03.09. 19:30 Apartamentos Costa Esmeralda in Suances, 20m
Nach den tollen Trails und Beaches auf der Ostseite ist Santander selbst irgendwie nicht so spannend. Klar... tolle Lage am Meer... und wir dürfen das letzte Stück Weg wieder mit dem Schifferl fahren... aber die Stadt kommt urban jetzt nicht so rüber... kein Vergleich mit Bilbao. Liegt natürlich auch an der nachmittäglichen Siesta, aber wir bleiben nicht lang sondern radeln lieber weiter.
Der Jakobsweg aus Santander raus und dann weiter nach Westen ist dann auch nicht unbedingt ein Riesenhit. Heut Vormittag noch suppige Trails an der Steilküste, jetzt langweilige Straßen. Aber so ist's halt, auf den Jakobswegen. Wie immer bin ich heilfroh, hier nicht zu Fuß unterwegs sein zu müssen. Mal eben schlappe dreissig Kilometer auf Teer oder so... diese Pilger müssen echt leidensfähig sein.
Einzige Abwechslung bringt die "halboffizielle" Flussquerung auf einer Eisenbahnbrücke. Die Pilgerwegalternative ist eine Sechskilometerstraßenschleife ins Landesinnere. Mit Brücken bauen habens die Kantabrier wohl nicht so.
Selbiges Problem ergibt sich kurz darauf gleich nochmal, als wir vom öden Pilgerweg zurück zur Küste fahren. Unser Tagesziel Suances liegt nur zweihundert Meter entfernt auf der Westseite des Strands, dazwischen allerdings der "Ria de San Martin de la Arena", die erste Brücke zehn Kilometer weit im Landesinneren. Wir winken zum gegenüber liegenden kleinen Hafen, dafür scheint sich aber niemand zu interessieren. Also stürze ich mich todesmutig in die reissenden Fluten (leichte aber literarisch wertvolle Übertreibung) und überquere das fiese Hindernis zunächst mal ohne Bike. Der Fluss sieht zwar auf den ersten Blick ruhig aus, aber die Ebbe ist grad heftig bei der Sache und saugt mich reichlich böse zum Meer hin. Grade rüber schwimmen ist jedenfalls nicht... komme erst hundert Meter flussabwärts ans andere Ufer. Dort drüben gucken schon ein paar verwunderte Spanier was der Quatsch wohl soll. Frag ich mich eigentlich auch, denn am anderen Ufer erfahre ich, dass es alle zwei Stunden einen regulären Transport mit nem kleinen Boot über den Fluss gibt. Fast schade, wollte eigentlich ein Tretboot oder Ruderboot oder Surfbrett oder sowas in der Art kapern... wäre irgendwie mehr robinsinmäßig gewesen. Aber gut... schwimm ich halt wieder zurück...
...und wir fahren dann "ganz offiziell" nach Suances. Trotzdem ne coole Aktion
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