Einschätzung Wetterlage für MTB-Tour in höheren Lagen

alles-fahrer

❖ ɹǝdsɐſ ❖ ist noch lange nicht fertig!
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Hallo Werte Alpenprofis!

Ich stehe kurz vor einer weiteren Alpentour in unbekannte Gefilde, und bin etwas unsicher ob ich die aktuelle Wetterlage nicht falsch einschätze. Die geplante Route wird uns in westlicher Richtung durch die Berner Alpen führen, und dabei so manchen Pass über 2500m überwinden. Unter anderem stehen Serfinenfurgge und Hohtürli mit auf dem Programm, bei denen gemäß der Wegewarnung der Blüemlisalphütte noch mit einigen Schneefeldern zu rechnen sein kann: https://www.sac-bluemlisalp.ch/Blueemlisalphuette

Die Webcam der Hütte, die ein mögliches Nachtlager werden könnte, zeigt auch noch arg winterliche Ansichten.

Ich frage mich also: Sind diese Bedingungen als beschwerlich/abenteuerlich, aber machbar zu werten, oder als gefährlich und sollten dringend vermieden werden?

Wir sind zwei technisch versierte und ausdauernde Fahrer, und haben für die Querung von Schneefeldern Grödeln eingeplant.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mr. Svonda

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Und zweite Frage: Ist neben der beschwerlichen Querung von Schneefeldern evtl. mit höherem Steinschlag-Risiko durch das Tauwetter zu rechnen?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mr. Svonda

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zu frage 1: bei entsprechender alpinerfahrung kann man sich die frage selbst beantworten. dh, obs sinn macht, a) entsprechendes schuhwerk auf einer biketour aufzuziehen, ggf einen pickel mitzunehmen, und b) inwieweit man gewillt ist, mit einem instabilen ballast am buckel längere zeit schneefelder zu queren, anzusteigen und - noch schlimmer - runterzueiern. runterfahren wirds wohl nicht immer spielen ;-)

zu frage 2: eher nein. ist eine frage des auftauens von permafrost, hat wenig mit abtauen von winterschnee zu tun.

juni ist halt schon ambitioniert früh in der höhenlage.
 
Wer will dir zu der Frage eine Antwort geben? Kann ja nur jemand sein, der selbige Route bereits gefahren/gegangen ist oder der Hüttenwirt, sofern er selbst Biker ist.
Auf der Homepage der Hütte steht ja: flächendeckend ab 2.300 m Schnee. Aufgrund der jüngsten Ereignisse bei Zermatt und Bernardino würde ich (persönlich) die Route aktuell nicht gehen. Zwischen "Schneefeld queren" und bei flächendeckend Schnee mit Bike rumstapfen, ist es ein himmelweiter Unterschied.
Muss es denn unbedingt dieser Übergang sein? Ich denke zu einer guten Tourenplanung gehört auch, Ersatzvarianten parat zu haben, die ohne Gefahr machbar sind (Stichwort "Gefahrenabwägung").
 
Prima, danke für die hilfreichen Einschätzungen, und die Zusatzinfo mit dem Jagd-Banngebiet!

Genau auf solche Auskünfte habe ich gehofft. Sollte sich die Situation dort nicht noch Maßgeblich ändern, werde ich wohl eine ganz andere Route aussuchen.

Gilt das Banngebiet auch für Wanderer, oder werden die anders gewertet? Könnte man es als "Wanderer mit Sperrgepäck" passieren?
 
Solange du das bike trägst, darfst du natürlich auch durch das jagdbanngebiet wandern ;)

Sefinafurgga ist "nur" auf der westseite jagdbanngebiet, aber da hast du wohl geplant abzufahren. IMO ist eh die variante west-ost vom Kiental ins Lauterbrunnental interessanter. Das problem ist halt dort, dass das Ride genau die verbotene variante durchs jagdbanngebiet propagiert :rolleyes:

https://s.geo.admin.ch/f74ofl3kq8ke
 
Ich habe versucht den offiziellen Wortlaut des MTB-Verbots für Jagdbanngebiete zu finden, aber ohne Erfolg:
https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1991/2304_2304_2304/de#art_5
Gibt kein derartiges Verbot an. Einzig das "Fahrzeuge aller Art" könnte man mit etwas Fantasie so auslegen. Es klingt im Text aber sehr auf Motorfahrzeuge bezogen.

Auch in der Übersicht beim Bafu werden Fahrräder nicht erwähnt:
1000015879.jpg
 
https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1991/2304_2304_2304/de#sec_2

Mit Ausnahme der Verwendung für land- und forstwirtschaftliche Zwecke sowie durch Organe der Wildhut ist es verboten, Alp- und Forststrassen zu befahren sowie Fahrzeuge jeglicher Art ausserhalb von Strassen, Wald- und Feldwegen zu benützen.

Also meines erachtens, schliessen "Fahrzeuge jeglicher Art" auch ein MTB mit ein und sollte man respektieren ;) ... bei wiederhandlung bussen ab 400CHF und ne verzeigung bei der staatsanwaltschaft.

Edit. Wir haben hier das privileg, auf (fast) allen wanderwegen fahren zu dürfen. Da sind solche zuwiederhandlungen und aktionen des Ride wasser auf die mühlen derer, die das verbieten wollen.
 
Ich habe versucht den offiziellen Wortlaut des MTB-Verbots für Jagdbanngebiete zu finden, aber ohne Erfolg:
https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1991/2304_2304_2304/de#art_5
Gibt kein derartiges Verbot an. Einzig das "Fahrzeuge aller Art" könnte man mit etwas Fantasie so auslegen. Es klingt im Text aber sehr auf Motorfahrzeuge bezogen.

Auch in der Übersicht beim Bafu werden Fahrräder nicht erwähnt:
Anhang anzeigen 1954243
Ich würde mich danach orientieren:
https://www.bfu.ch/de/services/rechtsfragen/wo-darf-ich-mit-meinem-mountainbike-mtb-fahren
 
Meinen Bericht hast du ja gelesen
Zur Schneelage: Falls die Treppen noch vergraben sind, ist die Etappe zu Ende

Fahrverbot:
Sefinfurga - ist erst Treppe, dann Trail (verboten) aber eher kurz, dann ab der ersten Alpe Forststraße
Kann man locker mal schieben

Hohtürli: Da würde ich nicht auf der Hütte übernachten, sonst schwimmst du am nächsten Tag u.U. gegen die Wandererwelle - des ist auch ohne Schnee mühsam - und/oder ggf. ist der Schnee noch gefroren -> Leichter zu fahren - Gefährlicher zum Abgang

und am Öschinensee sind sie nicht so Bikefreundlich
 
Danke @McNulty, das sind nützliche Details!

Allgemein haben wir uns aufgrund der aktuellen Wetterlage entschlossen die Tour zu vertagen. Wir wollen uns sportlich verausgaben und die Landschaft genießen. Über die Elemente zu triumphieren und erhöhten alpinen Risiken zu trotzen ist weniger unser Anspruch.

Danke euch für eure Tipps! :daumen:
 
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