Hallo an alle die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und vielen Dank für die Anteilnahme und Bereitschaft zur Hilfe.
Kurz zu mir:
Ich heiße Kay-Oliver Linsner und bin der Gründer und Geschäftsführer der Firma Zonelight GmbH.
Die Marken Zonenschein und Toolz - Bikeparts wurden ebenfalls von mir gegründet, die entsprechenden Produkte werden in der Zonelight GmbH hergestellt.
Nachdem wir unsere kurze Pressemitteilung über das Hochwasserereignis und die Folgen für die Marken Zonenschein und Toolz - Bikeparts u.a. auch in diesem Forum verbreitet haben, scheint es hier ein paar Unklarheiten zu geben, die ich hiermit aufklären möchte.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass ein solches Ereignis alles andere als gewöhnlich ist. Der Umgang mit einer solchen Situation ist während und nach dem Hochwasser für alle Beteiligten als eher schwierig einzuschätzen. Aus diesem Grund möchte ich allen anderen Betroffenen hiermit mein größtes Bedauern aussprechen und hoffe das jeder einzelne Betroffene genug Kraft und Mut aufbringen kann wieder in das "normale" Leben zurückzukehren.
1. Klarstellung "Pleite":
Die Zonelight GmbH ist nicht "Pleite", es ist ein massiver Schaden entstanden, vor allem auch im Bereich der Fahrradfertigung und dem zugehörigen Teilelager.
Dieser Umstand und die zu erwartenden Zeitaufwendungen führte zu der Erkenntnis, die Produkte der Marken Zonenschein und Toolz - Bikeparts vorerst nicht mehr weiterentwickeln und fertigen zu können.
Alle anderen Bereiche der Zonelight GmbH (Entwicklung, Konstruktion, CNC - Zerspanung, Aluminium Schweißen, Pulverbeschichtung), werden derzeit in Gang gesetzt und sind (hoffentlich) in ca. 4 Wochen wieder in Betrieb.
2. Klarstellung "Standort, Versicherung"
Die Zonelight GmbH ist seit Gründung an dem jetzigen Firmenstandort ansässig.
Bisher hatten wir auch bei den relevanten Hochwassern 2002 und 2011 keine Schäden zu verzeichnen, das Wasser stand noch nie in den Geschäfts- Betriebsräumen.
Eine Elemtarversicherung, bei der auch die Schäden durch Hochwasser mit einbezogen sind wurde uns von den Versicherungsgesellschaften verwehrt.
Es ist richtig, wir haben u.a. um expandieren zu können, in einen neuen Firmenstandort investiert, jedoch ist die Fertigstellung erst in ca. einem Jahr fällig.
3. Klarstellung "persönlicher Schaden vs. nur Firma"
Es wurden mehrfach Bedenken geäußert, Spenden einer Firma zukommen zu lassen, da es kein persönlicher Schaden wäre...
Hierzu möchte ich feststellen, das es sicherlich genügend Betroffene gibt, die es persönlich schwerer als uns erwischt hat.
Es ist sicherlich auch nicht möglich festzustellen, wen es nun am meisten erwischt hat...
Wir haben einen hohen, nicht zu erwartenden Schaden zu verzeichnen und dies haben wir kundgetan. Daran ist nichts verwerflich.
Ich persönlich kenne viele Leute, die gerne genau wüsten, wohin ihr Geld geht, wenn Sie Spenden.
Dieser Spendenaufruf ist nun die Möglichkeit für jeden der spenden will und kann, dies direkt zu tun, zum Beispiel weil man sich mit unserer Firma und unseren Marken verbunden fühlt.
Wenn man den Ansatz bringt, das es ja kein persönlicher Schaden wäre der durch das Hochwasser entstanden ist hat man nicht weit gedacht, denn allein der finanzielle Schaden der Gesellschafter / Eigentümer ist persönlich.
Aber das ist gar nicht das Wesentliche, das Wesentliche ist, das in unserer Firma 7-10 Angestellte tätig sind, die Familien haben und da wäre beispielsweise der Verlust der Arbeit durchaus persönlich.
Bei meinen Geschäftspartnern und mir wäre beispielsweise der Verlust eines Lebenswerkes durchaus sehr persönlich, denn man darf nicht glauben, wenn man aus einem Hobby heraus eine Firma gründet und bis zu dem jetzigen Punkt führt, das dies mal eben so ganz nebenbei passiert, ohne jegliche persönliche Entbehrung und Engagement. Sprich alles was die Firma betrifft mit der man sich identifiziert, gleich als ob Mitarbeiter oder Eigentümer ist sehr persönlich (zumindest bei einer solchen kleinen Firma wie wir es sind).
4. Klarstellung "nichts gemacht gegen Hochwasser"
Prinzipiell ist es sehr unwahrscheinlich, das jemandem, dem einen Schaden droht, diesen nicht versucht abzuwenden.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass es keine offiziellen Meldungen zu einem zu erwartenden Hochwasser gab, schon gar nicht in diesem Ausmaß.
Sprich am Montag dem 03.06.2013 kam das Wasser doch eher überraschend, ohne jeden Hinweis auf die Heftigkeit.
Ab diesem Tag haben wir durchweg 60h daran gearbeitet das Wasser aus den Hallen zu halten. Wir hatten keine öffentlichen Hilfen durch Feuerwehr oder THW. Wir haben das Gebäude mit Sandsäcken gesichert, Türen verschäumt und mit 17 Pumpen versucht das Wasser aus dem Gebäude zu halten.
Grundsätzlich konnten nur wenig Gegenstände gesichert werden, da die Möglichkeit des Transportes aus dem Gebäude ab dem Zeitpunkt an dem man das Gebäude sichert (Tore verschlossen, Sandsäcke aufgestellt) nur noch bedingt möglich ist. Ab einer Wasserhöhe über 50 cm ist auch der Transport nicht mehr ohne weiteres möglich.
Wenn man sich nun vorstellt, dass beispielsweise ein Regal von unten bis oben belegt ist, dann ist einem klar, dass man nicht oder nur noch bedingt Gegenstände aus dem unteren 1,2m hohen Bereich höher legen/ sichern kann (und da gehören sicherlich Ordner nicht zur ersten Wahl was zu retten ist, wenn man beispielsweise 12 Rechner inkl. Server sichern muss...).
Bei den Maschinen und Anlagen gibt es keine Möglichkeit diese "höher" zu setzen, schon gar keine 1,2 m.
Nur mal als zeitlicher Ansatz, wird für die Umsetzung von nur einer Maschine und für das Verladung auf einen LKW ca. 1 Tag benötigt, und davon haben wir halt mehrere...
5. Klarstellung "Spendenhöhe und Verwendung, Firmensanierung"
Die zur Zeit erhaltenen Spenden belaufen sich auf ca. 1700,- Euro.
Dafür nochmal vielen Dank an alle Spender.
Die erhaltenen Spenden wurden beispielsweise für die Verpflegung der zahlreichen Helfer verwendet.
Ebenso konnte mit den Spendengeldern ein Teil der Aufwendungen für die Notstromversorgung beglichen werden.
Alles zusätzliche Kosten, die uns durch die erhaltenen Spenden weniger belasten.
Für alle die glauben, das sich hier eine Firma mit den Spendengeldern "saniert", die haben scheinbar eine verschobene Vorstellung was an Geldern bei einem so kleinen Aufruf zusammenkommt, oder gar keine Vorstellung, was in einer Firma so für Werte stehen.
Hier reden wir über Schäden im höheren sechsstelligen Bereich, und da ist der Umsatzausfall für die Zeit in der nicht gearbeitet werden kann und der daraus folgende Umsatzverlust (Kundenverlust) nicht mit dabei.
Ich hoffe ich konnte hier etwas Licht ins Dunkel bringen, die böswilligen Mutmaßungen entkräften und den Spendern und moralischen Unterstützern ihre Verunsicherung nehmen.
Falls Fragen zu einer Weiterführung der Marken Zonenschein und Toolz - Bikeparts aufkommen, bitte ich noch um etwas Geduld, ein Relaunch ist von mir unbedingt gewollt, jedoch denke ich wird dies noch ca. 2 Jahre dauern.
Kay-Oliver Linsner