Was meinst du mit "Mist"? Derjenige, der sich das hinbaut, sollte einfach wissen, was er macht, und dann funktioniert das hervorragend.
Also ich fahre folgende Kombinationen, die ich vergleichen kann:
- Cura 4/Cura 4:
Fahre ich am Downhiller. Der Nehmer verformt sich unter Druck sichtbar, das ist also normal und Formula wird das schon so beabsichtigt haben, wenn das selbst mit den originalen Gebern so passiert. Die Bremse ist (vielleicht auch des elastischen Nehmers wegen) hervorragend zu dosieren und hat jede Menge Bremskraft. Das Hebelgefühl ist auch eher weich, und auch das trägt vielleicht zur guten Dosierbarkeit bei. Die originalen organischen Formula sind irgendwie überhaupt nichts für mich (keine Ahnung, ob es überhaupt jemanden gibt, der die gut findet, oder ob ich irgendwas falsch gemacht haben) und gleich nach einem Tag gegen Trickstuff Power ersetzt ersetzt worden.
- Diretissima/Cura 4:
Fahre ich am Enduro (Rallon). Nehmer verformt sich ach Auge nicht mehr oder weniger, als bei einer Standard-Cura 4. Das Hebelgefühl ist ebenfalls weich, die Bremskraft ist wahnwitzig. Dosierbarkeit hervorragend. Funktion ohne Probleme. Ich persönlich hatte Probleme, die originale Formula Leitung mit den Trickstuff Fittings dicht zu bekommen (ging verdächtig leicht einzuschrauben). Zunächst dachte ich, die Leitung hätte ein Loch (wäre sehr komisch gewesen). Öl ist aber vom Fitting aus unter die Kunststoffummantelung gewandert und so hat die Leitung die ganze Zeit "geblutet", weil die Ummantelung an einzlenen Stellen kleine Löcher hatte, durch die das Öl dann austrat. Habe dann Goodridge Leitungen montiert und das Problem war erledigt.
- Diretissima/Hope V4:
Fahre ich am Trailbike (Spot Mayhem). Mehr Bling BLing geht kaum. Auch mehr Präzision und Ästhetik (für mich jedenfalls) geht kaum. Der Sattel ist verdammt steif, Druckpunk ist knallhart, Bremkraft ist brachial und fühlt sich nicht weniger an, als bei dem Cura Mix, auch wenn es theoretisch auf die Kolbenflächen bezogen (18/16 vs.18/18) so sein sollte. Die Dosierbarkeit ist nicht ganz so leicht, wie bei den andern beiden,auch, wenn ich finde, dass sie sehr gut dosierbar ist.
Diese Bremse habe ich noch keine einziges mal annähnernd an die Grenze des Fadings gebracht, man hat das Gefühl, dass sie immer nur besser wird, je wärmer sie wird. Hope Metallbeläge und innenbelüftete Scheibe vorne.
Es ist immer noch meine Lieblingbremse, wenn auch die zickigste.
"Zickig", weil: Umbau der Hope Sättel auf Mineralöl erforderlich. Der Umbau ging nur über Standard Quad Ringe, die von den Maßen und Materialien nicht perfekt auf den Sattel angepasst sind. Die Kolben können zu weit ausrücken, bevor sie zurückgestellt werden, d.h. mit dünner werdenden Belägen, wird der Hebelweg immer länger. Bevor die Quad-Ringe die Kolben zurückstellen, liegt der Bremsebel am Lenker an. Das passiert natürlich sehr sehr langsam, aber über eine Woche Finale merkt man schon, dass der Hebel näher zum Lenker geht, wenn man volle Bremskraft braucht. Um nachzustellen kann man:
1. Laufrad entfernen und ein paar mal Pumpen, damit die Kolben rauskommen und dann die Beläge wieder auf passendes Spaltmaß zurückstellen.
oder:
2. Über den Entlüftungsnippel an der Hope ein bisschen Öl nachfüllen. Das ganze geht bei eingebauter Bremse und Laufrädern, quasi "on the fly".
Ich bevorzuge "2.", weil es für beide Bremsen zusammen keine 5 Minuten dauert.
Solche Entlüftungsnippel wie an der Hope (oder auch Saint) und wie am Motorrad sind genial und vereinfachen das Entlüften ungemein, weil ich die Bremse verschließen kann, bevor ich den Entlüftungsschlauch abnehme. Warum es sowas nicht an jeder Bremse gibt, ist mir tatsächlich unklar. Vielleicht kann @Mr. Tr!ckstuff was dazu sagen, warum es das nicht an einer Diretissima gibt. Es gibt sicherlich einen Grund.
Korrekt. Die Elastizität sieht man auch mit originaler
Pumpe.
Da gehe ich mit. Also nicht ich, sondern die Beläge...