Ich hab vor Jahren mal den
Passo delle Columbe gemacht, doch der war nicht so toll.
Auch ein toller Bericht! Welchen Pass habt ihr da als erstes gemacht? Einen Übergang ins Val Cadlimo?
[...] wandten wir uns am see oben gen norden statt gen süden. [...] denn was sollten in einem flach abfallenden tal, das auf der karte flow ohne ende versprach, schon für hindernisse warten? steine [...]
Das Val Piora als ganzes hat uns aber sehr gefallen. Es ist darum schon etwas ärgerlich, dass der Uomo so eine Geröllhalde ist.
Die Gegend hat so viele Spezialitäten, dass ich es nicht bei obigem Link auf meine Sommertour belasse, sondern ein paar Bilder hier recycle.
Spezialität #1: Die von euch befahrene bzw. begangene Ostseite des Passo dell'Uomo durchs Val Termine ist der einzige
Feld-, Wald-, Veloweg 5. Klasse (
lang gestrichelte Linie auf der Swisstopo-Karte) den ich kenne, der mit der Gravelbike in grossen Teilen nicht befahrbar ist. Normalerweise gehen diese fünftklassigen Wege ganz gut, aber hier...
Spezialität #2: Das Val Cadlimo entwässert als einziges (?) Tal südlich des Alpenhauptkamms nach Norden, in den Medelser Rhein. Aber: zur Speisung des Ritóm-Stausees wird das Wasser über den Passo dell’Uomo in Val Piora geleitet, geht also doch nach Süden... Schöner Nebeneffekt des menschlichen Eingriffs: dieser Wasserfall
Spezialität #3: Der von dir bereits erwähnte Zucker. Sehr schön anzusehen, aber für Tunnelbauer die Hölle...
Spezialität #4: Im Lago di Cadagno ist die oberste Schicht normales Bergquellwasser, danach folgt eine Schicht mit Schwefelbakterien, und unten befindet sich schliesslich salz- und schwefelhaltiges Wasser aus unterirdischen Quellen -
geogene Meromixis halt
Und schön ist er auch noch, dieser See!
Spezialität #5: Es ist ja schon ganz nett wenn man einen See als Namensvetter hat, aber wenn dieser mit seinem weissen Sandstrand auch noch karibisches Ambiente in die Alpen bringt, hüpft das Herz gleich noch ein bisschen mehr: Lago di Tom
Spezialität #6: Die Flora! Hier z.B. die doch recht seltene Alpen-Akalei. Sie ist ein schönes Beispiel dafür, dass die alpinen Vertreter von Pflanzengattungen öfters die viel grösseren Blüten bilden als ihre unterländischen Verwandten.
Und wenn wir schon bei den Blumen sind: 1-2 Täler weiter drüben fand ich die sehr seltene Alpen-Grasnelke. Bei Stichwort Grasnelke wird der eine oder andere Norddeutsche aufhorchen: genau, die Strand-Grasnelke verziert viele Strände an der Nord- und Ostsee. Ich fand's unglaublich schön, mitten in den Alpen durch eine kleine Blume ans Meer erinnert zu werden
Und da Gravelfaden:
So, sorry für den kleinen Sommereinschub - lasst uns nun wieder herbsteln...