Druckpunktwandern Shimano XT m8000

Hallo zusammen,
ich verfolge das Forum/Thema hier seit 2019, damals meine XT BR8020 auf mein Sentinel extra draufbestellt.
Ich fahre Shimano XT Bremsen seit 10 Jahren, bin Fan der Marke... meine Bremsen hatten von Anfang an das bekannte Problem, also zum Händler, Einsenden zu Shimano, Tausch, gleiches Problem; letztes Jahr nochmal eingeschickt, neu befüllt, entlüftet, gleiches Problem.

Mittlerweile habe ich mich zum Service Shimano Deutschland, den Paul Lange durchführt "durchgearbeitet" und dabei im Emailaustausch folgende Infos erhalten (Originalzitate, Hervorhebungen durch mich):
-Der Firma Paul Lange, liegt kein bekanntes Problem bei den BR-M8020 Bremsen vor
-selbstverständlich ist auch uns ein wandernder Druckpunkt bekannt; Bereits nach dem Kürzen und Neuanschließen der Leitung mit anschließendem Entlüften, kann die Membran oder Schnüffelbohrung beschädigt werden; Da die meisten dieser Fälle nicht auf einem Material-/Produktionsfehler basieren, ist somit auch das Druckpunktwandern als solcher Fehler nicht wirklich "bekannt"


von meiner Seite dann Hinweis auf Erfahrungsberichte/Testergebnisse (mtb-news, pinkbike, etc.), das es also ein strukturelles Problem zu sein scheint:
-Für diejenigen, die tatsächlich Probleme mit ihren Shimano-Bremsen haben, ist das wirklich ärgerlich, aber die Mehrzahl an Bremsen funktioniert einfach sorgenfrei. Und dann sind solche Testergebnisse, wie sie von Ihnen über pinkbike aufgezeigt werden, nicht allgemein gültig. In anderen Tests werden die Shimano-Bremsen extra lobend hervorgehoben... Jeder Tester hat seine Vorlieben, jedes Rad seine Eigenheiten.

ich habe dann ein Video meines Druckpunktwanderns gemacht, darauf kam folgendes zurück:
-unter Druckpunktwandern versteht man eigentlich, dass der Hebel entweder kaum noch zu betätigen ist, weil der Druckpunkt nach außen wandert, oder der Hebel bis an den Lenker heranzuziehen geht, da der Druckpunkt nach innen wandert. Ihre Videos könnte man auch so interpretieren, dass Sie einmal mit mehr Fingerkraft ziehen und nach dem Pumpen mit weniger. Das ist doch etwas zu ungenau, um eine eindeutige Aussage über einen Material-/Produktionsfehler seitens Shimano zu treffen

Nur um nicht falsch rüberzukommen: ich mag Shimanosachen und der Kontakt bei Paul Lange war freundlich, schnell und kompetent.

Trotzdem kann ich nicht glauben, dass da quasi nix von Shimano kommt oder Feedback dorthin weitergegeben wird.

Meine Idee:
jeder der das bekannte Druckpunktwandern hat schreibt direkt an den technischen Kundenservice von Paul Lange ([email protected]), nicht um sich zu beschweren, sondern um ein "Bewusstsein" zu schaffen, das es sich um ein Problem handelt, das regelmäßig/gehäuft vorkommt und damit Shimano endlich den Arsch hochkriegt, denn auch die neue Generation scheint ja davon betroffen zu sein.
 
ich habe dann ein Video meines Druckpunktwanderns gemacht, darauf kam folgendes zurück:
-unter Druckpunktwandern versteht man eigentlich, dass der Hebel entweder kaum noch zu betätigen ist, weil der Druckpunkt nach außen wandert, oder der Hebel bis an den Lenker heranzuziehen geht, da der Druckpunkt nach innen wandert. Ihre Videos könnte man auch so interpretieren, dass Sie einmal mit mehr Fingerkraft ziehen und nach dem Pumpen mit weniger.
Jetzt würde mich dein Video auch sehr interessieren.
 
Wir haben dazu folgende Theorie entwickelt, die vielleicht erklärt, warum das Problem besonders bei Shimano auftritt:

Shimano-Bremsen zeichnen sich ja durch ihren besonders großen Kolbenrückzug (Lüftspiel, Rollback, nenn es, wie du willst...) aus, nämlich 0,3 mm pro Seite. Eigentlich ist das ja eine tolle Sache, weil die Beläge dadurch weniger an der Scheibe schleifen.

Der Rückzug wird von den Kantringen bewerkstelligt. Die bestehen aus relativ langsamem Gummi (bei Kälte werden die nochmal signifikant zäher). Bei schneller Hebelbetätigungsabfolge (in den obigen Videos sehr gut dargestellt) stellen Nehmerkolben einfach nicht schnell genug zurück und sind nicht beim nachfolgenden Zug am Hebel schon wieder in ihrer Nullposition, sondern noch ein bisschen draußen. Da der Geberkolben aber gleichzeitig in seine Nulllage zurückfuhr (was er aufgrund der nur einseitig wirkenden Primärdichtung tun kann), strömt ein bisschen Öl aus dem Ausgleichbehälter in den Hochdruckbereich und überfüllt diesen gewissermaßen.

Wenn aber wenigstens eine halbe Sekunde zwischen den Hebelbetätigungen vergeht, können die Nehmerkolben komplett zurückfahren und es entsteht keine Überfüllung, somit also beim nachfolgenden Zug am Hebel wieder der normale Hebelleerweg.

Der Konstrukteur hat also die Wahl:
Wenig Rollback, wenig Druckpunktwanderung, aber größere Schleifneigung
Viel Rollback, mehr Druckpunktwanderung, aber geringe Schleifneigung
 
Wir haben dazu folgende Theorie entwickelt, die vielleicht erklärt, warum das Problem besonders bei Shimano auftritt:

Shimano-Bremsen zeichnen sich ja durch ihren besonders großen Kolbenrückzug (Lüftspiel, Rollback, nenn es, wie du willst...) aus, nämlich 0,3 mm pro Seite. Eigentlich ist das ja eine tolle Sache, weil die Beläge dadurch weniger an der Scheibe schleifen.

Der Rückzug wird von den Kantringen bewerkstelligt. Die bestehen aus relativ langsamem Gummi (bei Kälte werden die nochmal signifikant zäher). Bei schneller Hebelbetätigungsabfolge (in den obigen Videos sehr gut dargestellt) stellen Nehmerkolben einfach nicht schnell genug zurück und sind nicht beim nachfolgenden Zug am Hebel schon wieder in ihrer Nullposition, sondern noch ein bisschen draußen. Da der Geberkolben aber gleichzeitig in seine Nulllage zurückfuhr (was er aufgrund der nur einseitig wirkenden Primärdichtung tun kann), strömt ein bisschen Öl aus dem Ausgleichbehälter in den Hochdruckbereich und überfüllt diesen gewissermaßen.

Wenn aber wenigstens eine halbe Sekunde zwischen den Hebelbetätigungen vergeht, können die Nehmerkolben komplett zurückfahren und es entsteht keine Überfüllung, somit also beim nachfolgenden Zug am Hebel wieder der normale Hebelleerweg.

Der Konstrukteur hat also die Wahl:
Wenig Rollback, wenig Druckpunktwanderung, aber größere Schleifneigung
Viel Rollback, mehr Druckpunktwanderung, aber geringe Schleifneigung
Gegen diese Theorie spricht aber, dass es beim Wechsel des Bremsmediums gegen ein dünnflüssigeres nicht mehr auftaucht.
Ich konnte das Problem bei meiner neuen 7120 auch feststellen. Nach dem Wechsel auf Putoline kein Druckpumktwandern mehr, nicht mal provozierbar.
 
Wir haben dazu folgende Theorie entwickelt, die vielleicht erklärt, warum das Problem besonders bei Shimano auftritt:

Shimano-Bremsen zeichnen sich ja durch ihren besonders großen Kolbenrückzug (Lüftspiel, Rollback, nenn es, wie du willst...) aus, nämlich 0,3 mm pro Seite. Eigentlich ist das ja eine tolle Sache, weil die Beläge dadurch weniger an der Scheibe schleifen.

Der Rückzug wird von den Kantringen bewerkstelligt. Die bestehen aus relativ langsamem Gummi (bei Kälte werden die nochmal signifikant zäher). Bei schneller Hebelbetätigungsabfolge (in den obigen Videos sehr gut dargestellt) stellen Nehmerkolben einfach nicht schnell genug zurück und sind nicht beim nachfolgenden Zug am Hebel schon wieder in ihrer Nullposition, sondern noch ein bisschen draußen. Da der Geberkolben aber gleichzeitig in seine Nulllage zurückfuhr (was er aufgrund der nur einseitig wirkenden Primärdichtung tun kann), strömt ein bisschen Öl aus dem Ausgleichbehälter in den Hochdruckbereich und überfüllt diesen gewissermaßen.

Wenn aber wenigstens eine halbe Sekunde zwischen den Hebelbetätigungen vergeht, können die Nehmerkolben komplett zurückfahren und es entsteht keine Überfüllung, somit also beim nachfolgenden Zug am Hebel wieder der normale Hebelleerweg.

Der Konstrukteur hat also die Wahl:
Wenig Rollback, wenig Druckpunktwanderung, aber größere Schleifneigung
Viel Rollback, mehr Druckpunktwanderung, aber geringe Schleifneigung

Sehr interessante These. Dafür spricht die Shigura, welche ja kein Druckpunktwandern zeigt, obwohl nen shimano geber verwendet wird.
 
Gegen diese Theorie spricht aber, dass es beim Wechsel des Bremsmediums gegen ein dünnflüssigeres nicht mehr auftaucht.
Ich konnte das Problem bei meiner neuen 7120 auch feststellen. Nach dem Wechsel auf Putoline kein Druckpumktwandern mehr, nicht mal provozierbar.
Ich meine dass das dünnere Öl genau für diese Theorie spricht da von den Quadringen auf Grund des dünnflüssigeren Öls weniger Kraft aufgewendet werden muß um die Ölsäule zurückzudrücken und deshalb auch in kürzerer Zeit erfolgen kann. Somit stellen die Nehmerkolben schneller zurück und das aufpumpen wird vermieden.
 
Gegen diese Theorie spricht aber, dass es beim Wechsel des Bremsmediums gegen ein dünnflüssigeres nicht mehr auftaucht.
Ich konnte das Problem bei meiner neuen 7120 auch feststellen. Nach dem Wechsel auf Putoline kein Druckpumktwandern mehr, nicht mal provozierbar.
Diese Behauptung ist zwar logisch, muss aber nicht wahr sein.
Das niedrigviskose Putoline begünstigt natürlich den schnelleren Rückfluss und mildert somit den Effekt des Aufpumpens.
Dazu passt auch das Auftreten bei kalten Temperaturen, wenn das Shimano Öl dicker wird.
 
Yep, die letzten Analysen und guten Bilder sind richtig (als Auffrischung/Wiederholungen).
Shimano könnte ihr Problem mit dem durchaus positiven Feature des grossen Luftspalts/Kolbenwegs mit dünnerem Öl lösen, solange es keine andere Lösung gibt.
Solange die Verkaufszahlen zu 99% passen wie es scheint, besteht offensichtlich keine Notwendigkeit was zu ändern bei den gigantischen Stückzahlen
und es wird das Druckpunktwandern offiziell inkl. Service-Support dementiert.
In diesem Fall haben wir 99% zufriedene Druckpunktwandern-Leugner im Sinne des Zeitgeists.😇
Die Mehrheit hat immer recht, unabhängig von Realität und Wahrheit. Sales und Marketing haben kein Problem was zu ändern solange die Verkaufszahlen so hervorragend bleiben. 8-)
Shimano könnte aus der Nummer nur halbwegs schonend rauskommen, wenn sie mit einer neuen Bremsensen-Generation auch ein neues Öl einführen würden ohne grossartig auf diese Problematik einzugehen.
Für die 1% wird man hier (noch) keine Unruhe in den Markt reinbringen wollen..
Für die 1% gibts ja die Aftermarket-Optimierung mit Putoline.
Und ob überhaupt 1% der weltweiten Kunden das Problem "haben" ist auch nur eine Annahme, wenn man bedenkt wieviele unter 5 Grad oder unter bestimmten Umständen etwas darüber, intensiv die Bremse brauchen..
 
Hallo zusammen,

bin seit ca. 2Jahren Shigura Fahrer. MT5 Sättel ca. 3 Jahre alt. mit M8000 Hebeln.

Ersten 1,5Jahre was alles tiptop mit Maura Blood. Hab einfach andere Hebel angeschlossen.

Dann gings im Winter los mit Druckpunktwandern bis hin zum "Ausfall" vor dem "Nachpumpen". Wurde mit mittlerem Erfolg mit Putoline bekämpft. Jedenfalls war mit regelmäßigem nachfüllen das Problem erstmal weg.

Nun als es heiß wurde habe ich was neues. Der Hebelweg wir immer mehr. Zudem kommt das Druckpunktwandern wieder zurück.

Ich weiß nicht woran das alles liegt. Aber da ist doch was ganz großer Mist. Bin kurz davor einfach ne neue Saint zu kaufen... Leider habe ich das Gefühl, dass ein großes Problem in den Hebeln liegt, was dann in 2 Jahren wieder auf den gleichen Stand wie jetzt bringt..
 
Hallo zusammen,

bin seit ca. 2Jahren Shigura Fahrer. MT5 Sättel ca. 3 Jahre alt. mit M8000 Hebeln.

Ersten 1,5Jahre was alles tiptop mit Maura Blood. Hab einfach andere Hebel angeschlossen.

Dann gings im Winter los mit Druckpunktwandern bis hin zum "Ausfall" vor dem "Nachpumpen". Wurde mit mittlerem Erfolg mit Putoline bekämpft. Jedenfalls war mit regelmäßigem nachfüllen das Problem erstmal weg.

Nun als es heiß wurde habe ich was neues. Der Hebelweg wir immer mehr. Zudem kommt das Druckpunktwandern wieder zurück.

Ich weiß nicht woran das alles liegt. Aber da ist doch was ganz großer Mist. Bin kurz davor einfach ne neue Saint zu kaufen... Leider habe ich das Gefühl, dass ein großes Problem in den Hebeln liegt, was dann in 2 Jahren wieder auf den gleichen Stand wie jetzt bringt..
Shimano SLX 7120 mit Putoline. Weder im Sommer noch im Winter Druckpunktwandern.
 
Hallo zusammen,

bin seit ca. 2Jahren Shigura Fahrer. MT5 Sättel ca. 3 Jahre alt. mit M8000 Hebeln.

Ersten 1,5Jahre was alles tiptop mit Maura Blood. Hab einfach andere Hebel angeschlossen.

Dann gings im Winter los mit Druckpunktwandern bis hin zum "Ausfall" vor dem "Nachpumpen". Wurde mit mittlerem Erfolg mit Putoline bekämpft. Jedenfalls war mit regelmäßigem nachfüllen das Problem erstmal weg.

Nun als es heiß wurde habe ich was neues. Der Hebelweg wir immer mehr. Zudem kommt das Druckpunktwandern wieder zurück.

Ich weiß nicht woran das alles liegt. Aber da ist doch was ganz großer Mist. Bin kurz davor einfach ne neue Saint zu kaufen... Leider habe ich das Gefühl, dass ein großes Problem in den Hebeln liegt, was dann in 2 Jahren wieder auf den gleichen Stand wie jetzt bringt..
Maura Blood = Bier ? 🤣
Shigura funktioniert, Saint als Backup holen und die Saint Hebel für die Shigura nehmen, Putoline auch - Prost ! 🍺
 
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