Wenn da ne Speiche gerissen ist hat man recht gute Chancen zumindest den Seitenschlag rauszuzentrieren. Betreffs des Höhenschlags siehts weniger gut aus - scheints die Felge hat nen ziemlichen Schlag weggekriegt.
Aber ob du als Einsteiger das hinkriegst ist die andere Frage.
Zunächst ziehst du mal ne neue Speiche ein und versuchst es mit normalen Zentrieren wie im obigen Link. Im Ergebnis sollte es keineswegs so sein, das zwar der Seitenschlag weg ist. Aber die Speichenspannung an der Stelle extrem ungleich. In diesem Fall hilft nur noch die folgende Vorgehensweise:
(Bei einem MTB für den Sporteinsatz würde ich dazu aber eher nicht raten. Bei Stadtschlampen mache ich dies aber regelmäßig. Und die Laufradprofis hier im Forum werden dir natürlich abraten - ich bin aber kein solcher, sondern ein "Schrottbastler"...)
Die Vorgehensweise:
*du drehst als erstes alle Speichen gleichmäßig mindestens 2 Umdrehungen lose. Dadurch nimmt die Felge ihre eigene Form an, man merkt dann erst wie stark sie wirklich verbogen ist.
*dann versucht man die Felge weitgehend in ihre gewünschte Form zurückzubiegen (ich greife sie dazu mit beiden Händen, die Felge liegt mit der Position des Seitenschlag auf einer Tischplatte) anschliessend überprüft man den Seitenschlag, und biegt ggf. erneut und so fort - dies braucht ein gewisses Maß an Erfahrung - und auch ich muß in der Regel mindestens 2-3 mal biegen bis ich den Seitenschlag soweit reduziert habe, das man den Rest dann mit der Speichenspannung regulieren kann.
Felgen mit sehr großer Seitensteifigkeit lassen sich allerdings nicht oder nur sehr schlecht biegen.
*nun ziehst du die Speichen wieder an - erstmal 1,5 Umdrehungen, zentrierst Seiten- und Höhenschlag etwas heraus, muß aber noch nicht perfekt sein.
*Speichen die extrem locker sind anziehen, bis sie etwa die gleiche Spannung haben wie die anderen auf der gleichen Seite
*die restliche 1/2 Umdrehung ringsum oder wenn nötig mehr - aber gleichmässig reihum - also z.B. 2 mal ne halbe Umdrehung hintereinander
*Nun fertig zentrieren.
Ich habe mit dieser Methode z.B. schon einige Vorderräder wieder in Gang gebracht die an den "Felgenkillern" (
Fahrradständer in denen das Rad mit dem Vorderrad steckt) drastisch zu Schaden gekommen sind. Wobei es freilich in dem Fall so ist, das direkt an der Knickstelle es sich nicht perfekt rauszentrieren lässt. Dort bleibt dann im kurzen Abstand ein Paar aus 2 Seitenschlägen (einer nach rechts, einer nach links) so etwa 1mm übrig. Den muss man akzeptieren und die Felgenbremsebremse geeignet einstellen. Wenn man versucht den noch wegzuzentrieren werden die Speichenspannungen zu ungleich.