Ja irgendwann werde ich es schaffen und mich nicht mehr verfahren... Ok, es war nur ein Verfahrer, aber der war 18km lang :O aber der Reihe nach.
2. Etappe Roetgen - Mützenich (Monschau)
Recht spontan beschlossen, heute die 2. Etappe vom Eifelsteig zu versuchen. Also Rad ins Auto und einmal kurz auf die Karte geschaut, wie ich am besten nach Roetgen komme. Am alten Bahnhof den Wagen abgestellt und los ging es.
Es ging ganz schnell auf kleine Wege und ich hatte meinen Spaß an der dort so guten Beschilderung.
Und es ging Schwerzfeld auf einen wunderbaren Trail. Auf dem Baum kann man auch sehr schön das Eifelsteigzeichen sehen. Das soll in Belgien nur ein gelb/grün Balken sein. Wieso denn nur sein? Das erzähle ich gleich.
Der Weg etwas später. Es ging vorbei an kleinen Bäumchen und Heidelbeersträuchern (die sind auch schon reif).
Das Schildchen auf dem vorletzten Bild war das letzte Schild was ist für eine lange Zeit sah. Ich habe in dem Wäldchen einen kleinen Abzweig verpasst und leider passte die schriftliche Beschreibung auch Anfangs auf meinen Weg. Ich wunderte mich nur ein wenig, warum es denn so viel bergab ging. Ich freute mich, dass die anderen
Reifen besser liefen. Ah, Brücke, hier muss ich der blauen Markierung (die auch da war) folgen. Später wusste ich, das ich an der Weser und nicht am Steinbach war. Ich folgte diesen Weg und dachte nur: ganz schön anspruchsvoll hier, da hat mir ja keiner was von erzählt. Mit Konzentration konnte ich fast alles gut fahren, bis ich an eine Tragestelle kam
Ich wusste so manches mal nicht, soll ich gucken und schieben oder fahren und mich auf den Weg konzentrieren? Ich machte eine kleine Mischung aus beiden. Es war ein wunderschöner Slalom um Bäume, ein paar kleinere Wurzeln/Steine. Der Traum auf Erden.
Ich kam an der Bellesforster Brücke heraus. Hätte ich doch mal auf der anderen Seite die Hinweistafel angeschaut... Es hätte mir ein Drama erspart, bzw. einen großen Kreis. Ich wähnte mich also an einer ganz anderen Stelle als ich war und dachte, ich würde richtig fahren. Schließlich ging es ja Berghoch. Also locker weiter kurbeln. An der nächsten Kreuzung wurde ich misstrauisch. Aber noch nicht viel. Schließlich passte mal wieder die Routenbeschreibung ... und dann links ab, dem gelben Schild folgen. Habe ich auch brav gemacht. Ich verfuhr mich immer mehr. Nach ein paar Metern war mir klar: das stimmt so nicht! Wieso ich da dann doch merkte?
Kein Fußweg mehr und das Gras ging bis an die Schulter. Was nun? Den Berghoch wieder? Ach, ich hab ja nur ein wenig verfahren, schauste mal, wo du raus kommst. Wie ich später wusste, war ich ganz weit weg von meinem Weg. Aber sowas von. Auf der Karte war ich auch schon nicht mehr. Tapfer weiter gekämpft. Das Rad geschultert. Zecken und
Bremsen mochten mich dank Autan nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit wieder eine Straße erreicht. Auf der weiter gerollt. Noch weiter vom Weg weg. Als ich dann wieder eine Wanderkarte (kurz vor der Staumauer von der Wesertalsperre!) am Wegesrand fand, war mir klar: Du bist überhaupt nicht mehr auf deiner Karte drauf!!! Du bist ganz weit weg von dem Eifelsteig. Ein Glück hatte ich mir zwischendurch mal die Bezeichnung Vennkreuz gemerkt und fuhr dort hin wieder zurück. Ich war froh, als ich den Weg wiederfand, wo ich vorher schon (falsch) drauf war. Habe beschlossen, einfach den gleichen Weg wieder um zu fahren. Dann komme ich wenigstens wieder am Auto raus. Wer weiß, was sonst noch passiert. Ich rollte also so vor mich hin und sah dann wen auf einer Aussichtsbank sitzen und lesen. Endlich mal ein Lebewesen. Ihm mein Dilemma erklärt. Er grinste sich einen ab, konnte ich nachvollziehen. Ich war nun immerhin in der richtigen Richtung. Auf dem Weg weiter und schon kam ich an der Stelle vorbei, wo mich dieser wunderschöne Trail aus dem Wald ausgespuckte hatte. Ja, dieses Mal schaute ich auf die Wanderertafel. Nun ging es den Berg hoch. Musste ich doch viel Höhe gewinnen.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich war, dieses Schild wieder zu finden
Mein Tacho zeigte 20,5km an. Also einen Bogen von etwa 18km gefahren. Der Wanderweg wäre übrings keine 2km gewesen bis zu der Stelle.
Vorbei ging es am ehemaligen Reinartzhof und ab auf den alten Pilgerweg durch das Venn.
Nieselregen fing an. Die Aussicht war nicht so toll. Schnurgerade ging der Weg. Immerhin war ich schneller als die Fußgänger.
Den Bohlenweg habe ich erst gar nicht gesucht. Er ist im Moment entweder wegen der Vogelbrut oder wegen der Trockenheit gesperrt. Am Ende der langen Gerade war ich oben
und hatte eine tolle Aussicht. Auch auf die dunklen Wolken.
Ich überlegte, was ich machen sollte. Mir war klar, trocken bleibe ich nicht. Im strömenden Regen nach Monschau runter fahren um den gleichen Weg wieder hochzufahren oder direkt um? Ich entschied mich für direkt um. Also nach Mützenich rein und weiter in Richtung Konzen.
Im Rucksack wurde alles Regensicher verpackt und ich schaute mir das Wetter ein wenig an. Was soll's denn. Ab da durch.
Ich wurde auf dem restlichen Stück noch ein paar mal richtig nass. Ich wusste, das ich im Auto keine Wechselsachen hatte. Auf einer Decke sitzt es sich auch warm und bequem.
Höhenprofil der Strecke