Draht- versus Faltreifen

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Hallo zusammen,

ich hätte mal ein paar Fragen bezüglich den Unterschieden zwischen Draht- und Faltreifen:
  • Bei ein und demselben Modell in beiden Versionen, was gibt es da für einen Unterschied, z.B. Gewicht, ...)?
  • Gibt es sonst noch andere Unterschiede?

Merci + Gruss
Nicki-Nitro
 
Der Faltreifen ist quasi ein Sonderfall des Drahtreifens (siehe Reifenaufbau, Kern). Hier wird der Draht durch ein Bündel aus Kevlarfäden ersetzt. Dadurch lässt sich der Reifen zusammenfalten und wird um ca. 50-90 g leichter.
[Schwalbe]

Soweit wären die Unterschiede fast vernachlässigbar (bis aufs Falten). Dummerweise kommt in der Praxis dazu, dass bei günstigeren Reifen meistens nicht nur Draht, sondern auch andere Gummimischungen sowie weniger feines Karkassengewebe verbaut sind.

Letztendlich führt das bei gleicher Optik zu völlig verschiedenene Reifen.
 
Wenn du nicht gerade brutalste Stabilität brauchst ist der Faltreifen immer vorzuziehen!

Bei der Montage bitte mit talkum-Pulver innen einreiben, das sorgt dafür das die Faltreifen nicht mit dem Schlauch verkleben.

Gruß
Torsten
 
Montagevorteil ist nach meiner Erfahrung (Bekannte) eine Geschmacksfrage. Mir ist z.B. ganz lieb, dass Drahtreifen bereits eine Form haben, so dass ich sie unter Spannung einfacher auf die Felge ziehen kann, ohne dass ein Teil immer wegsackt, wie beim Faltreifen.
 
Und es sind beim Faltreifen nicht nur Kevlarfäden, sondern auch Nylon, was sich positiv auf den Rollwiderstand auswirkt.

Und ein Kevlar- oder Nylonfaltreifen kann durchaus stabiler und pannensicherer als ein Drahtreifen sein.

Viele Grüße

Mischiman

PS. wobei wie oben schon geschrieben gilt Faltreifen = Drahtreifen ohne Metall ;)
 
Der Draht sitzt nur im Wulstkern, also da wo der Reifen an die Felge stößt. Auch bei Drahtreifen ist das Gewebe in der Karkasse aus Nylon. Mit Stabilität hat Draht oder Falt also prizipiell erstmal nichts zu tun.
 
Mit Stabilität hat Draht oder Falt also prizipiell erstmal nichts zu tun.

Stimmt. Wobei Faltreifen meist einen höheren TPI Wert haben, also mehr Fäden verwendet werden, was wiederrum weniger Gummi benötigt um eine Luftdichten Mantel zu ergeben.

Typische Werte:
Drahtreifen ca. 60TPI
Faltreifen ca. 120TPI

Nee gute Erklärung zur Thematik findet ihr bei Firma Schwalbe...

Gruß
Torsten
 
Jetzt aber noch mal in die Praxis. Auf 2 x 60g scheißt ja letzlich der Hund. Mischung und Karkassenaufbau können sich sehr viel deutlicher bemerkbar machen.

Den Fat Albert gibts z.B. als Falt und Drahtreifen laut Katalog mit der gleichen Mischung (ORC) und der gleichen Karkassendichte (76 EPI). Gegenüber 24,50 für den Faltreifen sinkt der Preis für den Drahtreifen auf freundliche 12,95.

Da könnte man sich doch glatt gleich zwei leisten!?
 
Ich fahr im winter die conti edge als drahtreifen umd im sommer die conti vapor als faltreifen.
Da der edge ein recht grobes profil hat, faehrt der sich auf der strasse schnell runter. Deshalb nehm ich aus kostengruenden einen drahtreifen. Bei drahtreifen ist meistens die seitenwand etwas stabiler. Was karkasse und gewicht angeht - siehe oben.

So gesehen: wenns deinem geldbeutel nix ausmacht, kauf faltreifen. Und wenn du verschleiss ohne ende hast nen drahtreifen.

Gruss
 
wenn man schaut was weniger Gewicht bei anderen Teilen kostet (eher Richtung 1€/g), kann man sozusagen für einen absoluten Schnäppchenpreis von 10€ 60g einsparen...

Nochmal zur Montage: NN oder RR Faltreifen kann ich auch ohne Werkzeug super aufziehen. Zum abheben reicht 1 Plastikheber. Bei Kojak Draht oder Hurricane Draht bricht der Plastikheber bevor der Reifen drauf ist. Für diese (fahre ich auf dem Zweitrad) brauche ich zur Montage die 20cm Metall Reifenheber vom Mopped (Enduro) Die hab ich auf dem Trail aber selten dabei.....
 
Hoi zsemma,

ich habe die ganze Diskussion losgetreten, da ich am überlegen bin, mir neue Reifen zu kaufen (vorne Maxxis High Roller und hinten Maxxis Minon beide 2.35 Zoll in der XC ca. 700g Version). Zur Zeit fahre ich Fat Albert (Faltreifen). Ich habe 2 Quellen:
  • Ca. 35 EUR als Faltversion mit ca. 700g
  • Ca. 20 EUR als Drahtversion
Bei der Drahtversion ist allerdings keine Gewichtsangabe mit dabei. Deswegen wollte ich mal im Forum nachfragen. Bei 40 EUR kann man schon mal einfach die Reifen wechseln um auszuprobieren, wie sich die neue Kombination im Vergleich zu den FA fährt (obwohl das Profil noch nicht runter ist). Bei 70 EUR überlegt man sich schon, noch solange zu warten, bis sich der Wechsel lohnt.

Mein Ziel ist es, Reifen zu haben, die sich vielleicht ein wenig "leichter" und "leiser" fahren als die FA, dabei aber genauso Gripp haben, noch dazu pannensicher sind und dafür noch leichter oder maximal gleich schwer sind. Weil wenn ich Reifen möchte, die alles noch besser als der FA können aber schwerer sind, dann kann ich ja gleich die BB nehmen, oder?

Gruss
Nicki-Nitro


PS: Irgendwann muss man gewichtsmässig schon mal auf die Bremse drücken. Mein Bike hatte serienmässig 14 kg. Ich habe es mittlerweile durch Umbaumassnahmen auf 15kg gebracht. Ich bin selber kein Leichtgewicht, aber man muss seine Karre ja auch noch selber auf den Berg bringen. Vor dem Vergnügen hat der Herrgott den Schweiss gesetzt.
 
ich habe mir die albert alpencross und die smart sam alpencross. für mein allmountain hardtail bestellt! 680 gramm, dass stück und kosten zusammen 48 € bei bc. der verschleiß ist auch sehr gering!
 
Du wirst kaum was leichteres&leichter rollendes als die FA finden, bei vergleichbarem Grip selbstversändlich. Mitlerweile gibts ja einen ganze Reihe XC-artiger Reifen in entsprechender Größe, die imho jedoch nicht für leichtes FR taugen.

Wenn es um Reifengewichte geht ist man hier gut informiert: http://weightweenies.starbike.com/listings.php

Wobei da auch lediglich die Gewichte der Reifen thematisiert werden, die Fahreigenschaften bleiben außen vor.

Der FA ist ein eher gutmütiger Reifen, hat etwas weiches Gummi und nutzt schnell ab, bietet dafür aber den richtigen Grip :daumen: und eine ordentliche Pannensicherheit. Bleib einfach dabei.

Das Gewicht deines Bionicon wird Systembedingt sein, evtl solltest du mal anhand oben verlinkter Listen prüfen wieviel die Anbauteile und ähnliches wiegen.

Gruß
Torsten
 
@Nicki.Nitro

Bei Maxxis ist es wie folgt: die verbauen bei den Drahtreifen die selbe Karkasse wie bei Faltreifen, so dass du bei z. B. Maxxis Minion 2,35 nur einen Gewichtsnachteil von um die 40 g hast. Also ich hab nun den Draht Minion F + R
und bin mit dem Lauf auf Asphalt hoch zufrieden, klackert nicht so wie der NN. und in den Kurven hat er Hammergrip. Pannensicher ist er auch. Fahre ihn mit Maxxis Ultralight und weiche keiner Scherbe und keinem Dornenbusch aus, wie ich es vorher mit NN gemacht habe. Soll jetzt kein Diss auf NN sein. Ist meine persönliche Erfahrung.
 
wenn man schaut was weniger Gewicht bei anderen Teilen kostet (eher Richtung 1€/g), kann man sozusagen für einen absoluten Schnäppchenpreis von 10€ 60g einsparen...
Solange das Rad mehr Zeit auf der Waage als im Wald verbringt stimmt das natürlich. Alle anderen sollten noch mal nachrechnen.
 
Na, gerade an den Laufrädern merkste das Gewicht brutal. endweder die drehen sich leicht, fast wie von selbst oder brauchen Kraft um in Schwung zu bleiben.

Gruß
Torsten
 
Eben. Wobei man das nur in Bezug auf Falt/Draht mit einbeziehen sollte. Geht es um ganz verschiedene Reifen, ist zunächst die Traktion und der Grip wichtig. Da bringen 60g dann oft weniger als ein leichteres Profil.
 
Na, gerade an den Laufrädern merkste das Gewicht brutal. endweder die drehen sich leicht, fast wie von selbst oder brauchen Kraft um in Schwung zu bleiben.
Ich halte das Gewicht (auch am Rad) für überbewertet. Wenn man z.B. den Einfluss der angesprochenen 120g an einer Steigung von 7% bei 200W und 90kg ausrechnet (z.B. mit www.analyticcycling.com) kommt man auf einen verhehrenden Geschwindigkeitseinbruch um 0,3%. Das sind satte 2s auf 10 Minuten.

Der vieldiskutierte Einfluss der höheren Massenträgheit am Rad kommt letzlich nur bei Geschwindigkeitsänderung zum tragen. Wenn ich also 10 Minuten konstant den Berg hochfahre genau 1x für wenige Sekunden.
 
Na, gerade an den Laufrädern merkste das Gewicht brutal. endweder die drehen sich leicht, fast wie von selbst oder brauchen Kraft um in Schwung zu bleiben.

Gruß
Torsten

Das eben gerade nicht. "... um in Schwung zu kommen." wäre richtig.
Wenn Du 2 unterschiedlich schwere Laufräder mit identischer Drehzahl und Lagerreibung hast, dann dann dreht sich das schwerere Rad länger, weil Du mehr Drehimpuls reinstecken musstest, den Lagerreibung und Luftwiderstand erstmal wieder abbremsen müssen.
OT: Drahtreifen sind billiger und (angeblich) belastbarer/sicherer. Im Touren/CC-Bereich würde ich nur Faltreifen verwenden.
 
Das eben gerade nicht. "... um in Schwung zu kommen." wäre richtig.
Wenn Du 2 unterschiedlich schwere Laufräder mit identischer Drehzahl und Lagerreibung hast, dann dann dreht sich das schwerere Rad länger, weil Du mehr Drehimpuls reinstecken musstest, den Lagerreibung und Luftwiderstand erstmal wieder abbremsen müssen.
Genau. Und deshalb muss ich mich korrigieren: Wenn ich am Ende nicht bremse kriege ich die im drehenden Rad gespeicherte Energie sogar zurück.
 
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