Zeltplatz Helmstedt
Den Ausgang aus dem Hünengrabwald find ich durch ein Brennnesseldickicht. Zurückfahren gibt es nicht. Und ich bin ganz glücklich, meine heutige etwas langweilige Altmarkrunde mit einem so schönen Megalithgrab verziert zu haben.
Der nächste Feldweg ist eine Überraschung: er besteht aus Kies und nicht aus Sand. Des Rätsels Lösung findet sich auf der Infotafel beim Steinbruch. Hier stößt zum ersten Mal (von Norden gesehen) metamorphes Gestein bis an die Oberfläche vor. Die Hügel hier sind drum etwas stabiler als all die sandigen Endmoränen.
Der einsetzende Nieselregen macht das Leben nicht angenehmer. Zum Glück hab ich hier ein Dach. Als mir kalt wird und es nach Besserung aussieht fahr ich weiter.
Als letzte Höhepunkte eines eher mäßig interessanten Tages gibt es noch die ehemalige innerdeutsche Grenze, und die viel ältere Stadtbefestigung von Helmstedt.
Über lange Pflasterstrassen komme ich zu einer Turmleiche und dann zur Grenze.
Ziemlich unspektakulär, wenn man bedenkt, wie undurchdringlich und weltanschauungstrennend das mal war. Und irgendwie faszinierend, dass man heute hier einfach durch kann.
Dass hier schon einmal eine Grenze verlief, zeigt der Helmstedter Landgraben und die Warten.
Ziemlich erschöpft lande ich auf dem Helmstedter Zeltplatz, der ein ziemliches Loch ist. Egal, die Dusche ist heiss und es gibt einen Plastikstuhl zum sitzen.
Die Altmark ist somit hoffentlich überstanden. Morgen gibt's noch mehr Grenze, noch mehr Bergbau, viel mehr Höhenmeter und wohl auch mehr Regen.