18.03. 16:00 South Main Divide unterhalb Santiago Peak, 1100m
Weiter im Text: Nach einer kurzen Early Morning Whirlpool Sitzung und einem für Motelverhältnisse recht ordentlichem Frühstück konsumiere ich noch ein paar Meilen des wunderschönen Biketrails am Santa Ana River. Eingekeilt zwischen dem zehnspurigen Highway und einer schlammigen Flussbaustelle, da kommt wenig Freude auf. Bin allerdings wohl der einzige dem das nicht taugt, zwei entgegenkommende Joggerinen rufen mir im Vorüberrennen zu: "Great Trail isnt it? What a beautiful day!". Sarkasmus? Ernst gemeint? Weiss der Geier.
Nach einem halben Stünderl ist der Quatsch im Tal endlich gegessen und ich verabschiede mich kletternderweise hinauf auf die "Main Divide". Endlich Berge, Zeit wirds.
Mein Ziel ist der "Santiago Peak", 1600m über dem Meer. Sollte doch zu schaffen sein an einem Tag. Mein Uphill führt zunächst steil auf der "Coal Canyon Road" hinauf auf den Kamm und folgt diesem dann über viele Zwischengipfel nach Süden. Das beschehrt mir einen ganzen Haufen zusätzliche Hömes an Zwischenabfahrten.
Die Temperaturen sind teilweise bereits jenseits von gut und böse, der Schweiss fliesst in Strömen und ich werd irgendwie immer langsamer.
Nachmittags um halb vier ist dann Schicht im Schacht. Bin schon deutlich über zweitausend Hömes geradelt und der depperte Berg ist immer noch fünfhundert über mir. Hab die letzte halbe Stunde schon viel geschoben und bin reichlich am Ende, um nicht zu sagen total fertig. Vielleicht sind zwei kurze Jetlagnächte mit wenige Schlaf doch nicht die richtige Vorbereitung für die Wüstenberge von Los Angeles? Vielleicht bin ich nach der langen Winterpause einfach nur zu fett und zu unfit? Oder es ist einfach zu heiss? Oder zu wenig getrunken? Was auch immer, jedenfalls klapp ich irgendwann zusammen wie ein Schweizer Messer und verkrieche mich in den einzigen Schatten weit und breit, direkt auf der Piste. Egal, hier oben gibts eh keine Menschen. Ich brauch jetzt erst mal ein Nickerchen.