Fully oder Hardtail für Tour bis AM

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Hallo,

überlege mir ein neues Bike zuzulegen.

Hatte mich eigentlich auf AM-Fullys eingeschossen und einiges probegefahren/probegesessen: TREK Fuel EX, Cube Stero, Specialized Stumpjumper, Giant Trance X, Giant Reign.
Nach ausgiebiger Beratung im Bikeshop bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen.
Fahre Touren in heimischen Wäldern, max.4mal/Jahr in Winterberg (Touren, kein Bikepark).

Der Händler hat mir ein Fully mit ca. 120mm Federweg empfohlen und noch drauf hingewiesen dass ein gut ausgestattetes Hardtail eventl. sogar sinnvoller wäre.
Bei den aktuellen Bikemagazinen bekommt man ja den Eindruck dass man unterhalb von 140mm gar nicht mehr richtig MTB-fahren kann.

Da ich zu der schweren Fraktion gehöre meinte der Händler lieber ein Tourenhardtail mit stabilen Laufrädern, 100mm Gabel (standfest, z.B. REBA), guter Kurbel z.B. SLX oder XT, großen Scheibenbremsen.
Grenze für mich sind ca. 2.000 €, gerne natürlich weniger aber möchte nicht am falschen Ende sparen.

Möchte für mich einfach das passende Rad finden. Nicht überdimensioniert was Federweg und Stabilität angeht aber eben mit genug Reserven damit nicht ständig etwas defekt ist.
Fahrtechnik habe ich ein wenig, gehöre aber sicherlich nicht zu den Profis was das angeht.
Singletrailskala würde ich mich mal so bei S2, max. S3 einsortieren.

Hat jemand Erfahrungen gesammelt bei der Entscheidung Fully/Hardtail für den Einsatzbereich?

Würde mich über Tips freuen.
:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Krass, wenn ich mich 4-mal im Jahr aufs Rad setzen würde, wärs mir keine 2k€ wert... ;)

Deine Anforderungen erfüllst du wohl auch mit nem schlichten Hardtail um 1000€. SLX reicht, dazu ne schöne Luftgabel und fertig!

Für mich stand ein Hardtail wegen meinen Downhillambitionen nicht zur Diskussion und nach der ersten Fahrt mit einem 140er AM war auch klar, dass es kein "normales" 100er oder 120er Fully wird... Der Spaß war mir den Aufpreis wert! :love:
 
Denke, dass der Tipp 'gut ausgestattetes Hardtail' schon sehr gut ist.
Bei Deinem Budget und den Anforderungen (stabile Laufräder, gute Bremse, vernünftige Gabel und Dämpfer) dürfte das Angebot an Fullys schon recht knapp sein, wenn Du beim Händler kaufen willst.

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, ob
1. nicht vielleicht doch die Gefahr besteht, dass sich das Einsatzgebiet in Richtung AM verschiebt und
2. Du mit dem Neukauf noch bis zur Eurobike warten kannst um dann vielleicht ein reduziertes Tourenfully abzustauben.

Edit:
Krass, wenn ich mich 4-mal im Jahr aufs Rad setzen würde, wärs mir keine 2k€ wert...
wink.gif
Das bezog sich wohl eher auf Winterberg und nicht aufs ganze Jahr.
 
genau die 4x war auf winterberg bezogen.
zu 1.
könnte schon sein dass es so ist, fahre ja auch schon einige zeit daher wird sich nicht mehr soooo viel verändern denke ich.
was kann ich denn mit einem stabilen hardtail mit 100mm nicht fahren was mit einem "echten" am-bike geht?
tue mich mit den einteilungen da etwas schwer. vor einigen jahren gabs noch gar keine federung und dennoch ist man fast überall runter oder hochgefahren. eventl. etwas langsamer und unkomfortabler aber was solls

zu 2.
eurobike ist ein guter tip, die händler sind nur jetzt schon relativ leergekauft habe ich festgestellt. kann gutgehen muss aber nicht.

danke euch schonmal für die tips.
 
Hallo shibby68
Wenn die sich die Fährräder verkaufen wie letztes Jahr geht es nicht gut, ist wahrscheinlich von Marke zu Marke unterschiedlich aber als letztesJahr um die Eurobike herrum bei Händlern in unserer Gegend ein Ghost AMR 5700 gesucht habe gab es keines mehr auch andere Ghosts nicht ,ich hatte das Glück dass ich ein AMR probefahren konnte und als ich mir klar dass ich mit der Geometrie klar komme habe ich eines im Intenet gekauft,war sogar ein kleiner Händler keiner von den grossen Inethändlern.Ich fahre auch Singletrails bis S2 denke ich und ich sage für diese Dinge reicht eine 120mm Federung,gestehe bin allerdings wahrscheinlich etwas leichter mit meinen 70kg Fahrfertig und ich bin der Meinung dass man für 2000€ schon was finden sollte.
Gruß Hacky
 
ich denke am meisten spaß hast du auf dauer mit einem tourenfully. in der 120mm klasse gibt es doch viele nette geräte.
das mit deinem gewicht kann ich nicht enschätzen. das wirst du mal offenlegen müssen für die genauere betrachtung :)
 
Ich würde auch sagen, dass du beides nehmen kannst, also HT oder Fully. ich finde dabei allerdings, dass es mit nem HT bei trails mit vielen Wurzeln usw. übel wird. Habe da selber meine Erfahrung. Wenns aber Strecken sind die die "Unebenheiten" nicht ganz so hochfrequent dir in den Weg legen, tuts auch ein HT.

Aber mit nem 120er Fully biste gut dabei.
 
Hallo shibby68,

ich fahre seit gut 16 Jahren Mountainbike und kann Dir eines versichern:
Mit dem Hardtail kannst Du auf deine angesprochenen Touren ALLES fahren was Du auch mit dem Fully fahren würdest!! Ich weiss nicht ob einige Biker/Bikerinnen es vergessen haben, andere auf Grund ihres zarten Alters nicht wissen können, doch in den Anfangszeiten sind wir mit Hardtails und STARRgabel oder edler Rock Shox Mag21 mit rund 5,5 cm Federweg alles rauf und runter gefahren, was man heutzutage laut einiger Zeitschriften nur noch mit einem 120-150 mm Fully fahren sollte.

Je ruppiger, verblockter, wurzeliger ein Trail desto komfortabler gestaltet sich die Tour auf einem Fully mit HOCHWERTIGEM Fahrwerk, doch das bedeutet noch lange nicht, dass Hardtails nur noch für Senioren in hügellosen Gegenden bestimmt sind.

Bei deinem Budget und den beschriebenen Vorhaben würde ich mir ein hochwertiges Hardtail mit einem leichten, aber stabilen Laufradsatz (All Mountain/Endurobereich) - bezogen auf dein vermutetes Körpergewicht nahe der 100 kg?! - einer sensiblen und standfesten Federgabel (100-120 mm, Öl-Luft) und standfesten Bremsen mit einer 203 mm Bremsscheibe am Vorderrad und min. 185 mm am Hinterrad zulegen. Die Preise auf dem Bikemarkt sind wieder angestiegen (wie jedes Jahr), sodass die derzeitigen 1000€ Hardtails nicht mehr die Qualität bieten wie noch vor einem halben Jahr. Das gleiche gilt natürlich für die Fullies. Hier nicht am falschen Ende sparen .... auf kosten eines unsensiblen Fahrwerks welches Dir nicht die Vorzüge eines tollen Fullies bieten kann!!!
 
nabend zusammen.
danke für die vielen infos. das am-hardtail hab ich mir auch schon angeschaut. klingt ja ganz interessant. bist du (chris) das schon selber gefahren und hast genaue erfahrung.
@höhen-rausch...
genau den eindruck hab ich nämlich auch dass früher alles komplett starr ging und jetzt nur noch mit langhub. möchte auch nicht wieder in die alten zeiten aber eventl. ein gesunder mittelweg.
hab halt nur bisschen "angst" jetzt nen super hardtail zu kaufen und dann in einem jahr zu merken dass nen fully doch besser wäre.

gewicht übrigens ca. 110 kg
 
Mag21 waren 42mm - zumindest meine damalige. Ja, man ist schon viel damit gefahren damals, aber wenn ich mir anschaue, wo ich mich jetzt runterstürze mit meinen sagenhaften 100mm bzw. 115mm Federweg möchte ich doch ein Fully nicht mehr missen. Gerade nach der Fahrt über Wurzeltrails fühlt man sich mit einem HT wie in einer Knochenmühle. Bis letzes Jahr war ich auch der Meinung, dass ein HT für alles reicht, aber dann hat mich doch der Fully-Virus gepackt! Es geht einfach so viel komfortabler und - zumindest bei mir - auch technisch deutlich mehr.

Schau Dir einfach mal an, was es zwischen 100 und 140mm gibt, fahre die Dinger ausführlich probe und entscheide dann...
 
@killacat:
Da gebe ich Dir völlig Recht! Ich persönlich fahre auch lieber Fully als Hardtail, doch das liegt ganz einfach daran dass mein Schwerpunkt beim Biken auf den Abfahrten liegt und ich hier am Bodensee die Bergwelt der Schweiz und Österreich direkt vor der Haustüre vorfinde. D. h. laaange Downhills auf meist technischen Trails die für mich (!) das schönste am Biken sind!
 
genau den eindruck hab ich nämlich auch dass früher alles komplett starr ging und jetzt nur noch mit langhub. möchte auch nicht wieder in die alten zeiten aber eventl. ein gesunder mittelweg.
hab halt nur bisschen "angst" jetzt nen super hardtail zu kaufen und dann in einem jahr zu merken dass nen fully doch besser wäre.

Also ich hab mir vor kurzem ein Hardtail gekauft und fahre hauptsächlich Touren und Singletrails (S0 bis S2, manchmal mit S3 Passagen) und bin der Meinung, dass das mit einem Hardtail eigentlich sehr gut fahrbar ist. Ein paar mal bin ich meine üblichen Routen auch schon mit Fullys von Freunden oder meinem Bruder gefahren und vor allem bei höheren Geschwindigkeiten in Wurzelpassagen ist ein Fully wesentlich komfortabler und dadurch auch ein klein wenig schneller. Aber vor allem mit den weiter verbreiteten 100mm Fullys sehe ich außer dem Fahrkomfort keine entscheidenden Vorteile. Ich bin mit meinem Hardtail eigentlich recht zufrieden und wenn ich mir ein Fully zulegen wurde, dann würde ich mir eins eine Stufe drüber (d.h. 140-160 mm) kaufen. Bei denen ist dann fahrtechnisch wirklich ein massiver Unterschied, allerdings sind diese je nach Hersteller und Geometrie nur noch bedingt zum bergauf fahren (bzw. für längere Touren) geeignet.
 
Bei denen ist dann fahrtechnisch wirklich ein massiver Unterschied, allerdings sind diese je nach Hersteller und Geometrie nur noch bedingt zum bergauf fahren (bzw. für längere Touren) geeignet.

Bergauf würde ich einer 160er Enduro auch nicht mehr sooo viel zutrauen wie einem HT. Wobei man sagen muss, das die Teile in der Regel absenkbare Gabeln und einstellbare Hinterbautdämpfer haben und somit trotzdem gewisse Uphill Qualitäten mitbringen. Ich bin allerdings noch keine Enduro gefahren und somit ist das eher Spekulation...

Gerade für längere Touren sehe ich aber nur Vorteile beim Fully egal ob 100, 120 oder 140mm Federweg! Was sollte da ein Hardtail auf "längeren Touren" denn "besser" machen?
 
Bergauf würde ich einer 160er Enduro auch nicht mehr sooo viel zutrauen wie einem HT. Wobei man sagen muss, das die Teile in der Regel absenkbare Gabeln und einstellbare Hinterbautdämpfer haben und somit trotzdem gewisse Uphill Qualitäten mitbringen. Ich bin allerdings noch keine Enduro gefahren und somit ist das eher Spekulation...

Also ein 160er Enduro bergauf ist je nach Hersteller und Modell sehr unterschiedlich bzw. nur bedingt fahrbar. Die aktuell moderne All Mountain klasse hat eine etwas "bergauf freundlichere Geometrie" bei ebenfalls 140-160 mm Federweg. Aber ich gebe dir Recht, bei den in dieser Klasse angebotenen Modellen wird es meist durch die absenkbare Gabel ermöglicht, recht gut bergauf zu kommen.
Meine persönliche Meinung ist allerdings, dass ich mir nur ein Fully kaufen würde um Strecken zu fahren die ich mit meinem Hardtail nur schwer bzw. gar nicht fahren könnte - und alles was ich mit nem 100-120 mm Fully fahren kann - kann ich auch mit (meist etwas weniger Fahrkomfort) auch mit einem Hardtail fahren. Aber wie gesagt, dass ist meine ganz persönliche Meinung und es steht jedem Frei anders darüber zu denken.

Gerade für längere Touren sehe ich aber nur Vorteile beim Fully egal ob 100, 120 oder 140mm Federweg! Was sollte da ein Hardtail auf "längeren Touren" denn "besser" machen?

Also der Hauptunterschied ist das Gewicht, und die manchmal bessere Kraftübertragung (auch wenn die Hersteller mittlerweile schon sehr gute Lösungen anbieten, so schluckt beim Fully der Dämpfer immer einen kleinen Teil deiner aufgewendeten Kraft und wandelt ihn in leichte Wippbewegungen um). Aber auch der Gewichtsunterschied wird immer geringer, da auch die Fullys immer leicht werden.

Jeder Bike Typ hat seine Vor- und Nachteile, ansonsten würden alle Leute auf dieser Welt das gleiche Bike haben wollen. Und für das angegebene Verwendungsgebiet von Tour und Singletrail bis S2 (evtl. kurze S3 Passagen) bin ich der Meinung, dass es auch mit einem Hardtail gut fahrbar ist. Gerade für das Anforderungsgebiet "Touren und wenn runter ein schöner Singletrail geht nehm ich ihn mit" ist in meinen Augen ein Hardtail die bessere (und vor allem auch günstigere) Wahl als ein Fully.
 
Die günstigere Wahl vielleicht, aber wieso denn die bessere?

Für Trails bis S2 und gelegentlich S3 sind also Hardtails ausreichend und Fullys eigentlich überflüssig? Dann dürften wohl nur 2-3% aller Mountainbiker Fullys fahren dürfen. :lol:

Ein Fully ist m.E. immer die bessere Wahl, solange man das Geld hat und nicht gerade CC-/Marathon-Rennen fährt (denn dann ist es einfach Geschmackssache). Warum? Weil ein Fully Komfort bietet, bergauf auf Trails bessere Traktion hat, bergab viele Biker ermutigt, sich an schwierigere Passagen heranzutasten und mit zuschaltbarem Lockout auch keine nennenswerten Performance-Einbußen hat, sofern man nicht gerade Rennen fährt (siehe oben).

Und genau deshalb sollte man heutzutage, sofern das Geld für Anschaffung und Folgekosten vorhanden ist, standardmäßig zum Fully raten und eine Hardtail-Empfehlung explizit begründen. Nicht andersherum.

Also der Hauptunterschied ist das Gewicht, und die manchmal bessere Kraftübertragung
Aber genau das interessiert doch, weil der Spaß im Vordergrund steht, beim Tourenfahren niemanden. Wobei, halt - doch. Etliche Gelegenheitsbiker, die sich jahrelang durch Bikezeitschriften haben verrückt machen lassen in Bezug auf Leichtbau und Effizienz. Hab ich noch nie verstehen können. Der Großteil dieser Leute könnte einfach ein paar Kilo abspecken und das Problem wäre gelöst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die günstigere Wahl vielleicht, aber wieso denn die bessere?

Für Trails bis S2 und gelegentlich S3 sind also Hardtails ausreichend und Fullys eigentlich überflüssig? Dann dürften wohl nur 2-3% aller Mountainbiker Fullys fahren dürfen. :lol:

... Warum? Weil ein Fully Komfort bietet, ...

Ich habe nicht behauptet, dass ein Fully überflüssig wäre, nur weil ein Hardtail ausreicht. Wenn du mit meinem Beitrag genau gelesen hast, wirst du feststellen, dass ich ebenfalls erwähnte habe, dass ein Fully mehr Komfort bietet.

Aber genau das interessiert doch, weil der Spaß im Vordergrund steht, beim Tourenfahren niemanden. Wobei, halt - doch. Etliche Gelegenheitsbiker, die sich jahrelang durch Bikezeitschriften haben verrückt machen lassen in Bezug auf Leichtbau und Effizienz. Hab ich noch nie verstehen können. Der Großteil dieser Leute könnte einfach ein paar Kilo abspecken und das Problem wäre gelöst.

Ich stimme dir vollkommen zu, dass die meisten Biker (mich eingeschlossen) ihr Gewicht wesentlich leichter rund um die Körpermitte als beim Bike einsparen könnten. Trotzdem schlage ich dir mal vor folgendes zu versuchen:
* Ein leichtes Touren oder Cross Country Hardtail mit einem leichten Reifen (z.B. Conti Race King in 2,2") und einer leichter Touren Felge
* Ein Allmountain Fully mit 2,4" Fat Albert und einer schweren All Mountain oder Freeride Felge
Wenn du mit beiden Bikes versuchst eine übliche Touren-Route hochzufahren (z.B. Schotterstraße) wirst du den Unterschied definitiv merken. Noch größer wird der Unterschied, wenn man vielleicht zuvor noch ein paar Kilometer Anfahrt auf Asphalt hat.

... die sich jahrelang durch Bikezeitschriften haben verrückt machen lassen in Bezug auf Leichtbau und Effizienz. ...
Genau das gleiche könnte man aber auch über den Federweghype der letzten Jahre behaupten. Wie vom Threadersteller bereits vollkommen richtig erwähnt wurde, könnte man beim Lesen so mancher Bike-Zeitschriften meinen, dass man unter 140mm Federweg nichtmal mehr eine Schotterstraße runter käme.

Außerdem hat der Fragesteller in einem anderen Thread (vom 30.06. 2011) folgendes geschrieben:
Bisher bin ich Fully gefahren aber mich nervt einfach die Wartung des Hinterbaus, gerade bei meinem Gewicht von ca. 110kg fahrfertig.

Wollte mir daher ein Hardtail mit langer Federgabel zulegen.

...

Körpergröße 1,86 m bei "normalen" Proportionen

Mit seinen 110 kg auf 1,86 wird er wahrscheinlich auch von der Fitness her nicht der Beste sein (wahrscheinlich ungefähr so wie ich mit meinen 90 kg auf 1,72). Und gerade bei Fahrern mit höherem Gewicht neigen Fullys eher zum Wippen und bei eher durchschnittlicher Fitness kann das Wippen und der meist höhere Rollwiderstand der gröberen (und breiteren) Reifen einiges ausmachen. Außerdem erfordert ein Hardtail (wie vom Threadersteller selbst erwähnt) wesentlich weniger Wartung. Deshalb würde ich in diesem Fall zu einem Hardtail raten, wobei auch nichts wirklich gegen ein Fully spricht.

Ich selbst fahre ähnliche Strecken (Touren und Singletrails bis S2 - teilw. S3) ohne Probleme mit einem Hardtail mit einer 100mm Fox-Gabel. Auch wenn ich zugegebenermaßen manchmal überlege mir ein All-Mountain Fully mit 140-160mm Federweg zu holen um auch schwierigere Singletrails (S3 und darüber) mit etwas mehr Komfort und dadurch Sicherheitsreserve zu fahren. Ein solches Fully würde ich jedoch als Ergänzung sehen und nicht als Ersatz für mein Hardtail, da dieses Bike ein vollkommen anderes Einsatzgebiet abdeckt. Ich käme z.B. nicht auf die Idee eine Tour über 1200-1800 Höhenmeter (Schotterstraße rauf und runter) mit einem All Mountain oder Enduro Fully zu machen, wenn ich die Möglichkeit habe ein Hardtail zu nehmen. Und ja ich weiß wovon ich rede - mein Bruder hat ein All Mountain Fully, welches ich mir schon mehrmals ausgeliehen habe und kann deshalb beide Bike-Klassen mit ihren Vor- und Nachteilen gut einschätzen.

Fazit: für Touren und Singletrails bis S2/S3 reicht ein Hardtail aus - dafür spricht die günstigere Anschaffung und der niedrigere Wartungsaufwand; für ein Fully spricht das mehr an Komfort und die bei ruppigen Strecken, bessere Traktion; gegen ein Fully spricht der höhere Anschaffungspreis, das Wippen (vor allem bei schweren Fahrern), der höhere Wartungsaufwand; gegen ein Hardtail spricht der geringere Komfort und die niedrigere Traktion auf ruppigen Strecken

Meine Empfehlung: Wenn es auch in Zukunft bei Touren und Singletrails bis S2 (teilw. S3) bleiben sollte - in Anbetracht des Gewichts des Fahrers und des geringeren Wartungsaufwandes ein Hardtail; sollte es in Zukunft regelmäßig S3 und darüber werden - ein All Mountain Fully mit mind. 140 mm Federweg (lässt Spielraum nach oben und verschafft einem auch bei schwierigsten Passagen noch eine gewisse Sicherheitsreserve)
 
Ich habe nicht behauptet, dass ein Fully überflüssig wäre, nur weil ein Hardtail ausreicht. Wenn du mit meinem Beitrag genau gelesen hast, wirst du feststellen, dass ich ebenfalls erwähnte habe, dass ein Fully mehr Komfort bietet.
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast. :) Sondern die Idee nur mal weitergesponnen. Wenn du sagst, ein Hardtail reiche aus, ist das ja indirekt auch eine Empfehlung an andere.

Trotzdem schlage ich dir mal vor folgendes zu versuchen:
* Ein leichtes Touren oder Cross Country Hardtail mit einem leichten Reifen (z.B. Conti Race King in 2,2") und einer leichter Touren Felge
* Ein Allmountain Fully mit 2,4" Fat Albert und einer schweren All Mountain oder Freeride Felge
Hmm. Die meisten AM-Fullys im mittleren bis gehobenen Preissegment haben ebenfalls relativ leichte Felgen. Weil die Hersteller eben genau wissen, dass die Leute mehr Federweg schätzen, aber das Bike trotzdem eher ein reines Tourenbike ist und kein Abfahrer. Gleiches gilt für Reifen. An vielen 140mm-Hobeln findet man Nobbys, die auch an den meisten 100mm-Bikes kleben, ggf. in Kombination mit einem Profilreifen hinten.

Genau das gleiche könnte man aber auch über den Federweghype der letzten Jahre behaupten. Wie vom Threadersteller bereits vollkommen richtig erwähnt wurde, könnte man beim Lesen so mancher Bike-Zeitschriften meinen, dass man unter 140mm Federweg nichtmal mehr eine Schotterstraße runter käme.
Der Federweghype war m.E. deshalb so unerträglich, weil suggeriert wurde, man bräuche unbedingt mehr Reserven. Zwingend braucht das selbstverständlich so gut wie kein Biker. Aber solange die Nachteile sich in Grenzen halten (wie gesagt - ein Tourenbiker könnte sich allerhöchstens an der Effizienz stören, die aber eben auch nur in bestimmten Bereichen auftritt, die, wenn auch verbreitet, trotzdem nicht >Sinn< einer Tour sind (Waldautobahn, Asphalt)), sehe ich die "Beweislast" sozusagen nach wie vor eher beim Hardtail. ^^
Ein Fully kommt dem Tourenfahrer per Definition einfach viel mehr entgegen.
Ein Tourenfahrer will:
- Spaß & Erlebnis
- "der Weg ist das Ziel"
- Mehrtagestouren, daher möglichst viel Komfort auf dem Rad
- abwechslungsreichen und teilweise fordernden Untergrund

Ein Tourenfahrer will nicht:
- Wettkampf
- höchste Effizienz
- monotone, geglättete Wege

Natürlich ist der Fully-Boom auch ein großer, strategischer Marketing-Trick, aber er geht m.E. in die richtige Richtung. Man muss sich ja nur mal die typischen 1000€-Hardtails angucken, die jedes Jahr für sog. Tourenfahrer massenweise über die Ladentheke wandern. Fast alle haben eine Sitzposition, die für 2-3 Stunden Höchstbelastung ausgelegt ist, ganz sicher aber nicht für längere Touren. Aber die Leute sind eben fasziniert vom Gedanken an Sportlichkeit und Effizienz. Warum sonst würden sie sich z.B. auch in Lycra zwängen, als ginge es darum, auf einen Kostümball mit dem Motto "Wurst" zu gehen? Das erklärt ja auch, weshalb so viele Deutsche Spritschleudern vom Aldi zur Arbeit und nach Hause fahren, obwohl es auch ein sparsamer Kleinwagen täte. *g*

Wenn du mit beiden Bikes versuchst eine übliche Touren-Route hochzufahren (z.B. Schotterstraße) wirst du den Unterschied definitiv merken. Noch größer wird der Unterschied, wenn man vielleicht zuvor noch ein paar Kilometer Anfahrt auf Asphalt hat.
Wer nur Forstwege fährt, für den wir das so sein. Aber wir sprachen ja nicht nur von S0, sondern auch S1 und S2. Und wenn Wurzeln und Steine im Weg liegen, ist ein vernünftiges AM-Fully gegenüber einem Hardtail mit 2,0er Reifen bergauf mindestens auf Augenhöhe, da gehe ich jede Wette ein. Und wenn der Untergrund dann noch lose wird, ist es eindeutig.

Mit seinen 110 kg auf 1,86 wird er wahrscheinlich auch von der Fitness her nicht der Beste sein (wahrscheinlich ungefähr so wie ich mit meinen 90 kg auf 1,72). Und gerade bei Fahrern mit höherem Gewicht neigen Fullys eher zum Wippen und bei eher durchschnittlicher Fitness kann das Wippen und der meist höhere Rollwiderstand der gröberen (und breiteren) Reifen einiges ausmachen. Außerdem erfordert ein Hardtail (wie vom Threadersteller selbst erwähnt) wesentlich weniger Wartung. Deshalb würde ich in diesem Fall zu einem Hardtail raten, wobei auch nichts wirklich gegen ein Fully spricht.
Gut, das mag sein. Mein Beitrag war auch eher genereller Natur.

Ich käme z.B. nicht auf die Idee eine Tour über 1200-1800 Höhenmeter (Schotterstraße rauf und runter) mit einem All Mountain oder Enduro Fully zu machen
Ja gut - ich käme grundsätzlich nicht auf die Idee, mit einem Mountainbike auf Schotter zu fahren, wenn es sich nur irgendwie vermeiden lässt. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Vielleicht ist da auch einfach eine Diskrepanz beim Thema "Touren". Für mich bedeuten Mountainbiketouren so viele Trails wie möglich. Durchaus ja auf technisch niedrigem Niveau - S0 oder S1 reichen oft vollkommen aus. Aber selbst da ist ein Fully ja schon von Vorteil. Wer sowohl hoch als auch runter auf Forstwegen bleibt, für den ist in der Tat ein Fully nicht notwendig. Aber da kommen wir ja in Regionen, in denen der Hardtail-Fahrer seinen Hobel sogar gegenüber Crossbikes verteidigen muss, weil die ja für solche Wege nun auch ausreichen würden.

sollte es in Zukunft regelmäßig S3 und darüber werden
Ich bin mir sicher, du bist dir über die Klassifikationen im Klaren, aber du weißt, dass du damit so gut wie jedem Mountainbiker ein Hardtail empfehlen würdest, da S3-Trails technisch schon in einer Liga spielen, in der professionelle Filme gedreht werden und fast jeder Normalsterbliche absteigt oder sich langsam durchtastet?

gegen ein Fully spricht das Wippen
Ich verstehe nach wie vor nicht, inwiefern leichtes Wippen einen Tourenfahrer, der nicht deutlich über 90kg wiegt, signifikant beeinträchtigt. Erst recht nicht aufgrund der inzwischen selbst an Einsteiger-Fullys verbauten Lockouts.


Es geht doch bei der Federwegsdiskussion auch darum, dass sich "richtige" Mountainbiker der ersten Stunde gekränkt fühlen, wenn >ihr< Sport von Hobbybikern infiltriert werden und jene meinen, für viel Geld überdimensionierte Bikes kaufen zu müssen. Denen möchte der echte Biker natürlich entgegenschreien: "für das, was ihr so zusammenfahrt, reicht auch ein altes Hollandrad!" Oder, etwas abgemildert: "Für dich reicht auch zum Einstieg erstmal ein Hardtail. Dann lernst du vernünftige Fahrtechnik." Naja, dem stehen tausende Biker entgegen, die erst auf einem Fully gemerkt haben, wie viel Möglichkeiten so ein Mountainbike-Revier doch bietet. Ich würde mal behaupten, dass ein Großteil der technisch versierten Mountainbiker erst durch ein Fully überhaupt auf den Gedanken gekommen ist, mal abseits der Schotterpisten auf Wegsuche zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm. Die meisten AM-Fullys im mittleren bis gehobenen Preissegment haben ebenfalls relativ leichte Felgen. Weil die Hersteller eben genau wissen, dass die Leute mehr Federweg schätzen, aber das Bike trotzdem eher ein reines Tourenbike ist und kein Abfahrer. Gleiches gilt für Reifen. An vielen 140mm-Hobeln findet man Nobbys, die auch an den meisten 100mm-Bikes kleben, ggf. in Kombination mit einem Profilreifen hinten.
Im Bezug auf die AM-Fullys gebe ich dir Recht, wobei man die Ausstattung sehr genau vergleichen muss, denn einige Hersteller bauen ihre AM Fullys eher in Richtung Touren-Bikes und einige eher in Richtung Enduro-Bikes. (Für die AM in Richtung Enduro verwenden einige Hersteller aber mittlerweile schon die Bezeichnung AM Plus)

Wer nur Forstwege fährt, für den wir das so sein. Aber wir sprachen ja nicht nur von S0, sondern auch S1 und S2. Und wenn Wurzeln und Steine im Weg liegen, ist ein vernünftiges AM-Fully gegenüber einem Hardtail mit 2,0er Reifen bergauf mindestens auf Augenhöhe, da gehe ich jede Wette ein.
Gebe ich dir bedingt Recht, wobei aber bei uns (in den Alpen) ein Großteil der Mountainbiker auf Schotterstraßen hoch und auf Singletrails runter fährt, da die meisten Singletrails für nicht überdurchschnittlich fitte Personen einfach zu steil sind um hoch zu fahren. Und bei diesem Einsatzgebiet würde ich eher zum Hardtail greifen, fährt man jedoch auch auf Singletrails den Berg hoch, so hast du meine volle Zustimmung.
Ich glaube schön langsam unsere unterschiedlichen Empfehlungen liegen an unseren unterschiedlichen Definitionen zu "Touren fahren".

Ja gut - ich käme grundsätzlich nicht auf die Idee, mit einem Mountainbike auf Schotter zu fahren, wenn es sich nur irgendwie vermeiden lässt. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Vielleicht ist da auch einfach eine Diskrepanz beim Thema "Touren". Für mich bedeuten Mountainbiketouren so viele Trails wie möglich. Durchaus ja auf technisch niedrigem Niveau - S0 oder S1 reichen oft vollkommen aus. Aber selbst da ist ein Fully ja schon von Vorteil. Wer sowohl hoch als auch runter auf Forstwegen bleibt, für den ist in der Tat ein Fully nicht notwendig.
Wie etwas weiter oben erwähnt lässt es sich bei uns in den Alpen oft nicht vermeiden zumindest bergauf die Schotterstraße zu nehmen, da diese oft bereits 15-24% Steigung aufweist und Singletrails sich oft im Bereich von 30% und darüber bewegen.
Auch wenn ich es selbst bevorzuge runter auf Trails zu fahren so ist dies bei uns in den Alpen nicht auf allen Bergen problemlos möglich: auf Bergen mit Bergbahnen sind die Trails entweder heillos überlaufen oder wurden mit der touristischen Erschließung in Asphalt oder Schotterstraßen umgebaut; bei Touren in höheres Alpines Gelände gibt es oft sehr viele Trails mit Schwierigkeitsgraden jenseits von S2. Bei mir ist z.B. direkt vor der Haustüre eine nette Tour mit 1200 Höhenmeter, aber leider gibt es nur ganz oben einen S1/S2 Trail und dann bis fast ganz runter eine Schotterstraße. Trotzdem ist diese Tour eine der beliebtesten in der ganzen Umgebung weil: oben ein gutes Restaurant ist; man ein super Panorama hat; der Anstieg lediglich 8-12% Steigung aufweist; man direkt vom Ort mit der Auffahrt beginnen kann ohne erst lange irgendwohin zu fahren (vor allem bei einer Feierabendrunde vorteilhaft)

Ich bin mir sicher, du bist dir über die Klassifikationen im Klaren, aber du weißt, dass du damit so gut wie jedem Mountainbiker ein Hardtail empfehlen würdest, da S3-Trails technisch schon in einer Liga spielen, in der professionelle Filme gedreht werden?
Ja das ist mir klar, aber wie weiter oben schon erwähnt haben wir beide wohl eine etwas unterschiedliche Definition von Touren - für mich bedeutet eine Tour gemütlich rauf zu fahren und runter möglichst viele schöne Trails mitzunehmen; während ich das Gefühl habe, für dich bedeutet eine Tour bereits bergauf auf Trails fahren, wodurch sich natürlich völlig andere Anforderungen an ein Bike ergeben - bei deiner Definition gebe ich dir Recht - da ist ein Fully auf jeden Fall zu empfehlen

Ich verstehe nach wie vor nicht, inwiefern leichtes Wippen einen Tourenfahrer, der nicht deutlich über 90kg wiegt, signifikant beeinträchtigt. Erst recht nicht aufgrund der inzwischen selbst an Einsteiger-Fullys verbauten Lockouts.
Generell gebe ich dir Recht in diesem Fall hier geht es aber um ein Bike für einen Fahrer mit 110 kg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube schön langsam unsere unterschiedlichen Empfehlungen liegen an unseren unterschiedlichen Definitionen zu "Touren fahren".
Ja ich denke auch, dass es darauf hinausläuft. :D Aber somit haben wir ja vielleicht durchaus Empfehlungen für beide Varianten. Somit nichts für ungut. :)

Ich hab auch massig Respekt vor Leuten wie dir, die Singletrails bis S3 problemlos mit dem Hardtail runterballern. Mir ist bei meinem letzten Ski/Bikeurlaub in den Alpen (Dachstein) ebenfalls aufgefallen, dass es viel Schotterstraßen und wenige Trails unterhalb der Vertrider-Strecken gibt. ^^ Und wenn, dann sind Flowtrails eher künstlich angelegt. Hier in FR sind die meisten Trails bergauf problemlos fahrbar, wenn man ein bisschen Technik besitzt und genug Ausdauer und Kraft. Passagen mit mehr als 25% sind die Seltenheit.
 
Ich muss auch noch meinen Senf dazugeben :) Ich bin jahrelang HT gefahren und hab gerade ein Tourenfully (Nerve XC) mit 120mm gekauft. Dabei ist mir aufgefallen:
- dass das Fully besser als erwartet die Berge hochkommt. Sobald kleine Stufen dazukommen, ist das Fully bergauf genial. Das HT bleibt leichter hängen.
- dass das Fully bergab nicht mehr Möglichkeiten bietet als das HT.

Wichtiger als Federweg ist m.E. dass dieGeometrie des Rades zum Einsatzzweck passt.

Insgesamt bringt das Fully schon mehr Spaß und das HT fahre ich fast nur noch mit Slicks und in der Stadt :D

Was Stabilität angeht, so kommt das auf das Gesamtpaket an: Laufräder, Rahmen, etc.
 
Mit 110 kg sollte man aber im Gelände fast schon ein Fully empfehlen wegen den Belastungen für den Körper. Auf der anderen Seite wirste mit 110 kg nicht wirklich krass fahren können, so dass auch ein Fully erforderlich wäre.

Wenn Geld da ist, dann ein Fully. Wenn Du sparsam sein musst, dann lieber ein gutes HT (das dann auch um einiges leichter sein kann).

Gruss Waldfee
 
super danke euch für die ganzen tips.

wenn ich also nen preisrahmen von 2000,- ca. anpeile bekomme ich bei einem fully echte probleme mir ein gutes fahrwerk auszusuchen, das auch dauerhaft mein gewicht etc erträgt.
habe mir jetzt mal etwas genauer die hardtail aus dem allmountainbereich angeschaut und ich glaube dahin wird meine kaufentscheidung gehen.
vorne eine stabile gabel mit 130-150mm, wenn möglich mit absenkfunktion.
grosse bremsscheiben, stabile laufräder und kurbelgarnitur.
damit sollte ich im preisbereich bleiben und für meine definition von touren dürfte das auch reichen.

gruss
shibby
 
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