In Troisvierges ist an diesem Abend Sommerfest, ich bin aber zu müde um hinzugehen. Dank Ohrenstöpseln finde ich in meiner halblegalen Bleibe (Zeltverbot, aber ich biwakiere ja zum Glück nur
) ein bisschen Schlaf - sonderlich erholt bin ich aber am Morgen nicht
Die beheizte Bahnhofstoilette inklusive Papier versüsst mir den Morgen, und dann ziehe ich los, auf den Vennbahnweg.
Der Nebel sorgt für schöne Stimmungen...
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...und weils tüchtig steigt, schaffe ich es fast raus.
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Land #4 dieser Tour empfängt mit Beinahesonnenschein.
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Wasserperlen.
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Habe ich keinen gesehen, dafür ein Eichhörnchen und einen Grünspecht
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Der Radweg ist extrem gut gemacht, inklusive Rastplätzen mit Infotafeln und Notschlafstellen alle paar Kilometer
Auf den Abschnitten der ehemaligen Bahn tuckert es sich gemütlich durch die ruhige Landschaft - im Vergleich zu irgendwelchen hyperstimulierenden alpinen Schotterabenteuern finde ich das sehr entspannend und erholsam.
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Nach 750 km muss ich in Aurel den Akku der Schaltung wechseln; ein bisschen weniger sauber geschaltet hat es schon seit Luxembourg.
In Sankt Vith mache ich ausgiebig Pause. Ich bin überrascht, wie gross der deutschsprachige Teil Belgiens ist!
Es ist ein bisschen ein wurmiger Tag: ich bin recht verpeilt von der Nacht, ein Knie schmerzt, und vor dem Restaurant stehe ich in einen Hundehaufen und verteile die Sauce in der ganzen Beiz
Nach Sankt Vith wird die Landschaft offener.
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Mal ein Bild von der Trasse. Sieht hier nicht so aus, aber es sind viele Leute unterwegs, von ganz alt bis ganz jung, von gaaanz langsam bis sehr schnell - und dem Gepäck nach vom Tagesausflug bis zur Weltumrundung. Was cool ist: obwohl einiges los ist, steht man sich nicht auf den Füssen rum, denn der Weg hat keine Engstellen oder ähnliches.
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Die alpinistische Topleistung dieser Tour: Signal de Botrange, höchster Punkt Belgiens. Die Landschaft des Venns ist atemberaubend weit dort oben!
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Das "Gravel schnell"-Profil schickt mich auf Schotterpisten nach Eupen.
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Die Ardennen haben wunderschöne Ecken...
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...aber auch ausgedehnte und monotone Wälder. Wenn ich daran denke, was hier im Zweiten Weltkrieg los war, wird mir ein bisschen unheimlich, und ich gebe Gas.
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Cool, in Eupen kann ich auf deutsch mein alkoholfreies Weizen bestellen. Nach einem durchwegs trockenen Tag fängt hier aber auch wieder der Regen an, und so bin ich sowohl innen wie aussen gut durchfeuchtet.
Der amerikanische Soldatenfriedhof von Henri-Chapelle. Die schiere Menge an Kreuzen und die im dort aufliegenden Buch genannten Zahlen erschüttern mich. Hinter jedem Namen ein Mensch wie du und ich, hoffend, bangend, sich freuend, liebend, seines überaus wertvollen Lebens beraubt in einem überaus sinnlosen Krieg.
Mir kommt mein Grossmutter in den Sinn, die am 8. Mai '45 auf der Weide am Niesen am Arbeiten war. Als die Glocken das Ende des Krieges verkündeten, sei das gewesen, als würde ein dunkler Schleier von ihrem Leben gehoben.
Danke, Amis.
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Die Ausblicke vom Memorial gehen wunderschön in die Ebene.
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Land #5 empfängt mich mit super ausgebauten Radwegen. Wenn die aber bis Rotterdam konsequent mit 20x20cm-Betonplatten geplättelt sind, sehe ich schwarz für meine Hände
Wie bereits erwähnt, ein leicht wurmiger Tag: in Maastricht erweist sich die Hotelsuche als schwierig - aber am Schluss kommt alles gut.
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Karte.
@velolaf : vielen Dank für die Tipps, habe die Route noch angepasst