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- 18. Februar 2014
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Wir schieben. Wir schieben. Wir schieben. Die Wege sind unpassierbar und selbst zu Fuß nur schwer zu bewältigen. Aber egal. Wir müssen weiter.
Es ist Freitag, Mitte September und wir - das heißt Matthias (@mcada) und ich treffen uns bei sommerlichen Temperaturen im morgendlichen Braunschweig und machen uns auf den Weg nach Osterode. Als Ausgangspunkt einer Harz Tour hatten wir Osterode schon vor einigen Jahren bei unserer ersten gemeinsamen Tour (mit @miles2014 ) gewählt und auch diesmal sollte der kleine Ort an den steilen Hängen des Westharzes Ausgangs- und Zielort unserer geplanten Runde werden.
Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt und den ersten Anstieg am "Steilen Weg" sind wir schon auf dem Forstweg nach oben und nach Norden. Wir passieren die Gewitterplatz-Hütte, Schweinebraten, die Tränkebachhütte und die Innerstetalsperre bevor wir am frühen Nachmittag in Wolfshagen die erste Pause einlegen. Längst ist klar, dass die ursprüngliche Route nicht machbar sein wird, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit den Campingplatz in Schierke erreichen wollen und so kürze ich die Strecke etwas ab. Es bleiben dennoch noch etliche anstrengende Kilometer die wir zurücklegen müssen und mit der beginnenden Dämmerung erreichen wir zumindest den Okerstausee. Auf dem Verbindungsweg (Kalbetal) nach Torfhaus überrascht uns ein Luchs und dann auch noch die Dunkelheit. Nach Schierke, vorbei am Brocken, machen wir das heute nicht mehr. Doch in Torfhaus selbst gibt es keine freien Unterkünfte mehr, die Jugendherberge ist nicht mehr besetzt und wir entscheiden kurzer Hand uns es auf dem weitläufigen Gartengelände gemütlich zu machen. Schnell Zelt aufgebaut und Hängematte aufgespannt, auf dem Hobo mit einem kleinen wärmenden (und sehr sicheren) Feuer das Abendbrot gekocht und ab in die Daunen. Die Hirsche röhren in der Nacht und in meiner Hängematte wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwelche großen oder kleinen Tiere sich an unseren Rädern zu schaffen machen.
Im Morgengrauen stehen wir auf. Das Frühstück in der Jugendherberge ist aufgrund von Corona für uns nicht zugänglich und so machen wir uns auf den Weg nach Schierke. Dem Goetheweg gen Brocken folgend biegen wir, bevor es auf dem Plattenweg weiter nach oben geht, biegen wir auf den Oberen Königsberger Weg ab und rasen herunter nach Schierke. Der Brockenbäcker serviert ein umfängliches Frühstück und die Morgensonne wärmt den Rest der nächtlichen Kälte aus den Gliedern. Auf gehts. Der Plan: über Elend und Thale wollen wir die Runde rum nach Braunlage fahren und dort den nächsten Campingplatz ansteuern. Aber zunächst geht es hinter Schierke steil Richtung Bode bergab und dann an einem wunderschönen Waldwanderweg an der Bode entlang nach Elend. Die ehemalige Mandeltalsperre, Königshütte, Rübeland und Treseburg lassen wir hinter uns, doch die Uhr zeigt schon wieder: nicht mehr viel Zeit und vor allem nicht um runter nach Thale und wieder hoch zu kommen. Wiederum plane ich die Route etwas um. Diesmal leider nicht ganz so gut. Der Singletrail wird enger und enger und irgendwann nicht mehr fahr- und begehbar. Durch das Unterholz und Bäche schlagen wir uns zur Straße durch. Ein Auf- und Ab der Wege, Qualitäten und Gefühle und endlich erreichen wir den Grenzweg mit seinem wundersamen Moorlandschaften, der uns bis nach Braunlage begleitet. Ab durch die Stadt, vorbei am Friedhof und hops, rauf auf den Campingplatz. Das Essen ist lecker, leider ist die Zeltwiese ein Witz: sie geht bergab. Nunja, nach einigem Suchen am Waldrand finden wir ein gerades Plätzchen für Matthias und ein paar Bäume für meine Hängematte. Diesmal kochen wir nicht und gehen früh schlafen.
Der nächste Morgen ist kühler und ich bereite ein warmes Frühstück und einen Kaffee vor. Noch vor um 8 sitzen wir wieder auf den Sätteln und machen uns auf den Weg zurück nach Osterode. Freilich haben wir noch eniges an Höhenmetern zu überwinden, aber nach der Fischbachstraße und dem Schlufterkopf ist die Hans Kühne Burg das letzte Ziel vor dem Abstieg. Denken wir uns so und biegen prompt auf den Ackerfastweg ab. Wer ihn kennt, weiß was wir durchgemacht haben. Wer nicht: probiert es aus Doch auch dieses Elend fand ein Ende und auf den breiten freien Forstwegen geht es mit Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 70km/h (Schockstarre als ich den Tacho sah) hinunter nach Osterode. Pünktlich erreichen wir den Bahnhof. Pünktlich geht auch der Zug nach Braunschweig. Dort noch schnell zum Italiener und schon war das Abenteuer zu Ende...
Jetzt habt ihr viel gelesen und deswegen gibt es nun endlich Fotos.
Unsere Bikes:
Steve Potts CCR
Rock Lobster Monstercross - Singlespeed
Und die restlichen Impressionen:
Insgesamt haben wir 198,5 km und 4130 Höhenmeter zurückgelegt.
Es ist Freitag, Mitte September und wir - das heißt Matthias (@mcada) und ich treffen uns bei sommerlichen Temperaturen im morgendlichen Braunschweig und machen uns auf den Weg nach Osterode. Als Ausgangspunkt einer Harz Tour hatten wir Osterode schon vor einigen Jahren bei unserer ersten gemeinsamen Tour (mit @miles2014 ) gewählt und auch diesmal sollte der kleine Ort an den steilen Hängen des Westharzes Ausgangs- und Zielort unserer geplanten Runde werden.
Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt und den ersten Anstieg am "Steilen Weg" sind wir schon auf dem Forstweg nach oben und nach Norden. Wir passieren die Gewitterplatz-Hütte, Schweinebraten, die Tränkebachhütte und die Innerstetalsperre bevor wir am frühen Nachmittag in Wolfshagen die erste Pause einlegen. Längst ist klar, dass die ursprüngliche Route nicht machbar sein wird, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit den Campingplatz in Schierke erreichen wollen und so kürze ich die Strecke etwas ab. Es bleiben dennoch noch etliche anstrengende Kilometer die wir zurücklegen müssen und mit der beginnenden Dämmerung erreichen wir zumindest den Okerstausee. Auf dem Verbindungsweg (Kalbetal) nach Torfhaus überrascht uns ein Luchs und dann auch noch die Dunkelheit. Nach Schierke, vorbei am Brocken, machen wir das heute nicht mehr. Doch in Torfhaus selbst gibt es keine freien Unterkünfte mehr, die Jugendherberge ist nicht mehr besetzt und wir entscheiden kurzer Hand uns es auf dem weitläufigen Gartengelände gemütlich zu machen. Schnell Zelt aufgebaut und Hängematte aufgespannt, auf dem Hobo mit einem kleinen wärmenden (und sehr sicheren) Feuer das Abendbrot gekocht und ab in die Daunen. Die Hirsche röhren in der Nacht und in meiner Hängematte wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwelche großen oder kleinen Tiere sich an unseren Rädern zu schaffen machen.
Im Morgengrauen stehen wir auf. Das Frühstück in der Jugendherberge ist aufgrund von Corona für uns nicht zugänglich und so machen wir uns auf den Weg nach Schierke. Dem Goetheweg gen Brocken folgend biegen wir, bevor es auf dem Plattenweg weiter nach oben geht, biegen wir auf den Oberen Königsberger Weg ab und rasen herunter nach Schierke. Der Brockenbäcker serviert ein umfängliches Frühstück und die Morgensonne wärmt den Rest der nächtlichen Kälte aus den Gliedern. Auf gehts. Der Plan: über Elend und Thale wollen wir die Runde rum nach Braunlage fahren und dort den nächsten Campingplatz ansteuern. Aber zunächst geht es hinter Schierke steil Richtung Bode bergab und dann an einem wunderschönen Waldwanderweg an der Bode entlang nach Elend. Die ehemalige Mandeltalsperre, Königshütte, Rübeland und Treseburg lassen wir hinter uns, doch die Uhr zeigt schon wieder: nicht mehr viel Zeit und vor allem nicht um runter nach Thale und wieder hoch zu kommen. Wiederum plane ich die Route etwas um. Diesmal leider nicht ganz so gut. Der Singletrail wird enger und enger und irgendwann nicht mehr fahr- und begehbar. Durch das Unterholz und Bäche schlagen wir uns zur Straße durch. Ein Auf- und Ab der Wege, Qualitäten und Gefühle und endlich erreichen wir den Grenzweg mit seinem wundersamen Moorlandschaften, der uns bis nach Braunlage begleitet. Ab durch die Stadt, vorbei am Friedhof und hops, rauf auf den Campingplatz. Das Essen ist lecker, leider ist die Zeltwiese ein Witz: sie geht bergab. Nunja, nach einigem Suchen am Waldrand finden wir ein gerades Plätzchen für Matthias und ein paar Bäume für meine Hängematte. Diesmal kochen wir nicht und gehen früh schlafen.
Der nächste Morgen ist kühler und ich bereite ein warmes Frühstück und einen Kaffee vor. Noch vor um 8 sitzen wir wieder auf den Sätteln und machen uns auf den Weg zurück nach Osterode. Freilich haben wir noch eniges an Höhenmetern zu überwinden, aber nach der Fischbachstraße und dem Schlufterkopf ist die Hans Kühne Burg das letzte Ziel vor dem Abstieg. Denken wir uns so und biegen prompt auf den Ackerfastweg ab. Wer ihn kennt, weiß was wir durchgemacht haben. Wer nicht: probiert es aus Doch auch dieses Elend fand ein Ende und auf den breiten freien Forstwegen geht es mit Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 70km/h (Schockstarre als ich den Tacho sah) hinunter nach Osterode. Pünktlich erreichen wir den Bahnhof. Pünktlich geht auch der Zug nach Braunschweig. Dort noch schnell zum Italiener und schon war das Abenteuer zu Ende...
Jetzt habt ihr viel gelesen und deswegen gibt es nun endlich Fotos.
Unsere Bikes:
Steve Potts CCR
Rock Lobster Monstercross - Singlespeed
Und die restlichen Impressionen:
Insgesamt haben wir 198,5 km und 4130 Höhenmeter zurückgelegt.
*Farbfotos gehen auf das Konto von @mcada; die S/W Fotos stammen von mir und sind - wie man unschwer erkennt - analog.