicht möglich die (Zug/Druck-)Belastung einer Kettenstrebe durch Erstellen und Auflösen von Kräfte/Momentengleichungen zu berechnen...

[Klugschei*er-Mode]

Doch, mit nicht-linearer Berechnung. Das heißt, daß das (statisch überbestimmte) System in vielen Schritten (Iterationen) belastet und neu berechnet wird:

1. Das belastete System verformt sich (berechenbar), die Spannungen im Material verändern sich (berechenbar) und ggf. verändern sich auch aufgrund der Verformung die eingeleiteten Kräfte.

2. Das verformte System wird mit veränderter Geometrie, veränderten Spannungen und ggf. veränderten (eingeleiteten) Kräften neu berechnet.

3. siehe 2.

n. siehe n-1.


Das ganze gibt dann eine wirklich umfangreiche Berechnung, mit der man mühelos jeden noch so schnellen Computer Auslasten kann, wenn man's genau wissen will (mit vielen Iterationen rechnet).

Am Ende weiß man aber, wie sich die Spannungen / Kräfte unter Berücksichtigung der Geometrie und der Elastizität in statisch überbestimmten Systemen (z.B. eingespannter, belasteter Hartail-Rahmen) verteilen, zumindest ziemlich genau.
Das Ergebnis variiert aber in Abhängigkeit der Anzahl der Iterationen :confused: und muss daher ggf. noch "interpretiert" werden.

[/Klugschei*er-Mode]
 
user_1024 schrieb:
[Klugschei*er-Mode]

Doch, mit nicht-linearer Berechnung. Das heißt, daß das (statisch überbestimmte) System in vielen Schritten (Iterationen) belastet und neu berechnet wird:

1. Das belastete System verformt sich (berechenbar), die Spannungen im Material verändern sich (berechenbar) und ggf. verändern sich auch aufgrund der Verformung die eingeleiteten Kräfte.

2. Das verformte System wird mit veränderter Geometrie, veränderten Spannungen und ggf. veränderten (eingeleiteten) Kräften neu berechnet.

3. siehe 2.

n. siehe n-1.


Das ganze gibt dann eine wirklich umfangreiche Berechnung, mit der man mühelos jeden noch so schnellen Computer Auslasten kann, wenn man's genau wissen will (mit vielen Iterationen rechnet).

Am Ende weiß man aber, wie sich die Spannungen / Kräfte unter Berücksichtigung der Geometrie und der Elastizität in statisch überbestimmten Systemen (z.B. eingespannter, belasteter Hartail-Rahmen) verteilen, zumindest ziemlich genau.
Das Ergebnis variiert aber in Abhängigkeit der Anzahl der Iterationen :confused: und muss daher ggf. noch "interpretiert" werden.

[/Klugschei*er-Mode]

Danke für die Info! Man kann doch immer wieder was dazulernen. ;)
 
... kein Problem, dafür sind Klugschei*er doch da :D

wieder on Topic: Nein, bei mir gibt's noch keine Erfahrungen mit Liteville-Rahmen :(
 
Zurück