Hallo zusammen,
hab den Thread gerade durch Zufall entdeckt (War unter "Neue Beiträge" weit oben).
Das scheint ja hier der inoffizielle Sammelthread zum Thema Abnehmen zu sein.
Und das Ganze noch mit Langzeitdokumentation.
Ich hoffe ich kann hier einige Leute mit meiner Abnehmhistorie animieren durchzuhalten.
Letztes Jahr im Juni hatte ich mit 2 Freunden beschloßen abzunehmen. Wir waren zusammen einkaufen und etwas frustiert, dass wir Kleidung ständig in größeren Größen kaufen müssen.
Mein Status damals (LOL - Ist grad mal nen Jahr her.): 1,85m bei 106kg. Plautze, ITler, kein Sport.
Das war 10 Jahre vorher anders! 76kg und regelmäßg Sport (MTB CC).
Ab den Phasen Führerschein, eigenem Auto, Ausbildung und erster richtiger Job, wurde jeglich Form von Sport eingestellt. Die Ernährung wurde stetig in Richtung McD und Pizza optimiert. Gerne auch in Kombination an einem Tag. Portionsgrößen auch stetig wachsend. Essen bis es weh tut um sich gut zu fühlen. Ergebnis der Sünderei: 30kg Gewichtszunahme in 10 Jahren.
Also wurde beim Einkaufen (bzw. bei einer Stärkung bei McD) beschlossen: Ab morgen fangen wir mit Sport an.
Alles klar! Treffen wir uns zum Radfahren. In der Stadt ging schon leichtes Gezeter los. Es fielen Kommentare: "Aber nur, wenn Du uns abholst".
Kein Thema. Ich um 12 in kurzer Hose auf dem Weg von Bergheim nach Köln. Ger Lattitude wusste ich auch schön, wo die faulen Sportflüchtige sich rumtrieben.
Als ich sie getroffen hatte, gigen die Ausreden weiter. Das Rad wäre noch in der Garage der Eltern. Sie würden das heute nich schaffen, es abzuholen. Aber bestimmit morgen.
Laufen ja schon mal spitze die Vorsätze für den Abspeckplan.
Ich hab dann angefangen ein paar mal in der Woche Abends nach der Arbeit 2-3mal pro Woche radzufahren. Alles noch relativ unkontrolliert.
Tägliches Wiegen zeigte kleine Veränderungen nach unten --> Das war dann der Punkte, ab dem der Ehrgeiz geweckt wurde.
Anfangs wurde versucht jeden 2. Abend zu fahren. Da verliert man schnell die Lust zu. Ich brauchte erreichbare Ziele und Unterstützung. Ich hatte mir in den ersten Wochen irgendwie keine Gesetzt.
Bin lustig drauf losgefahren. Immer so 20km.
Als erstes kam ein Gewichtsziel: 20kg bis nächsten Sommer. Problem war am Anfang, dass das radeln "einfach so" ziemlich langweilig war.
Ich hab dann angefangen in unserer Gemeinde alle Orte abzufahren. Auf jeder Ausfahrt einen Ort als Ziel. Streckenlängen immer so um 20km. Mal 15km, mal 25km.
Zusätzlich fahre ich mit Musik - Ohne den Player geht gar nichts. Musik heizt mich schon gut an.
In den ersten Kilometern muss man leider feststellen, dass man die letzten Jahre ordentlich abgebaut hatte.
Der hintern tat locker die ersten 150km weh. Die Durschnittgeschwindigkeit lag bei 17km/h (Der Tacho misst nur bei Bewegung).
Zusätzlich zu den Wegzielen habe ich mir nach dem ersten Monat ein Geschwindigkeitsziel gesetzt. Mindestens 20km/h sollte auf dem Tacho stehen. Besser etwas mehr,
damit am Ende auch der Durchschnittswert über 20 lag.
Das man auf einmal viel Sport treibt, bekommen im Freundeskreis natürlich fast alle mit. Vor allem,
wenn man anfängt die Kneipen- und Biergartenbesuche mit dem Fahrrad anzusteuern.
"Ach, Du fährst mal wieder Fahrrad". Was dann darauf bezogen wurde, dass man mich vor 10-15 Jahren immer mit dem Rad unterm Hintern anreisen sah - Egal wo.
Angst hatte ich zuerst vor den Sportskanonen. Lass uns eine Tour machen. Das sind Anfangs echt Höllentouren gewesen.
Nach den ersten 6 Wochen stetig gestigertem Training sind 60km Touren noch immer keine Leichtigkeit gewesen.
20-25kg Gewichts- und einen erheblichen Trainingsvorteil der Mitfahrer machen die Sache dann auch nicht leichter.
Das Gewicht lag da aber schon bei ca. 100kg. Pro Woche vorlor ich bei 4-5mal fahren pro Woche einen kg Körpergewicht.
Nach 2 1/2 Monaten war ich dann 10kg leichter. Der Respekt, den einen Freunde, Familie und Kollegen zollen ist für micht Balsam auf der Seele gewesen.
Die Schunderei hat also Doch positive Effekte. Man selbst sieht das nicht unbedinkt immer so.
Jeder, der einen länger nicht gesehen hat, fragt natürlich, wie man das Gemacht hätte. Ob man Diat mache. Eigentlich nicht.
Als der sport angefangen wurde, wurde lediglich McD oder BK durch Brötchen mit Butter und Salami oder Käse ersetzt.
Aber die stetige Frage nach einer konkret wargenommen Ernährungsumstellung weckte den Gedanken sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen.
Was mich interessierte war die Gewichtsabnahme mathematisch Berechnen zu können. Zu genau wollte ich das nicht haben.
Nur wieviel kcal muss man verbrennen um ein kg Körperfett loszuwerden? Wieviel kcal hat eigentlich der Kram genau, den ich in mich reinstopfe.
Das führte dann dazu, dass ich meine kcal-Ration für einen Tag auf 1800kcal festgelegt habe (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Ich bin ITler. Steh auf, geh zum Auto, fahr zur Arbeit, geh zum Aufzug, Sitze vor meinem PC, fahre mit dem Aufzug runter, fahre nach Hause.
Viel Energie geht an einem normalem Tag also nicht durch Bewegung verloren

Mittlerweile bin ich ein fieser Kalorien-Zähler.
St. Martin war ich bei 17kg Gewichtsreduktion. Weihnachten bei 20kg. Die wurden auch bis Januar so beibehalten
Der Herbst und Winter brachten Interessante Ergebnisse zu Tage:
- Licht muss deutlich besser werden.
Anfangs war ich mit einer Cateye LED Funzel und einer
Sigma Rückleuchte unterwegs.
Das wurde dann durch eine zweite LED funzel erweitert. Da das aber auch nicht wirklich Lange besserung brachte (je später das Jahr, desto dunkler die Touren),
wurde eine
Sigma Karma angeschaft. Das reicht mir im Moment. Die Ansprüche an die Ausrüstung steigen aber leider auch stetig.
- Kleidung muss windfester, Regenfest und Wärmer werden.
Hab mittlerweile Tonnenweise Funktionskleidung, die einen durch Herbst und Winter bringen.
Im Sommer ging noch alles mit kurzer Hose und T-Shirt. Anfangs kammen Langamshirts. Dann Hosen und Regenhosen + Regenjacke. Handschuhe. Mütze.
Schuhe werde ich mir diesen Winter neu kaufen. Mein
Shimano Mesh-Trekkingshuh ist echt übelst schlecht isoliert. Ist halt für den Sommer ausgelegt.
Mit 2 paar Socken ging es aber ganz gut.
- Erkältungen und kleinere Infekte gehen drastisch auf die körperliche Leistungsfähigkeit.
Das ging bei mir soweit, dass bis kurz vorm Kreislaufkollaps trainiert habe.
Wenn einem schwarz vorm Auge wird, weckt das gemischte Gefühle.
Man steckt da in einem Konflikt. Die mittlerweile ausgeprägt vorhandene Sportsucht und der Wahn weiter abzunehmen konkurrieren mit der Gesundheit ud dem Verstand.
Sich zu Zwingen mal 2 Wochen Pause zu machen war nicht einfach. Die Angst wieder zuzunehmen macht einen unruhig.
Erst als ich echte Beinträchtigungen während eines Tages feststellen konnte und mehrere Tage hintereinander Fieber und Pulsunregelmäßigkeiten festzustellen waren,
wurde von mir selbst Ruhe verschrieben. Es entickelte sich dann eine kleine Schwelle, wieder die volle Leistung abzurufen.
Das war aber kein Grund sich nicht zu Weihnachten Ersatzteile und nen neuen Tacho zu wünschen.
So richtig Spaß hat die Winteraktion aber nicht gemacht.
- Nach Dunkelheit kommt Sonnenschein

Im Frühjahr kamen die ersten Tage mit deutlichen Plusgraden - Radfahren fängt an wieder Spaß zu machen!
Nicht, dass es keinen Spaß macht bei -15°C im ski-Outfit sich auf die Fresse zu legen, wenn man nen Eisplatte übersehen hatte.
Ich scheine aber bei hohen Temperaturen deutlich weniger zu leiden, als unter niedrigen Temperaturen.
Das Ziel der 85kg war praktisch schon erreicht. Ich habe mir ein neues gesetzt. BMI 23. Das wären dann 79kg bei mir.
Im April war ich dann bei 23kg Gewichtsreduktion. Also 83kg. Viele Leute raten einem dann, die Reduktionsorgie einzustellen.
Ziel ist noch nicht erreicht - Also ignorieren und aufklären, was das Ziel sei. Das hilft allen beteiligten sich zu beruhigen.
Motivationsschübe gab es im Frühling. In einen Hardware-Forum schrieb ich schon etwas länger im MTB-Thread mit.
Die Gruppe der Poster wollte sich im Mai zu einem wochenende im Harz treffen.
Ich hatte zugesagt. Oh je! 3-Tage in den Bergen. Ich fahr normalerweise nur auf geraden Strecken. Zwar mittlerweile mit nen Schnitt > 25km/h statt den 17 anfangs.
Aber ob meine Kondition für Berge reichen sollte, konnte ich nicht wikrlich einschätzen. Ich hab dann vorsichtshalber meine Touren um 200hm pro Tour hochgesetzt,
um wengistens ein wenig vorbereitet zu sein. Ich war mir da echt nicht sicher, ob 10 Monate Training ausreichen. Im Sommer durfte ich zwar bereits feststellen,
dass die meisten Räder, die man so sah sich deutlich langsamer als man selbst bewegten. Auch in Gruppen ordentlicher oberes Mittelfeld (Aber die Gruppen traffen sich auch nicht mal ben im Harz).
Die eigene Leistung einzuschätzen ist echt nicht einfach.
Die Touren im Harz waren jeweils 50-60km bei ca. 1200hm. Problemlos mit meiner 10 Montate Treiningskondition zu bewältigen. Gruppenstärke recht ausgewogen. Befinde mich weit oben.
Es ist jetzt Juli - Ich bin bei 26kg Gewichtsreduktion.
Meine Beine sehen sehr schlank und sportlich aus.
Der Gesamteindruck des Körpers ist sehr viel sportlicher geworden.
Gesicht wirkt jünger.
Allgemeinbefinden top!
Die Plautze ist praktisch nicht mehr existent.
Der letzte kilo wird auch noch bis spätestens Ausgust entfernt.
Hoffe, dass das jemanden motiviert.