Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Fahrräder aus Carbon sind nicht mehr wegzudenken - allerdings stellen sie aus Sicht der Nachhaltigkeit ein Problem dar. Mittlerweile gibt es immerhin Carbonteile, in deren Beschreibung irgendetwas mit Recycling steht. Grund genug, sich das Thema etwas genauer anzuschauen.

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Wer von euch denkt beim Kauf von Carbonprodukten über die Verwertung des Werkstoffs am Ende des Fahrspaßes nach?
 
Danke für den informativen Beitrag. In dem Kontext ist auch interessant, wie viele (chinesische) Hersteller ihre Carbon-Abfälle entsorgen: "Ocean Fill". Jedes noch so schlechte Recycling ist besser, als den Müll einfach ins Meer zu werfen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Intenserider

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Bitte die Industrie verpflichten, wirkliches Recycling vorzunehmen.
Insbesondere im Gravity-Bereich sehe ich keinen tech. Nutzen Carbon zu verwenden.
Man bekommt heute fast ausschließlich Alu-Rahmen, die dem Design der Carbon-Rahmen entsprechen müssen und daher 1Kg unnötiges Gewicht mit sich herumtragen. Das müsste nicht so sein.
 
Alu ist aus dieser Perspektive leider keine wirkliche Alternative, bei dem man ein gutes Gewissen haben kann. Wenn man sich die chemische Sauerei sowie den Energieeinsatz bereits bei der Herstellung ansieht. Und danach auch nur Downcycling. Leider.
 
Ich finde es gut das sich da was tut!

Bis das aber auf Stufe Endanwender etabliert hat wir es noch eine Weile dauern.
Oder wohin gehe ich mit einem Defekten Carbon-Rahmen? Der Lokale Recyclinghof wird den zu 99% direkt in die Müllverbrennung geben (Immer noch deutlich besser als verbuddeln oder ins nächste Gewässer!)

Alu/Stahlrahmen kann ich zumindest ins Altmetall zum Downcycling geben
 
Auf nachhaltige faserverstärkte Kunststoffe gehen zu wollen ist sicherlich der richtige Weg. Durch reine Verbote, etc. löst man meistens das Problem nicht.
Um auch mal die Verhältnismäßigkeit ins rechte Licht zu bringen. Der Carbonrahmen hält (meistens) noch länger. Wenn der Carbonrahmen 10 Jahre genutzt wird für 3kg Material. Dann sollte man mal schauen wieviel Kilogramm Reifen, Bremsbeläge, Öl, Griffe usw. (inkl. Lackierung) und der Verpackungen durch die Hände gehen, wenn man sein Bike nutzt. Da ist verdammt viel Material was auch nur noch Downcycling erlebt. (Reifen mal als bestes Beispiel). Oder wollen wir Reifen in dem Zusammenhang auch gleich verbieten? Bzw. Runderneuerte Reifen würde auch keiner im Forum fahren.

Edit: Das Thema Ebike finde ich viel kritischer. Motor / Akku usw. immer noch als Kompletttausch. Ob man in 8 Jahren noch einen Ersatzakku bekommen, wage ich bei "Customakkus" zu bezweifeln.
 
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Mein Carbonrennrad von 1995 fahre ich noch immer :)
Bis auf Rahmen, Gabel, Bremsen und Sattelstütze ist halt kein ursprüngliches Teil mehr dran.
Gab es da neue Laufradgrößen, Achsbreiten, Schaltaugenstandards, Innenlager- und Boost-Varianten?

Ich weiß es nicht, kenne mich im RR-Bereich nicht aus und es interessiert mich wirklich!
 
wofür braucht man Carbon-verstärkte-Kunststoffe überhaupt am Fahrrad ?!

als Ratt für den Arbeitsweg mach wenig Gewicht ja sinn,
denn man fährt mit weniger Energieeinsatz des Körpers zur täglichen Arbeitsstätte .

aber im Freizeitbereicht ?!?!

würde der ganze Sportzirkus Carbonteile ausschließen,
würde das niemandem wehtun,
aber ein gutes Vorbild in Sachen "Zukunftsfähigkeit" vorleben !
 
Stahlhardtail. Gecheckt.
Stahlfully. Gecheckt.
Carbonrenner. Hätte nicht sein müssen. Zumindest den Hauptrahmen hätte ich letztes Jahr in Stahl kaufen können.
Hatte mich schon bei Falkenjagd, Cotic etc. umgesehen. Sollte dann aber schnell gehen.
Würde ich es ein Jahr später und nach dem aufschlussreichen Artikel hier anders machen?
Vermutlich ja. Also fahr ich die Karre (für mich ein heißes Teil) wenigstens die nächsten 20 Jahre.
In Summe: 2/3 des Fuhrparks aus Stahl, 1/3 aus Sondermüll. Immerhin.
Im MTB-Bereich kann ich fast jedem ein Stahlbike ans Herz legen. Außer für die super leichten XC-Maschinchen gibt es mMn mittlerweile für alle Bereiche eine adäquate Alternative.
 
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Oder wohin gehe ich mit einem Defekten Carbon-Rahmen? Der Lokale Recyclinghof wird den zu 99% direkt in die Müllverbrennung geben (Immer noch deutlich besser als verbuddeln oder ins nächste Gewässer!)
Da ist nichts besser.
Bei einer normalen MV ist die Temperatur zu niedrig und die deswegen unverbrannten, leitenden Fasern sorgen in den Elektrofiltern für viel „Freude“.
https://wir-recyceln-fasern.de/2023...ung-von-carbon-warum-nicht-einfach-entsorgen/
 
Kauft den Rotz einfach nicht :ka:
Das großflächige Angebot ist aber einfach nicht da, "nicht" zu kaufen. Oder soll ich mich jetzt auf wenige Hersteller beschränken, die für mich passende Alu- oder Stahlbikes bieten?
Und wie hier schon erwähnt wurde: Solange die Alurahmen genauso aussehen müssen wie die Carbonrahmen, ist es halt Mist.
 
Das großflächige Angebot ist aber einfach nicht da, "nicht" zu kaufen. Oder soll ich mich jetzt auf wenige Hersteller beschränken, die für mich passende Alu- oder Stahlbikes bieten?
Und wie hier schon erwähnt wurde: Solange die Alurahmen genauso aussehen müssen wie die Carbonrahmen, ist es halt Mist.
Finde ich beides nicht zutreffend. Es gibt mittlerweile / immer noch eine genügend große Auswahl an Stahl- oder Alubikes verschiedener großer und natürlich kleinerer Hersteller. Und Alu- Rahmen mit eigenständiger oder typischer Optik sind doch auch zu haben. Nicolai schreit natürlich danach als Beispiel genannt zu werden 🤩... Und hydrogeformte Alurohre, die sichtbar schön verschweißt sind haben meiner Meinung nach immer noch eine schönere Optik als die rungelutschten CFK-Designs. Aber wie so viele Dinge ist das natürlich Ansichts- und Geschmackssache.
 
Metallrahmen sind mindestens so Energie-aufwändig und daher auch schlecht von der CO2-Bilanz. Für das Recycling gilt das ebenso.
Es ist sinnvoll Carbon recyclebar zu machen, auch wenn es downcycling ist. Wobei das bei Alu- oder Stahlrahmen genau genommen auch so ist.
Also, Carbonrahmen verteufeln ist auch quatsch und wenn ich hier die Kommentare lese, in denen die Vorteile geleugnet werden, .. ja, weiterschlafen!

Vergleichsweise ist so ein Fahrradrahmen doch relativ bedeutungslos was das Müllproblem insgesamt angeht. Vor allem wenn man ihn lange fährt. Und nicht ständig was
Neues und lange Nutzung ist immer noch die beste Müllvermeidung. Dabei kann Carbon durch längeren Dauerhaltbarkeit gegenüber Alu beispielsweise auch punkten.
 
Finde ich beides nicht zutreffend. Es gibt mittlerweile / immer noch eine genügend große Auswahl an Stahl- oder Alubikes verschiedener großer und natürlich kleinerer Hersteller. Und Alu- Rahmen mit eigenständiger oder typischer Optik sind doch auch zu haben. Nicolai schreit natürlich danach als Beispiel genannt zu werden 🤩
Das sind aber meist Special-Interest-Räder/Hersteller. Die üblichen Versender und Händler-Bikes bieten da wenig entsprechende Auswahl. Und dort kauft eben der Großteil der Kunden.
Bei meinem neuen Rocky wollte ich ursprünglich auch ein Alurahmen. Das war aber in der Summe das schlechtere Angebot.
 
Wobei das bei Alu- oder Stahlrahmen genau genommen auch so ist
naja stahlrahmen haben erstmal deutlich geringeren energieeinsatz als alu oder carbon. und man kann sie immerhin nachschweißen, rohre austauschen, umbauen... das geht mit carbon nicht so einfach.
 
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Die üblichen Versender und Händler-Bikes bieten da wenig entsprechende Auswahl.
warte mal... es gibt kein alu? bei radon, canyon, propain, yt, specialized, trek...?

ich würde behaupten, es gibt locker für 75% aller großserien-carbonmodelle ein alu-pendant. abgesehen davon lässt sich niedriglegiertes recycling - alu in deutlich mehr bereichen einsetzen als recycletes carbon.
 
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Ich habe den Artikel nur überflogen und daher vielleicht nicht alles erfasst. Mir fehlt ein wenig der quantitative Kontext. Wie viel Carbon geht in Fahrradteile (und wie viel, sagen wir mal, in den Flugzeugbau)? Können wir vielleicht gegenrechnen, dass Fahrräder wenigstens in der Tendenz schlechtere Alternativen verdrängen?
Natürlich nicht, wenn die Besitzer mitm Flieger nach Malle düsen, um ein bisschen Rennrad zu fahren ... oder sich in die Alpen shutteln lassen oder oder oder, nor? Zwinkersmiley.

Das soll keine Stammtischübung in Whataboutism werden, nur ein zaghafter Versuch, die Schadwirkung ein wenig mit der Nutzwirkung ins Verhältnis zu setzen. Ganz unabhängig davon wäre es natürlich schön, wenn wir uns ausnahmsweise mal schon vorher Gedanken um die Probleme hinterher machen.
 
Oder soll ich mich jetzt auf wenige Hersteller beschränken, die für mich passende Alu- oder Stahlbikes bieten?
Warum nicht? Wenn etwas dabei ist? Ist halt am Ende des Tages die Frage, was Dir der Umweltschutz wert ist.

MMn gibt es in allen Lebensbereichen ausreichend Gründe, warum ich mich gegen eine umweltfreundlicher Alternative entscheiden sollte. Aber wo fang ich dann an?
 
Danke für diesen ehrlichen, für uns alle unangenehmen Beitrag!
Find ich top von Euch!
Selbst habe ich deswegen vor 3 Jahren auf Alu gesetzt, auch wenn mir die Carbon Bikes schon besser gefallen würden.
Ob nun Alu soviel besser ist, darüber wurde ja schon viel berichtet. Zumindest besteht da aber die Chance einer Weiterverwendung und ich denke schon, dass die langlebigste Rohstoffnutzung oft auch die Nachhaltigste ist.
Auch hier versuche ich mir das Update auf neueste Produkte zu verkneifen, Spaß machen täts halt schon. Umso wichtiger ist es halt, sehr sehr bewusst und überlegt zu kaufen bei allen Komponenten (Reifen, Klamotten, Räder)...
Ist nämlich schon echt feiner Luxus so ein geiles Ratt bewegen zu dürfen, und das sollte man sich immer wieder auch mal kurz bewusst machen.Ride on!
 
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