Feder erhitzen? problematisch?

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hallo,

zu meinem vorhaben:

ich habe eine 180mm domain die jedoch leider kein uturn hat. die uturn version gibt es nur bis 160mm.

der masterplan wäre nun, die 180mm feder(wenn das möglich ist) mit der 160mm feder zu tauschen. jedoch wäre es wohl dann nötig, die 180mm feder "aufzubiegen" um den uturn helix + drehtopkappe in die 180mm feder hineinzubauen.

kennt sich jemand mit solchen federstählen aus, kann man diese problemlos erhitzen, biegen und zurückbiegen(es würde sich nur um die endstücke oben und unten handeln, welche sowieso keine federfunktion übernehmen) oder kann jemand aus eigener erfahrung berichten dass dies absolut nicht zu empfehlen wäre?

bin um KONSTRUKTIVE meinungen dankbar
 
ok, bin metalltechnischer laie mit schulwissen
bei einer feder wird normalerweise die elastische verformung genutzt

was Du machen willst ist eine unelastische verformung, damit wird aber die elastische verformung in zukunft aber eine andere sein

ganz einfach ausprobieren:
kugelschreiberfeder, hat nach dem aufziehen auch eine andere federrate

ich würd die finger davon lassen, bin aber gespannt was die metallwerker dazu sagen
 
Machen kann man das schon. Die Frage ist nur, welche Festigkeit das nach dem Glühen hat, wahrscheinlich geringer. Vielleicht macht es nichts, weil es nur so ein kleiner Bereich ist, der sich dann eben plastisch verformt bei Last. Theoretisch kann man die gleiche Härte/Festigkeit wieder erreichen, indem man die geeigente Wärmebehandlung durchführt, wofür man aber den Werkstoff genau kennen und die entsprechenden Möglichkeiten haben muß.
Wenn die Federn nicht gerade ein Schweinegeld kosten, würde ich es einfach mal probieren. Die Eigenschaften der Federn ändern sich in einem sehr kleinen Bereich. Brechen werden sie wohl kaum, weil sie dort eher zu weich werden.

Ob das von den Abmessungen usw. her geht, weiß ich natürlich nicht.

Das ganze ohne Gewähr für Schaden an Person, Gabel, Rad oder sonstwas. Ich selbst an deiner Stelle würde es probieren, anderen empfehlen tue ich sowas sehr ungerne.

Edit: Moment mal, bei U-Turn wird doch der fragliche Bereich gar nicht belastet, weil die Last doch im Gewinde übertragen wird und das behandelte Stück darüber sitzt. Vielleicht ist abtrennen mit Flex oder Dremel einfacher. Die abgeflachte Auflage einer normalen Feder würde ja nicht benötigt.
 
Edit: Moment mal, bei U-Turn wird doch der fragliche Bereich gar nicht belastet, weil die Last doch im Gewinde übertragen wird und das behandelte Stück darüber sitzt. Vielleicht ist abtrennen mit Flex oder Dremel einfacher. Die abgeflachte Auflage einer normalen Feder würde ja nicht benötigt.



genau das ist der punkt, sie wird ja nicht belastet, auch oben bei dem teil wo die topkappeneinheit in die feder "eingepresst" ist, würde keine federkraft wirken. naja muss mir zuerstmal die 2 verschiedenen federn anschaun obs überhaupt funktioniert
 
Dann trenne es einfach so langsam durch, daß nichts glüht, dann mußt du dir um die Werkstoffeigenschaften überhaupt keine Gedanken machen.
Wenn die Gabeln die gleichen Standrohrdurchmesser haben, sind die Chancen gut, daß auch die Federn die gleichen Windungen haben.
 
Mit glühen oder erhitzen wäre ich sehr vorichtig. Das gefüge ändert sich und die kohlenstoffatome diffundieren aus den harten Martensitkristallen ,die auschlaggebend für die härte sind. Zwar werden Federn nicht dermaßen brutal abgeschreckt, weil das Material sonst bei Belastung spröde reagieren würde, jedoch ist auch hier ein gewisser Prozentualer anteil an Martensit ausschlaggebend für die Federhärte. Nach der Diffusion des Kohlenstoffs kannste das material biegen und fast schon kneten. Wenn du nur die enden behandeln wirst brauchst du eine wärmequelle die sehr schnell die enden erhitzt ,ohne weiter innenliegendes Material zu stark zu erhitzen.
 
alles schnick-schnack!!

vor über 12 jahren haben wir schon so späße gemacht als ein bericht in der bike kam, wie man ne elastomergabel auf die gepriesenen stahlfedern umrüsten kann! nen meter feder gekauft, auf maß abgesäbelt, ende mitm brenner heiß gemacht, plattgedrückt und mit derflex plan gemacht.

und, was war? nix! 8 jahre hats gehalten und auch den rest vom bike überlebt :daumen:
 
ich für meinen Teil fahr auch schon länger so rum/die Gabel liegt wieder in der Grabbelkiste und wartet auf weitere Verwendung.

Schlagwort Dirtjumper traveln, da haben die Federn schon einiges mitgemacht.
Und als ich meiner alten Manitou ein Federupgrade verpasst hab, bin ich genauso vorgegangen-allerdings ohne mir gedanken zu machen.

Das hält schon!
 
Mit glühen oder erhitzen wäre ich sehr vorichtig. Das gefüge ändert sich und die kohlenstoffatome diffundieren aus den harten Martensitkristallen ,die auschlaggebend für die härte sind. Zwar werden Federn nicht dermaßen brutal abgeschreckt, weil das Material sonst bei Belastung spröde reagieren würde, jedoch ist auch hier ein gewisser Prozentualer anteil an Martensit ausschlaggebend für die Federhärte. Nach der Diffusion des Kohlenstoffs kannste das material biegen und fast schon kneten. Wenn du nur die enden behandeln wirst brauchst du eine wärmequelle die sehr schnell die enden erhitzt ,ohne weiter innenliegendes Material zu stark zu erhitzen.

Da lernt wohl gerade einer für die Werstoffkunde-Klausur?!:D

on topic: Die Feder auf Länge zu erhitzen (glühen), um sie aufbiegen zu können sollte man sein lassen. Enden abflexen wie von Sharky beschrieben ist kein Problem.
 
Hallo,
ob man die Enden der Feder mit Erwärmen aufbiegt oder Abflext ist doch egal. Wichtig ist es, das nach dem Erwärmen die Feder nicht mit Wasser abgekühlt wird um ein Aushärten (Bruchgefahr beim Belasten) zu vermeiden. Ich würde es auf jedem Fall machen. Die Idee von BommelMaster ist wirklich sehr gut!
Gruß
Wosch
 
wenn wir schon über werkstoffkunde philosophieren:

es kann nicht pauschal gesagt werden, dass ein stoff beim erhitzen hart wird.es kommt auf den stoff an, den man erhitzt, austenit, martensit oder ferrit, federstähle sind meist austenite oder martenistausscheidende austenite die nicht zwingen hart werden wenn man sie erhitzt, wenn man sie lange genug glüht und schonen abkühlt, kann man sie so auch weichglühen...
aber genug des klusch...ens :D
 
was soll ich sagen ihr habt mich erwischt... drittes semester chemische Technik FH München, Fach Werkstofftechnik, Gottseidank schon abgelegt :eek:
 
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