10.04. 12:00 Bike n Bean Shop in Sedona, 1200m
Chapel of the Holy Cross, Sedona.
Am urgemütlichen "Bike n Bean" Shop in Sedona wird Specki für die weitere Reise eingetütet. Da war doch was. Stimmt... der Endpunkt meiner USA-Reise ist erreicht: "Desertix - von Los Angeles nach Sedona". Ein richtiger Wüstix wars ja dann nicht wirklich, die kalifornischen Mountainbiker und die kalifornischen Singletracks haben meine Pläne spontan geändert. Einerseits ein bisserl schade, denn irgendwo "richtig ankommen" nach einer längeren Tour hat schon was. Andererseits, wenn ich mir überlege, die genialen Abfahrten in Kalifornien mit zehn Tagen halbwegs flacher Wüste zu ersetzen, bin ich nicht wirklich traurig über den Lauf der Dinge. Freilich hätte man auch beides machen können, aber dazu läuft mir dieses Mal die Zeit ein bisserl zu schnell davon.
Mein persönliches Highlight war sicher die unglaubliche lange und unglaublich einsame Abfahrt auf dem PCT (aka "perfect cycling trail") von Big Bear hinab ins Tal. Sechzig Kilometer, ein ganzer Tag lang nur Singletrack, keine Menschenseele unterwegs, Zwischenübernachtung bei perfekt gelegenen heissen Quellen mitten in der Wildnis. Sowas findet man bei uns schlicht und ergreifend nirgends, dazu ist Europa zu besiedelt und die Gebirge zu anders. Selbst in Albanien oder im hintersten Griechenland oder in den schottischen Highlands ist mir nichts vergleichbares unter die Stollen gekommen.
Der zweite Höhepunkt: in Sedona ankommen. Klar war ich davor eine Nacht im Zug, das zählt also irgendwie nicht richtig. Aber von Flagstaff radelt man auch erst mal drei Stunden durch langweilig flache Pinienpräriehochebenen, bis dann recht unvermittelt der Abbruch ins Tal von Sedona mit den unglaublich coolen roten Bergen vor der Nase auftaucht. Das war fast ein bisserl wie auf meinem "Rockymountix" Trip von Arizona nach Canada, damals erschient der Grand Canyon nach einen flachen Tag ab Flagstaff vor meiner Nase. Ganz so tief gehts in Sedona natürlich nicht bergab, aber im Gegensatz zum radltechnisch streng verbotenen Nationalpark weiter nördlich kann man sich in Sedona zwischen den Felsen nach belieben austoben. Das hat unbestreitbar Vorteile ;-).
Hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, von Sedona aus noch weiter in den Süden nach Phoenix zu radeln. Aber ehrlich... obwohls auch da ein paar Singletracks und Berge zu entdecken gäbe... besser als hier wirds dort unten nicht. Und man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.
Minifazit: kurz wars... aber schön!
... of part number one. Danke fürs mitlesen und mitschreiben, hat mir Spaß gemacht!