Principia
carbonio naturale
als erstes ist zu bemerken, die nachfolgenden zeilen sollen nicht als angeberischer akt zu verstehen sein, sondern vielmehr helfen dem unentschlossenen zukünftigen carbon laufradnutzer ein wenig die entscheidung zu erleichtern
carbon. allein der name lässt einen radfreak unruhig werden.
ob nun diese fasern das gelbe von ei sind, versuchte schon so mache fachzeitschrift herauszufinden. Doch eins ist klar, diesem werkstoff gehört die zukunft.
ich selber bin schon seit ich das erste mal diese schwarze struktur gesehen hab, faziniert, aber gleichauf auch skeptisch gewesen. kann das plastic wirklich stahl und alu ersetzen ?
aber alles der reihe nach.
als ich im märz 2001 mein rennrad im empfang nehmen durfte, prangte im rahmen eine carbongabel. schwarz und filigran trat sie mir gegenüber. trotzdem reichlich stabil, wie sich im laufe der nächsten monate herausstellen sollte. immer mehr verfiel ich diesem schwarzen gold, wie manche erfüchtig die faser bezeichnen. unglaublich leicht und trotzdem mit einer festigkeit gesegnet, die alles alu und stahl in den schatten stellt. wenn es denn richtig konstruiert wird. und es begab sich an einem tag, da sollte ich das erste mal mit laufräder aus carbon konfrontiert werden. der helle wahnsinn dachte ich. das brauchst du auch. ob ich nun diese räder wirklich benötigte, oder nur in den bann der schwarzen unvergleichlichen art dieser räder verfiel, sei dahin gestellt. aber ich denke eher das zweite argument trifft den nagel auf den kopf. ich als hobbyradler werde ich sicherlich niemals in den genuss kommen und alle vorteile, die solche räder bieten, bis ins letzte detail zu ergründen.
aber egal, der wunsch mein rad mit solchen schmuckstücken zu bestücken wurde immer stärker.
aber von je her wurde dieser drang, mit den kleinen angaben auf den prospekten, im vierstelligen bereich ausgedrückt, im zaum gehalten.
also begab ich mich auf die suche nach einer kostengünstigeren lösung. als erstes vielen mir die cosmic carbon ins auge....relativ günstig, aber immens schwer, ja sogar schwerer als mein 08/15 cosmos radsatz.
da meine naben und speichenwahl schon weit vorher durch eine kleine schwäbische firma beeinflusst wurde, hat ich nun nur noch die qual der wahl, die die felgen * betreffen sollte.
zipp, was sich eher nach einem cola-bier gemisch heimischer brauereien anhört, ist in wirklichkeit die bezeichnung einer in der carbonfelgenfertigung führenden hersteller.
aber wieder tat die preisangabe ihr übriges. denn welcher radfahrer ist bereit für eine felge einen betrag auf die ladentheke zu legen, für den man gerade 10 normale alufelgen bekommen kann. Ich jedenfalls nicht.
also bemühte ich die suchmaschinen der weltweiten vernetzung um mir abhilfe zu schaffen. und siehe da, es dauerte nur ein paar millisekunden und es brannte sich ein begriff in mein gehirn: CORIMA. ja, gehört hatte ich von dieser kleinen firma schon mal was, aber eher aus dem rahmenbau.
ein blick auf die heimseite der franzosen liess mein herz höherschlagen
sie boten doch wahrhaftig felgen * in einer preisdimension an, die auch mich zufrieden stellte. 2 für eine zipp dachte ich mir. cool.
und wiederum suchte ich nach erfahrungen, tests und ähnliches die diese räder betrafen.
auf verschiedenen triathlonseiten und auch in der allseits beliebten tour wurde ich fündig.
resümee: äußerst positiv !
also bestellen. Da es in deutschland nur eine handvoll händler gibt, die diese produkte französischer bauweise vertreiben, bestellte ich also direkt bei corima über die webseite.
was ich erst im nachhinein erfahren sollte, war: ausgerechnet am tag meiner bestellung, begannen die betriebsferien corimas die natürlich gerade 3 wochen anhalten sollten. na bravo. super timing.
aber es sollte dann doch alles halb so schlimm werden
in der zwischenzeit orderte ich die betreffenden naben und auch gleich einen satz schlauchreifen bei dem händler meines vertrauens.
als nun der tag des betriebsferienende nahte, legte ich vorsichtshalber schon mal die telefonnummer nach frankreich zu recht.
also rief am 24. august nach frankreich an.
eine freundliche weibliche stimme machte mir in gebrochenem englisch klar, das meine felgen * und die zusätzlich georderten korkbeläge sich schon auf dem weg zu mir nach deutschland befänden. Na, das nenn ich schnellen service.
"donnerstag sollen sie eintreffen"....
und es sollte sogar nicht einmal solange dauern. pünktlich am mittwoch dieser besagten woche, klingelte morgens um 8:00h in meinem büro das telefon. meine frau war am apparat. deine felgen * sind da !!!
dieser kleine satz bewog mich schneller und schneller meine arbeit im büro zu erledigen. so schnell das ich das gefühl hatte doppelt soviel an diesem tag erledigt zu haben
da waren sie nun. mein traum der letzten wochen !
schwarz, glänzende strukturen und ein gewicht, das einfach nur kurz gesagt, traumhaft ist!
den nachfolgenden tag verbrachte ich mit dem ausmessen der felge, da mir keiner die betreffenden speichenlängen nennen konnte.
aber auch kein problem. schnell noch die passenden speichen besorgt und es konnte gegen abend mit dem einspeichprozedere begonnen werden. es stellte sich heraus das das zentrieren von corima aero carbonfelgen nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, als wenn man schnöde geöste alufelgen unter dem nippelspanner hat.
aber auch dieses problem lässt sich mit viel geduld und erfahrung
meistern.
samstag 30. august 8:30h
es ist vollbracht, die räder stecken in meinem rahmen. Das komplette gewicht meines renners lässt sich nun fast als magersüchtig bezeichnen. 7170 gramm. wahnsinn.
erste langsame fahrversuche. sofort bemerke ich das komische geräusch was diese räder verursachen, einem starteten flugzeug gleich. nicht sonderlich laut. aber irgendwie schon irritierend. auch das die reifen * leichter rollen kann ich bestätigen. 11 bar haben sicherlich auch einen gehörigen anteil daran.
umziehen, testfahrt. als strecke suchte ich mir eine variante raus, die ich schon fast im schlaf fahren kann, so oft bin ich diese schon entlanggerollt.
nach den ersten kilometern wird sofort klar. diese räder sind einfach nur geil ! das immens laute freilaufgeräusch tut sein übriges. Man hat fast das gefühl das einem kerosin durch die adern fliesst, so beflügeln die räder einen. 30, 35 km/h gegen den wind. Ich will diese räder testen, auf teufel komm raus.
kurven anschneiden, links- rechtskombinationen, bremsmanöver die schon fast als akrobatisch zu bezeichnen sind, zwingen die bremsklötze sich zu outen, ob sie nun das halten was sie versprechen.
es beginnt zu regnen. na bravo, nun gehts ans eingemachte. Abfahrt, der tacho zeigt knapp 60 an. ein beherzter griff an beide bremshebel erfüllt mich im ersten moment nicht mit sehr viel vertrauen, ob das was jetzt kommt auch gut geht ? doch da, die beläge greifen. zwar nicht so stark wie normale gummies auf alu, aber nicht übel, was die kleinen roten, die in ihrem vorigen leben sicher bordaux- flaschen zierten, da an den start legen.
es folgt eine längere auffahrt. beflügelt durch die erkenntnis carbonlaufräder zu fahren fliege ich förmlich im wiegetritt den anstieg hoch. da zeigt sich aber das meine neuen, nicht so die steifigkeit besitzen, wie meine alten drahtreifen umrundeten mavics.
die bremsbeläge * schleifen leicht an den flanken der felge. sicher ein folge dessen, das ich mich nun wirklich nicht als 65 kg bergfloh bezeichnen kann. denn mit meiner doch etwas kräftiger gebauten allgemeinstatur bringe ich im wiegtritt ein paar mehr kräfte auf die pedale als oben genannte berggämsen.
aber ich würde sagen das diese steifigkeitseinbußen, im bereich des vertretbaren liegen. jedenfalls habe ich den eindruck. auch können logischerwiese 1250 gramm räder nicht so steif sein wie über 1800 gramm konventionell aufgebaute schwergewichte.
zu den schlauchreifen ist zu bemerken: eigentlich gar nichts. denn so unauffällig sie ihren ersten dienst absolvierten, gibt es gar nichts zu berichten. dies wird die langzeitstudie aber sicher ändern.
alles in allem bin ich sehr mit dem ersten eindruck dieser carbonräder zu frieden. Ich konnte alle situationen kurz antesten und freue mich schon auf den schwarzwald ende nächsten monats wo ich die räder auch mal am berg testen kann
also dann...
euer testkaninchen
michael

carbon. allein der name lässt einen radfreak unruhig werden.
ob nun diese fasern das gelbe von ei sind, versuchte schon so mache fachzeitschrift herauszufinden. Doch eins ist klar, diesem werkstoff gehört die zukunft.
ich selber bin schon seit ich das erste mal diese schwarze struktur gesehen hab, faziniert, aber gleichauf auch skeptisch gewesen. kann das plastic wirklich stahl und alu ersetzen ?
aber alles der reihe nach.
als ich im märz 2001 mein rennrad im empfang nehmen durfte, prangte im rahmen eine carbongabel. schwarz und filigran trat sie mir gegenüber. trotzdem reichlich stabil, wie sich im laufe der nächsten monate herausstellen sollte. immer mehr verfiel ich diesem schwarzen gold, wie manche erfüchtig die faser bezeichnen. unglaublich leicht und trotzdem mit einer festigkeit gesegnet, die alles alu und stahl in den schatten stellt. wenn es denn richtig konstruiert wird. und es begab sich an einem tag, da sollte ich das erste mal mit laufräder aus carbon konfrontiert werden. der helle wahnsinn dachte ich. das brauchst du auch. ob ich nun diese räder wirklich benötigte, oder nur in den bann der schwarzen unvergleichlichen art dieser räder verfiel, sei dahin gestellt. aber ich denke eher das zweite argument trifft den nagel auf den kopf. ich als hobbyradler werde ich sicherlich niemals in den genuss kommen und alle vorteile, die solche räder bieten, bis ins letzte detail zu ergründen.

aber egal, der wunsch mein rad mit solchen schmuckstücken zu bestücken wurde immer stärker.
aber von je her wurde dieser drang, mit den kleinen angaben auf den prospekten, im vierstelligen bereich ausgedrückt, im zaum gehalten.
also begab ich mich auf die suche nach einer kostengünstigeren lösung. als erstes vielen mir die cosmic carbon ins auge....relativ günstig, aber immens schwer, ja sogar schwerer als mein 08/15 cosmos radsatz.
da meine naben und speichenwahl schon weit vorher durch eine kleine schwäbische firma beeinflusst wurde, hat ich nun nur noch die qual der wahl, die die felgen * betreffen sollte.
zipp, was sich eher nach einem cola-bier gemisch heimischer brauereien anhört, ist in wirklichkeit die bezeichnung einer in der carbonfelgenfertigung führenden hersteller.
aber wieder tat die preisangabe ihr übriges. denn welcher radfahrer ist bereit für eine felge einen betrag auf die ladentheke zu legen, für den man gerade 10 normale alufelgen bekommen kann. Ich jedenfalls nicht.
also bemühte ich die suchmaschinen der weltweiten vernetzung um mir abhilfe zu schaffen. und siehe da, es dauerte nur ein paar millisekunden und es brannte sich ein begriff in mein gehirn: CORIMA. ja, gehört hatte ich von dieser kleinen firma schon mal was, aber eher aus dem rahmenbau.
ein blick auf die heimseite der franzosen liess mein herz höherschlagen
sie boten doch wahrhaftig felgen * in einer preisdimension an, die auch mich zufrieden stellte. 2 für eine zipp dachte ich mir. cool.
und wiederum suchte ich nach erfahrungen, tests und ähnliches die diese räder betrafen.
auf verschiedenen triathlonseiten und auch in der allseits beliebten tour wurde ich fündig.
resümee: äußerst positiv !
also bestellen. Da es in deutschland nur eine handvoll händler gibt, die diese produkte französischer bauweise vertreiben, bestellte ich also direkt bei corima über die webseite.
was ich erst im nachhinein erfahren sollte, war: ausgerechnet am tag meiner bestellung, begannen die betriebsferien corimas die natürlich gerade 3 wochen anhalten sollten. na bravo. super timing.
aber es sollte dann doch alles halb so schlimm werden

in der zwischenzeit orderte ich die betreffenden naben und auch gleich einen satz schlauchreifen bei dem händler meines vertrauens.
als nun der tag des betriebsferienende nahte, legte ich vorsichtshalber schon mal die telefonnummer nach frankreich zu recht.
also rief am 24. august nach frankreich an.
eine freundliche weibliche stimme machte mir in gebrochenem englisch klar, das meine felgen * und die zusätzlich georderten korkbeläge sich schon auf dem weg zu mir nach deutschland befänden. Na, das nenn ich schnellen service.
"donnerstag sollen sie eintreffen"....
und es sollte sogar nicht einmal solange dauern. pünktlich am mittwoch dieser besagten woche, klingelte morgens um 8:00h in meinem büro das telefon. meine frau war am apparat. deine felgen * sind da !!!
dieser kleine satz bewog mich schneller und schneller meine arbeit im büro zu erledigen. so schnell das ich das gefühl hatte doppelt soviel an diesem tag erledigt zu haben

da waren sie nun. mein traum der letzten wochen !
schwarz, glänzende strukturen und ein gewicht, das einfach nur kurz gesagt, traumhaft ist!
den nachfolgenden tag verbrachte ich mit dem ausmessen der felge, da mir keiner die betreffenden speichenlängen nennen konnte.
aber auch kein problem. schnell noch die passenden speichen besorgt und es konnte gegen abend mit dem einspeichprozedere begonnen werden. es stellte sich heraus das das zentrieren von corima aero carbonfelgen nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, als wenn man schnöde geöste alufelgen unter dem nippelspanner hat.
aber auch dieses problem lässt sich mit viel geduld und erfahrung

samstag 30. august 8:30h
es ist vollbracht, die räder stecken in meinem rahmen. Das komplette gewicht meines renners lässt sich nun fast als magersüchtig bezeichnen. 7170 gramm. wahnsinn.
erste langsame fahrversuche. sofort bemerke ich das komische geräusch was diese räder verursachen, einem starteten flugzeug gleich. nicht sonderlich laut. aber irgendwie schon irritierend. auch das die reifen * leichter rollen kann ich bestätigen. 11 bar haben sicherlich auch einen gehörigen anteil daran.
umziehen, testfahrt. als strecke suchte ich mir eine variante raus, die ich schon fast im schlaf fahren kann, so oft bin ich diese schon entlanggerollt.
nach den ersten kilometern wird sofort klar. diese räder sind einfach nur geil ! das immens laute freilaufgeräusch tut sein übriges. Man hat fast das gefühl das einem kerosin durch die adern fliesst, so beflügeln die räder einen. 30, 35 km/h gegen den wind. Ich will diese räder testen, auf teufel komm raus.
kurven anschneiden, links- rechtskombinationen, bremsmanöver die schon fast als akrobatisch zu bezeichnen sind, zwingen die bremsklötze sich zu outen, ob sie nun das halten was sie versprechen.
es beginnt zu regnen. na bravo, nun gehts ans eingemachte. Abfahrt, der tacho zeigt knapp 60 an. ein beherzter griff an beide bremshebel erfüllt mich im ersten moment nicht mit sehr viel vertrauen, ob das was jetzt kommt auch gut geht ? doch da, die beläge greifen. zwar nicht so stark wie normale gummies auf alu, aber nicht übel, was die kleinen roten, die in ihrem vorigen leben sicher bordaux- flaschen zierten, da an den start legen.
es folgt eine längere auffahrt. beflügelt durch die erkenntnis carbonlaufräder zu fahren fliege ich förmlich im wiegetritt den anstieg hoch. da zeigt sich aber das meine neuen, nicht so die steifigkeit besitzen, wie meine alten drahtreifen umrundeten mavics.
die bremsbeläge * schleifen leicht an den flanken der felge. sicher ein folge dessen, das ich mich nun wirklich nicht als 65 kg bergfloh bezeichnen kann. denn mit meiner doch etwas kräftiger gebauten allgemeinstatur bringe ich im wiegtritt ein paar mehr kräfte auf die pedale als oben genannte berggämsen.
aber ich würde sagen das diese steifigkeitseinbußen, im bereich des vertretbaren liegen. jedenfalls habe ich den eindruck. auch können logischerwiese 1250 gramm räder nicht so steif sein wie über 1800 gramm konventionell aufgebaute schwergewichte.
zu den schlauchreifen ist zu bemerken: eigentlich gar nichts. denn so unauffällig sie ihren ersten dienst absolvierten, gibt es gar nichts zu berichten. dies wird die langzeitstudie aber sicher ändern.
alles in allem bin ich sehr mit dem ersten eindruck dieser carbonräder zu frieden. Ich konnte alle situationen kurz antesten und freue mich schon auf den schwarzwald ende nächsten monats wo ich die räder auch mal am berg testen kann

also dann...
euer testkaninchen

michael