Die Elektrik am Tourenrad – Bitte um Kaufberatung!

Ich habe einige Radreisen hinter mir, inklusive mehrmonatige in abgelegenen Gebieten.
Das wichtigste ist ein vernünftiges Konzept. Welchen Energiebedarf haben die Geräte, wie lange bist Du am Radfahren? Bei einer Zweitageytour ist ein dicker Akku vollkommen ausreichend. Bei längeren Touren abseits der Steckdose bringt die der Akkupack wenig, weil man den nicht aufgeladen bekommt. Nur auf Dynamo setzen funktioniert nicht. Meistens ist man ja nur 6-10 Stunden am Radeln und die paar Watt der Lichtmaschine sind recht wenig. Solarzellen auf dem Gepäck sind eine gute Lösung. Liefern die doch über 12h lang Energie. Eine sparsame Lampe ist besser wie eine 45W Betty. Ein einfaches Telefon besser als ein Smartphone usw.
 
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Hier mal ein paar Szenarien (teilweise eigene Erfahrungen):
Allgemein:
- Navigation & Aufzeichnung der Tour mit dem Handy z.B. Komoot oder Navigation mit Fahrradcomputer
- alle Geräte und Akkus zu Hause vor der Tour aufladen
- Handy sollte vor der Tour voll aufgeladen sein, alle unnötigen Verbraucher (WLAN, BT usw. deaktivieren)

Anwendungsfall Tagestour:
- ein Kameraakku sollte ja einen Tag durchhalten (wenn man nicht gerade ein 4h-HDR-Timelapse macht, aber wir sind ja zum Radfahren unterwegs, nicht wahr?)
- ein kleine Powerbank, um in den Pausen das Handy nachzuladen, damit sollte das Handy den Tag überstehen (ein iPhone6 welches ich auch als Fotoapparat nutze tut es das jedenfalls bei mir)
- der Fahrradcomputer solle vor der Tour auch voll aufgeladen sein (wenns ein Garmin oder dergleichen ist), wenn mit dem Handy navigiert wird, dann muss der Computer ja nur aufzeichnen und ein paar Zahlen anzeigen; eine Tagestour sollte da auch ein Garmin überstehen; zur Not kann auch in der Pause von der Powerbank nachgeladen werden

Anwendungsfall Mehrtagestour a la Bikepacking oder Biketouring Tagfahrten:
- bei der Kamera würde ich auf 2. oder 3. Akku setzen anstatt diese noch unterwegs laden zu wollen (Mehrgepäck durch zusätzliche Ladegeräte)
- eine Powerbank mit ordentlich "Energiespeicher" ist eine Option; Bei der Nutzung vom Handy oder den GPS-Radcomputern muss man dann aber sparsam sein (also nicht abends im Zelt 2h lang Instagram durchblättern oder Routen auf dem Radcomputer planen, das kann und sollte man im Vorfeld der Tour machen)
- besser wäre dann ein Nabendynamo und irgendein Ladedings (mit oder ohne Pufferakku); so kann das Handy oder die Powerbank aufgeladen werden
- Nachts dann die anderen Geräte nachladen (was hat man so dabei: Fahrradcomputer, Handy, E-Book, mobile Espressomaschine, ...)
- Falls man doch etwas in der Dunkelheit fährt, kann man aus der Powerbank die Navigation versorgen und die Fahrradbeleuchtung aus dem Dynamo speisen
- wer empfindliche Geräte hat, sollte auf einen Lader mit Pufferakku setzen

Anwendungsfall Mehrtagestour a la Bikepacking oder Biketouring mit Nachtfahrten:
- bei der Kamera würde ich auf 2. oder 3. Akku setzen anstatt diese noch unterwegs laden zu wollen (Mehrgepäck durch zusätzliche Ladegeräte)
- eine Powerbank mit ordentlich "Energiespeicher" ist eine Option; Bei der Nutzung vom Handy oder den GPS-Radcomputern muss man dann aber sparsam sein (also nicht abends im Zelt 2h lang Instagram durchblättern oder Routen auf dem Radcomputer planen, das kann und sollte man im Vorfeld der Tour machen)
- besser wäre dann ein Nabendynamo und ein Ladedings mit Pufferakku; so kann das Handy oder die Powerbank aufgeladen werden
- Nachts kann man dann die anderen Geräte nachladen (was hat man so dabei: Fahrradcomputer, Handy, E-Book, mobile Espressomaschine, ...)
- Während der Nachtfahrten reicht dann entweder die Ladung der Geräte aus oder man lädt aus dem Pufferakku des Laders nach; zur Not gibt es immer noch die Powerbank; je nach Länger der Tour kann die dann kleiner oder größer ausfallen; am Ende einer 5-Tages-Tour muss man ja nicht mit 100%-Akkustand in allen Geräten wieder zuhause ankommen; wenn man viel und langsam die Berge rauffährt, dann kommt man mit so einem Lader und einem iPhone im Dauerbetrieb schon mal an die Grenzen, dann sollte die Powerbank eher größer gewählt werden

Anwendungsfall Weltumrundung:
- Dynamo, Lader, Powerbank, Solarpanels, Steckdosenladegeräte, ... da muss jeder für sich entscheiden, wieviel elektrischen Luxus man braucht und mitnehmen will

Irgendwo wird man sich zwischen den Anwendungsfällen und all denen die ich noch vergessen habe, wiederfinden. Man wird um ein wenig Probieren nicht herumkommen. Wer die teuren Ausgaben für einen Nabendynamo und einen Lader scheut, der fängt am besten mit einer Powerbank an und guckt wie weit er damit kommt. Wer dann Blut leckt und auch viel Nachts fährt wird auf Lange sicht wohl einen NaDy installieren und dann fehlt zum fertigen Setup ja "nur noch" der Lader. Stück für Stück und man wird mit jeder Ausbaustufe erfahrener. Gedulding sollte man auch ein bisschen sein.

Empfehlen kann ich:
- den Forumslader (auf Basis der vielen positiven Erfahrungen der Leute im Forum)
- den Bike Harvester von Be on Bike
- Powerbanks von Anker (Powercore 20100) und TP-Link (eine mit 3350mAh)
- Scheinwerfer von B&M (IQ-X) und Line-Rücklichter von B&M
- zusätzliche "Safety-Lights" von Cateye (Rapid 2 oder 3, und das Wearable)
- Nabendynamos von SON (delux 28") und Shutter Precision (PV8)
- Navigation & Aufzeichnung mit Komoot auf einem Smartphone
- QuadLock Smartphonehalterung (die ist aber nicht wirklich Wasserdicht, Niesel ja, Regen nein; sonst sehr gut)
- Wahoo Element Bolt als Radcomputer zum Aufzeichnen und zur Telemtrieüberwachung (Trittfreq., Temp., Power, Herzrate usw.)

Ich hoffe das hilft hier ein bisschen.
 
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