Mahlzeit zusammen,
so, dann möchte ich auch meine Meinung zum Besten geben.......
Am Start war wieder einmal ziemlich Gedrängel und somit die ersten 1-2 Kilometer entsprechend nervös.
Anfangs bin ich mit Karsten gefahren. Wir sind erst einmal die Sache ruhig angegangen und ich habe versucht meinen Puls nicht über 160 Schläge zu kriegen. Ich wollte anfangs nicht gleich überziehen, denn 112KM können ja unter Umständen lang werden.
Nach kurzer Zeit haben wir dann Andre und Silvi eingeholt. Einen netten Gruß und dann gings weiter. Ca. 10-15 Minuten später haben wir dann auch unsere Vorzeigebikerin Doris eingeholt.
Als dynamisches Trio ging es dann erst einmal weiter. Karsten konnte/wollte dann nach einiger Zeit nicht weiter an uns dran bleiben und somit haben Doris und ich uns zusammen auf den Weg gemacht, um den anderen Starten das fürchten zu lehren.
Mit Doris bin ich dann einige Kilometer zusammen gefahren. Nach einer Abfahrt habe ich dann Doris hinter mir verloren.
Nun gut dachte ich, ich fahre dann halt alleine mein Tempo streng nach Puls. Die Schiebepassage habe ich dann in der ersten Runde halbwegs sportlich überstanden und habe dort keine Plätze verloren - allerdings auch keinen gut gemacht.
Kurz danach kam die erste Verpflegungsstelle. Mit aufgefüllter Trinkflasche ging es dann wieder weiter. Ich kam sehr gut weiter und nach 2:54 Stunden habe ich die 2.te Runde begonnen.
Ich war glücklich, denn die erste Runde verlief perfekt.
Die erste Verpflegungsstelle der 2.ten Runde habe ich einen Besuch abgestattet. Auch hier hieß es wieder Gel einwerfen und Trinkflaschen auffüllen.
Danach ging bei mir leider nicht mehr viel. Ich rollte so in der Gegend rum und war deutlich langsamer als in Runde 1.
Geplant war eigentlich bis zu Schiebepassage in dem Tempo von Runde 1 weiter zu fahren und dann zum Schluß vielleicht noch einmal gucken was geht. Diese Planung mußte ich über Bord werfen.
Naja, macht ja nix. Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass es bei einem Marathon (vor allem auf der Langdistanz) auch auf die Psyche bzw. die Moral und die eigene Motivation ankommt.
Somit habe ich mich selbst mit dem Spruch: "Du bist noch
schnellster Hamburger" (also natürlich von unserer kleine Gruppe) motiviert.
Bis zu dem langen Anstieg in der Sonne hat das auch gut geklappt. Aber an diesem Anstieg mußte ich den Biker, den immer noch einmal gesehen habe, ziehen lassen müssen.
Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn der Puls zuerst nicht mehr über 160 und später nicht mehr über 150 Schlägen kommt und man einen Parkschein zieht.
Dumm auch, man fährt einen langen Anstieg in praller Sonne hinauf und friert wie ein Eisklotz.
Endlich, ich habe es geschafft dachte ich, denn ich bin das 2.te mal an der Schiebepassage angekommen. Dort bin ich dann wie ein alter Rentner (nichts gegen Rentner
) mit meinem Rad hoch gewandert. Auf einmal hörte ich "Kai, bist Du das?" Ich drehte mich um und sah Doris.
Normalerfreise freue ich mich wenn ich Doris sehe, aber irgendwie war das für meine Moral wirklich der unpassendste Moment.
Mit Doris wieder zusammen sind wir dann zur letzten Verpflegungstation gefahren. Dort angekommen war Doris mächtig warm. Und wenn ich sage "Doris war warm", dann heißt das "Doris war verdammt warm". Doris hat nach Wasser in Bechern gefragt, damit sie sich das Wasser über den Kopf kippen kann. Irgendwie haben die Jungs und Mädels Doris falsch verstanden, denn die kamen gleich mit einem vollen Kanister Wasser angelaufen. Und ein Teil des Inhalts vom diesem vollen Kanister Wasser wurde dann großzüging über Doris Kopf ausgeschüttet.
Ja, Doris tat das sehr gut. Ein Helfer der Verpflegungsstelle ist dann auf die gloreiche Idee gekommen, dass man von dieser Aktion ein Foto bräuchte.
Gesagt getan und somit wurde Doris noch einmal der ein oder andere Liter Wasser über den Kopf verschüttet.
Ich für meinen Teil stand daneben, habe mir das alles in Farbe angesehen und mich pflichtbewußt um die Vernichtung zweier Gels gekümmert.
Doris naß, kühl und glücklich und ich vollgepropft mit Kohlehydrathen ging es mit vereinten Kräften weiter in Richtung Ziel um auch die letzten Kilometer und Höhenmeter platt zu machen.
Auf einmal ging es mir weider gut und ich fand für ein paar kurze Kilometer zurück zu alter Form.
Dieses Glück sollte aber nicht von Dauer sein.
Nachdem mir wieder richtig kalt wurde, mußten wir das Tempo reduzieren und Doris ist zuerst noch bei mir geblieben. Dafür noch einmal "Danke Doris".
Nach einger Zeit war ich für Doris zu langsam und sie zog logischerweise von dannen. Ein dran bleiben bei Doris war für mich nicht leider möglich.
Ich bin dann weiter mein eigenes Tempo gefahren.
Nach 108,8Km und 2495HM auf dem Tacho bin ich mit einer Zeit von 6:24 Stunden ins Ziel gekommen.
Im Ziel eingetroffen wurde ich [insidermodus=an] von "meinen Mädels"
[insidermodus=aus] fotoknipst, es wurde mir etwas zu trinken gereicht (und das hatte ich wahrlich nötig) und vor allem "herzlich willkommen" geheißen........Dank' Euch!
Zur Strecke schrieb Robert ja schon etwas. Deshalb erspare ich mir da jeglichen Kommentar. Ich möchte nur noch einmal an meine "Mitstreiter" sagen: Es hat mir mit Euch verdammt viel Spaß gemacht. Das schreit nach Wiederholung!