Ich habe meinem Gravel fürs Grobe einen neuen Lenker gegönnt, einen Ritchey Beacon, weil ich im Internet gelesen habe, dass so weit ausgestellte Lenkerenden im Downhill hilfreich sein können.
Nachdem ich den gestern montiert hatte, hab ich im Newsbereich gelesen, dass meine tadellos funktionierende Schaltung ab sofort unfahrbar ist. Hätte ich das doch gelesen, bevor ich das
Lenkerband gewickelt hatte
Auf jeden Fall hat es sich ergeben, dass ich heute einen ganzen Tag zur freien Verfügung hatte, naja, nicht ganz, aber immerhin 9 Stunden. Partytime!
Die Routenplanung richtete ich nach squadrats.com aus. Ich wollte ein paar Löcher zufahren. Es zeigte sich aber bald, dass das ziemlich anstrengend werden würde, denn meine Löcher befinden sich alle weit oben und weitab von irgendwelchen Durchgangsstrecken. So ging es vom Zürichsee aus bald einmal bergauf
über den St. Meinradpass und die Teufelsbrücke
an den Sihlsee.
Da steht ein weltbekanntes Kloster (ist bekannt, oder?)
Die Kacheln waren aber noch weiter oben. Und so gravelte ich durch den Grosser Runs. So für Innerschweizer Verhältnisse fühlte es sich da schon fast an wie Kanada.
Langsam aber sicher arbeitete ich mich auf die richtigen Berge zu. Die Strasse schlängelte sich auf der Höhe zuerst durch den Runs und dann um den Berg. Wobei auf der Höhe...
Es ging runter und wieder rauf, weil da halt noch eine Kachel war. Langsam bekam ich Hunger.
Doch schliesslich kam sie: Die letzte Abfahrt vor dem einzigen Lebensmittelladen weit und breit (leicht dramatisiert) in Unteriberg.
Nach dem Essen stand ich vor einer schwierigen Entscheidung: Soll ich die beiden Kacheln bei der Tierfäderenegg auch noch holen, oder nicht. Das Problem waren weniger die 500hm bis oben, sondern die Abfahrt, wenn ich nicht auf demselben Weg runter wollte, wie es hoch ging. Naja, ersteinmal ging es ja hoch.
Und was oben ist, muss dann auch wieder runter. Hier war der "Weg".
Etwa so steil.
Aber mit Aussicht bis nach Zürich.
Alpwiesen sind mit dem Rad häufig ein Quatsch, auch mit dem Mountainbike. Darum war ich froh, als der Weg in den Wald abbog.
Hätte ich die absenkbare Sattelstütze doch im Warenkorb gelassen!
Alles in allem war es gar nicht so schlimm. Ich war sogar ein paar Minuten schneller wieder unten als ich rauf gebraucht hatte.
Vom Sihlsee ging es noch ein letztes Mal rauf, die letzte Kachel einsammeln.
Die Tour war ziemlich asphaltlastig, weil die Schwyzer ihre Alpstrassen grosszügig asphaltieren. Allerdings kannte ich bei dem Berg die Abfahrt schon und die ist nicht asphaltiert und auch mit dem Mountainbike kein Spass.
Ich kam auf der Fläschlihöchi an, fuhr die kurze Traverse und stürzte mich dann in die grobschottrig-steile Abfahrt, die ich zT schieben musste.
Auch das ging vorbei und so kam ich an den dritten See des Tages, den Wägitalersee.
Von hier waren es noch 45min bis nach Hause.
Karte.
Der Lenker kann vorläufig mal bleiben.