Mit der Kennzeichnung ist es so eine Sache... Freilich gibt es die Schwelle von 0.9 %, ab der Spuren von GVO in Lebensmitteln gekennzeichnet werden müssen. Die ist aber rein politisch festgelegt und nicht vergleichbar mit Grenzwerten für Schadstoffe. Schlüsse auf Gefährlichkeit lassen sich daraus nicht ziehen. Wäre die Schwelle hingegen bei 0 %, müssten inzwischen wohl sehr viele Lebensmittel gekennzeichnet werden, und die Orientierungswirkung wäre genauso dahin.
In Zukunft werde ich wohl Alternativen suchen müssen. Aber gibt es das überhaupt? Ich meine geschmacklich und physiologisch taugliche Riegel, die garantiert gentechnikfrei sind?
Ich kann nur immer wiederholen, dass derlei Riegel eine Ausnahmeernährung für Extremsituationen sein sollten (etwa: Polarexpeditionen oder Weltraumspaziergänge) und in der Alltagsernährung für Tourer, Alpencrosser und wohl auch die meisten Racer nicht notwendig sind.
enthält ein powerbar überhaupt mais?
Zumindest mal Maltodextrin, und das ist (oft) wiederum ein Maisprodukt. Auch der oft zu lesende Zusatz "kann Spuren von X enthalten" ist ein kleiner, aber deutlicher Hinweis darauf, dass so harmlos klingende Zutaten wie "Glukosesirup", "modifizierte Stärke" oder "Lecithin" aus Quellen stammen, die man nicht erwartet.
Und zum Rest, insbesondere M.E.C.Hammers Ausführungen: Die Verbindung zwischen Genmanipulation einerseits und natürlichen Mutationen oder Züchtung andererseits zu ziehen führt in die Irre. Man könnte sagen, auch Zerfälle von Atomkernen passieren natürlich, aber das heißt nicht, dass das Zünden einer Atombombe ein völlig unbedenklicher Vorgang wäre.
Womit ich wiederum nicht sagen möchte, dass das Ausbringen von GVOs mit der Zündung einer Atombombe gleichzusetzen wäre. Aber das Ziehen von Parallelen ist hier wie da sehr fragwürdig. Man kann nicht davon ausgehen, dass die Genforschung wüsste, was sie tut. Sie schießt mehr oder minder blind, und nach 10000 Versuchen kommt vielleicht mal ein Organismus mit den gewünschten Eigenschaften raus -- und einer unbekannten Zahl weiterer neuer Eigenschaften. Dann wird halt angebaut und oft genug festgestellt, dass unter diesen neuen Eigenschaften nicht tragbare Gefahren sind.
Lebensmittel auf Basis genveränderter Organismen müssten eigentlich einem Zulassungsverfahren wie pharmazeutische Wirkstoffe unterliegen, und selbst das würde nicht ausreichen, da man nicht einen isolierten Wirkstoff testen kann.
Wir alle nehmen also an einem wunderbaren großen Experiment teil, und regelmäßig wird die unangenehme, aber nicht zu beantwortende Frage gestellt, wo denn die ganzen Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten, Krebs usw herkommen. Das gilt aber generell, nicht nur bezogen auf die Gentechnik.
Abgesehen von diesen Unwägbarkeiten ohne Handlungsmöglichkeit gibt es aber genügend soziale und sogar wirtschaftliche Argumente gegen die (grüne) Gentechnik, und keine einzigen dafür. Die Märchen über reduzierten Pestizideinsatz oder Bekämpfung des Hungers wurden längst von der Realität widerlegt.