Äääh nö.
Ich bin eigentlich in den Faden gekommen, weil ich etwas über die besten Schmiermittel laut ZFC-Test erfahren wollte.
Also schön. Wenn das so ist gehe ich gerne auf deine fragen ein.
Ich hoffe wir landen am ende nicht wieder in einer endlosen diskussion
So richtig erschließt sich mir aber nicht, warum ich mir eine Kette kaufen sollte, die ich anschließend mit allerlei Reinigungsmitteln behandele , mir dazu noch einen Topf mit Temperaturregulierung besorge, am besten 2 davon. Nur um anschließend Wachs in den Töpfen zu schmelzen und darin die Kette zu baden, damit ich wieder Schmiermittel auf der Kette habe. Das ist aus meiner Sicht wirtschaftlich eine eher ungünstige Lösung, weil ich mir von dem Geld für das ganze Zubehör auch gleich mehrere Ketten kaufen könnte. Ich sehe so eine Kette als Verschleißteil und wenn sie eben verschlissen ist, kommt eine neue drauf. Ich muss aber nicht noch einen Haufen Geld ausgeben, um die Kosten für eine neue Kette möglichst gering zu halten.
Die Wirtschaftlichkeit ist mmn eine frage von verschiedenen umständen.
Wie viel fahre ich?
Welche Bedingungen habe ich?
Mit was vergleiche ich?
Über welchen Zeitraum vergleiche ich?
In meinem fall habe ich, bevor ich Wachs ausprobiert habe, mit finishline grün meistens vor jeder tour Geschmiert.
Aufgetragen, paar Umdrehungen an der Kurbel und dann abgewischt.
So oder so ähnlich machen es wohl die meisten Leute.
Dann kam das neue bike und bei Überlegungen wie ich dem vermeidlichen extra pfelgeaufwand den Highpivot mitbringt entgegen wirke bin ich bei ZFC gelandet.
Ich habe ebenfalls einen technischen Hintergrund und bin ein großer freund von Daten, solange man mit ihnen etwas anfangen kann.
Als nächstes habe ich dann geschaut was wohl für die doch recht harten Bedingungen am MTB gut geeignet ist, hab mir angeschaut was wie viel aufwand ist usw. und mich dann für Hotmelt mit Drip in Kombination entschieden.
Die kosten für den einstieg waren wohl ca 30€ für den Kocher und 30€ für 500g Wachs. Drip war damals glaube ich bei ca 20€ aber ich weiß es nicht mehr genau. (die erste flasche drip ist jetzt langsam leer nach 2 jahren)
Nun zur Wirtschaftlichkeit. Vor dem Wechsel hab ich etwa eine kette am fully pro jahr gebraucht. (bis 0,5% längung oder sogar etwas mehr.
Jetzt bin ich nach 2 Saisons bei ca. 0,15% Längung am neuen Fully. Und das obwohl ich mehr fahre und das Rad durch den Idler die kette stärker beansprucht.
Ich gehe also davon aus das sich mein verschleiß um mindestens 80% verringert hat. Ehr 90%+.
In meinem fall fahre ich
Sram XX1 kette und kassette.
Die kette gibts im angebot für ca 50€
Die kassette kostet meist rund 300€
Alleine durch die deutlich länger haltbare Kette hat sich der umstieg mehr als gelohnt. Bei 80% weniger verschleiß bin ich von 50€ pro Jahr auf 10€ pro Jahr gegangen und ich betrachte hier gerade nur eines meiner Räder.
Bedenkt man jetzt noch das die Kassette, das Kettenblatt usw. wahrscheinlich auch deutlich länger halten ist es doch recht wirtschaftlich.
Nur bei der kette habe ich bisher mindestens 80€ gespart. Das investment waren ca 73€
Man könnte sagen es hat sich jetzt amortisiert.
Allerdings hätte ich jetzt nach 2 ketten auch langsam ne neue kassette genbraucht. Ich habe also ehr 300€ gespart. und die ausgaben vom anfang muss ich ja nicht nochmal machen. Es wird also mit jedem jahr besser in der bilanz.
Als bonus gibt es noch eine kette die man mit der hand anfassen kann ohne sich danach die hände waschen zu müssen.
Ich würde ohne sorgen an meiner kette rumfingern und dann in eine semmel beißen.
Auch schwarze flecken auf kleidung sind geschichte und schmodder aus den schaltröllchen kratzen muss ich auch nicht mehr.
Auch muss man bedenken das der kocher eine einmalige anschaffung ist, und 500g wachs doch schon recht lange halten. (wie lange muss ich noch herausfinden)
So nach dem Motte: "Ich muss 20€für eine Kette sparen, koste es, was es wolle" Von der Umweltverträglichkeit von Benzin, Aceton, Nitroverdünnung, Isopropanol etc. mal ganz abgesehen, wobei hier ja sogar die Entsorgung noch im Raum steht. Einfach ins Klo schütten ist da ja wohl auch nur die zweitbeste Lösung.
Da ich unheimlich faul bin hab ichs mir einfach gemacht und für damals 18€ pro liter flasche UFO clean gekauft.
Damit ist das vorbereiten kinderleicht, schnell und das zeug ist nichtmal umweltschädlich. Das einzig umweltschädliche ist die Werksfettpackung, aber die verteilt jemand der sie nicht entfernt ja wirklich in der Natur.
Der einzige Nachteil ist der Preis. man braucht etwa 100-150ml. d.h. die neu falsche mit nur noch 500ml für 20€ entfettet nur 4-5 ketten.
Da ich einen technischen Beruf ausübe, höre ich auch gerne, eine technische Begründung, warum etwas besser ist.
Es sind 2 Eigenschaften die wachs ggü öl auf der haben seite hat.
- "Automatische" Reinigung beim heißwachs.
- Durch den festen zustand wird Schmutz nicht ins innere der kette transportiert. er bleibt nur aussen kleben und fertig. Ich nenne das ab jetzt mal "schmutzresistenz"
Das kombiniert mit was auch immer sich die High end hersteller an rezepten überlegt haben führt zu einem sehr guten Ergebnis.
Ein nachteil ist, dass man aufpassen muss das es nicht rostet.
habe weiter vorne schon mal geschrieben, dass es meiner Meinung nach auch von den Bedingungen abhängt, wie toll ein Schmiermittel funktioniert, unter denen man unterwegs ist. Das wird bei jemandem, der zum Großteil aus der Strasse und Feldwegen unterwegs ist, anders aussehen als bei jemandem, der viel im Schlamm oder auf Sandhalden fährt.
Ja das ist richtig. Allerdings ist es ein Trugschluss das Wachs nur in sauberen Straßen Bedingungen gut funktioniert. Eigentlich ist es genau umgekehrt.
Insbesondere Trockene MTB bedingungen staub sand usw. sind der optimale einsatzzweck weil man hier von der "schmutzresistenz" profitiert, aber nicht die nachteile im nassen hat.
Schlamm und matsch sind für jedes mittel ein Problem. Der Dreck der in die kette kommt erhöht unweigerlich den Verschleiß. Wachs hat zumindest noch den Vorteil das man die kette leicht wieder sauber bekommt. sei es mit heißwachs oder heißem Wasser.
Der Rost-nachteil im nassen wiederum erfordern hauptsächlich mehr aufmerksamkeit. Kümmert man sich um die kette rechtzeitig nachdem sie durch die nässe an die grenze gekommen ist passiert nichts und man profitiert weiterhin von den "schmutzresistenz"
Ich kann allerdings verstehen das das nicht für jeden optimal ist. Da sind wir dann beim nächsten punkt:
Das entsprechende Mittel kann jeder für sich selbst herausfinden, deshalb muss es nicht verkehrt sein, was jemand anderes anwendet.
Das denke ich auch. Deshalb halte ich jeden Kommentar der impliziert es gäbe das eine mittel, dass das richtige für alle und jeden ist, für Unsinn.
Da es allerdings laut dem ZFC Test mehr schlechte als gute mittel gibt würde ich lieber eines nehmen das sich hier bewiesen hat. Vorallem weil die üblichen verdächtigen (finishline,
mucoff) ziemlich versagt haben.
Das es mehr als genug Bullshit Marketing gibt hat der test mmn. auch gezeigt.
Klar, man kann sich jetzt z.b. über den Literpreis von Synergetic lustig machen. aber was interessiert mich der literpreis wenn 60ml ewig halten?