Drehmoment M8 Alu Schraube Festigkeitsklasse:10,9?

Moin !

Sicher gibt es Tabellen über Drehmomente. Diese können aber immer nur Anhaltspunkt sein. Der erforderliche/maximale Drehmoment ist immer von der konkreten Einbausituation abhängig.

Gruß
Sam

Sorry aber das ist Quatsch, die Drehmomentangabe für eine jeweilige Gewindegröße gilt immer egal wo das Gewinde eingesetzt wird.

Was nach Einsatzzweck gewählt wird ist die Gewindeart (Fein- oder Regelgewinde) & die Festigkeitsklasse der Schraube also 3.6, 4.6, 5.6, 8.8, 10.9 oder 12.9

In einer Drehmomentabelle wirst Du nie den Hinweis finden:

Gewinde M5 mit Schraube 5.6 am Flaschenhalter max. Drehmoment: 2,7 Nm :hüpf: !!!!
 
Max. Zulässig heisst ja auch das man daraus ableiten kann wieviel man die Schraube anziehen muss damit sie überhaupt fest genug angezogen ist. Bei höherer Festigkeit sind nunmal die Gewindeflächen auch härter und die Schraube muss fester angezogen werden damit sich das Gewinde dehnt und die Schraube keine Chance mehr hat sich zu bewegen unter Last. Aber ob die Mutter und die Gestelle der Stütze ausgelegt sind für eine 12.9er ...

Die Dehnung und Spannung hängt vom E-Modul ab (und nicht von der Schraubenfestigkeit) und der ist für Stahl in engen Grenzen gleich!
Eine höherfeste Schraube muß man nicht höher anziehen! Aber man kann es!
 
Sorry aber das ist Quatsch, die Drehmomentangabe für eine jeweilige Gewindegröße gilt immer egal wo das Gewinde eingesetzt wird.

Was nach Einsatzzweck gewählt wird ist die Gewindeart (Fein- oder Regelgewinde) & die Festigkeitsklasse der Schraube also 3.6, 4.6, 5.6, 8.8, 10.9 oder 12.9

In einer Drehmomentabelle wirst Du nie den Hinweis finden:

Gewinde M5 mit Schraube 5.6 am Flaschenhalter max. Drehmoment: 2,7 Nm :hüpf: !!!!

Auch das stimmt so nicht!
Die Festigkeit der Schraube sagt ja noch nichts über die Festigkeit des Gegenstücks aus. In der Regel reißt zwar eher die Schraube ab, bevor das Gewinde in der Bohrung nachgibt. Wenn aber das Gegenstück aus wesentlich "schlechterem" Materail besteht oder ein schwächeres Teil geklemmt werden soll, kann man die Schraube nicht mit max. Drehmoment anziehen. Siehe z.B. Vorbauten oder Ahead-Krallen...
 
Deswegen wählt man die Schraube entsprechend der Belastung.
Du bist aber von der Situation ausgegangen, dass bei einer gegebenen Belastung eine vorhandene Schraube durch eine höher feste Schraube ersetzt wird. Daraus hast du dann abgeleitet, dass man die festere Schraube stärker anziehen muss als die ursprüngliche Schraube um die Funktion zu gewährleisten. Das erforderliche Drehmoment hängt aber von den Betriebsbelastung (ändert sich nicht) und den Nachgiebigkeiten der verwendeten Materialien ab. Die Nachgiebigkeiten sind durch das E-Modul bestimmt und da das E-Modul bei Stahl immer gleich ist (in engen Grenzen, siehe TTT), ändert sich das erforderliche Drehmoment nicht, d.h. man muss die Schraube nicht stärker anziehen. (man kann aber, wenn dann nicht etwas andere nachgibt)
Fraglicher Tip, da ja Schrauben mit höherer Festigkeit auch höhere Momente erfordern damit die Schraube vorgespannt ist
 
Das E Modul von Edelstahl ist nicht viel geringer als das von Stahl, trotzdem ist Edelstahl um einiges elastischer. Eine A2-70 erreicht gerade mal das max. Drehmoment einer 6.8 Stahlschraube.
Ich kann mir nicht vorstellen das beide gleich stark angezogen werden müssen damit sie "fest" sind.
 
Sorry aber das ist Quatsch, die Drehmomentangabe für eine jeweilige Gewindegröße gilt immer egal wo das Gewinde eingesetzt wird.

Was nach Einsatzzweck gewählt wird ist die Gewindeart (Fein- oder Regelgewinde) & die Festigkeitsklasse der Schraube also 3.6, 4.6, 5.6, 8.8, 10.9 oder 12.9

In einer Drehmomentabelle wirst Du nie den Hinweis finden:

Gewinde M5 mit Schraube 5.6 am Flaschenhalter max. Drehmoment: 2,7 Nm :hüpf: !!!!

Moin !

Und ich bleibe dabei. Der erforderliche/maximale Drehmoment ist immer von der konkreten Einbausituation einer Schraube abhängig.

Gerade beim Einsatz von Leichtbaumaterialen, wie Leichtmetalle, Faserverbundwerkstoffen etc. kann der theoretisch maximal mögliche Anzugsdrehmoment einer vorhandenen Schraube die verschraubten Bauteile bereits zerstören.

Man sollte vielleicht einmal beachten, was für Tabellen verwendet werden. Vielleicht liegt da der Knackpunkt.
Da gibt es allgemeine Tabellen. Da steht dann nur drin Stahlschraube M8 8.8 bei der und der Gewindeart. Bei denen muß man zusätzlich die Einbausituation beachten.
Dann gibt es aber auch spezialisierte Tabellen. Zum Beispiel für die Schrauben eines speziellen Fahrzeuges. Da sind die jeweiligen Einbausituationen schon berücksichtigt.

Aber jeder schraubt wie er will. Einige reißen dann allerdings auch mal eine Schraube ab, wie entsprechende Beiträge hier im Forum ja scheinbar zeigen.

Gruß
Sam
 
Allerdings kommt es ja darauf an nach wie vielen Lastwechseln die Schraube bricht und das ist durch das E Modul nicht angegeben.
Ich kann bei 12.9 keine Vorteile erkennen wenn man die höheren Nm nicht ausnutzt. Besser finde ich Edelstahl an der Stelle.
 
Das E Modul von Edelstahl ist nicht viel geringer als das von Stahl, trotzdem ist Edelstahl um einiges elastischer. Eine A2-70 erreicht gerade mal das max. Drehmoment einer 6.8 Stahlschraube.
Ich kann mir nicht vorstellen das beide gleich stark angezogen werden müssen damit sie "fest" sind.

Lies mal nach was E-Modul eigentlich bedeutet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elastizit%C3%A4tsmodul
Vorallem:
Ein einfacher Baustahl hat (fast) den gleichen E-Modul wie ein hochlegierter hochfester rostfreier Edelstahl, d.h. beide verformen sich bei gleicher Belastung nahezu gleich. Allerdings kann der „bessere“ Werkstoff deutlich höher belastet (und dabei natürlich auch stärker verformt) werden als der „einfache“.
Wobei hier der Begriff "Edelstahl" verwirrend ist.


Was verstehst du daher in dem Zusammenhang unter "elastisch"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin !

Und ich bleibe dabei. Der erforderliche/maximale Drehmoment ist immer von der konkreten Einbausituation einer Schraube abhängig.

Gerade beim Einsatz von Leichtbaumaterialen, wie Leichtmetalle, Faserverbundwerkstoffen etc. kann der theoretisch maximal mögliche Anzugsdrehmoment einer vorhandenen Schraube die verschraubten Bauteile bereits zerstören.

Man sollte vielleicht einmal beachten, was für Tabellen verwendet werden. Vielleicht liegt da der Knackpunkt.
Da gibt es allgemeine Tabellen. Da steht dann nur drin Stahlschraube M8 8.8 bei der und der Gewindeart. Bei denen muß man zusätzlich die Einbausituation beachten.
Dann gibt es aber auch spezialisierte Tabellen. Zum Beispiel für die Schrauben eines speziellen Fahrzeuges. Da sind die jeweiligen Einbausituationen schon berücksichtigt.

Aber jeder schraubt wie er will. Einige reißen dann allerdings auch mal eine Schraube ab, wie entsprechende Beiträge hier im Forum ja scheinbar zeigen.

Gruß
Sam

Nein, es gibt keine zig verschiedene Tabellen für Schrauben bzw. Gewinde gibt es nur eine, die findet man in der "Bibel" des Metallbau:

Tabellenbuch Metal - Verlag: Europa
[ame="http://www.amazon.de/Tabellenbuch-Metall-Formelsammlung-Ulrich-Fischer/dp/3808517255/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1350321816&sr=1-1"]Tabellenbuch Metall (mit Formelsammlung): Amazon.de: Ulrich Fischer: Bücher[/ame]


und noch mal, die Wahl der Schraubengüte wird berücksichtigt wo diese nachher zu Einsatz kommt, d.h. habe ich einen relativ "weichen" Werkstoff wie z.B. Aluminium macht es hier ja keinen Sinn eine M6 Schraube mit der Güte 8.8 einzusetzen, weil das max. Drehmoment wahrscheinlich vorher das Grundgewinde im Alu zerstört.....d.h. hier wird eine Schraube mit geringer Güte und somit auch einem kleinerem Anzugsmoment eingesetzt.

Will man aber in "weichen" Werkstoffen Schrauben mit höhere Güte und mehr Anzugsmoment einsetzen, wird das Grundgewinde mit einem Gewindeeinsatz wie z.B. Helicoil, Keenserts oder Rosan Inserts ausgestattet:
http://www.fastenerdimensions.com/inserts.html
hier kann man dann wieder entsprechend der gewählten Gewindegröße und Schraubengüte das entsprechende Anzugsmoment anwenden.

Das ist zumindest die gängige Praxis bei uns in der Luftfahrt.
 
Nein, es gibt keine zig verschiedene Tabellen für Schrauben bzw. Gewinde gibt es nur eine, die findet man in der "Bibel" des Metallbau:

Natürlich gibts noch andere Tabellen

und noch mal, die Wahl der Schraubengüte wird berücksichtigt wo diese nachher zu Einsatz kommt, d.h. habe ich einen relativ "weichen" Werkstoff wie z.B. Aluminium macht es hier ja keinen Sinn eine M6 Schraube mit der Güte 8.8 einzusetzen, weil das max. Drehmoment wahrscheinlich vorher das Grundgewinde im Alu zerstört.....d.h. hier wird eine Schraube mit geringer Güte und somit auch einem kleinerem Anzugsmoment eingesetzt.

Will man aber in "weichen" Werkstoffen Schrauben mit höhere Güte und mehr Anzugsmoment einsetzen, wird das Grundgewinde mit einem Gewindeeinsatz wie z.B. Helicoil, Keenserts oder Rosan Inserts ausgestattet:
http://www.fastenerdimensions.com/inserts.html
hier kann man dann wieder entsprechend der gewählten Gewindegröße und Schraubengüte das entsprechende Anzugsmoment anwenden.

Das ist zumindest die gängige Praxis bei uns in der Luftfahrt.

Nur weil das bei Euch so ist, muß das ja nicht überall so sein!
Bei mir im Sondermaschinenbau nimmt man oft einfach auch die 12.9 wo es nicht nötig wäre.
Das erspart Lagerhaltung und Verwechslungen und fällt angesichts der sonstigen Kosten gar nicht ins Gewicht. Die Gründe, warum das nicht immer gemacht wird sind höherer Schraubenpreis und 12.9 gibts auch nicht in Verzinkt. Bis 10.9 gibts die aber auch verzinkt. Also warum sollte ich bei den Teilepreisen im Bikesektor 1cent oder weniger an ner Schraube sparen?
 
und noch mal, die Wahl der Schraubengüte wird berücksichtigt wo diese nachher zu Einsatz kommt, d.h. habe ich einen relativ "weichen" Werkstoff wie z.B. Aluminium macht es hier ja keinen Sinn eine M6 Schraube mit der Güte 8.8 einzusetzen, weil das max. Drehmoment wahrscheinlich vorher das Grundgewinde im Alu zerstört.....d.h. hier wird eine Schraube mit geringer Güte und somit auch einem kleinerem Anzugsmoment eingesetzt.

wirkt aber eine Scherkraft auf die Schraubverbindung ( Alu-Schelle, Kettenblätter, wenn diese aus Alu sind) ist es angebracht eine Schraube einzusetzen die nicht mit den max Drehmoment angezogen wird und trotzdem leichter ist als Stahl aber der Scherkraft standhalten kann.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Will man aber in "weichen" Werkstoffen Schrauben mit höhere Güte und mehr Anzugsmoment einsetzen, wird das Grundgewinde mit einem Gewindeeinsatz ausgetattet...
...kann man dann wieder entsprechend der gewählten Gewindegröße und Schraubengüte das entsprechende Anzugsmoment anwenden.
Hast ja Recht, aber in der Luftfahrt zählt Gewicht, Stabilität und Sicherheit. Da wird das maximale, machbare und bezahlbare umgesetzt.
Bei mir im Sondermaschinenbau nimmt man oft einfach auch die 12.9 wo es nicht nötig wäre.
Das erspart Lagerhaltung und Verwechslungen und fällt angesichts der sonstigen Kosten gar nicht ins Gewicht. Also warum sollte ich bei den Teilepreisen im Bikesektor 1cent oder weniger an ner Schraube sparen?
Das ist der Hauptgrund. Kenne eigentlich nur die japanischen Motorradbauer, welche unterschiedliche Schraubengüten verarbeiten. Die Europäischen machen wie bei TTT. Alle Schrauben in einer Qualität, meistens 8.8er Güte und nur wo es unbedingt nötig ist, wird eine bessere Schraubenqualität eingesetzt.
 
Hast ja Recht, aber in der Luftfahrt zählt Gewicht, Stabilität und Sicherheit. Da wird das maximale, machbare und bezahlbare umgesetzt..

200 Tausend Teile ...alle von billigsten Hersteller! Mehr Tode in der Luftfahrt wie beim Biken...die auf Materialfehler oder auf die Konstruktion zurück zuführen sind. Diese These stelle ich einfach mal auf...

Gruss
 
200 Tausend Teile ...alle von billigsten Hersteller! Mehr Tode in der Luftfahrt wie beim Biken...die auf Materialfehler oder auf die Konstruktion zurück zuführen sind. Diese These stelle ich einfach mal auf...

Gruss

Das ist auch nicht weiter schwer wenn man bedenkt das pro Absturz ein paar Hundert auf einen Schlag ins Gras beißen.
Der Vergleich hinkt alleine schon deshalb weil ein Defekt an einem Flugzeug schwerere Konsequenzen hat als der gleiche Defekt an einem Bike. Eine "lockere" Schraube an einem Bike ist ganz sicher etwas anderes als eine lockere Schraube an einem Flieger. Mit einem Flugzeug kannst du schlecht mal eben anhalten oder so.
 
Zurück