Fading - genaue Ursache

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Hallo

während einer 1200hm Abfahrt bin ich eine sehr steile Wiese hinuntergefahren - ich musste darum die vordere Bremse schleifen lassen (ich weis schon, wie man bremst ;))

doch am Hang unten angekommen hatte die Bremse quasi NULL Wirkung mehr.

Liegt das am niedrigeren Reibwert der Komponenten aufgrund der Wärme?
Die Bremsflüssigkeit wird eher nicht gesotten haben, oder?

Bremse: Stroker Trail mit Swissstop Belägen
 
Weil sich Blasen bilden.
Niedrigeren Reibwert hättest höchstens bei ner Trommelbremse ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Shoxar Du solltest dein Halb-bis Garnichtwissen nachlesen bevor du den Oberlehrer spielst . Ist auf Wiki und sonst überall erfahrbar .

Zitiere Wiki:
Als Fading (englisch: to fade = dahinschwinden) oder Bremsschwund bezeichnet man ein unerwünschtes Nachlassen der Bremswirkung eines mechanischen Bremssystems durch Wärme. Dabei kann sich nach mehrmaligem oder längerem Bremsen der Bremsweg dramatisch verlängern.
Auftreten [Bearbeiten]

Bremsfading tritt vor allem bei Trommelbremsen auf; bei einer Temperatur um 400 °C kann die Bremskraft wegen des geringeren Reibbeiwertes zwischen Bremstrommel und Bremsbacken bereits um 50 % verringert sein. Scheibenbremsen haben ein geringeres Fading, weil sie keine innere Servowirkung haben, die Bremse kann aber auch hier bei Überhitzung ausfallen, meistens wegen Dampfblasenbildung.

Partielles Fading tritt auch nach der Montage neuer Bremsbeläge auf. Da sich diese noch nicht an die Rillen der Trommel angepasst (eingeschliffen) haben, kann es bei einer Vollbremsung zu einer lokalen Überhitzung kommen – an diesen Stellen tritt Fading auf.

Die Bildung von Dampfbläschen in einer Hydraulikbremsanlage, welche einen längeren Pedalweg zur Folge hat, wird oftmals fälschlicherweise auch als Fading bezeichnet. Dieser technische Defekt kann nur auftreten, wenn die Bremsung unterbrochen wird, denn nur dann kann es passieren, dass sich durch die Druckentlastung Wasser in der Bremsflüssigkeit zu Dampf umwandelt und durch die dabei auftretende Volumenzunahme einen Teil der Bremsflüssigkeit in den Bremsflüssigkeitsbehälter zurück drückt.
Gegenmaßnahmen [Bearbeiten]

* Wegen ihrer Fading-Anfälligkeit werden bei Krafträdern, PKWs und Kleintransportern heute kaum noch Trommelbremsen verbaut, allenfalls an der Hinterachse.
* Die Bremse wird durch Luftzufuhr gekühlt.
* Bei Scheibenbremsen können innenbelüftete Bremsscheiben verwendet werden.
* Bei schweren Fahrzeugen benutzt man bei längeren Bremsungen eine Dauerbremse, beispielsweise eine Wirbelstrombremse oder einen Retarder.
* Auch Keramikbremsen sind weniger anfällig für Fading
* Bei aerodynamisch verschalten Fahrrädern und Velomobilen werden kleine Bremsschirme benutzt, welche die Geschwindigkeit bei Gefällen auf etwa 40 km/h begrenzen

Mfg 35
 
Weil sich Blasen bilden.
Aus welcher Glaskugel hast du denn das abgelesen. Hat der TE geschrieben, dass er denn Bremshebl bis zum Lenker durchziehen konnte? - NEIN.
Ja ist wahr. Kannst ja nach 2-3 min dauerbremsen mal an die Brems(scheibe) fassen, dann glaubst du mir das schnell. Wasser zieht jede Bremse, und dann geht der Siedepunkt in den Keller.
Eine Bremse zieht kein Wasser, aber DOT bindet es:
Zitat Wikipedia: "Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das heißt sie nimmt, beispielsweise aus der Luft (Luftfeuchtigkeit), Wasser auf. Oft wird das Wasseraufnahmevermögen als Nachteil der Bremsflüssigkeiten angegeben, doch dieses Verhalten der Flüssigkeit ist notwendig, um sicherzustellen, dass niemals Wasser in Tropfenform im Bremssystem vorliegt. Das aufgenommene Wasser wird vollständig gelöst, und somit wird eine Tropfenbildung verhindert."
Der Nasssiedpunkt von DOT 4 liegt immer noch bei 155 °C, ist also auch nicht so "im Keller"
 
Contenance, bitte.


Schön, dann heißt es eben nicht Fading, die Ursache bleibt aber immer noch die gleiche.

Nein, eben nicht, Du hast leider das Thema verfehlt.

Wie bereits Memphis und auch Piefke schrieben, ist das Fading, wie der TE in seinem Ausgangsposting bereits vermutete, allein auf die Reibwertverschlechterung durch die Wärme in der Bremsscheibe zurückzuführen.

Du beschreibst die Ursache für ein anderes (durchaus real existentes) Problem, welches aber hier gar nicht thematisiert wurde.
 
Sicher geht der Siedepunkt in den Keller. 155° C sind für eine Bremsflüssigkeit recht wenig. Dot4 hat normalerweise einen Siedepunkt von 230° C. Das sind 35%.
155° C mögen zwar immer noch nach viel klingen, sind es aber sicherlich nicht.

Hat der TE geschrieben, dass er denn Bremshebl bis zum Lenker durchziehen konnte? - NEIN.

Er hat nichts eindeutig geschrieben. Weder das er den Hebel durchdrücken kann, noch das der Druckpunkt da ist, aber keine Bremskraft "da ist".
Das ganze ist nur ein Missverständnis, und ich habe ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung, warum hier deswegen so ein Aufstand gemacht wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hellseher-Fight...

@TE: Was sind denn die genauem Symptome? Was macht der Druckpunkt?

Wenn der Druckpunkt von vornherein weich ist, ist Luft im System.
-> entlüften, wenns danach wieder passiert ist irgendwas undicht

Wenn der Druckpunkt wandert, liegts an Wasser im System.
-> Bremsflüssigkeit tauschen

Wenn er nicht wandert und die Bremsleistung trotzdem nicht ausreicht, liegts an Überhitzung der Beläge.
-> Bremstechnik verbessern (zwischendurch kurz aufmachen damit Luft an die Beläge kommt)
-> andere Beläge
-> größere Scheiben
-> abnehmen
-> Gustav M
 
Hier noch ein paar Hintergrund-Infos: Bremse ist entlüftet, hat einen harten Druckpunkt.

Der Bremssattel war noch "erträglich" warm (man hat sich beim Anfassen nicht die Finger verbrannt)

Allerdings haben die Beläge ordentlich gestunken.

Beim weicheren Druckpunkt beim Ausfall bin ich mir nicht sicher (war eine brenzlige Situation...)

Aber nach dem Abkühlen hat alles wieder funktioniert!

PS: 180mm Scheibe, 70kg schwer und ein wirklich steiler Hang - "richtiges Bremsen" wäre nahezu unmöglich gewesen

mfg
 
Hellseher-Fight...

@TE: Was sind denn die genauem Symptome? Was macht der Druckpunkt?

Wenn der Druckpunkt von vornherein weich ist, ist Luft im System.
-> entlüften, wenns danach wieder passiert ist irgendwas undicht

Wenn der Druckpunkt wandert, liegts an Wasser im System.
-> Bremsflüssigkeit tauschen

Wenn er nicht wandert und die Bremsleistung trotzdem nicht ausreicht, liegts an Überhitzung der Beläge.
-> Bremstechnik verbessern (zwischendurch kurz aufmachen damit Luft an die Beläge kommt)
-> andere Beläge
-> größere Scheiben
-> abnehmen
-> Gustav M

Ich reaktiviere hier mal den alten Thread für meine Frage, die hier glaub ganz gut reinpasst.

Ich habe mit meinner XT-Bremse neuerdings das Problem, dass sie nach etwas steilerem beragabfahren (muss gar nicht soo lang sein) nicht mehr kräftig genug bremst. Der Druckpunkt ist OK, aber die Bremskraft reicht nicht ganz. Bin also wohl im letzten Punkt von dem Zitat oben.

Kann es sein, dass es auch irgendwie an der Scheibe liegt? Vielleicht hab ich die ja mal überhitzt und jetzt klappts nicht mehr so gut? Oder wie würde sich überhitzen äußern?

Ich habe nämlich schon neue Beläge ausprobiert (auch vorher eingebremst) und es ist nicht wirklich besser geworden.

Am Anfang (als alles neu war) hat es noch gut geklappt. Deshalb denke ich, dass es eher nicht an der Bremstechnik liegt. Ich merke das z.B. an Spitzkehren. Früher haben sie ohne Probleme geklappt. Jetzt reicht die Bremskraft nicht, um das Vorderrad auf den Punkt anzuhalten.


Könnte es auch an Dreck (Öl oder was auch immer) auf der Scheibe/den Belägen liegen? Oder würde es bei sowas auf jeden Fall quietschen? (Was es nicht tut)

Ich habe jetzt mal die Scheiben mit alkohol gereinigt und die Beläge ausgebrannt (so: http://green-think.de/pdf/Bremsbeläge aufbereiten.pdf). Bin danach nur kurz gefahren, brauchte keine Spitzkehren und habe oft Pause gemacht (Bremse also nicht so arg beansprucht), aber ich hatte das Gefühl, dass es immer noch nicht so das Wahre ist.

Irgendwelche Ideen hierzu?
 
Es sind 180er Scheiben und ich wiege ca. 100kg.

Ich weiß schon, dass das für die Berge relativ knapp ist und will auch auf 203er aufrüsten. Aber mich wunderts halt, dass es am Anfang super geklappt hat und jetzt auf einmal (auch mit neuen Belägen; entlüftet hab ich auch mal) nicht mehr. Am Gewicht hat sich auch nichts geändert, wenn eher ein paar kg weniger.
 
Mich wundert auch, dass das am Anfang geklappt hat - mit 100 kg würde ich dir sogar zu einer Zee am Vorderrad mit 2013er Scheibe raten. Ich habe nur 85 kg und bei mir wird es mit 2 Kolben und 203 mm schon knapp.
 
Mich wundert auch, dass das am Anfang geklappt hat - mit 100 kg würde ich dir sogar zu einer Zee am Vorderrad mit 2013er Scheibe raten. Ich habe nur 85 kg und bei mir wird es mit 2 Kolben und 203 mm schon knapp.
Oh, vielleicht fährst du schneller oder steiler als ich?

Weil am Anfang hatte ich echt nix zu meckern, das kam erst nach ner Weile...

Weißt du, ob die Scheibe kaputt sein kann, wenn sie mal überhitzt wurde? Vielleicht wäre das eine Erklärung?


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Überhitzte Scheiben verwerfen sich und schleifen dann permanent.
Die Scheiben werden aber mit der Zeit dünner und bringen dann nicht mehr die Wärmeabfuhr. Grad mit den Icetech Scheiben vorsichtig sein, wenn die kurz vor endfertig sind!

Bei 100kg vorn nur 180 und ggfs nur Resin Beläge, das ist zuwenig. Selbst mit 203/180 und an beiden Bremsen Sinterbelägen habe ich grad so genug Bremspower (SLX) für nicht zu schnelle Abfahrten (mit 92kg). Da hilft nur die ZEE.
 
Für die Wärmestandfestigkeit ist es nicht entscheidend, wie viele Kolben eine Bremse hat, sondern welche Wärmekapaität die Bremsscheibe hat und wie fadingsstabil die Bremsbeläge sind. Das letztere wiederum hängt von der Belagsmischung und der Belagsgröße ab.

Ob Zwei- oder Vierkolben-Bremssattel ist weitgehend egal.

Fazit: Ein guter Belag und eine stabile, große Scheibe machen auch eine SLX zu einer absolut standfesten Bremse.
 
Die Kombination aus Avid BB5 und 160er Magura Wave-Rotoren hatten mich (95kg) vor geraumer Zeit auch vor ein Fading-Problem gestellt. Irgendwann ging es dann in der Kurve geradeaus... JA, der Reibkoeffizient zwischen Scheibe und Belag nimmt sehr deutlich bei steigender Temperatur der Scheibe ab!
 
Die Kombination aus Avid BB5 und 160er Magura Wave-Rotoren hatten mich (95kg) vor geraumer Zeit auch vor ein Fading-Problem gestellt. Irgendwann ging es dann in der Kurve geradeaus... JA, der Reibkoeffizient zwischen Scheibe und Belag nimmt sehr deutlich bei steigender Temperatur der Scheibe ab!

Die Kombination aus Road-Bremse und Kinderrotörchen mit einem 95kg-Astralkörper ist ohnehin ein Sicherheitsrisiko, aber das hätte ich dir auch gleich sagen können.
 
Ich habe immer wieder überlegt, auf 160/140 zu gehen, bleibe aber im Moment bei der für mich funktionierenden Kombination 180/160. Dem TE ging es ja um die Ursache von Fading - und die ist nunmal das Sinken der Reibwirkung...
 
Überhitzte Scheiben verwerfen sich und schleifen dann permanent.
Die Scheiben werden aber mit der Zeit dünner und bringen dann nicht mehr die Wärmeabfuhr. Grad mit den Icetech Scheiben vorsichtig sein, wenn die kurz vor endfertig sind!

Dann sieht es bei mir eher nicht nach Überhitzung aus...

Wenn ich eine Schiebelehre auftreiben kann, messe ich mal nach. Vielleicht ist sie ja schon zu dünn.

Ansonsten kommt jetzt mal ne 203er mit neuen Belägen (also besser Sinter? Original Shimano oder besser was anderes?) drauf und ich guck, wies klappt.
 
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