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Es ist Herbst in Berlin. Vermutlich regnet es. Hochglanz-Mountainbike-Zeitschriften und youtube führen unweigerlich zu Fernweh. Der Entschluss wird gefasst: in die Alpen soll es gehen. Manfred (@Silberrücken ) wird zur Planung von Routen mit einbezogen und auch der Rest der Harzer Hexenhatz , Kevin (@miles2014) und Matthias (@mcada) werden eingeladen. Im Laufe der Vorbereitungen traf noch Daniel (@AirTomac) zu uns. Leider musste Matthias aus privaten Gründen absagen und so machten wir uns am 25. Mai auf die Reise. Als Ziel hatten wir im voraus schon das Karwendel Gebirge an der Deutsch-Österreichischen Grenze gesetzt - gut zu erreichen und mit vielen Möglichkeiten. Zu guter letzt hatten durch konspirative Unternehmungen Manfred und meine Frau dafür gesorgt, dass ich kein Singlespeed mitnehme, sondern mich von Manfreds Bontrager tragen ließ. Keine schlechte Wahl und herzlichen Dank!
Das Abenteuer begann für mich jedoch lange vor der ersten Kurbeldrehung. Bereits in Berlin hatte der Flieger zunächst einen defekt, die Ersatzmaschine aus London brauchte naturgemäß einige Zeit und zu guter letzt, konnte sie nicht in München landen, sondern flog mit mir nach Nürnberg. Dank der ebenso verspäteten ICE Verbindung schaffte ich es zu guter letzt kurz vor 01.00 Uhr bei Manfred zu sein.
Tag 1
Der nächste Morgen begann sonnig und trotz der sehr kurzen Nacht gut gelaunt. Außerhalb von München eröffnete sich mir das lang ersehnte Alpenpanorama, dass ich zuletzt Mitte der 90er gesehen hatte
Wir erreichten Vorderriß pünktlich und trafen uns dort mit Daniel und Kevin, die bereits am Vortag aus dem Westen der Republik angereist waren. Bikes zusammenbauen, Rucksäcke packen und noch ein Käffchen im Gasthof Post und schon konnte es losgehen. Manfreds Plan sollte uns von Vorderriß kurz an der Isar entlang zum Einstieg in den Weg zur Fischbachalm führen. Ein steiler Anstieg. Meine Schaltung machte einige Probleme - die Kette verklemmte sich und wurde ganz abgeworfen, keine günstige Ausgangslage. Dann, nach einigen Einstellungen, blockierte mein Hinterrad komplett. Wir waren schon etliche Höhenmeter geklettert und die Diagnose um so schrecklicher. Die Achse war tot, der Schnellspanner zerrissen.
Manfred entschied sich zurück nach Vorderriß zu fahren und von seinen Verwandten ein neues Hinterrad zu besorgen, wir machten uns derweil an den fußläufigen Abstieg. Noch ahnten wir nicht, dass Manfred sich einen Platten einfuhr und wir schlußendlich fünf Stunden verloren, bevor wir uns erneut auf den Weg machen konnten. Spaß hatten wir trotzdem:
Da der Nachmittag schon angebrochen war und es zu spät für einen zweiten Aufstieg zur Fischbachalm war, entschieden wir uns die Eng anzufahren. So führte der Weg auf der Straße nach Hinterriß und darüber hinaus, als wir in einen Weg einbogen, der uns zum ersten Singletrail führen sollte. An einer tiefen Schlucht, der Jochaimsklamm entlang fuhren wir den engen Pfad. Nicht ganz ungefährlich. An einer ausgewaschenen Stelle verlor mein Hinterrad den Boden unter den Stollen und zog mich samt Rad einige Meter in die Tiefe. Zum Glück landete ich noch auf "weichen" Unterholz und einem Baum und nicht in Felsen, wie nur wenige Meter weiter... Außer einem Schock trug ich nichts davon und wir setzten unseren Weg auf dem Trail fort.
Kurz nach dem wir den Trail verlassen hatten und wieder auf breitem Schotter unterwegs waren verlor Kevin die Kontrolle über sein Vorderrad, stürzte und verletzte sich recht mies am Knie. Der Weg zur Eng war jedoch nicht mehr weit und oben angekommen, gönnten wir uns eine Erfrischung, bevor wir unsere Zimmer im Gasthof bezogen.
Tag 2
Der zweite Morgen begann wiederum mit schönstem Wetter und herrlichem Sonnenschein in der Eng. Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Plumsjoch. Der vergleichsweise moderate Anstieg ließ die vor uns liegenden 650hm am Stück fast vergessen und gemächlich kletterten wir in einer großartigen Landschaft hinauf.
Zwischendurch, auf halber Strecke, gab es noch ein paar Action-Shots
Oben angekommen zeigten sich die Alpen von ihrer schönsten Seite und luden neben Kaffee und Erfrischungsgetränken auch zu ein paar Bike & Rider Aufnahmen ein.
Der Abstieg begann mit einem Schmankerl - ein wohlgemeintes Hinweisschild, dass wir natürlich gekonnt ignorierten:
Ein genialer Trail! Aber auch dieser ging irgendwann zu Ende und mündete wieder auf dem breiteren Forstweg. Ich zog mir einen Platten ein und während Kevin mit mir den Schlauch * wechselte, warteten Manfred und Daniel auf halber Strecke bei der kleinen Bachquerung. Zum Glück! Denn dort angekommen stellte sich heraus, dass Manfred seinen Rucksack oben gelassen hatte und auch uns nicht aufgefallen war, dass er fehlte. Kevin machte sich an einen zweiten Aufstieg. Als jüngster in unserer Runde, eindeutig seine Aufgabe
.
Nach einer ausgedehnten Pause für drei von uns ging es schließlich den Berg hinunter zurück zur Eng, die wir diesmal links liegen ließen und Richtung Hinterriß fuhren, um unseren zweiten Aufstieg anzugehen. Ziel war das Karwendelhaus, um von dort nach Scharnitz oder Mittenwald zu fahren.
Mit einigen steilen Rampen fuhren wir auf dem kleinsten Gang hoch zum kleinen Ahornboden. Eine wunderschöne Wiese mit uralten Ahornbäumen und Ruhe. Großartig.
Doch auch von hier aus zog sich der Weg mit tiefer werdenden Schotter den Berg hinauf zum Hochalmsattel
Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen, als der Hochalmsattel endlich in Sicht kam
Im Hintergrund tollten die Gämse, während wir unsere Bikes durch das vor uns liegende Schneefeld schoben. Für die Strapazen belohnt machten wir uns auf dem Weg bergab zum Karwendelhaus.



Der Blick hinab ins grüne Karwendeltal verwies auf den kommenden Weg. Bis Scharnitz sind es 17 Kilometer, den allergrößten Teil davon stets bergab. Mit bis zu 60km/h ballerten wir den breiten Forstweg hinab. So blieb nur wenig Zeit die Landschaft zu genießen.
In Scharnitz angekommen, suchten wir uns eine nette Pension, duschten und saßen pünktlich zum Anpfiff beim Italiener.
Tag 3
Der dritte und letzte Tag begann schwül. Der Himmel war bewölkt und die Rückfahrt nach Vorderriß sollte uns über die Fereiner Alm führen. Manfred brach aus gesundheitlichen Gründen ab und fuhr den einfacheren Weg an der Isar entlang zu unserem Treffpunkt.
Der Weg nach oben dürfte, zumindest haben wir es so wahrgenommen, der steilste unseres Wochenende gewesen sein und wir alle mussten einmal absteigen und schieben. Die Almhütte war leider geschlossen und so gingen wir dran unsere vorletzte rasante Abfahrt zu machen. Nach einer eiskalten Wildbachquerung folgten wir den Weg nach Hinterriß, zunächst noch einmal Bergauf, bevor es dann kein halten mehr gab. Die "Wahl" die alte Forststraße für den Downhill zu nutzen, war goldrichtig, denn die Straße existierte nicht mehr überall und der Weg nach unten wurde so um einiges spannender.
Zurück nach Vorderriß ging es im Verbund auf der Straße entlang und bei einem zünftigen Mittagessen ließen wir das Wochenende in den Alpen ausklingen.
Schee war's!
Danke an Manfred für die profunden Streckenkenntnisse und an Kevin und Daniel für das Mitfahren. Es hat riesig Spaß gemacht und ich freue mich auf das nächste Mal.
Den Bruno, den nehmen wir dann mit
Die Tour in Zahlen:
2 volle Biketage
1 Hangabsturz
1 Sturz mit Verletzung
2 Platten
140km
ca. 4300hm
15 Weizen (Kevin)
15 Alkoholfreie Weizen (der Rest)
1 defektes Hinterrad
Das Abenteuer begann für mich jedoch lange vor der ersten Kurbeldrehung. Bereits in Berlin hatte der Flieger zunächst einen defekt, die Ersatzmaschine aus London brauchte naturgemäß einige Zeit und zu guter letzt, konnte sie nicht in München landen, sondern flog mit mir nach Nürnberg. Dank der ebenso verspäteten ICE Verbindung schaffte ich es zu guter letzt kurz vor 01.00 Uhr bei Manfred zu sein.
Tag 1
Der nächste Morgen begann sonnig und trotz der sehr kurzen Nacht gut gelaunt. Außerhalb von München eröffnete sich mir das lang ersehnte Alpenpanorama, dass ich zuletzt Mitte der 90er gesehen hatte
Wir erreichten Vorderriß pünktlich und trafen uns dort mit Daniel und Kevin, die bereits am Vortag aus dem Westen der Republik angereist waren. Bikes zusammenbauen, Rucksäcke packen und noch ein Käffchen im Gasthof Post und schon konnte es losgehen. Manfreds Plan sollte uns von Vorderriß kurz an der Isar entlang zum Einstieg in den Weg zur Fischbachalm führen. Ein steiler Anstieg. Meine Schaltung machte einige Probleme - die Kette verklemmte sich und wurde ganz abgeworfen, keine günstige Ausgangslage. Dann, nach einigen Einstellungen, blockierte mein Hinterrad komplett. Wir waren schon etliche Höhenmeter geklettert und die Diagnose um so schrecklicher. Die Achse war tot, der Schnellspanner zerrissen.
Manfred entschied sich zurück nach Vorderriß zu fahren und von seinen Verwandten ein neues Hinterrad zu besorgen, wir machten uns derweil an den fußläufigen Abstieg. Noch ahnten wir nicht, dass Manfred sich einen Platten einfuhr und wir schlußendlich fünf Stunden verloren, bevor wir uns erneut auf den Weg machen konnten. Spaß hatten wir trotzdem:
Da der Nachmittag schon angebrochen war und es zu spät für einen zweiten Aufstieg zur Fischbachalm war, entschieden wir uns die Eng anzufahren. So führte der Weg auf der Straße nach Hinterriß und darüber hinaus, als wir in einen Weg einbogen, der uns zum ersten Singletrail führen sollte. An einer tiefen Schlucht, der Jochaimsklamm entlang fuhren wir den engen Pfad. Nicht ganz ungefährlich. An einer ausgewaschenen Stelle verlor mein Hinterrad den Boden unter den Stollen und zog mich samt Rad einige Meter in die Tiefe. Zum Glück landete ich noch auf "weichen" Unterholz und einem Baum und nicht in Felsen, wie nur wenige Meter weiter... Außer einem Schock trug ich nichts davon und wir setzten unseren Weg auf dem Trail fort.
Kurz nach dem wir den Trail verlassen hatten und wieder auf breitem Schotter unterwegs waren verlor Kevin die Kontrolle über sein Vorderrad, stürzte und verletzte sich recht mies am Knie. Der Weg zur Eng war jedoch nicht mehr weit und oben angekommen, gönnten wir uns eine Erfrischung, bevor wir unsere Zimmer im Gasthof bezogen.
Tag 2
Der zweite Morgen begann wiederum mit schönstem Wetter und herrlichem Sonnenschein in der Eng. Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Plumsjoch. Der vergleichsweise moderate Anstieg ließ die vor uns liegenden 650hm am Stück fast vergessen und gemächlich kletterten wir in einer großartigen Landschaft hinauf.
Zwischendurch, auf halber Strecke, gab es noch ein paar Action-Shots

Oben angekommen zeigten sich die Alpen von ihrer schönsten Seite und luden neben Kaffee und Erfrischungsgetränken auch zu ein paar Bike & Rider Aufnahmen ein.
Der Abstieg begann mit einem Schmankerl - ein wohlgemeintes Hinweisschild, dass wir natürlich gekonnt ignorierten:
Ein genialer Trail! Aber auch dieser ging irgendwann zu Ende und mündete wieder auf dem breiteren Forstweg. Ich zog mir einen Platten ein und während Kevin mit mir den Schlauch * wechselte, warteten Manfred und Daniel auf halber Strecke bei der kleinen Bachquerung. Zum Glück! Denn dort angekommen stellte sich heraus, dass Manfred seinen Rucksack oben gelassen hatte und auch uns nicht aufgefallen war, dass er fehlte. Kevin machte sich an einen zweiten Aufstieg. Als jüngster in unserer Runde, eindeutig seine Aufgabe

Nach einer ausgedehnten Pause für drei von uns ging es schließlich den Berg hinunter zurück zur Eng, die wir diesmal links liegen ließen und Richtung Hinterriß fuhren, um unseren zweiten Aufstieg anzugehen. Ziel war das Karwendelhaus, um von dort nach Scharnitz oder Mittenwald zu fahren.
Mit einigen steilen Rampen fuhren wir auf dem kleinsten Gang hoch zum kleinen Ahornboden. Eine wunderschöne Wiese mit uralten Ahornbäumen und Ruhe. Großartig.
Doch auch von hier aus zog sich der Weg mit tiefer werdenden Schotter den Berg hinauf zum Hochalmsattel
Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen, als der Hochalmsattel endlich in Sicht kam
Im Hintergrund tollten die Gämse, während wir unsere Bikes durch das vor uns liegende Schneefeld schoben. Für die Strapazen belohnt machten wir uns auf dem Weg bergab zum Karwendelhaus.



Der Blick hinab ins grüne Karwendeltal verwies auf den kommenden Weg. Bis Scharnitz sind es 17 Kilometer, den allergrößten Teil davon stets bergab. Mit bis zu 60km/h ballerten wir den breiten Forstweg hinab. So blieb nur wenig Zeit die Landschaft zu genießen.
In Scharnitz angekommen, suchten wir uns eine nette Pension, duschten und saßen pünktlich zum Anpfiff beim Italiener.

Tag 3
Der dritte und letzte Tag begann schwül. Der Himmel war bewölkt und die Rückfahrt nach Vorderriß sollte uns über die Fereiner Alm führen. Manfred brach aus gesundheitlichen Gründen ab und fuhr den einfacheren Weg an der Isar entlang zu unserem Treffpunkt.
Der Weg nach oben dürfte, zumindest haben wir es so wahrgenommen, der steilste unseres Wochenende gewesen sein und wir alle mussten einmal absteigen und schieben. Die Almhütte war leider geschlossen und so gingen wir dran unsere vorletzte rasante Abfahrt zu machen. Nach einer eiskalten Wildbachquerung folgten wir den Weg nach Hinterriß, zunächst noch einmal Bergauf, bevor es dann kein halten mehr gab. Die "Wahl" die alte Forststraße für den Downhill zu nutzen, war goldrichtig, denn die Straße existierte nicht mehr überall und der Weg nach unten wurde so um einiges spannender.
Zurück nach Vorderriß ging es im Verbund auf der Straße entlang und bei einem zünftigen Mittagessen ließen wir das Wochenende in den Alpen ausklingen.
Schee war's!
Danke an Manfred für die profunden Streckenkenntnisse und an Kevin und Daniel für das Mitfahren. Es hat riesig Spaß gemacht und ich freue mich auf das nächste Mal.
Den Bruno, den nehmen wir dann mit

Die Tour in Zahlen:
2 volle Biketage
1 Hangabsturz
1 Sturz mit Verletzung
2 Platten
140km
ca. 4300hm
15 Weizen (Kevin)
15 Alkoholfreie Weizen (der Rest)
1 defektes Hinterrad
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