Ich muss dir da leider widersprechen. Da sich die Herstellkosten aus den Materialkosten und den Fertigungskosten ergeben und ohne Overhead von Entwicklung, Vertrieb, Produktionsanlagen etc. berechnet werden, sind wir auch bei einem Auto bei ca. 20 % vom UVP. Mag man kaum bei einem Dancia mit 7000 Euro VK glauben, aber auch da wird man nicht so weit davon entfernt sein.
Nur ein Beispiel für welches Geld große OEMs einkaufen: Ein in Deutschland produziertes Autoradio mit Kassettendeck hat eine tschechische Marke vor ca. 15 Jahren für um die 17 Euro eingekauft. Dafür brauchst du pro Auto eins, bei den Reifen sind es schon vier.
Nein, das macht VW ganz sicher nicht. Ich würde eher wetten, dass da die Sektkorken nur so knallen werden. Überlege dir mal, welchen Handlungsspielraum dies den Einkäufern vom VW einräumt, wenn sie ein Jahr, ein ganzes Werk (z.B. Wolfsburg) mit nur einem Produkt auslasten können. Keine aufwendigen Materialdispositionen etc., sondern einfach nur bäm - bäm - bäm, ein Auto nah dem anderen vom Band runter fahren. Da wird dann keine Querfinanzierung mehr benötigt. Die bisherigen Einkauspreise wurde nämlich auf "Verdacht" und Erfahrung ausgehandelt. Aber bei so einem Fixauftrag werden ganz andere Hebel bei der Beschaffung angesetzt.
Noch einmal für dich. Dieses "um die 30%" hat jetzt mal pauschal eine Spanne von 27 - 33 %. Daraus können sich je nach VK eine Spanne von mehreren hundert Euro (Bike) bis tausend Euro (Auto) ergeben. Dies kann über Freud oder Leid eines Händlers entscheiden, wenn man es wieder auf die verkaufte Stückzahl pro Jahr hochrechnet. Damit kann man schon einen ordentlichen Verdrängungswettbewerb betrieben, wenn im Hintergrund ein finanzkräftiger Geldgeber hockt.