12.06.2008
Was sagen die Spender?
Leserbrief:
Mit immer mehr Verwunderung muss ich mir die schriftlichen Rettungsversuche des Herrn Kansteiner durchlesen. Bei seinen Argumenten, die er anführt, habe ich den Eindruck, dass es sich um einen verzweifelten Versuch handelt, die öffentliche Meinung doch noch positiv zu beeinflussen. Dass er hierbei eine Vernebelungstaktik anwendet, überrascht mich kaum. So nennt er die beeindruckende Zahl von etwa 200.000 Alten und Behinderten, die im Einzugsgebiet der Burg (Bielefeld, Herford, Melle, Osnabrück und Gütersloh) leben. Er jongliert weiter mit den Zahlen, dass einem ganz schwindelig werden kann, und rechnet vor, welche Auswirkungen es hat, wenn diese mit dem Pkw anreisen. Ich frage mich nur, warum Herr Kansteiner nicht gleich mit 1.339.023 Menschen rechnet, die in dem genannten Einzugsraum leben? Er müsste den Weg dann auch für Fußgänger sperren, weil solch eine Besucherzahl einen nachhaltigen Flurschaden anrichtet und zudem die Infrastruktur des Umfeldes der Burg sprengt. Natürlich ist es Unsinn, mit solch einer Zahl zu rechnen. Genauso wie die 200.000, mit denen Herr Kansteiner rechnet. Auch ist es Bemerkenswert, dass Herr Kansteiner zunächst eine Kleiderordnung und eine Duschpflicht für Radsportler einführt und jetzt von Sport und Verhaltensraudis spricht. Dass hierbei deren Verhalten maßlos überzogen geschildert wird, entspricht wohl der Argumentationsstrategie. Ich konnte bisher so ein geschildertes Verhalten nur im absoluten Einzelfall feststellen. Ich frage mich, wie die Spender über die letzten Ereignisse, das Verhalten von Herrn Kansteiner und die aufgestellten Nutzungsregelungen der Burg denken. Steht dies noch im Einklang mit der Produkt- und Unternehmensphilosophie der August Storck KG, Kraftverkehr Nagel Versmold? Entspricht es der Parteiphilosophie des Ortsverbandes CDU Borgholzhausen oder der der Kreistagsfraktion der CDU, Bündnis 90 die Grünen-Borgholzhausen? Um nur einige Spender namentlich zu erwähnen. Ich fände es gut, wenn diese sich über die Verwendung ihrer Spenden äußern, ob dies noch in deren Interesse ist, wenn solche Ausgrenzungen von Menschengruppen stattfinden. Die Spenderliste lässt sich unter
http://www.stiftung-burg-ravensberg.de/spender.htm
ansehen.
13.05.2008
Burg-Streit im WDR-Fernsehen
»Nicht jeder wird reingelassen« Mittwoch sendete der Westdeutsche Rundfunk den Beitrag
Unter dem Tenor »Nicht jeder wird reingelassen Vorschriften für den Besuch der Burg Ravensberg« sendete am Mittwoch der WDR in seinem dritten Programm unter »Lokalzeit OWL Aktuell« einen Beitrag über die Burg. Der Bericht war kurzfristig um einen Tag verschoben worden. Zur Ankündigung des Beitrags konnte man im Internet vom WDR lesen: Die Burg Ravensberg in Borgholzhausen hat sich mit Hilfe vieler Hände und Spendengelder von einer fast vergessenen Ruine zu einem beliebten Ausflugsziel gemausert. Doch so schön nun auch alles ist besuchen darf die Burg nicht jeder: Wer vom Radfahren oder wandern verschwitzt ankommt, muss draußen bleiben oder sich duschen und umziehen. Solche Verhaltensregeln und Vorschriften sorgen für Unmut. Wie bereits berichtet, war am Montag ein Team des WDR am Fuß der Burg in der Clever Schlucht. Es war da auf rund 50 mehr der weniger aufgebrachte Bürger gestoßen, die ihrem Unmut über die Äußerungen des Geschäftsführers der Stiftung, Wolfhart Kansteiner, Luft machten. In dem gesendeten Film kamen die Bürger nur kurz zu Wort, es wurden auch zwei Radfahrer interviewt, die diese Vorschriften als übertrieben bezeichneten. Auch beim Bürgermeister wurde das WDR-Team vorstellig. Klemens Keller ist natürlich bemüht, diesen unsinnigen Streit möglichst schnell beizulegen, so äußerte er sich auch vor der laufenden Kamera. Allerdings hat die Stadt keine rechtlichen Möglichkeiten, sie kann nur an den guten Willen appellieren. Denn die Stiftung ist Eigentümerin der Burg und handelt im Sinne der Satzung. Interviewt wurde natürlich auch Erwin Kleine-Tebbe als Vorsitzender des Vereins, der die Interessen der Anlieger vertritt. Der hofft, dass es bald wieder möglich ist, ohne Eintritt und ohne Streit die Burg besuchen zu können. WDR-Moderator Matthias Wolk, nachdem er die Bilder mit dem Duschen unter einer Gießkanne verfolgt hat: Ich glaube, der Burgherr kommt selber bald ins Schwitzen.
14.06.2008
Viel Augenwischerei
Leserbrief:
Von Herrn Kansteiner hätte ich bei seiner Bildung (beruflich wie kulturell) nicht erwartet, dass er sich so lächerlich macht. In seiner ersten Stellungnahme versucht er mal wieder, sein Verhalten zu rechtfertigen, warum er sich gegenüber einem behinderten Menschen so und nicht anders verhalten konnte. Zahlen von 200.000 älteren und behinderten Menschen sollen uns beeindrucken. Heute lese ich in einer bundesweiten Zeitung, die für Übertreibungen bekannt ist von Zehntausenden Besuchern inklusive gesunde Bürger, die jährlich die Burg besuchen. Welcher Bruchteil davon sind denn nun die von ihm ausgegrenzten Personen? In seiner zweiten Stellungnahme benutzt er gerade die behinderten und älteren Menschen, um sich gegen die Mountainbiker zu rechtfertigen. Zu seiner dritten Stellungnahme »schonender Umgang mit der Natur«: Wieso dürfen dann schwere Fahrzeuge bis zur Burg hochfahren, um einen Videoclip zu drehen? Wohlweislich hat er sich erst nachdem dieser Videoclip fertig gestellt war öffentlich dazu geäußert. Bei den heutigen hohen Lebenshaltungskosten sollte auch jeder das Recht haben, sein mitgebrachtes Bütterchen zu speisen, dafür stehen ja für Wanderer die Rastbänke zur Verfügung. Man sollte sich daran erinnern: Frau Kühnel, die vorherige Pächterin, sollte ihren Pkw unten stehen lassen und die benötigten Produkte (Ware) für ihre kleine Gastronomie bis zur Burg hochtragen. Der neue Pächter erhält gleich zwei Stellplätze. Ich hoffe, dass Herr Kansteiner, da er ja gesund ist, seinen Pkw auf den Parkplatz für Besucher parkt. Die Augenwischerei, die Herr Kansteiner seinen Mitmenschen gegenüber tätigt, finde ich unter aller Würde. Vor dieser Person kann ich keine Achtung haben. Achtung gebührt Menschen, die ehrlich sind und Fehler eingestehen können, und diejenigen, die den Mut haben, ihre Meinung nicht nur hinter vorgehaltener Hand zu bekunden. Sehr viel Respekt und Achtung habe ich vor behinderten (körperlich wie geistig) Menschen. Was für uns normal ist, bedeutet für diese Menschen eine unheimliche Anstrengung. Zum Glück werden sie immer mehr intregiert (Schulen Kindergärten Vereine usw.). Nur der gemeinnützige Verein der Ravensburg hält an Regelungen und Bürokratie fest. Satzungen kann man ändern! Vielleicht geschieht dies aber erst, wenn Herr Kansteiner oder eine ihm nahe stehende Person auf Hilfe anderer Menschen angewiesen ist. Schwer vorstellbar ist für mich, dass wirklich alle Spender damit einverstanden sind, wie Herr Kansteiner sich als Geschäftsführer einer gemeinnützigen Stiftung verhält. Man sollte nie vergessen, dass das Schicksal jeden von uns in der nächsten Sekunde (Krankheit, Unfall usw.) zu einem behinderten Menschen machen kann. Was dann? Werden wir dann erst wach?
03.07.2008
Geltendes Recht ist von jedem einzuhalten
Stiftungen und Behörden stellen gemeinsame Regeln auf, um eine denkmalgerechte Nutzung der Burg zu ermöglichen
Die Burg Ravensberg ist ein Wahrzeichen des Ravensberger Landes, ein Denkmal und Kulturerbe von historischer Bedeutung für die Menschen in unserer Region, beginnt die gemeinsame Erklärung, wie der Kreis Gütersloh, die untere Landschaftsbehörde, das Straßenverkehrsamt, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe, die Stiftung für die Natur Ravensberg, die Stiftung für die Burg Ravensberg und die Stadt Borgholzhausen gestern abgaben. Mit ihrer gemeinsamen Erklärung wollen die beteiligten Behörden und Organisationen darauf hinweisen, dass auf der Burg Ravensberg geltendes Recht einzuhalten ist. Mit der Erklärung wollen wir die entstandene Diskussion versachlichen und den Leser auffordern, in Ruhe darüber nachzudenken, wie wichtig die Natur und Landschaft, aber auch die pädagogische Arbeit der Stiftung ist, sagte Bürgermeister Klemens Keller. Die Ravensburg ist ein Glanzpunkt in der Region, eine alte Liegenschaft in uraltem Staatswaldbestand, machte Forstamtsleiter Franz Stockmann den Wert der Ruine und ihrer Umgebung deutlich. Dieses Kleinod wollen wir nach vorne bringen und die positive Weiterentwicklung der wunderschönen Anlage fördern. Die gemeinsame Erklärung, die das geltende Recht auf der Burg und den Zuwegen deutlich machen soll, lautet wie folgt: In einem Behördentermin im 26. Juni auf der Burg Ravensberg wurde übereinstimmend festgestellt, dass die bereits seit mehreren Jahrzehnten bestehenden verkehrsrechtlichen Beschränkungen bezüglich der Zuwege zur Burg nach wie vor gültig und angemessen sind. Es gilt ein Verbot für Fahrzeuge aller Art, auch für Fahrräder, mit Ausnahme von land- und forstwirtschaftlichem Verkehr und Lieferverkehr. Für die Besucher, die mit dem Fahrrad anreisen, werden in Kürze von der Stadt Borgholzhausen an beiden Parkplätzen entsprechende Abstellvorrichtungen für Fahrräder installiert. Radfahrer, die auf der einen Seite zur Burg hoch und auf der anderen Seite wieder hinunter wollen, können ihr Fahrrad auf den Wegen schieben, fügte Wolfhart Kansteiner hinzu. Weil auch ältere und behinderte Bürger die Burg erreichen können sollen, wird unter der Beteiligung des Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte baldmöglichst ein adäquates Beförderungskonzept entwickelt werden. Die Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Burganlage zu erhalten und eine denkmalgerechte und naturverträgliche Nutzung durch Besuchergruppen zu gewährleisten. Sie ist daran interessiert, dass die Burganlage möglichst vielen Menschen zum Besuch offen steht, sei es zur Besichtigung des historischen Gemäuers, zum Genießen des Fernblickes oder für den Besuch einer der vielen Veranstaltungen. Da die Besucherzahlen expandieren, seien angemessene Besucherregeln notwendig, heißt es in der Erklärung weiter. Dass dies in der Vergangenheit zu Irritationen und Missverständnissen geführt hat, bedauere die Stiftung sehr. Zur Selbstverpflegung auf der Burg erklären die Mitglieder der beteiligten Behörden: Damit Besucher und Besucherinnen sich auf der Burg Ravensberg stärken können, wird die Stiftung nach erfolgter Sanierung die Gastwirtschaft verpachten. Sie bittet daher um Verständnis, dass das Picknicken oder das Trinken von mitgebrachtem Alkohol auf der Burg nicht gestattet werden kann. Die Selbstversorgung der von der Stiftung betreuten Gruppen und Schulklassen bleibt hiervon unberührt. Wanderer dürfen ihren Wegproviant natürlich auf dem Gelände der Ravensburg verzehren, fügte Bürgermeister Klemens Keller hinzu. Man dürfe sich nur nicht und das sei in allen Gasthäusern so mit mitgebrachtem Proviant auf dem Territorium der Gaststätte niederlassen. Zum Schutz der Burg und der Natur brauchen wir einwandfreie Regeln, betonte Klemens Keller die Notwendigkeit der Erklärung. Diese Regeln seien von jedem einzuhalten.
20.05.2009
Mit dem Bulli auf die Burg
Burg-Stiftung richtet ab Freitag einen Pendelverkehr für Alte und Gehbehinderte ein
Seit gestern ist der Wald rund um die Ravensburg von der Forstbehörde mit Schranken abgesichert. Dafür können Besucher, die aus alters- oder gesundheitlichen Gründen die Burg bisher nicht besuchen konnten, ab sofort jeden Freitag zwischen 14 bis 18 Uhr den neu eingerichteten Pendelverkehr zur Burg nutzen. Seit einiger Zeit ist es für alle Besucher verboten, mit dem Auto auf die Burg zu fahren. Vor gut einem Jahr hatte es unter anderem deswegen zwischen Anliegern und Besuchern und der Geschäftsführung der Stiftung, die bekanntlich Hausherr auf der Burg ist, einen heftigen Streit gegeben. Der ist inzwischen glücklicherweise beigelegt. Einer der Kritikpunkte schon damals war es, dass jetzt Behinderte und betagte Bürger nicht mehr die Möglichkeit hätten, den beschwerlichen und sehr steilen Aufstieg zur Burg zu schaffen und ihnen deshalb ein Besuch der eigentlich doch der Öffentlichkeit zugänglichen wunderschönen Burg verwehrt bliebe. Ein Vorwurf, den offensichtlich Stiftungsgeschäftsführer Wolfhart Kansteiner sich zu Herzen genommen hat und deshalb hat er jetzt diesen ersten Versuch eines Pendelverkehrs gewagt. Das sei allerdings erst ein Pilotversuch, betonte Wolfhart Kansteiner und das sei auch lange noch nicht perfekt. Deshalb werde es diese Möglichkeit auch erst einmal nur freitags von 14 bis 18 Uhr geben. Da müssten erst einige Erfahrungen gesammelt werden. Auch sei es weiterhin noch nicht möglich, Personen zu befördern, die ausnahmslos auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Dafür brauche man ein Spezialfahrzeug, das sei sehr teuer und das gebe es zurzeit noch nicht. Gespräche darüber seien aber bereits mit Vertreten der Behinderten-Gremien geführt worden. Vielleicht gebe es auch hier demnächst eine Lösung, sagte Kansteiner im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt. Für diesen Versuch eines ersten Pendelverkehrs hat sich der Stiftungsgeschäftsführer der Hilfe der Stadt Borgholzhausen versichert. Stellvertretender Bürgermeister Eckhard Strob war denn auch in Begleitung vom Zivildienstleistenden Fabian Beßmann mit dem Bulli der Stadt auf die Burg gekommen. Mit diesem Bulli wird Wolfhart Kansteiner selber an den kommenden Freitagen die Bürger auf die Burg kutschieren, die es auf eigenen Beinen einfach nicht schaffen können. Den ersten Anstieg gestern auf die Burg hat der Bulli klaglos geschafft, allerdings kann man mit Fahrgästen den sehr holprigen Weg nur im Schrittverkehr schaffen. Alle halbe Stunde wird deshalb auch nur eine Fahrt hoch und runter möglich sein. Wer Freitags gefahren werden möchte, wird gebeten, sich vorher unter (0 54 25) 93 35 44 oder auch im Internet unter
[email protected] anzumelden. In dieser Pilotphase werden auch noch keine Gebühren genommen. Die vom Straßenverkehrsamt ausgesprochene Sondergenehmigung gilt für den Bulli und hilfsweise für den Wagen von Kansteiner.
28.07.2010
Sanierungsstart ohne finanzielle Sicherheit
Ärger auf der Burg: Erst nach dem Aufbau der
Gerüste kommt der Bewilligungsbescheid
Ärger gibt es wieder einmal auf der Burg wegen der Landeszuschüsse. Der, wie Wolfhart Kansteiner selber sagt hoffentlich letzte Bauabschnitt, die südliche Burgmauer, wird jetzt saniert. Noch vor der Wahl Ende März war der damalige, zuständige Staatssekretär Günter Kozlowski selber auf die Burg gestiegen und hatte die Bewilligung der 400.000 Euro durch das Land NRW kundgetan, hat sich dafür mehr oder weniger feiern lassen. Jetzt wartet die Stiftung seit bangen Wochen auf den Förderbescheid. Das Fatale an dieser Situation: Das Geld ist die letzte Finanzspritze des »verarmten« Landes NRW und muss in diesem Jahr ausgegeben werden, und das Jahr ist schon zur Hälfte Vergangenheit. Es ist also Eile angebracht. Stiftungsgeschäftsführer Wolfhart Kansteiner ist stinksauer und hat jetzt die Baumaßnahme auf eigene Kappe gestartet. Haftet im Grunde dafür mit seinem gesamten Privatvermögen,ist aber zurzeit noch zuversichtlich: Die können uns jetzt ja nicht damit hängen lassen.So sind seit ein paar Tagen bereits die riesigen Gerüste um den südlichen Teil der Burg aufgebaut, allein der Aufbau und die Leihgebühr dieser Gerüste kostet über 50.000 Euro. Wolfhart Kansteiner sieht zwei generelle Probleme: Einmal geht es um die Zeit, klappt das wirklich noch in diesem Jahr, kann die Maßnahme wirklich beendet werden? Wenn der Winter wieder früh einsetzt, gibt das schon die ersten zeitlichen Probleme. Zweitens ist er sich nicht sicher, ob die versprochenen 400.000 Euro des Landes für diese Sanierung auch wirklich reichen. Dann wäre die Stiftung wieder auf weitere Spenden angewiesen. Es gibt eine Vergabebeschwerde, so Kansteiner, weil es bei der Vergabe des Auftrages durch die Stiftung Burg Ravensberg einen weiteren Bewerber gegeben hat, der wirklich geringfügig günstiger war. Doch die Stiftung hatte sich dann für die Firma Belk entschieden, weil die die anderen Sanierungen zur vollsten Zufriedenheit und mit viel Sachkenntnis gemacht hat und die Burg genau kennt. Für die andere Firma wäre das Neuland gewesen. Kansteiner: Und bei diesen komplizierten Sanierungen muss man sich schon auskennen und spezielle Fachkenntnisse mitbringen, das ist schließlich keine normale Fassadensanierung. Trotzdem müsse die Bezirksregierung aber den Förderbescheid herausschicken, das sei rechtlich ganz eindeutig. Die lassen uns seit Wochen hängen. Kurz vor Redaktionsschluss bekamen wir gestern einen Anruf von Wolfhart Kansteiner. Es habe jetzt jemand von der Bezirksregierung angerufen, der Förderbescheid sei per Post rausgegangen. Große Erleichterung, denn der Geschäftsführer hatte bereits vorgestern bei der Bank um einen Kredit nachgefragt, schließlich wollen die Handwerker ihr Geld sehen. Irgendwie, vermutet Wolfhart Kansteiner, muss der Bezirksregierung der Besuch der Presse am Montag auf der Burg bekannt geworden sein, denn an solche Zufälle glaube ich nicht.
D E R K O M M E N T A R
Das Land kommt seiner Verpflichtung nur zögernd nach
Atmosphäre ist vergiftet
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Unstimmigkeiten zwischen der Bezirksregierung und der Burgstiftung. Dabei müsste das Land, das seine Maßnahmen über die Bezirksregierung in Detmold abwickeln lässt, der Stiftung doch dankbar sein. Schließlich hat man das ungeliebte Kind, die Burg, an die Stiftung abgegeben und ist damit die teure Unterhaltung dieses geschichtsträchtigen Bauwerkes los. Eigentlich wollte das Land die Burg komplett saniert übergeben, inzwischen hat die Stiftung dank vieler Spenden der großzügigen Bürger rund die Hälfte der Sanierungskosten selber aufgebracht. Und jetzt werden die Anträge der Stiftung nicht einmal großzügig unterstützt, steht Stiftungsgeschäftsführer Wolfhart Kansteiner am Montag bei unserem Pressetermin vor dem völlig maroden Mauerwerk und ärgert sich: Diese Schäden hat der Staat als Folge jahrzehntelanger Misswirtschaft zu verantworten. Derselbe Staat prüft heute akribisch, ob wir bei Beseitigung der Schäden ein Formfehlerchen machen. Bürgerfreundlich ist das sicher nicht.
Handwerker auf der Burg bestohlen
In der Nacht zum vergangenen Sonntag brachen unbekannte Täter auf dem Gelände der Burg Ravensberg an einem dort abgestellten Materialcontainer die Sicherungskette der Eingangstür auf und drangen in den Container ein. Aus dem Container entwendeten die Diebe hochwertige Elektrowerkzeuge in Koffern. Eine genaue Auflistung der gestohlenen Gegenstände liegt noch nicht vor. Dieses
Werkzeug hat einen Wert von einige Tausend Euro. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Halle unter (0 52 01) 81 56-0 entgegen.