Hi Leute,
ja, den gestrigen Tag kann ich eigentlich nur folgendermassen zusammenfassen: Was für ein beschissener Tag!
Fing ja eigentlich gar nicht schlecht an
. GT72 (im folgenden Manu genannt) trudelte gegen 10 Uhr bei Outbreak (im folgenden Tina genannt) und mir zu Haus ein, bewaffnet mit ner Riesentüte Brötchen und bester Laune. Nach einem ausgedehnten kohlehydratreichen Frühstück
, machten wir uns in aller Ruhe erstmal an das Einpacken der Ausrüstung, Befüllen der Camelbaks und widmeten uns dem schönsten Teil, namentlich dem Verladen der Bikes.(Zitat: Wir haben ja massig Zeit, ist ja erst 11 Uhr...) Nachdem Manu sich an der Tankstelle noch schnell einen kleinen Vorrat an Drogen in Form von Glimmstengeln
(später sollte sich das als weise Voraussicht herausstellen) verschafft hatte, fuhren wir in vergnügter Stimmung los Richtung Harburger Berge.
Wie gesagt, hatten wir vermeintlich ja alle Zeit der Welt. Dummerweise bildete sich auf der A7 schon lange vor der Ausfahrt Bahrenfeld der schönste stockende Verkehr, den ich seit langer Zeit gesehen habe. Leider neige ich unter Zeitdruck dazu, in Stress zu geraten
. Wie dem auch sei, wir kamen dann doch noch gerade so pünktlich am Parkplatz vor der Kärntner Hütte an. Es hatte sich auch schon eine stattliche Anzahl von Mitstreitern versammelt, was nicht zuletzt daran lag, dass eine kleine Gruppe von Schülern sich unserer Tour angeschlossen hatte.
Schätzungsweise 12.15 Uhr gings dann erstmal den breiten Forstweg-Uphill hoch, wo es sich schon recht schnell abzeichnete, dass dieser Tag auch nicht unbedingt Tinas Tag werden sollte
. Zuerst ging´s in moderatem Tempo noch ganz gut, doch dann stauchte sie sich beim Downhill aus irgendeinem unerfindlichen Grund (sie meinte, sie sei über eine Wurzel geknallt, die sie zu spät gesehen hatte) das Rückgrat und konnte fortan nur noch unter Schmerzen weiterfahren. Ich blieb die ganze Zeit an ihrer Seite und versuchte sie zu motivieren (was uns Männern aber anscheinend nicht in die Wiege gelegt wurde, da auch Martinbaby, der netterweise mehrfach auf uns gewartet hatte, in der Hinsicht versagte
...). Nach dem nächsten Asphalt-Uphill war dann Schluss. Tina gab ihre Entscheidung nun doch auszusteigen bekannt. Somit war natürlich auch für mich die Tour beendet, wenngleich Tina auch anbot, bis zum Ende der Tour auf mich im Auto oder in der Kärtner Hütte zu warten, was meiner Ansicht nach aber totaler Quatsch gewesen wäre... So traten wir dann den Rückzug Richtung Parkplatz an. Dort angekommen, musste ich sogleich feststellen, dass Manu´s Autotür offenstand und das komplette Auto unverriegelt dastand
. Selbstredend, dass Manu unverzüglich per Mobiltelefon von diesem unglücklichen Umstand in Kenntnis gesetzt wurde...
Während Manu also auf dem Weg zum Parkplatz war, betrat netghost (im folgenden Lars genannt) die Szenerie. Er hatte in seinem morgendlichen Halbschlaf völlig verpeilt, dass die Tour ja nicht, wie ursprünglich geplant, am Alsterwanderweg stattfinden sollte, sondern in den Harburger Bergen
. Daher die völlig unerhebliche Verspätung von etwa einer Stunde...
Nach 10 Minuten Kennenlern-Phase und gegenseitigem Bike-Bestaunen kam auch Manu schon am Parkplatz an. Das Verschliessen des Wagens nahm nicht viel Zeit in Anspruch, doch was tun mit dem bis dato etwas unglücklich gelaufenen Tag? Tina musste nach Hause, das war klar. Dass ich sie begleiten würde stand unwiderruflich fest. Also beschlossen Manu und Lars auf eigene Faust eine Tour zu unternehmen. Eine Idee, der ich nicht so aufgeschlossen gegenüber stand, da meiner Ansicht nach, eine Tour in den HaBe´s mit totaler Unkenntnis der Lokalität nicht empfehlenswert ist. Wenigstens konnte ich die Beiden noch überzeugen, meine noch originalverpackte
Karte der Harburger Berge einzustecken, was sich später als äusserst klug herausstellen sollte...
Nun denn... Tina und ich fuhren nach Hause und ich machte mich erstmal daran, meiner armen, geschundenen Freundin was Leckeres zum Essen zu zelebrieren.
Später dann, so gegen 18 Uhr, klingelte dann mein Handy und Manu teilte mir bester Laune mit, dass er sich (O-Ton) "auf die Fresse gepackt" hätte und leider den Rückzug Richtung Heimat nicht antreten könne, weil er sich die Schulter ausgekugelt habe... Leider waren die Schilderung der Sachlage irgendwie unverständlich, erst nach mehrmaligen Nachfragen bei Lars und wiederum Manu selbst konnte ich mir dann ein ungefähres Bild der Situation machen. Nun denn, Tina an der einen, die Autoschlüssel in der anderen Hand ging´s ab zum Wagen und unter Einsatz meines Führerscheins
in Richtung Großmodder Eiche. Leider verstand ich die Sachlage so, als dass die angetroffenen anderen Biker (siehe Netghosts Bericht) nen Krankenwagen gerufen hatten, für mich war also klar, ich müsste lediglich Manu´s Bike in dessen Wagen packen und den irgendwie nach Hamburg schaffen, während Tina unseren Wagen nach Hause chauffiert. Dumm gelaufen, dem war natürlich nicht so! Und dabei hatte ich n paar Stunden vorher noch den Fahrradträger vom Auto abgebaut
. Schade also! Das hiess für die beiden Kämpfer dann nochmaliges Warten (Manu´s erschöpfter Drogenvorrat wurde von Tina aufgefüllt...), während Tina und ich auf dem schnellsten Wege Richtung Kärtner Hütte aufbrachen, um Manu´s Auto zu holen. Leider kriegt man unser Auto nicht mal ein Bike rein, geschweige denn deren zwei... Gesagt, getan. Wieder zurück an der Großmodder Eiche luden wir Mensch und Maschinen ein und los ging´s Richtung MariaHilf-Krankenhaus. Dort wurde Manu eingehend untersucht. Befund: Claviculafraktur (Schlüsselbein-Bruch)!
Nun denn, 3 Stunden später ward Manu dann entlassen, Lars und ich konnten uns während dieser Zeit wunderbar dahingehend streiten, ob man in der Phase leichter Verunsicherung während eines rasanten wurzeligen Downhills nun
bremsen soll, oder wie von mir propagiert, einfach nur die Bremse aufmachen, die Augen zumachen (naja, nicht wirklich!
) und durchfahren soll... BTW: Wir kamen zu keinem abschliessenden Ergebnis!
Der Rest ist schnell erzählt: Aus dem Krankenhaus raus, gleich gegenüber bei KFC rein, Grossbestellung aufgegeben, in Ruhe gefuttert, Lars nach Wedel gefahren, Manu mitsamt Auto und Bike nach Hause gefahren, um 0.45 Uhr zu Hause angekommen, Zähne geputzt und fertig mit Gott und der Welt ab ins Bett!
War das nun ein beschissener Tag oder nicht??
Gute Besserung all den Opfern dieses Tages!
Gruss,
Janus
! Und auch noch vielen Dank für die Hilfe gestern!
