Ich dachte immer die Kräfte beim
Bremsen wären deutlich höher. So schnell, wie man mal eben von 50km/h auf 0 km/h kommt, schafft man das doch andersrum kaum. Nicht?
Hatte ich auch aus dem Bauch gedacht. Die Laufräder werden aber eher über Kraftspitzen und Lastveränderung gestresst, weniger über lang wirkende gleichmässige Kräfte, d.h. die maximalen Kraftwerte sind entscheidend, nicht die Energie, die über einen Zeitraum erbracht wird.
Tatsächlich gehst Du einfach über den Lenker, wenn die Bremskraft zu gross wird. Andererseits kannst Du bei kleinem Gang (z.B. 1zu1) im Wiegetritt auf 3 Uhr (mit etwas hopsen auch Körpergewicht Faktor 2) ähnlich grosses Drehmoment auf das Rad bringen.
Soll heißen, als Beschleunigung bekommst Du in der Spitze schon ähnliche Werte hin, wie in der Verzögerung. Praktisch reicht das leider nicht vo 0km/h bis 50km/h, sondern eher so von 25km/h auf 25,2km/h, bevor der Kurbelhebel wieder schlechter wird, das Rad stresst das aber genauso. Ideal modelliert, mit einem gleichmässigen Bremsvorgang von 50km/h auf 0 so stark, wie bei einer halben Kurbelumdrehung
Die Leistung über ein infinitesimales Intervall, und damit die auftretende Kraft ist also vergleichbar, über Intervalle, in denen die Geschwindigkeit real relevant verändert wird deutlich nicht mehr.
Das ist natürlich eine rein theoretische Betrachtung, ohne empirischen Beweis. Wer einen Fehler im Ansatz findet, immer her damit.
Ach ja, kurz zum Nachvollziehen:
Hier:
http://www.mtb-news.de/forum/t/maximale-moegliche-verzoegerung-beim-mtb.121034/
gibts eine Erklärung, warum die Verzögerung 1g schlecht übersteigen kann.
Hier kurz der Überschlag, wie man auf 1g Beschleunigung kommen kann:
Mit einer 1:1 Übersetzung (die ja im Gegensatz zum Renner nichts ungewöhnliches ist) und normaler Kurbellänge von 175mm ist das Hebelverhältnis zwischen Kurbel und Hinterrad ca. 1:2. Ein Fahrer erreicht also im Wiegetritt ohne Schwung zu holen in der Spitze tatsächlich 1/2*Körpergewicht tangential an der Felge. Wer dazu lustig wiegt sicher das doppelte. Das man leider nicht mit 1g beschleunigen kann, liegt nur daran, daß die Spitze leider kurz gegenüber dem Kurbelkreis ist.
Wenn wir die oben angegebenen Werte für die maximale Verzögerung glauben ist die maximale beim
Bremsen auftretende Kraft eben auch einmal Körpermasse * g oder simpler 1*Körpergewicht.