Das kommt wohl auf das Bike an. Das Firebird hat ja auch zwischen 76 und 77°, je nach Größe. Davon abgesehen, macht es überhaupt keinen Sinn, einen virtuellen Sitzwinkel zu vergleichen. Denn die wenigsten werden den Sattel auf genau der Höhe fahren, auf die sich der virtuelle angegebene Sitzwinkel bezieht. Der angegebene Sitzwinkel auf einem Geo-Datenblatt ist nämlich fast immer der virtuelle Sitzwinkel. Und es gibt quasi unendlich viele verschiedenen Weg, um auf 78° zu kommen.Mittlerweile ist Pivot allerdings nicht mehr guter Durchschnitt, sondern hinsichtlich Sitzwinkel ehr schon unterdurchschnittlich. Zumindest mein Gefühl bei den Rädern die ich mir so anschaue ist, dass die Sitzwinkel sich im Durchschnitt auf die 76-78° zubewegen. Pivot hängt auch 2022 noch bei den 75°.
Im unteren Beispiel haben beide Entwürfe eine Sitzwinkel von 78°. Im einen Fall geht die Sitzrohrachse aber nicht durch das Tretlager (orange -> was quasi bei jedem Fully der Fall ist) und im anderen Fall (grün) geht das Sitzrohr durch das Tretlager. Was passiert, wenn man die Sattelstütze weiter rauszieht als den K-Punkt, der der Konstruktionspunkt für den virtuelle Sitzwinkel bildet, kann man schön sehen. Der Sitzwinkel wird dementsprechend flacher. Und genau aus diesem Grund kann ein 76° Sitzwinkel sich im individuellen Fall auch durchaus "steiler" sein, als ein 78! Sitzwinkel.
Man muss beider Winkel kennen, um verlässliche Aussage treffen zu können.
1. Virtueller Sitzwinkel
2. Tatsächlicher Sitzrohrwinkel
Das stimmt so pauschal leider nicht, und zwar ebenfalls aus dem oben erklärten Grund.Ich denke die sehr steilen Sitzwinkel sind genau auch eine Lösung für das von dir angesprochene Problem. Angenehm finde ich die hingegen nicht mehr wirklich, damit bin ich vermutlich aber auch kein "Standard".
Je flacher der Sitzrohrwinkel, desto mehr Weg mach die Stütze beim Absenken auch nach vorne, und damit wandert auch der Sattel aus der Schussbahn.
Im unteren Beispiel haben wir einen 76° Sitzwinkel (orange) und einen 78° Sitzwinkel (grün). Bei einer Absenkung befindet sich der Sattel am 76° Bike weiter vorne und weiter oben, also deutlich weniger kritisch, als beim Bike mit 78° Sitzwinkel.
Das Gewicht ist überhaupt nicht das, was ich als Problem sehe. Das wäre nicht der Rede wert. Mal ganz davon abgesehen wiegt unsere REVIVE MAX in 185 nur knapp 50-60g mehr, als die Standard REVIVE mit 31.6.Mal anders gefragt: Nur, weil dann das Gewicht zu hoch wird oder weil es dann tatsächlich nicht mehr möglich ist zwecks Bauraum für das Innenleben? Ich mein, es ist ja das gleiche Spiel wie bei Federgabeln. Meine olle Pike hat nur 32 mm Standrohre. Aber sie ist trotzdem bocksteif, dank reichlich Wandstärke. Mit mehr Standrohrdurchmesser kriegt man die gleiche Belastbarkeit natürlich mit deutlich weniger Gewicht hin.
Von den drei Stützen könnte ich tatsächlich keine fahren. Der einzige Grund ist aber, dass die Bohrung für die Leitung im Sitzrohr nicht weit genug unten ist
Mit der flacher bauenden Oneup 210 geht es, sogar mit ein bis.. drei cm Luft (440 er Sitzrohr, um die 86 cm Schrittlänge, 170 mm Kurbel).
In meinem nächsten Rahmen könnte es aber mit der 213er oder sogar der nächstlängeren klappen, muss ich mal sehen wenn er da ist.
Reichlich Wandstärke nutzt aber auch nur bedingt was, vor allem, wenn du die Wandstärke halt nach innen vergrößerst. Das erhöht das Flächenträgheitsmoment nur geringfügig, vor allem, weil die Wandstärke, wie du schon richtig erkannt hast, ja auch nicht beliebig vergrößerbar ist, denn die Tehcnik benötigt Platz. Soweit ich weiß, haben so machen Stützen von der Konkurrenz mit Klappern weil die billige Kartusche im Teleskoprohr zu wenig Platz. Da wird dem Kuden dann ein Schaumstoff oder ein Band als Lösung angeboten, damit man das Klappern nicht mehr hört. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Bei gleichem Materialeinsatz wirst mit einem größeren Durchmesser (wir sprechen hier ja z.B. von 25 bzw. 26mm auf 28mm) ein deutlich steiferes Rohr bekommen und ein steiferes Rohr macht im Falle einer Teleskopsattelstütze ebenfalls deutlich in bessere Funktion erkennbar. Wer schonmal eine REVIVE Max probieren konnte, der weiß, wovon ich spreche.
Die Frage ist schlicht und ergreifend: Sollte man auf Gedeih und Verderb noch längere Sattelstützen mit 30.9 und 31.6 machen (denn möglich wäre es), wenn man mit Sicherheit sagen kann, dass es die Probleme an den Stützen hinsichtlich Zuverlässigkeit und Funktion vergrößern wird (und ds ist unvermeidbar), oder sollten die Rahmenhersteller lieber mal Richtung 34.9 gehen, womit sich ganz neue Türen öffnen? Das würde nämlich wirklich Sinn und schadet niemandem - ganz im Gegenteil...