Geht Gravel auch komfortabel? - (Sitzposition-Rahmenhöhe)

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Quäle mich gerade mit der Suche nach einem leichten Bike, so um die 2000-2500 €.

Bin als Trekking-Fahrer eine eher komfortable Sitzposition gewöhnt, der Sattel ist bei mir etwas unterhalb der Lenkerhöhe. Wenn ich mich nicht vermessen habe, dann komme ich auf ein Stack/Reach von 1,9. Also praktisch Hollandrad :)

Ich sitze aber trotzdem nicht aufrecht auf dem Rad. Ich schätze, dass ich beim Fahren so um die 60° nach vorne geneigt bin.

Kann ich das bei einem Gravelbike auch erreichen? Oder geht Gravel nur mit extremer Sattelüberhöhungen, wie ich es meistens sehe?

Bei meiner Körpergröße von 1,82 m und 86 cm SL wird mir bei den meisten Shops eine mittlere Rahmenhöhe empfohlen. Bin mir nicht ganz klar, was eher zu einer komfortablen Sitzposition führt, ein kleinerer, oder ein größerer Rahmen?

Habe nicht die Möglichkeit vor Ort probezufahren. Es gibt hier leider keine Händler mit vernünftiger Auswahl bei Gravelbikes (Fitness/Cross, auch nicht)

Die Geometrie-Daten von meinem Trekking-Rad habe ich mal angehängt. Der Rahmen paßt gut, dürfte aber nicht größer sein.
 

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Bei meiner Körpergröße von 1,82 m und 86 cm SL wird mir bei den meisten Shops eine mittlere Rahmenhöhe empfohlen. Bin mir nicht ganz klar, was eher zu einer komfortablen Sitzposition führt, ein kleinerer, oder ein größerer Rahmen?
Wie bei Rennrädern gibt es hier massive Unterschiede im Stack. Viele Räder sind zu "racig", also zu lange und niedrig für "normale" Menschen. Aber man muss auch akzeptieren, dass man mit einem Dropbar-Rad einfach gestreckter sitzt als auf einem Trekkingrad. 50° im Oberkörper sind da schon eher aufrecht.
Mit Deinen Maßen wäre ein Giant Revolt in ML mit allen Spacern vermutlich gut. Das L würde auch gehen, würde sich aber eher nach Traktor anfühlen. Eventuell müsstest den Vorbau bisserl kürzer nehmen.

Hier mal ne schnelle Suche auf bike-stats. Vielleicht hilft es etwas.
https://www.bike-stats.de/geometrie...rwegvon=-20&federwegbis=20&modelljahrvon=2021
 
Einfach ein Salsa Fargo in Größe L kaufen und glücklich sein... :):daumen:

https://www.bike24.de/p1655761.html

Das Fargo hat gemessen am Stack (671mm in Gr. L) meines Wissens eine der entspanntesten Sitzpositionen im Bereich der Dropbar-Bikes, allerdings ist es halt eher ein "Monstergravel" mit sehr vielen MTB-Genen.
 
Bleib beim Trekker! Ist das vielseitigere Gravel -und Understatmentrad.
Mit ein paar Anpassungen lassen sich auch diese Räder sportlich bewegen ....
Leichte Räder gibt es bei Trek, Simplon (leider häßlich wie die Nacht - ggf. gebraucht - andere Modeljahre sehen nicht ganz so daneben aus) , Canyon, Cannondale, ...
 
Das Salsa Fargo wäre von der Sitzposition wahrscheinlich für mich schon nicht schlecht, aber es ist mir mit 11,3 kg leider zu schwer. Suche ein leichteres Rad, möglichst nicht über 10 kg.

Die Giant Revolt Bikes sehen auf jeden Fall schon mal ziemlich gut aus. Geometrie scheint mit Stack/Reach von über 1,5 auch halbwegs zu passen. Gewicht auch. Das Advanced 2 | V2 habe ich schon mal mit auf die Liste gesetzt. Auch wenn es mit rund 3000 € eigentlich deutlich drüber ist.

Ich würde das Bike nicht als typisches Gravelbike nutzen. Im Gelände eigentlich eher selten. Eher als Fitnessbike. Habe in der Nähe auf einem Deich eine Strecke mit ca. 50 km die ich mit meinem Trekker (14,5 kg Nettogewicht, Shimano XT) mehrfach in der Woche aus Spass und Fitness fahre. Dafür will ich jetzt ein Rad, dass weniger träge und aktueller ist.

Ein Rennrad wäre dafür auch geeignet, wenn es das mit weniger extremer Sitzposition gäbe. Alternativ käme auch ein Cross-, oder Fitnessbike in Frage.

Das sind die Bikes, die bei meiner bisherigen Suche hängengeblieben sind. Habe mich da aber mehr nach Optik und Ausstattung gerichtet:
Merida SILEX 700
Canyon Grizl CF SL 8 Trail
Trek FX Sport 4
YT Szepter Core 2
Merida SPEEDER 900
Stevens Strada 1000

@rhonin: Das mit dem Understatmentrad ist wohl richtig. Muß mich damit auf der Strecke zumindest nicht mit Rennradfahrern messen :) Aber der Trekker ist halt mein Alltagsrad. Da sehe ich eigentlich nicht viel Verbesserungs-Potenzial, ohne die Alltagstauglichkeit einzuschränken. Geht auch darum Spaß und Motivation mit einem geeigneteren Bike zu steigern.

 
Die Giant Revolt Bikes sehen auf jeden Fall schon mal ziemlich gut aus. Geometrie scheint mit Stack/Reach von über 1,5 auch halbwegs zu passen. Gewicht auch. Das Advanced 2 | V2 habe ich schon mal mit auf die Liste gesetzt. Auch wenn es mit rund 3000 € eigentlich deutlich drüber ist.
Schon mal über die Gattung der Endurance Rennräder geschaut, diese haben einen höheren STR-Faktor als klassische Rennräder. Hier gibt es z. B. von Canyon das Endurace CF 7 welches mit Carbon Rahmen in dein Budget passt, wenn es hoffentlich bald verfügbar ist.
 
War heute bei einem TREK Händler und wollte mir dort eigentlich mal die "FX Sport"-Fitnessbikes anschauen. Leider hatten die keines da und er konnte auch keines bestellen, weil die erst mal vergriffen sind. So ist das wohl leider wenn man sich erst im Juli entscheidet, noch ein Bike zu kaufen.

Habe dann nach Gravelbikes um die 2000 € gefragt und er hatte ein "Domane AL 5 Gen 4" da. Das wird bei TREK unter Performance-Rennrad geführt. Damit konnte ich eine ausgiebige Probefahrt auf meiner "Hausstrecke" machen. Er meinte vorher, laß dir ruhig Zeit dabei. :) Das ist wirklich der große Vorteil, wenn man einen Händler vor Ort hat!

Die Sitzposition fand ich überraschend OK (Stack/Reach: 1,57). Das hatte ich mir deutlich unangenehmer vorgestellt. Mit der fehlenden Federung hatte ich auch kein so großes Problem. Lenkung, Schaltung und den lauten Freilauf fand ich schon eher ein bißchen gewöhnungsbedürftig. Vor allem das Lenkverhalten ist so komplett anders, als bei allen Rädern, die ich bisher gefahren bin. Kann man sich aber auch dran gewöhnen.

Das Rad hat eine Shimano 105 Schaltung. Hochschalten konnte ich damit nur jeweils einen Gang (also in Richtung kleineres Ritzel). Das sehe ich im Vergleich zu meiner XT-Schaltung schon als Nachteil. Ist das bei GRX auch so?

Das Bike war mit Größe 56 eigentlich eine Nummer kleiner, als TREK es für meine Größe und Beinlänge empfiehlt. Er ist mir mit dem Preis dann etwas entgegengekommen. Die Versuchung war schon groß, es gleich mitzunehmen, aber ich will mir das erst noch überlegen, auch weil es ja nicht ganz meine Rahmengröße hat. Schade das keine FX-Sport da waren. Aber ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass Gravel und sogar Rennräder wirklich eine Option sein können.

@Motorenwerke: Das Canyon Endurace CF 7 ist ja ziemlich vergleichbar mit dem Rad, dass ich heute probegefahren bin. Witziger Zufall :) Stimmt leider, dass viele Räder zur Zeit nicht verfügbar sind.

@quaelnix: Gut zu wissen. Habe leider nur das TERRA M20iTEAM gefunden. Das ist natürlich preislich eine ganz andere Liga.
 
Ich hatte bei der Probefahrt nicht unbedingt den Eindruck, dass es zu klein wäre, aber da war ich auch mit ganz anderen Eindrücken beschäftigt. Andere Sitzposition, vollkommen anderer Lenker, vollkommen andere Art des Schaltens und Bremsens, 10 cm kürzerer Radstand, Starrgabel, ca. 8 kg leichter. Das ist schon ne ganz andere Nummer, als meine gewohnten Trekkingbikes. Von daher fällt es mir schwer, sicher einzuschätzen, ob die Größe wirklich paßt. Wenn ich den Vergleich mit einem 58er hätte, wäre das was anderes

TREK empfiehlt für das Domane:
Größe 56: 174 - 180 cm / 81 - 85 cm
Größe 58: 180 - 185 cm / 84 - 87 cm

Demnach läge ich ziemlich genau mittig in der Empfehlung für Größe 58
58 hätte auch einen leicht höheren Stack/Reach.

So zumindest die Theorie...

@Klatta: Was für eine Schrittlänge hast du?
 
Wieso suchst Du Dropbar Räder, wenn Du aufrecht sitzen willst? Verstehe das Projekt nicht so ganz.
Ein Gravel mit Flatbar würde doch mehr Sinn machen. Im Unterlenker wirst Du wohl nie fahren.

Cannondale Bad Boy ist wahrscheinlich zu schwer
 
Demnach läge ich ziemlich genau mittig in der Empfehlung für Größe 58
Dann passt 56 vermutlich super. :daumen:
Lässt halt die Spacer drin und den Vorbau positiv (evtl. musst denn verlängern). Wenn schon Dropbar, dann muss man sich auch auf die Sitzposition einlassen! Wenn es Dir nicht taugt, verscherbelst die Kiste halt wieder. Ist halt die Frage, ob Du sportlicher fahren möchtest, oder lieber Trekker fahren. Ich würd wahnsinnig werden auf einem Trekkingrad. Sobald da ein Hauch von Wind käme, wäre ich flach auf dem Lenker und würde über das Ding fluchen.
 
Gebe jetzt auch noch meinen Senf dazu.

Bin lange Zeit Rennrad gefahren und habe Triathlon gemacht usw. Dann viele Jahre Zwangspause. Seit zwei Jahren jetzt wieder auf nem Gravel unterwegs. Vor dem Kauf des Cervélo Aspero bin ich häufig mit dem Trekkingrad unterwegs gewesen. Einem Simplon Silk Carbon. Trotz Flatbar, 3x10, Schutzblechen, Ständer, Rücklicht etc. durch diverse Modifikationen 9,6 kg leicht. Also wirklich ein super hochbelastbares, leichtes und leichtlaufendes Rad ( btw: und es sieht gut aus 🤗). Warum also ein Gravel? Naja, wollte einfach sportiver unterwegs sein. Rennrad? Nö. Keine Lust auf befestigte Wege mit Verkehr usw. festgelegt zu sein.
War auch sehr sehr nervös, was die Sitzposition etc. angeht. Auf dem Trekking wie bei dir Sattel = Lenkerhöhe. Auf dem Gravel deutliche Satteluberhöhung. Trotzdem bequem. Warum? Naja, ich fahre auf dem Rad einfach anders. Sportlicher. Es passt mir. Womöglich auch einfach mehr Druck auf dem Pedal. Und es macht einfach mehr Spaß und fühlt aich für meine Fitnessausfahrten "richtiger" an. Durch die breiten Reifen komme ich auch nicht so schnell in die Verlegenheit, mit reinrassigen Rennfahrern verglichen zu werden 🫣.....

Was ich gemerkt habe
1. Satteluberhöhung geht wunderbar. Lenkerhöhe lässt sich meistens mit Spacern oder demnumgedrehten Flipflop-Vorbaunausreichend höher positionieren - wenn es denn wirklich wichtig ist
2. Rahmengröße: würde immer das kleinere nehmen..Sattel raus sowieso kein Ding. Längerer Vorbau lässt auch auch für wenig Geld nachrüsten. Zu großer Rahmen kleiner machen ( also was die Situposition angeht ) ist dagegen oft schwieriger
3. Länge (reach) beim Draufsitzen ist für mich (!) wichtiger als die Lenkerhöhe. Lenker zu tief ? Geht. Lenker zu weit vorne? = Schmerzen.
4. Lenkerform ist für mich überraschend wichtig. Vor allem Breite und Reach. Wenns da nicht passt, sofort Schmerzen im Nacken und Schulterbereich.

Also, was mir halt aufgefallen ist: Komfort ist von Mensch zu Mensch extrem unzerschiedlich konotiert. Dass gestrecktes und/oder tiefes Sitzen als unkomfortabel empfunden wird, kann im Zweifel sogar einfach am "falschen" Sattel liegen, der keine entsprechende Hüftneigung zulässt.
 
Was ich gemerkt habe
1. Satteluberhöhung geht wunderbar. Lenkerhöhe lässt sich meistens mit Spacern oder demnumgedrehten Flipflop-Vorbaunausreichend höher positionieren - wenn es denn wirklich wichtig ist
2. Rahmengröße: würde immer das kleinere nehmen..Sattel raus sowieso kein Ding. Längerer Vorbau lässt auch auch für wenig Geld nachrüsten. Zu großer Rahmen kleiner machen ( also was die Situposition angeht ) ist dagegen oft schwieriger
3. Länge (reach) beim Draufsitzen ist für mich (!) wichtiger als die Lenkerhöhe. Lenker zu tief ? Geht. Lenker zu weit vorne? = Schmerzen.
4. Lenkerform ist für mich überraschend wichtig. Vor allem Breite und Reach. Wenns da nicht passt, sofort Schmerzen im Nacken und Schulterbereich.

Also, was mir halt aufgefallen ist: Komfort ist von Mensch zu Mensch extrem unzerschiedlich konotiert. Dass gestrecktes und/oder tiefes Sitzen als unkomfortabel empfunden wird, kann im Zweifel sogar einfach am "falschen" Sattel liegen, der keine entsprechende Hüftneigung zulässt.
Genau jenes! Reach ist der Knackpunkt. Der Knackt gerne wegen dem Zusammen- bzw. Gegeneinander-Spiel von Sattel zu Sitzanatomie. Wenn man das Dreieck Becken-Schultern-Hände richtig hat, ist vorne auch einiges an Tiefe problemlos bis sogar angenehm. Die alte Binsenweisheit "tut mir der Hintern weh, muss ich vorne hoch bis in den Himmel" stimmt so nicht.
 
Genau jenes! Reach ist der Knackpunkt. Der Knackt gerne wegen dem Zusammen- bzw. Gegeneinander-Spiel von Sattel zu Sitzanatomie. Wenn man das Dreieck Becken-Schultern-Hände richtig hat, ist vorne auch einiges an Tiefe problemlos bis sogar angenehm. Die alte Binsenweisheit "tut mir der Hintern weh, muss ich vorne hoch bis in den Himmel" stimmt so nicht.
Genauso erlebt vor Jahren beim Zurück vom MTB aufs Rennrad. Zuerst vorne zu kurz und hoch - Schmerz blieb. Dann Zurück zur alten Rennrad-Position vor der Mountainbike Ära. Vorbau plus 1cm und 2cm tiefer - Schmerz ade.

Bei einem Neueinsteiger mag das mit dem 'so hab ich früher drauf gesessen' nicht zutreffen. Man wundert sich aber wie stark nach vorne geneigt bequem sein kann nach ein paar Wochen Gewöhnung. Viele wollen ja sofort ideal drauf sitzen, vergessen aber, dass es im Grunde ein Prozess ist mit probieren und rantasten. Auch für die Muskulatur.
 
Man muss schon auch aktiv die richtige Körperhaltung einnehmen! Passt man nicht auf, geht man leicht in Energiesparhaltungen und schon zwickts im Nacken. Erst recht, wenn man durch z.B. Bildschirmarbeit vorbelastet ist.
 
Vielleicht das Tout Terrain Vasco? Is auch ein ganz schönes gravel sofa. Ich habe übrigens ähnlich wie du am Anfang nach einem sehr aufrechten Rad gesucht (stack to reach über 1,6). Nach einer Weile aber gemerkt dass mir eine etwas flachere Position doch besser gefällt als gedacht (weniger Gewicht auf dem Hintern zum Beispiel, bessere Kraftverteilung zwischen Hintern und Oberschenkeln). Besonders seit meine Harmstrings etwas gedehnter sind 😅. Nur als Anregung etwas anderes auch mal zu probieren, vielleicht gefällts!
 
Für mich hat Komfort auch sehr viel mit Flex am Sattel zu tun. Also entweder darauf achten, dass der Rahmen hier etwas nachgiebiger ist oder aber noch etwas Geld für eine gut flexende Carbonsattelstütze einplanen. Das spricht auch noch mal dafür, im Zweifel lieber die kleinere Rahmengröße zu wählen. Eine länger ausgezogene Sattelstütze hat hier sehr viel Potenzial.
 
Canyon Grizl wurde schon genannt, Achtung, das ist glaube ich sogar 29", und von seiner Auslegung auch auf Bikepacking (Aufnahmepunkte für Gepäckträger usw.) ausgelegt. Schau dir auch mal das Canyon Grail an, das ist mehr auf Performance+Komfort ausgelegt, als das Grizl. Vom Grail ist momentan evtl. auch noch die alte Version mit dem Doppelstocklenker erhältlich, das Rad sieht ziemlich futuristisch aus, das aktuelle Grail eher konventionell.
 
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