Naja, Schweiß kann tatsächlich extrem aggressiv sein. Am Lenker kann dann schnell einmal etwas rosten, wenn die Qualität nicht stimmt. Meine Schrauben waren aber die original Rohloff Schrauben, mit denen die Bremsscheibe an der Nabe befestigt war - und die bekamen nur klares Wasser ab. Dann rostete der hintere Schnellspanner, innen wie außen. Und was einem blüht, wenn man mit einer Rohloffnabe nach jeder Ausfahrt sein Rad gründlich mit Wasser abwäscht und dann den (teuren) Ölwechsel nicht vornimmt, ist ein Garantieausfall bei einem tausend Euro Teil (siehe Betriebsanleitung).
Bei mir hiess es übrigens nicht "Schweiß", sondern "kann gar nicht sein!", "Dreckanhaftungen!", bzw. "erzhaltiges Gestein in den Alpen".
Eigentlich wollte ich nach meiner ersten Mitteilung gar nichts mehr geschrieben haben, aber die Reaktionen sprechen dann doch für sich.
Und was die Pulverbeschichtung anbelangt, die begann ebenfalls nach kurzer Zeit sich in ihre Bestandteile aufzulösen. Einmal Kettenschlag mit großflächiger Abplatzung, einmal Scheuerstelle bei den Bowdenzügen, kleinere Steinschlagschäden. Ich spreche hier von Tagen des Gebrauchs, nicht von Jahren.
Ich habe unlängst ein anderes Rad testen dürfen. Natürlich kann ich zu Rost, Beschichtungs- und anderen Schäden/Mängeln nach einem kurzen Ausritt keine Aussage treffen. Ich kann allerdings sagen, daß ich mich auf diesem Rad wesentlich sicherer fühlte, Kurven quasi auf den Millimeter nehmen konnte und das ganze Teil einfach einen handfesten Eindruck vermittelte. Und die nächste Schaltung wird ganz sicher keine Rohloff sein, die bereits dann einen Ölwechsel nahelegt (und damit wohl auch verbindlich vorschreibt), wenn man das Rad auf dem Autoträger bei Regen transportiert (Betriebsanleitung).
Die Rohloffschrauben habe ich übrigens gegen eloxierte hochfeste Aluschrauben ausgetauscht, aber hierfür gab´s keine Freigabe von Rohloff.
Die neun Mängel waren:
-rostende Rohloffschrauben,
-rostender Schnellspanner hinten,
-billige Felgenbänder die ausfaserten, sich aufstellten und dadurch einen
-Plattfuß verursachten,
-laut scheppernde
Bremsbeläge vorne aufgrund zu großen achsialen Spiels,
-mehrere Schäden bei der Pulverbeschichtung,
-rostende Haltekralle im Steuerrohr,
-laute Knackgeräusche am Hinterrad unter Last,
und ein schiefstehendes Hinterrad (Abweichung zum Vorderrad ca. 1,5 cm).
Nach vielem Hin und Her und etlichen Kosten, hat der Hersteller das Rad schließlich zurückgenommen und den Kaufpreis erstattet. Ich muß betonen, daß er mir für die Nutzung (offiziell 95 Tage, reell ca. 30 Tage, bzw. ungefähr 100 Stunden) nichts berechnet hat. Ich muß ebenfalls betonen, daß ich niemals eine Rücknahme anstrebte, sondern nur ein intaktes Fahrrad wollte, das seinem Kaufpreis gerecht wird.
Ich habe mehrfach versucht, vernünftig mit den Leuten zu reden. Mängel können vorkommen und werden dann halt behoben - kein Problem! Was aber gar nicht geht ist, daß man für dumm verkauft wird. Zuletzt habe ich noch für die Rücksendung voll bezahlen müssen, weil der Herr nur für ein Sparpaket bezahlen wollte, für das ich das Rad komplett hätte demontieren und mir einen geeigneten Karton hätte besorgen müssen. Ich bin gut zahlender Kunde und kein Angestellter - ergo habe ich mit meiner Zeit besseres zu tun! Mein Resümee, wie ich auch dem Hersteller schrieb: einmal Cheetah und nie wieder!