Demotivation bekämpfen....aber wie??

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Obwohl es eigentlich wirklich nicht spaßig ist, konnte ich mir das eine oder andere Schmunzeln beim Lesen dieses Threads nicht verkneifen.

Während der durchschnittliche Wohlstands-Amerikaner schon bei einem Anflug von schlechter Laune zum Seelendoktor rennt und sich dort mindestens 2 1/2 Jahre therapieren läßt, gilt der Psychiater hierzulande bei vielen noch als "Irrenarzt", wird entsprechend mißtrauisch beäugt und - wenn es sich irgendwie einrichten läßt - gemieden wie ein Leprakranker. Beide Herangehensweisen sind natürlich völlig gaga.

Hätte der TE sich über chronische Darmbeschwerden, wochenlange Schmerzen im Knie oder nässende Pusteln am verlängerten Rücken beklagt, wäre von jedem (vernunftbegabten) Menschen der dringende Rat zum Besuch eines Arztes gekommen. Vielleicht noch bei gleichzeitiger Nennung eines altbewährten Hausmittels, aber trotzdem und unbedingt den Facharzt aufsuchen. Richtig so, denn alles andere wäre auch unverantwortlich.

Nun hat der TE aber Probleme im mentalen Bereich. Das ist kein Tabu und kein Ihhbähh, sondern unter Weglassung jeglicher mystischer Verklärung auch nur ein Körperteil. Für den es ebenfalls einen medizinischen Fachbereich gibt. Und der einzig richtige Weg ist der dorthin. Der TE hat das zum Glück bereits selbst erkannt und nicht auf so - mit Verlaub - kindlich-naive Ratschläge gehört wie den, das Buch eines Fitness-Papstes zu lesen. Als nächstes kämen dann wohl Tai-Chi, buddhistische Mantras und nächtliche Rituale am Friedhof.

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fehlende motivation zum mtbfahren ist also eine krankheit?
 
Hallo,
ich stimme Wakeman zu 100% zu; Antriebslosigkeit über einen längeren Zeitraum sowie ein sich langsames Zurückziehen vom sozialen Umfeld ist pathologisch und gehört in fachkundige Hände !
ym
 
Nun hat der TE aber Probleme im mentalen Bereich. Das ist kein Tabu und kein Ihhbähh, sondern unter Weglassung jeglicher mystischer Verklärung auch nur ein Körperteil. Für den es ebenfalls einen medizinischen Fachbereich gibt.
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Als nächstes kämen dann wohl Tai-Chi, buddhistische Mantras und nächtliche Rituale am Friedhof.
die argumentation ist ganz schön wacklig (auch wenn man mal davon absieht, dass der mentale bereich kein körperteil ist):
die begriffe geist und seele sind nicht beliebig austauschbar.
 
...dann müßte im Winter die Praxen dieses medizinischen Fachbereichs voll mit Mountainbiker sitzten.

???
Und der hier genauso:

fehlende motivation zum mtbfahren ist also eine krankheit?


Na klar, es ist lästig, aber manchmal hilft es, wenn man erst liest, was man anschließend kommentiert und/oder bewertet:
Ich bin seit ein paar Wochen total demotiviert, und nicht nur fürs Biken, eigentlich für alles.
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Ich würde dann lieber daheim bleiben, in ruhe vorm PC sitzen, oder einfach nur schlafen. Mittlerweile passiert es, dass ichs dann auch wirklich tue...


Somit an Polo und Ede:
Es gibt noch eine Welt außerhalb des Mountainbiking. Ehrlich!


Und @ Dubbel:
...auch wenn man mal davon absieht, dass der mentale bereich kein körperteil ist: die begriffe geist und seele sind nicht beliebig austauschbar.

Mancher glaubt an Wiedergeburt, Reinkarnation, Leben nach dem Tode. Schön für die Gläubigen. Die konsequenterweise dem Geist / der Seele / dem Ich / der Psyche ein weitestgehend autonomes Eigenleben zuschreiben. Für mich sind das nichts als chemische Prozesse im Gehirn und somit "nur" Teil des Körpers - ein Körperteil eben.

Aber wir wollen daraus doch nicht ernsthaft eine Glaubensfrage machen.

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natürlich machen wir eine glaubensfrage daraus.
glaubst du, fehlende motivation zum mtbfahren + alles + lieber daheim rumsitzen ist eine krankheit?
 
an Polo,
es sind typische Anzeichen einer Depression und hat nichts mit Glauben zu tun; die Pathologie einer Depression beschreibt veränderte biochemische Prozesse im Gehirn (z.B. veränderter Serotonin-Stoffwechsel) infolge psychosomatischer Ursachen wie z.B. seelische Traumata, körperliche Erkrankungen...
ym
 
ich will weder bezweifeln, daß es biochemische prozesse im hirn gibt, noch den franz beckenbauer auspacken ("depressionen? gab's doch früher gar net!").
aber: motivationsprobleme gleich ferndiagnostisch in die pathologische ecke zu schieben, finde ich hochproblematisch - zumal auf basis weniger, knapper beiträge in einem internetforum zum thema mtb.
 
es ist hochproblematisch diese Symptomatik zu verharmlosen!
Desweiteren bringt diese Diskussion für den Betroffenen recht wenig; er sollte sich von einem Facharzt untersuchen lassen ob er nun unter einer Depression leidet oder nicht entscheidet letzterer!

ym
 
[...] motivationsprobleme gleich ferndiagnostisch in die pathologische ecke zu schieben, finde ich hochproblematisch - zumal auf basis weniger, knapper beiträge in einem internetforum zum thema mtb.

Das ist nicht problematisch, sondern Voodoo und seriös nicht zu begründen.

Und daß allgemeine Lustlosigkeit erste Anzeichen einer Depression sein können, mag wohl stimmen. Dann aber, das wurde hier zurecht mehrfach gesagt, sind in Deutschland große Teile der Bevölkerung gefährdet. Müssen die jetzt alle gleich zum Facharzt rennen?

Naja, schaden wird's wohl immerhin nicht ...

Grüße

corfrimor
 
Hallo Polo,
es soll auch MTBer geben, welche medizinische Berufe ausüben!
Es geht hier nicht um Ferndiagnose, sondern lediglich um eine Sensibilisierung des Betroffenen an eine mögliche Erkrankung zu denken. Ich will meine Posts mit einem einfachen Beispiel beenden: Das häufigste Symptom einer Anämie (Blutarmut) ist Müdigkeit - da Müdigkeit sehr häufig auftritt wäre dies nach Auffassung einiger Forenmitglieder kein Anlass zur Sorge; nur tritt dieses Symptom längere Zeit auf (chronisch) sollte man dies medizinisch abklären lassen, da eine Anämie recht häufig vorkommt und sich dahinter durchaus eine ernsthafte Erkrankung verbergen kann.
Das Gleiche gilt auch für Depressionen.
ym
 
Vielleicht hilft auch die Suche des persönlichen Mantras.

Mein Mantra ist ursprünglich von einem Radrennfahrer und mittlerweile Radsportfolklore:

Quäl' Dich Du Sau!

:D
 
Hallo Polo,
es soll auch MTBer geben, welche medizinische Berufe ausüben!
Es geht hier nicht um Ferndiagnose, sondern lediglich um eine Sensibilisierung des Betroffenen an eine mögliche Erkrankung zu denken. Ich will meine Posts mit einem einfachen Beispiel beenden: Das häufigste Symptom einer Anämie (Blutarmut) ist Müdigkeit - da Müdigkeit sehr häufig auftritt wäre dies nach Auffassung einiger Forenmitglieder kein Anlass zur Sorge; nur tritt dieses Symptom längere Zeit auf (chronisch) sollte man dies medizinisch abklären lassen, da eine Anämie recht häufig vorkommt und sich dahinter durchaus eine ernsthafte Erkrankung verbergen kann.
Das Gleiche gilt auch für Depressionen.
ym

dein beispiel ist falsch formuliert, es müßte lauten:

müdigkeit über einen längeren zeitraum [reichen da ein "paar wochen"?] ist pathologisch und gehört in fachkundige hände!
+
müdigkeit ist ein typisches anzeichen einer anämie.
 
also mein Statement als Betroffener:
Ich denke alle Menschen haben eine Psysche, und es würde vielen nichts schaden, diese mal untersuchen zu lassen. Es gibt einfach keinen Grund Angst vorm Psychologen zu haben.
Im Gegenteil, ihr werdet alle feststellen, wie schwer es ist, dort einen Termin zu bekommen.
Man kann mit ca. 3 Monaten Wartezeit auf einen Termin rechnen, und dann sind alle pseudo Wehwechen eh vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass einfach mal alle Trainingsgedanken zu hause.
Wenn ich keine Lust mehr habe und auch auf einen depressiven Schub zu steure setz ich mich ohne Pulsuhr aufs Rad, lass den Tacho zu Hause und fahre einfach nur so drauf los. Ohne Sinn und Plan, nur die lustigen Sachen machen. Gerne auch mit Musik auf den Ohren. Das mach ich dann so 2-3 Wochen und dann packts mich wieder.
Bewegung ist bei kurzen depressiven Phasen extrem wichtig. Sonst kommt man gar nicht aus dem Quark!
 
Hi,

erstmal Kopf hoch!

Hatte kürzlich auch ein absolutes Radsport-Tief, so dass ich gar nichts mehr in Sachen Radsport gemacht habe und sogar angefangen habe mit dem Laufsport. Muss also echt verzweifelt gewesen sein. ;)

Habe das ein paar Monate beibehalten, dann fing ich an wehmütig zu werden, wenn ich Radsportler gesehen habe, habe häufiger mal hier im Forum und im Vereinsforum gelesen, ... irgendwann habe ich wieder dermaßen Bock aufs Training gehabt, so dass ich es einfach nochmal ausprobiert habe.

Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich den Sport bereits seit 1993 ausübe und ein derartiges Tief noch nie hatte. Hätte auch nie geglaubt, dass so etwas mal kommen wird. Aber es war nun mal so...

In jedem Fall hat der Neustart sehr viel Spaß gemacht! Klar, am Anfang tut es erstmal wieder weh, man ist ja nicht mehr komplett fit, aber das kommt recht schnell wieder. Tipp von mir: triff dich z.B. zu den ersten Touren mit Gleichgesinnten, die sollten natürlich grds. bescheid wissen und dich nicht gleich am ersten Berg abhängen. Geh' das ganze ruhig an und stell' den Spaß in der Vordergrund, wenn das Wetter schlecht ist, leg auch mal die Beine hoch und trainiere nicht auf Teufel komm raus.

Bei mir ist es mittlerweile schon wieder soweit, dass ich sogar bei Mistwetter raus "muss". :daumen:

Also, mach so lange Pause wie du es für richtig hältst, hast du Lust zu fahren, dann fahr auch! Fahr dann aber nur so lange, so viel und so hart wie du magst. Wenn der Sport auch weiterhin etwas für dich ist, kommt die Erkenntnis schon ganz von selbst.

Für mich steht jedenfalls, insbesondere nach dieser Erfahrung, fest: es gibt nichts besseres als den Radsport bzw. insgesondere das Mountainbiken!

Viel Erfolg!

Grüße
Sebastian
 
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