Cube Nuroad Pro FE
Kann ich eine Empfehlung aussprechen:
- Geometrie eher aufrecht, gut für den Straßenverkehr. Fährt sich stabil aber flott, sehr ausgewogen.
- Robust, ich wiege 95 Kg bei 194cm und habe schon Rahmen am Tretlager durchgebrochen. Der Rahmen ist steif.
- Optik & Verarbeitung
- Standards (Flatmount, Gepäckösen, Sattelstütze 27,2mm, Steckachsen 12x100 & 12x142)
- Reifenfreiheit mit Schutzblech 40-42 mm (je nach Felge und Mantel), ohne 45-47mm.
- Kabelzüge gut gelöst (Innenliegend aber leicht zu wechseln, kein Schmutz in den Zügen, innenverlegte Kabel für Beleuchtung durch gut gelösten Vorbau)
- Gepäcktragen gut integriert und die Aufhängung ist relativ niedrig, bzw. der Schwerpunkt der Taschen entsprechend niedrig.
- Preis (1050€ bezahlt)
- Hier und da ein paar Upgrades "notwendig", z.B. Laufräder, Carbon Sattelstütze,
Lenkerband, Lichtanlage (Vorderlicht eher mau),
Sattel etc. Hier auch noch mal der wichtige Hinweis, dass eigene Upgrades absolut problemlos durchführbar sind. Alles ist gut zu erreichen, leicht zu wechseln und in den gängigen Standards. Das kenne ich z.B. vom Canyon meiner Frau anders..
Die
Bremsen sind bei mir mechanisch aber die TRP Spyre ist selbst bei meinem Gewicht mit entsprechenden Belägen absolut brauchbar. Ich habe die vordere Bremse gegen eine semihydraulische HY/RD getauscht, da ich oft Familie in der Schweiz besuche. Mit metallischen Belägen knallt das ordentlich auch bei 20% Gefälle, ohne krampfhaft in den Händen zu werden.
Die verbaute Tiagra, inzwischen GRX 400, empfand ich als richtig gut und solide. Ich habe sie (partiell) gegen eine GRX 400 getauscht, weil mir in der Schweiz selbst 34 als kleines Blatt zu wenig waren und zum anderen bei sehr hohen Geschwindigkeiten (ab 50-70 Km/h) man nicht all zu schnell aufhöhren sollte zu treten. Die Kette schwang mit dem RD 4700 ordentlich nach und blockierte mir schon mal bei 70 Km/h am Umwerfer.
Preis ingesamt (mit den Upgrades) ca. 1500€, Gewicht als FE in Größe XL 11,5 Kg
Gepäckträger und Schutzbleche wiegen ca. 1 Kg und können leicht sowie schnell abmontiert werden. Die Schutzbleche sind auch ganz brauchbar aber relativ kurz, bei Regen empfehle ich das Schuhwerk zusätzlich zu schützen.
Ich habe eine kleinere "Aktentasche", die ich schnell und stylisch zu Terminen mitnehmen kann. In der zweiten, normalen Radtasche habe ich Wechselkleidung bzw. Regensachen verstaut. Ein Rucksack würde für mich überhaupt nicht in Frage kommen. Zum einen schwitze ich mich damit tot und zum anderen geht es mir auf den Nacken. Klar, die Taschen nehmen ein Stück Agilität des Rades aber dafür mag ich meine "Freiheit" am Körper mehr. Das ist aber absolute Geschmacksache und muss jeder für sich ausprobieren.
Die mitgelieferten Laufräder fand ich eher mäßig. Dynamo war eine Bremse und Lager hörten sich rau an. Hab die aber gut verkaufen können.
Aufgrund meines Gewichtes sowie Zuladung habe ich nun die folgenden Erfahrungen mit Laufrädern gemacht:
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DT Swiss E1800 23mm hat eine zu weiche Felge, nicht empfehlenswert zum Pendeln. Für leichte Graveltouren aber echt ganz ok, da sehr leicht (1667g). Waren ursprünglich am Canyon meiner Frau mitgeliefert, die fährt aber sehr schicke P1800 in 32mm. Nutze ich gerne in der Schweiz oder bei anderen bergigen Einsätzen (Brocken, Mittelgebirge etc.), habe aber auch schon beim Durchschlag das Vorderrad zerbeult.
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DT Swiss E1800 32mm Wesentlich steifer als die 23mm Version, dadurch auch spürbar schwerer (ca. 1900g). Gute Verarbeitung und schicke Optik (hier im Vergleich zur 23mm Version geschweißte Felge und matte Lackierung). Muss ich aber immer wieder auch auf Speichenspannung prüfen bzw. korrigieren lassen, das mache ich immer im Winter nach einer Session. Soll daher nach etlichen tausend Km seine "letzte Ruhe" als reine Speed-Bereifung finden. Hier wechsle ich von bisher G-One Speed 40mm auf 37 oder gar 35mm. Die 40mm sind schon bullig (reale 40,5mm auf 20c) und waren bisher mein Pendel-Setup.
DT Swiss (H)G 1800 / G1800 sind mein nächster Anlauf ausschließlich zum Pendeln. Hinterrad ist ein HG1800 und Vorderrad (bald) ein G1800, bis dahin das E1800 23mm. Das HR habe ich erst gestern per Post erhalten, da ewig nicht lieferbar gewesen. Erster Eindruck: ein absoluter Panzer. So eine (seiten)steife Felge habe ich noch nie in den Händen gehabt. Leider etwas schwer (1100g), aber meines Erachtens nach eher aufgrund der Nabe und Speichen. Im Vergleich zu den anderen
DT Swiss sind auf der Antriebsseite sehr breite / dicke DT Comp Speichen verbaut (siehe Bilder). Erst der Einsatz im Alltag wird zeigen, ob die die Beschleunigung / Agilität unter dem Gewicht leidet, also wo das Mehrgewicht gesetzt ist. Per se stört mich das Mehrgewicht fürs Pendeln herzlich wenig, aber die Agilität sollte dem Einsatzzweck entsprechen. Die 40mm G-One Speed (Tubeless) geben den schnellen Vortrieb, ebenfalls eine Empfehlung für Asphaltpendler. Daher kann das Setup fürs Pendeln ideal werden, die Tubeless Slicks sind sehr agil und gleichen (hoffentlich) das schwere HR aus. Ich brauche vor allem nur eine sehr hohe Robustheit und ein gewisses Beschleunigungsvermögen, für den alltäglich Kampf quer durch Berlin. Mein Systemgewicht dürfte im Winter locker die 120 Kg knacken. Die
DT Swiss mit 32er
Felgen sind bis 130 Kg (23mm 120 Kg) und die HG Versionen bis 140 Kg. Danach kommen nur noch MTB
Felgen oder Carbon, beides fällt für mich preislich (zum Pendeln!) weg. Carbon ist klar zu teuer und eine MTB Felge müsste ich auch aufbauen lassen, da andere Achsen als Standard LRS. So ein Pendelrad kann ja auch schnell mal geklaut werden, wenn auch nur die LRS.. daher muss der Kompromiss auch finanziell passen.
Edit// Ich habe mir nun das HG1800 näher angesehen. Tatsächlich wiegt vor allem der Rotor / HG Aufnahme mehr, als die normalen DT Rotoren. Er ist auch stärker magnetisch als der Standardrotor. Der Gewichtsunterschied beträgt 80g, fügt man nun vier zusätzliche Speichen á 5g und Nippel dazu, dann kommt man auf den Gewichtsunterschied zwischen HG und G1800. Das ist schon mal auf dem Papier ein gutes Zeichen, denn das (Mehr)gewicht ist nicht direkt in der rotierenden Masse.
Außerdem sind gerade in Bearbeitung ein Satz GR1600 als Selbstbau, also eine GR531 Felge und DT 350er Naben aber mit verstärkten Speichen, wie beim HG1800. Das wird die E1800 23mm ersetzen, da das Gewicht ähnlich sein wird (ca. 1700g) bei viel, viel mehr Steifigkeit. Aufbau erfolgt über Slowbuild, also keine Ahnung wann die fertig sind. Da gibt es schon mal längere Wartezeiten.
Insofern kann man das Cube schnell und unkompliziert den verschiedenen Anforderungen anpassen. Den Gepäckträger mache ich nur für große Urlaube in den Bergen ab, da zählt jedes Gramm. Ich wohne in Berlin und merke in Brandenburg da keinen großen Nachteil durch das 1 Kg Mehrgewicht.
Den meisten (spürbaren) Unterschied machen die Laufräder und Bereifung aus. Da kann ich nur empfehlen, dass man sich damit für den Einsatzzweck anpasst, es lohnt sich.