So, next.
Hochfahren ist ja im Winter immer so ein Ding, der Bub und sein Bock müssen aber auch wieder runter, gelle?
Und wie das bei uns zwei (der Bub un seim Bock) störrischen Böcken so ist: rumdrehen gilt nicht, sprich, Fattyregel Nr. 1: fahre nie dort runter, wo Du hochgefahren bist. Langweilig, kennste schon.
Der Blick in die Wanderkarte offenbart aber nix Gutes: entweder die Endurorunde nach Reschen, oder..ja, ja,,,,,ja: die Schipiste!!!
Gut, ok. Zur Belohnung erst mal einen Jagertee...mist, verdammt, Österreich: Jägertee. Und ne heisse Suppe. Und nen Ja..Jägertee. Blick in die Karte, Blick auf die Piste, Jägertee, Fragen Neugieriger beantworten, probefahren lassen, Jägertee.
"Und, wo farscht runter?" Fragezeichen über meinen roten Kopf.
Hier muss ich mich mal outen: egal wie oft ich schon Pisten runtergefahren bin, völlig wurscht, ich hab jedes mal wieder Angst und beginne bei Null. Also: Jägertee, Schützer an, Luft ablassen,
Helm auf.
Zack und zwanzig Meter später auf der Piste Nr. 26 habe ich wieder dieses entspannte Grinsen im Gesicht. Blaue Piste, es geht. Jo, ist ja auch super flach hier, naja, also hier, ne, also nur hier.
Beflügelt durch die Leichtigkeit des Seins, gut vielleicht spielt da auch der Jagertee, der hier Jägertee heisst, eine leicht beeinflussende Rolle, entschliesse ich mich im festen Glauben an den Grip meiner Dillinger an der oben genannten Kreuzung für das Tor ...die Piste 1. Allein bis zu diesem Punkt bin ich gefühlte 600 mal fotografiert und 50 mal nebenmirherfahrend gefilmt worden. Ich bin dann natürlich noch so blöd und winke noch..., lässig mit einer Hand am Lenker auf der Skipiste (Schi...ach, jetzt isses mir auch egal).
Läuft, zumindest bis ich rechts um die Ecke biege, auf meiner Eigenwöhnungstour, habe ich das schon erwähnt?
Ich stehe dann jedenfalls mit schlotternden Knien vorm Steilhang. Gut, ich muss das mal relativieren: für geübte Wintersportler ist das etwas steiler als normal, aber ohne Sorgen machbar. Ich habe zumindest am nächsten Tag auf dem Board probiert.
Ich kann die Lärchenalm sehen, bringt aber nix, denn ich muss ja erst nach unten für den mutbringenden Ja(ä)Gerte, den wird mir keiner hochbringen.
Gut, ich mache es kurz. Ich hätte es fast geschafft...fast. Das Ganze endete mit einem bei 40 km/h verdrehtem Vorderrad in einem Schneehaufen, was zu einem zähen Abgang über den Lenker führte, ich würden ohne zu übertreiben sagen, es war auf einer Abflugskala von 1 bis 10 eine glatte 12.
Natürlich vor der vollbesetzten Terrasse der Lärchenalm, was ich mir Tage später immer noch anhören darf: "Du bist doch der mit dem Radel und den breiten Schlappen..." Boah, einen Tag hier und schon im ganzen Dorf bekannter wie ein bunter Hund.
(Ach da hab ich den Leitungshalter verloren, ich hab schon im Kofferraum gesucht)
Danke auch. Jetzt erst mal reparieren. Was fahr ich auch aus Rücksicht vor der anderen Pistenbenutzern am Rand, in der Mitte sind weniger Haufen....

ausserdem ist eh nix los.
Ich denke, das war genug Risiko für heute und das ist ja schliesslich eine....na, eine... aufgepasst? Richtig, Eingewöhnungstour.
Zur Minimierung des Restrisikos geht es jetzt ein mal quer über die Piste zu dem, was eine Rodelbahn wäre, wenn es denn Schnee hätte. So gleicht der Feldweg eher eine Bobbahn mit sauber glänzendem Eis.
Am Ende geht es wieder quer über die Talabfahrt, hmmm, nein Danke, Wahnsinn, ich hab echt noch mal überlegt... Ein winziges Stück Singletrail kommt am Fusse des Berges an der Talstation raus.
Ich habe fertig, ich lasse es einfach laufen, ist sowieso fast flach wie ein Brett. Zwischen des Restschifahrern und -innen, oder so, folgt am Ende der Piste nur noch eine Rieseneisplatte und dann reicht es auch mit der Eingewöhnungstour
Vorbei an den Schirmbars, nein heute nicht. Es reicht.
Hier die Route:
http://www.bikemap.net/de/route/3364161-chaos-im-kastelwald/
Mehr gibts nach de Essen, vielleicht...
Bis dann