Das Dilema, Training für mehr Leistung oder gegen die Pfunde

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Hallo,

ich bin 1,75 m und wiege aktuell 93-94 kg. An den kleinsten Anstiegen schießen entweder die Wattwerte hoch oder man wird erheblich langsamer. Fahre ich in der Gruppe bremse ich diese bei Anstiegen und dafür gibts Ärger, wenn ich mit Wohlfühlleistung in der Ebene und bei Gefällen davonfahre.

Dieses Jahr habe ich versucht viel auf Leistung zu trainieren. Dabei stieg mein Gewicht in den ersten Wochen von 95 auf 98 kg. Meine FTP stieg von knapp 200 auf um um die 240 Watt in der realen Welt. Erst dann setzte ganz langsam der Gewichtsverlust ein.
Ich habe seither einen Spagat zwischen Leistung und Gewichtsverlust probiert. Die Leistung stieg um ca. 10 auf gut 250 Watt FTP in der realen Welt. Das sind nun 100 Stunden Training in diesem Jahr. Im Vergleich zum Startgewicht hab ich lediglich 1,5 bis 2 kg verloren. Die Leistungsentwicklung stieg zwar noch etwas, stagniert aber seit ein paar Wochen. In Sachen Training bin ich mit 10 bis 12 h und 200 bis 300 km (2000 bis 3500 hm) je Woche gefühlt an der Belastungsgrenze. Die Muskeln fühlen sich oft müde an. Das linke Knie muckert etwas.

Wie nun weiter machen?

Quantität bei geringerer Intensität brachte bisher die besten Abnehmerfolge.

Qualität mit harten Einheiten und ausreichend Ruhe die besten Leistungssteigerung.

2 bis 3 harte Einheiten je Woche plus eine längere Fahrt am WE bringt mich derzeit an die Grenzen und die Erfolge in Sachen Leistungssteigerung und Gewichtsverlust erscheinen mir marginal.

Ich hab das Gefühl, ich muss Proritäten setzen.

Abnehmen ist ein ganz großer Wunsch.

Aber harte Einheiten machen mir viel Spaß und es reizt mich mal an der 300er FTP Wattmarke zu schnuppern. Und über 1500 Watt im Sprint wären auch toll. (Letztes Jahr waren es mit geringem Trainingsaufwand um die 1400 Watt im Sprint).

Was macht man am besten?

Ich bräuchte Anregungen/Ideen von außen.

Viele Grüße von Rügen
 
Jeder hat sein eigenes Wohlfühlgewicht - zudem: evtl. bist du Body Builder - dann ist leichter werden keine wirkliche Option.

Aber: mit deinem Gewicht bei deiner Größe fällst du definitiv aus der "Norm" bei Rennen. Ob du bei deiner Größe nun 70 oder 85 wiegst wird ne Frage der Statur sein - aber mehr bringt in Relation Leistung/Gewicht wenig.

Wenn du dich motivieren willst: nicht FTP sondern W(FTP)/kg ist das Maß was dich schnell macht.
 
Jeder hat sein eigenes Wohlfühlgewicht - zudem: evtl. bist du Body Builder - dann ist leichter werden keine wirkliche Option.

Aber: mit deinem Gewicht bei deiner Größe fällst du definitiv aus der "Norm" bei Rennen. Ob du bei deiner Größe nun 70 oder 85 wiegst wird ne Frage der Statur sein - aber mehr bringt in Relation Leistung/Gewicht wenig.

Wenn du dich motivieren willst: nicht FTP sondern W(FTP)/kg ist das Maß was dich schnell macht.

Body Builder bin ich nicht, zumindest nicht für den Oberkörper. Diesen Winter hatte ich auch kein Krafttraining für die Beine gemacht.

Die Beine sind halt sehr kräftig. Es ist schwer für mich passende Hosen zu finden, wo die Oberschenkel rein passen.

Der Bauch ist halt bei mir kritisch, da hat viel unnötiges Zeug angesetzt in den vergangenen Jahren, stressbedingt. Der ist allerdings schon im Umfang geschrumpft, als es im Training gewichtstechnisch zuerst aufwärts ging.

Gewichtstechnisch hab ich mich früher zwischen 75 und 80 kg sehr wohl gefühlt.
Eine Gewichtsabnahme damals von 75 auf 63 kg war ein absoluter Rohrkrepierer.
Seit dem sind aber auch 10 Jahre vergangen und der Rücken ist breiter geworden. Denke mal 80 bis 85 kg wären perspektivisch angemessen.
 
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Wenn du dich motivieren willst: nicht FTP sondern W(FTP)/kg ist das Maß was dich schnell macht.

Denke ich muss mich wohl entscheiden, was für ein Fahrer ich sein will. Mit hohen Wattzahlen macht es wohl allein auf der Bahn Spaß oder mal auf flachen Zeitfahrkursen.

Frustrierend war Rad am Ring, 288 Watt in der ersten Runde und trotzdem war ich der langsamste Fahrer im 4er Team.
 
Sowohl die 1400W und insbesondere die 250W FTP erklären den Beinumfang in meinem Augen nicht. Dass du nicht die Slim Fit Jeans nimmst setze ich mal voraus.

Setz dir das Ziel 3 W/kg! Wie du am Besten dahin kommst, wirst du selber von alleine merken. Schätze aber mal, dass du Richtung 3,5 nur sinnvoll über Reduzierung des Dividenden kommst ;-).

Und zur Ausfahrt mit den Kumpels: das ist kein Sprint und auch kein 1h All-out - da fürchte ich verlassen dich diese Kenngrößen sowieso...
 
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Sowohl die 1400W und insbesondere die 250W FTP erklären den Beinumfang in meinem Augen nicht. Dass du nicht die Slim Fit Jeans nimmst setze ich mal voraus.

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Und zur Ausfahrt mit den Kumpels: das ist kein Sprint und auch kein 1h All-out - da fürchte ich verlassen dich diese Kenngrößen sowieso...

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63 cm Oberschenkelumfang, die hatte ich aber auch damals mit 75 kg. Hosenkauf war immer schwer, seit ich sportlich viel Rad fahre.

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Als All Out fahre ich das nicht, das ist nicht mal Tempo in der Ebene. Trotzdem beschweren sich gar Ü300 Watt Fahrer in der Ebene.
Dagegen hab ich mal (als ich noch keinen Powermeter hatte) einen der Fahrer an einem kurzen knackigen Anstieg gefragt bei welcher Wattzahl ich wäre. Es waren 500 Watt, sah ich auch später bei Strava. Da kann ich mir vorstellen, wo ich mit über 20 kg mehr war.

The Suffertest hat mich am Anfang dieses Jahres als Fahrertyp "Pursuiter" eingeordnet, weil ich hohe Wattwerte im einstelligen Minutenbereich brachte.
Nun gut den Sprint konnte ich nicht ansatzweise durchziehen, da bei 800 Watt der Taxc Neo zur Seite kippte. Zum Glück stand da ein Tisch zum Aufstützen.
 
Entscheide Dich für viel Leistung (höheres Gewicht) im Flachen oder ein besseres W/Kg durch weniger Gewicht und eine Fliege am Berg. Wie sollen wir das für Dich entscheiden können ?
Außerdem gilt: Abnehmen fängt in der Küche an.
 
die frage sollte nicht lauten "wie soll ich trainieren?", sondern "wie nehme ich durch ernährungsumstellung ab?".

Wie soll ich es machen? Seit ich mit Nüchternfahrten vor 10 Jahren anfing, hat sich mein Körper so umgestellt, dass er jede Kalorie verwertet.

Ich bin glaube 2011 eine Vätternrundan gefahren, wo ich zwar am Vorabend ordentlich Carboloading machte und 3 Xenofit Müsliriegel mitnahm.
Bei Kilometer 250 bin ich das erste Mal ans Depot und das Erste und Einzige, was ich verspeiste war eine Salzgurke. Dann füllte ich die Flaschen auf und fuhr nach 9:30 ins Ziel. Von den drei Müsliriegeln war noch einer übrig.

Aktuell bin ich über 24 h ohne richtiges Essen. Ich bin gegen 12 Uhr los zum Training. Dann 2,5 h Fahrt nach Lust und Laune. Knapp 240 Watt Schnitt und 2000 Kalorien standen auf der Uhr. Hätten mehr sein können, wenn ich meine Bananen nicht vergessen hätte. Auf der Tour nur 1,75 Liter leicht mit Krümeltee gesüßter Getränke gehabt. Dann den Einweißshake mit 0,4 Liter 1,5 % Fett laktosefreier Milch getrunken. Dann gab es 2 Scheiben weißen Ziegenkäse. Vielleicht brate ich mir nachher noch 3-4 kleine Heringe, weil der Magen knurrt.

Was gab es gestern? Ein paar Heringe und eine magere Rindfleischsuppe.

Ab und zu es ich mal geringe Mengen Chips und Schoki, um nicht in Heißhunger zu verfallen. Die muss ich aber gezielt kaufen, weil wir das nicht auf Vorrat kaufen. Selten gibt es mal eine Cola, auch weil ich sonst mit Reflux zu kämpfen habe.

Letzteres Soulfood muss zwischendurch auch sein, weil es mir sonst mental bescheiden geht und ich mich schwer konzentrieren kann.
Ich bin ja schließlich kein Profi, der nur mit dem Rad fährt und sonst kaum Verpflichtungen hat.

Mir graut es immer vor Zeiten, wo ich kaum auf dem Rad sitzen kann. Dann schnellt das Gewicht nach wenigen Wochen schlagartig nach oben.

Vor den gezielten Nüchternfahrten war es so, dass ich eher Panik hatte, nicht genug zu Essen mitführen kann. Da konnte ich Berge essen und nahm zumindest in Trainingszeiten nicht zu.
2 kg Fleisch und ordentlich Kartoffelsalat war gar nichts für mich. Nun reichen meist 250 Gramm Fleisch und eine kleine Portion Beilage und es stellt sich ein Sättigungsgefühl.
Um den Fleischkonsum weiter zu reduzieren (fürs Klima und Tierwohl) bin ich auf Eiweißpulver mit überwiegend pflanzlichen Proteinen umgestiegen. Das war ursprünglich mal eine Notlösung fürs Training in Norwegen, wo Fleisch teuer ist.
 
der körper kann auf sparflamme laufen und speichert dann alles was er kriegen kann.
das gewicht steigt nicht, aber wird auch nicht geringer.

regelmäßiges, vernünftiges essen ist wichtig.
kenne das von mir.

bin die ganzen jahre auf einem ähnlichem niveau gefahren.
kein großer gewichtsverlust oder zunahme.
letztes jahr habe ich dann mal wirklich auf die ernährung geachtet, die polster am bauch waren weg, aber die leistungsfähigkeit ist auch gestiegen.
 
der körper kann auf sparflamme laufen und speichert dann alles was er kriegen kann.
das gewicht steigt nicht, aber wird auch nicht geringer.

regelmäßiges, vernünftiges essen ist wichtig.
kenne das von mir.

bin die ganzen jahre auf einem ähnlichem niveau gefahren.
kein großer gewichtsverlust oder zunahme.
letztes jahr habe ich dann mal wirklich auf die ernährung geachtet, die polster am bauch waren weg, aber die leistungsfähigkeit ist auch gestiegen.

Also eher kein (Intervall)fasten.
 
Erste Frage:

Hast du überhaupt noch Spass am Radfahren? Wenn ich deine detaillierte Analyse lese, erinnerst du mich an einen Arbeitskollegen, der sich etwa vier Geräte auf den Lenker schnallt und damit aussieht, als würde er sich auf einem Prüfstand in einem Leistungszentrum befinden. Zuhause wird dann der PC mit den Daten gefüttert und mit den Vorjahreswerten verglichen und wehe er stellt fest, dass er vor 225,8 Tagen bei gleichen Witterungsverhältnissen den Berg x mit der einen Klick tieferen Übersetzung gefahren ist. Dann stellt sich bei ihm schon die Sinnfrage
(Kein Witz! Er weiss, dass ich auch Radfahre, darum löchert er mich mit Fragen, die ich schlicht nicht beantworten kann, weil sie mir am Gesäss vorbeigehen).

Zweite Frage:

Trainierst du auch für Rennen? (vielleicht habe ich es übersehen). Warum die Frage? Beim Lesen des ganzen Berichtes hatte von Anfang an das Gefühl einen Menschen vor mir zu sehen, der für ein Ziel trainiert für das er körperlich nicht geschaffen ist und es trotzdem auf Biegen und Brechen erreichen will. Wenn abnehmen ein grosses Ziel ist, dann ist das der Weg über den Kühlschrank. Wenn ich z.B. richtig Kraft haben will, muss ich fressen, ich muss es so sagen, mit Genuss hat es dann nichts mehr zu tun. Nur wenn ich reinhaue, nehme ich zu. Dieses Dilemma kenne ich auch. Gewichtheber, Strongman, Sumoringer - alle haben Kraft unter der Fettschicht. Der Bodybuilder sieht am Tag X perfekt aus und klappt dann hinter der Bühne dehydriert zusammen. Marathonläufer brauchen einen Monat bis sich der Körper wieder vollständig erholt hat. Wohl kaum gesund, oder? Es ist nicht alles Gold was glänzt...

Ich habe mal einen interessanten Sportbericht über die Voraussetzungen für Weltklasseleistungen gelesen. Und da ist mir ein Ansatz in Erinnerung geblieben, die mMn. Freizeitsportler gerne übersehen. Es ging dort um den Schwimmsport. Und zwar um den Irrtum, den viele ambitionierte Sportler machen. Du kannst ein sehr guter Schwimmer werden, nahe an der Weltspitze, aber für ganz nach oben reicht es nicht, weil der Körper dazu fehlt. Topathleten haben einen relativ langen Oberkörper bei gleichzeitig grosser Körperlänge. Das ermöglicht ein effizientes Gleiten im Wasser. Hast du diese Voraussetzungen nicht, wird es nichts mit dem Olympiasieg. Da nützt alles Training nichts. Ich bin auch ambitioniert, keine Frage. Ich denke jeder, der nicht nur mit dem Rad zur Arbeit fährt, möchte sich verbessern. Nur muss man die Grenzen akzeptieren, die einem das Alter und Physis vorgeben - sonst wird es ein Kampf gegen Windmühlen.

24h nichts essen, müde Muskeln, Banane vergessen, 1.75lt Tee, 0.4 Liter à 1.5% Fett - so kann man doch nicht auf`s Rad steigen!!
Das hört sich nach Stress und Grübeln an, welches sich auch auf das Immunsystem schlägt - in diesen Tagen wichtiger den je!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch das du dich schlecht ernährst, ausgewogen und das Essen auch genießen

Ich selber habe auch gut abgenommen seit ich meine Ernährung umgestellt habe. Esse drei Mahlzeiten am Tag die ich selber koche oder zubereite und die mir auch gut schmecken.

Wenn ich deine Datenaufzählerei so angucke würde ich mal diese Fixierung auf die Zahlen eine Weile ganz sein lassen und das ganze Computergedöhns daheim lassen und einfach fahren.

In der Gruppe fahren ist ja in nächster Zeit eh, dann fehlt der Druck auch.
 
Also eher kein (Intervall)fasten.

korrekt. Es ist tatsächlich so, dass man nur abnehmen kann, wenn man etwas ißt. Klingt komisch, ist aber so. Der Körper fährt ohne Essen in den Notmodus. Sobald er etwas bekommt wird das angelegt denn er denkt er ist in einer Hungersnot. Daher gibt es auch viele Leute die bei Ramadan zunehmen. Man sollte innerhalb der ersten 60min nach dem Training essen und nicht erst Stunden danach. Dann umgeht man diesen Effekt.
 
Zu den Daten: Die hab ich nur gegeben, weil man erfahrungsgemäß mit relativen Formulierungen zu keinen vernünftigen Ergebnissen kommt.

Ich meine es hilft nicht, wenn ich sage ich esse nicht viel.

Oder ich habe eine gute Leistung.

Spätestens dann kämen Nachfragen und der Thread zieht sich in die Länge.
 
  1. Lange Ausdauereinheiten um die 3h mit niedriger Intensität. Nicht kpl. nüchtern, aber auch nicht mit vollem Bauch, am besten morgens. Da verliere ich mit Abstand die meisten Pfunde bei.
  2. 2x die Woche Intervalle mit Intensität, mit vollen Tank. Esse ich vorher nicht (ausreichend), kommen nachher die Fressattacken.
  3. Ausgewogene und regelmäßige Ernährung, damit der Körper bei Nahrungszufuhr nicht hamstert.
Und das Eiweißpulver mal etwas reduzieren! Viele "belohnen" sich damit, obwohl bei mäßiger Belastung oft nicht notwendig.
 
Erste Frage:

Hast du überhaupt noch Spass am Radfahren? Wenn ich deine detaillierte Analyse lese, erinnerst du mich an einen Arbeitskollegen, der sich etwa vier Geräte auf den Lenker schnallt und damit aussieht, als würde er sich auf einem Prüfstand in einem Leistungszentrum befinden. Zuhause wird dann der PC mit den Daten gefüttert und mit den Vorjahreswerten verglichen und wehe er stellt fest, dass er vor 225,8 Tagen bei gleichen Witterungsverhältnissen den Berg x mit der einen Klick tieferen Übersetzung gefahren ist. Dann stellt sich bei ihm schon die Sinnfrage
(Kein Witz! Er weiss, dass ich auch Radfahre, darum löchert er mich mit Fragen, die ich schlicht nicht beantworten kann, weil sie mir am Gesäss vorbeigehen).

Zweite Frage:

Trainierst du auch für Rennen? (vielleicht habe ich es übersehen). Warum die Frage? Beim Lesen des ganzen Berichtes hatte von Anfang an das Gefühl einen Menschen vor mir zu sehen, der für ein Ziel trainiert für das er körperlich nicht geschaffen ist und es trotzdem auf Biegen und Brechen erreichen will. Wenn abnehmen ein grosses Ziel ist, dann ist das der Weg über den Kühlschrank. Wenn ich z.B. richtig Kraft haben will, muss ich fressen, ich muss es so sagen, mit Genuss hat es dann nichts mehr zu tun. Nur wenn ich reinhaue, nehme ich zu. Dieses Dilemma kenne ich auch. Gewichtheber, Strongman, Sumoringer - alle haben Kraft unter der Fettschicht. Der Bodybuilder sieht am Tag X perfekt aus und klappt dann hinter der Bühne dehydriert zusammen. Marathonläufer brauchen einen Monat bis sich der Körper wieder vollständig erholt hat. Wohl kaum gesund, oder? Es ist nicht alles Gold was glänzt...

Ich habe mal einen interessanten Sportbericht über die Voraussetzungen für Weltklasseleistungen gelesen. Und da ist mir ein Ansatz in Erinnerung geblieben, die mMn. Freizeitsportler gerne übersehen. Es ging dort um den Schwimmsport. Und zwar um den Irrtum, den viele ambitionierte Sportler machen. Du kannst ein sehr guter Schwimmer werden, nahe an der Weltspitze, aber für ganz nach oben reicht es nicht, weil der Körper dazu fehlt. Topathleten haben einen relativ langen Oberkörper bei gleichzeitig grosser Körperlänge. Das ermöglicht ein effizientes Gleiten im Wasser. Hast du diese Voraussetzungen nicht, wird es nichts mit dem Olympiasieg. Da nützt alles Training nichts. Ich bin auch ambitioniert, keine Frage. Ich denke jeder, der nicht nur mit dem Rad zur Arbeit fährt, möchte sich verbessern. Nur muss man die Grenzen akzeptieren, die einem das Alter und Physis vorgeben - sonst wird es ein Kampf gegen Windmühlen.

24h nichts essen, müde Muskeln, Banane vergessen, 1.75lt Tee, 0.4 Liter à 1.5% Fett - so kann man doch nicht auf`s Rad steigen!!
Das hört sich nach Stress und Grübeln an, welches sich auch auf das Immunsystem schlägt - in diesen Tagen wichtiger den je!

Zur Frage 1.

Ich habe Spaß am Radfahren in sehr vielfältiger Form (Rennrad, Graveln, Reise).
Viel Spaß macht mir die Geschwindigkeit und auch mit stetig zu verbessern.
Was ich nur bedingt durch Ausbildung, Studium und Beruf nie hatte, war ein halbwegs stetiger Formaufbau.
Ich denke aber trotzdem, dass Potential in mir steckt. Ich habe meist mit geringem Aufwand in kurzer Zeit ein recht gutes Niveau erreichen können. Gelegentlich überrasche ich mich damit, KOMs ungeplant zu holen, dabei sind gar 2 an steileren Hügeln.

zu den Rennen/Frage 2:

Ich fahre extrem wenige Rennen, auch weil es für mich keinen Sinn ergibt, ewig weit zu fahren und/oder Geld auszugeben und dann eh nur unter ferner liefen zu laufen. Ein Zielsprint zwischen vielen Fahrern ist auch nicht meins.
Außerdem scheinen sich, auch jenseits des Ziels, nicht viele an die Regeln der alten Rennradschule zu halten, wie z.B. in den Kurven die Spur zu halten.
Aber an sich mag ich es, mich mit anderen messen und besonders solche Fahrer zu überraschen, die mich unterschätzen.

Was gab es bisher für Erfolge? Mal ein siebter Platz bei einem lokalem Rennen über 70 km. Und dann verhalf ich einem Teamkollegen aufs Podium bei den Landesmeisterschaften zu kommen, weil ich mit meinen gelegentlichen kurzen Attacken andere Fahrer mürbe fuhr. Das war allerdings weniger geplant. Ich hatte an dem Tag gute Beine und wenn es schon nichts nützt, kann es nicht schaden. Ich wusste eh, dass mich der eine Hügel früher oder später aus dem Hauptfeld rausfallen lassen wird.
Aber das waren alles mehr oder minder Zufallsergebnisse, genauso wie die KOMs.
Nun wollte ich einfach mal gucken, was mit halbwegs strukturiertem Training über längere Zeiträume geht. Und wenn es gut läuft, nehme ich spontan an einem Rennen teil. Ein kurzes Zeitfahren wäre sicherlich mein Favorit und ansonsten ein Rennen auf einer möglichst bekannten Strecke und natürlich mit wenigen Höhenmetern.
Ich denke auch das du dich schlecht ernährst, ausgewogen und das Essen auch genießen

Ich selber habe auch gut abgenommen seit ich meine Ernährung umgestellt habe. Esse drei Mahlzeiten am Tag die ich selber koche oder zubereite und die mir auch gut schmecken.

Wenn ich deine Datenaufzählerei so angucke würde ich mal diese Fixierung auf die Zahlen eine Weile ganz sein lassen und das ganze Computergedöhns daheim lassen und einfach fahren.

In der Gruppe fahren ist ja in nächster Zeit eh, dann fehlt der Druck auch.


Dass ich die Daten nutze, hat 2 Gründe. Ich hab mich früher ohne Pulsmesser derartig übermotiviert abgeschossen, dass die Sehnen und Gelenke so gereizt wurden, dass ich schon kurz davor war, mit dem Radfahren aufzuhören, weil ich über Monate Schmerzen hatte. Der Powermeter kam 2019 dazu, weil ich damit in kürzerer Zeit Leistungszuwächse habe. Er war auch eine große Motivationshilfe mehr Rad zu fahren. Ohne all diese Hilfsmittel bin ich am Anfang meiner "Radkarriere" zwar viel und lange Strecken gefahren, ohne aber in der Leistung relevant etwas zu erreichen. Auch ist mir deutlich geworden, wie frustrierend und ungenau dagegen Geschwindigkeit und Puls zur Trainingssteuerung sind.

Überwiegend einfach nur Rumgondeln macht mir nicht so viel Spaß, was auch daran liegt, dass ich trotz unzähliger probierter Sättel, Cremes, Waschen des Sitzbereiches vor der Tour und unzähliger Radhosen immer wieder Sitzprobleme habe (jedoch keine Taubheit).

Letztere könnte ich bestimmt mit Gewichtsverlust und damit weniger Druck auf den Sattel mindern.
Bis dahin hilft nur Druck auf die Pedale, um den Druck auf den Sattel zu mindern.
 
63cm Oberschenkelumfang --> Du bist ein X-Men!!! Ein waschechter Mutant!

Nee im Ernst, ich finde auch dass die Antworten in die richtige Richtung gehen: Konzentriere dich aufs Wohlfühlen.

Peter Sagen hat mal was Schlaues gesagt (sinngemäß): "Ich denke nicht drüber nach, was für ein Fahrer ich sein müsste oder könnte. Ich hol einfach alles aus dem Fahrer raus, der ich bin."
Also wenn die anderen in der Ebene meckern, weil du zu schnell bist, dann fahr sie erst richtig kaputt!!! Hallo? Die beschweren sich, weil du zu stark bist? Bullshit!

Nutz dein Fahrerprofil zu deinem Spaß. Hämmere raus, was du kannst. Und lächle dabei.

Mach dich nicht mit Ess-Extremen verrückt, sondern finde deinen langfristigen, nachhaltigen Stil mit gesunden, natürlichen Lebensmitteln.

Hör auf den Körper. wenn etwas weh tut, vermeide es. Wenn dir etwas guttut, zieh es durch.
Und immer dran denken: KOM kommt von Komma klar ;-)

Grüße und Ride On!
 
@sir-florian

Ich denke du hast recht. Ich sollte mich auf meinen Spaß konzentrieren und mir dabei ausreichende Ruhezeiten gönnen.

Ich werde es eh schwer haben, andere Fahrer zum gemeinsamen Trainieren zu finden, die mir im Gewicht und der Leistung ähnlich sind. Und wenn ist ein Glücksfall.

Das Thema Essen wird dann wohl die vorrangige Baustelle zur Optimierung sein.
 
Rüganer, lies mal "vegan in topform" von B. Brazier. Es geht mir nicht um das vegane Essen. Es geht darum, dass der Mann Ironman ist und wie wenige andere selbst über viele Jahre an seiner Ernährung rumoptimiert hat.
Eine seiner Thesen und Beobachtungen: Wenn er sich bewusst sehr gesund ernährt, dann geht sein Gewicht runter und die Leistungsfähigkeit hoch. Nährstoffe statt Kalorien. Für mich kann ich das bestätigen - mein völlig chaotisch-rastlos-unstillbarer Nachmittagshunger kann durch einen seiner Smoothies schlagartig enden.
Er ist ein bisschen vernarrt in "Superfoods", aber das muss man ja nicht mitmachen. Ein paar heimische Beeren hier, ein Esslöffel Leinsamen da, ein Apfel dazu, das sind auch Superfoods.

Also: Dein Gewicht bestimmst Du in der Küche. Vergiss beim Sport nicht die Regeneration und darauf optimierte Ernährung (in einem halben Jahr Krankheit verpasst du viele viele viele Sporteinheiten).
Trenne für dich Sport und Ernährung. Sport taugt nicht dauerhaft gegen Übergewicht. Stressphase auf der Arbeit, Kind bekommen oder Bänderriss - und du hast Sportmangel, Entzugserscheinungen UND wirst dazu noch fett. Nein Danke ;-)
 
korrekt. Es ist tatsächlich so, dass man nur abnehmen kann, wenn man etwas ißt. Klingt komisch, ist aber so. Der Körper fährt ohne Essen in den Notmodus. Sobald er etwas bekommt wird das angelegt denn er denkt er ist in einer Hungersnot. Daher gibt es auch viele Leute die bei Ramadan zunehmen. Man sollte innerhalb der ersten 60min nach dem Training essen und nicht erst Stunden danach. Dann umgeht man diesen Effekt.
sehe ich auch so. Ich habe fast das gleiche Problem. Gelöst habe ich das, indem ich eine vernünftige Grundumsatztmessung gemacht habe (Spirometriemaske, Herr Google weiß mehr) und meinen Grundumsatz in benötigten Kcal jetzt kenne. Darunter sollte man dann nicht gehen, weil man nicht abnimmt, da der Körper wohl "Angst" hat, morgen gibt´s nicht mehr und einlagert. Nachteil: man muss mal ein paar Wochen so ein Kalorienzählaüü nutzen, um zu sehen, was man so wirklich verputzt. Etwas nervig, aber sehr informativ
Das hat bei mir schon einige Kilo weniger... Und trainieren kann ich auch richtig. (Ich = polarisiertes Training anderes Thema)


Rüganer, lies mal "vegan in topform" von B. Brazier. Es geht mir nicht um das vegane Essen. Es geht darum, dass der Mann Ironman ist und wie wenige andere selbst über viele Jahre an seiner Ernährung rumoptimiert hat......
Sehe ich als undokmatischer 3/4 Verganer auch so.

und sehr wichtig: nur kein Stress bei unserem schönen Hobby und bleibt gesund!:):daumen:
Gruss T.O.O.L
 
Erster Schritt, regelmäßige Mahlzeiten am Tag.


Erfolg:

Leisterungssteigerungen bei in etwa gleicher Gewichtsabnahme wie zuvor.
Und ein allgemein besseres Wohlbefinden.

Denke, so wie früher mit Macht abnehmen, geht einfach nicht mehr.
Man muss einfach Geduld haben.

Ein paar Zahlen zum Schluss:

Gewicht: 91,5 - 92,5 kg

Beim gestrigen Zwiftrennen (Watopia Stage3, meine 17,5 km bei 185 hm) kam ich mit 244 Watt*1 im hinteren Drittel an. Die 5 Fahrer vor mir lagen bei 185 bis 225 Watt.

*1 Mit nicht ganz frischen Beinen. Sicherlich nicht optimal, aber ich hatte einfach Lust auf ein Rennen. Es war das erste auf Zwift.
 
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