Danke für die lieben Kommentare - da schreibe doch gerne noch vom vierten Tag.
Gestern Abend wählte ich in der Auberge
Merda di Can zum Znacht, eine Gnocchi-Spezialität der Region. Eigentlich lecker, aber mit der Mikrowelle lauwarm aufgewärmt doch nicht so das. Das Gute an der miesen Küche: ich kann mich leichter von diesem schönen Flecken Erde lösen. Das Schlechte: das Zeugs liegt schräg im Magen, und ich schlafe nicht sonderlich gut.
Zum Glück geht es am Anfang abwärts...
...bis zur Clue de
Saint-Auban:
Es wäre natürlich nett, dem Wasser zu folgen, aber mein Ziel liegt östlich von hier, nicht nördlich. Daher mache ich nach ein paar Metern Schlucht rechtsumkehrt und peile den Col de Pinpinier an.
Gestern Abend hat ein Partygänger sehr fest darauf insistiert, dass der Col de Pinpinier kein richtiger Pass ist. Ich habe sein starkes Beharren auf den erhöhten Alkoholpegel zurückgeführt, aber hei:
es ist wirklich kein Pass Von der Kreuzung der D5 und D10 weiter westlich geht's einfach der Höhenlinie nach rüber – fertig.
Pass oder nicht: jedenfalls ist die Abfahrt eine tolle Sache. In Le Mas (hinten im Bild) gönne ich mir eine heisse Schokolade und ein Stück Kuchen. Was man sagen muss: die Dörfer sind nicht nur süss anzusehen, sie werden auch von sehr freundlichen Menschen bewohnt. Vor Le Mas macht mich eine Frau mit Hund auf den Wasserhahn beim Dorfeingang aufmerksam, und auch die Sandwiches der Auberge erwähnt sie
Schon folgt die nächste Schlucht, die Clue d'Aiglun. Ich bin etwas überrascht, als ich die Fliessrichtung des Flusses feststelle. Beim Berichtschreiben merke ich dann, dass hier wie in der Clue de
Saint-Auban der Estéron fliesst, nur durchbricht er hier die Kette der Arpille nicht von Süd nach Nord, sondern von Nord nach Süd. Das heisst derselbe Fluss durchbricht zwei Mal die gleiche Kette – cool!
Cascade de Végay
Ich ziehe links hoch nach Sigale, zische ein alkoholfreies Bier...
...und rätsle bei den Gorges du Riolan schon wieder über die Fliessrichtung. Ich lasse euch mal selber auf der
Karte gucken; vielleicht erliegt ihr genau wie ich dem orographischen Charme dieser Region.
Gestern an der Party wurde auch debattiert, ob
Saint-Antonin einen Besuch lohnt oder nicht. Wie soll ich sagen? Wahrscheinlich muss man es sich mit Pastis ein bisschen schöntrinken, dann passt es schon
Der Aufstieg nach Rourebel geht langweilig durch Wald. Herrlich, mal ein bisschen Erholung von all den tollen Eindrücken, und am Ende hat man einen Übersichtsblick über die durchfahrene Gegend.
Ascros, Auftritt von Will und seinem zum Foodtruck ausgebautem Wohnwagen! Ich gebe meine Bestellung auf, dann streckt es mich auf einem der Tischbänke im Grünen nieder. Allzu schnell weckt mich Will mit dem Burger in der Hand. Auch hier: unglaublich nette Leute
Noch 60 Kilometer bis ans Meer. Ob's stimmt?
Es geht gleich weiter beim Tag 4.
Valence – Ventimiglia: Tag 1 - 2 - 3 - hier - 5