Beim samstäglichen Blick auf die Karte war schnell klar, was für eine Runde Sonntag-Montag auf dem Programm stehen könnte. Als ich dann die Strecke zusammengeklickt hatte, war ebenso schnell klar, dass das etwas zu viel ist. Nun denn, Herausforderung angenommen: Rund um die
Glarner Alpen soll es gehen.
Vom Oberen Zürichsee fahr ich zuerst an den Walensee, der sieht schon schön wild aus.
Ich folge dem See, wurstle mich anschliessend durch das zersiedelte Seeztal und den Grossraum Sargans
D) und versuche da einen experimentellen Zugang ins Taminatal. Also erst mal hoch (links sieht man übrigens den Grossraum Sargans):
dann etwas durch die Büsche, ein bisschen schieben, ein bisschen Kuhweide, 10 Zäune öffnen und schliessen
und ich bin im Taminatal, einem der wildesten Täler in der Gegend. Hier haust das erste Wolfsrudel der Schweiz und es haust so erfolgreich, dass bereits Ableger aus ihm hervorgegangen sind.
Aber auch durch das wildeste Tal der Schweiz führt eine Strasse, eine Hochspannungsleitung und der See ist natürlich ein Stausee.
Was für Tiere sind schlimmer als Wölfe? Richtig:
Esel.
Und natürlich gibt's da zuoberst auch eine Beiz.
Auch ich mach Pause mit Blick auf den höchsten Berg meines Wohnkantons - der allerdings in den Wolken versteckt bleibt.
jaja, Carbonfelgen, aber nicht mal zwei gleiche Schuhbändel...
Die Abfahrt vom Kunkelspass ist zuoberst spektakulär. Nachher nur noch elend steil den Wald runter.
Hinter Tamins folgt der
Bergsturz von Flims. Die Route da ist toll, aber nicht sehr effizient.
Nach gefühlt ewigem Gekringle erreiche ich endlich Sagogn
Anschliessend folgt Ilanz, die erste Stadt am Rhein und tolle Gravelstrecken rheinaufwärts. Das Coronavirus gibt es auch hier.
Doch mir läuft die Zeit davon, darum wechsle ich in Disentis auf die Hauptstrasse - es hat eh keinen Verkehr mehr.
So erreiche ich um 22:15 den Oberalppass.
Ein Biwakplatz ist schnell gefunden, Zelt aufgepflanzt, gekocht und ab in die Heia
Am anderen Morgen ist alles geforen und mein Platz ist zwar gut vong Aussicht her, aber die Sonne kommt nicht bis ich wieder abreise.
An der Sonne wird's dann bald angenehm.
Ich fahr runter nach Altdorf und da wieder rechts weg in Richtung Klausenpass. Damit ich nicht alles auf der Strasse hochfahren muss, versuch ich wieder eine experimentellere Route.
Leider quillt es allenthalben und es wird empfindlich kühl. Doch ich erreiche den Pass.
Die verbleibenden 65km gehen zwar nur noch bergab, doch kämpf ich gegen den Wind und gegen die langsam überhandnehmende Erschöpfung.
Aber ich schaffe es!