Carbon Bremsscheiben!!

Ja, hab ich.

Zunächst der Fahrtest: Bremskraft liegt bei 30 Prozent (kalt) bis 5 Prozent (warm) der gewohnten Bremskraft.

Rückfrage bei Kettle und und Bitte um gemeinsame Weiterentwicklung endete mit beleidigtem Abbruch der Korrespondenz durch Kettle.

Letzter Schritt: Nochmaliger Test der Bremsscheibe, jetzt auf Prüfstand, endete mit Bruch der Scheibe. Bild folgt, falls gewünscht.

Gruß, Klaus.
 
Das wurde empirisch unter Einsatz meines eigenen Lebens ermittelt: Steilen Berg runterfahren. Wenn du zunächst denkst, deine Beläge wären komplett verölt, dann sind das 30 Prozent, oder? Und wenn du dann, vor der nächsten Kurve, trotz heftigstem Zug am Hebel, immer schneller wirst statt langsamer (ok, nicht ganz so schnell, wie wenn du gar nicht bremst), dann sind das doch wohl 5 Prozent, oder?
 
Das wurde empirisch unter Einsatz meines eigenen Lebens ermittelt: Steilen Berg runterfahren. Wenn du zunächst denkst, deine Beläge wären komplett verölt, dann sind das 30 Prozent, oder? Und wenn du dann, vor der nächsten Kurve, trotz heftigstem Zug am Hebel, immer schneller wirst statt langsamer (ok, nicht ganz so schnell, wie wenn du gar nicht bremst), dann sind das doch wohl 5 Prozent, oder?

Alles klar! :D
 
Und was wissen wir aus dem Motor-Rennsport?
Zur optimalen Reibpaarung braucht es passende Beläge.
Weiterhin braucht ne Carbon-Scheibe Temperatur. Wäre mir ein Rätsel, wie die beim normalen Bike-Betrieb erreicht werden sollen. Maximal DH oder Monster-Abfahrten AlpenX.
 
Weiterhin braucht ne Carbon-Scheibe Temperatur. Wäre mir ein Rätsel, wie die beim normalen Bike-Betrieb erreicht werden sollen. Maximal DH oder Monster-Abfahrten AlpenX.

Achtung: Carbon-Bremsscheiben aus dem Hochleistungsrennsport haben im Prinzip nichts mit den hier vorgestellten Scheiben zu tun. Daher benötigen sie auch keine hohe Betriebstemperatur, damit sie ordentlich bremst. Diese hier beschrieben Scheiben sind, vereinfacht ausgedrückt, aus Carbon-Keramik. Ich habe hier vor einigen Monaten die Unterschiede mal erörtert:

http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=10087357&postcount=6

@Mr.Trickstuff: Das Bruchbild der Scheibe würde mich brennend interessieren.
 
Ich verstehe nicht warum die Leute scharf sind auf Carbon. Solange man nicht gerade ein Wettrennen fährt ist das Gewicht doch uninteressant, jedes Gramm das man am Rad einspart verliert man danach noch an Muskelpower.
Carbon ist ein toller Werkstoff, und auch "theoretisch" fester als Stahl, aber Stahl zerplatzt nicht einfach irgendwann. Und ne berstende Bremsscheibe ist so ziemlich das letzte was man auf einem Trail gebrauchen kann.
 
Leute die Bremsscheibe von der gesprochen wird ist aus Sichtcarbon und völlig ungeeignet. eine richtige Carbonbremse sieht so aus, der unterschied in der Struktur ist glaube ich offensichtlich:

 
Leute die Bremsscheibe von der gesprochen wird ist aus Sichtcarbon und völlig ungeeignet. eine richtige Carbonbremse sieht so aus, der unterschied in der Struktur ist glaube ich offensichtlich:

Im Prinzip ist deine gezeigte Bremsscheibe mit der hier besprochenen gleich. Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei der Bike-Bremsscheibe Gewebelagen verarbeitet wurden, während bei der PKW Bremse Kursfasern eingesetzt werden. Aber grundsätzlich handelt es sich hier bei beiden um eine SiC Scheibe und nicht um eine "Carbonbremsscheibe". Nähere Infos sind meinem Post von weiter oben zu entnehmen.

Eine Carbonbremsscheibe sieht anders aus. Hier zum Beispiel eine aus dem Airbus A 320. http://upload.wikimedia.org/wikiped...40_vu_du_dessus_Musée_du_Bourget_P1010606.JPG
 
beeindruckend die Airbusbremsanlage.
Du hast recht die von mir gezeigte Bremse ist ein SIC Verbundscheibe, die mit speziellen Belägen kombiniert wird. Sie benötigt aber schon eine hohe Betriebstemperatur um hohe Verzögerungen aufzubauen.
 
Du hast recht die von mir gezeigte Bremse ist ein SIC Verbundscheibe, die mit speziellen Belägen kombiniert wird. Sie benötigt aber schon eine hohe Betriebstemperatur um hohe Verzögerungen aufzubauen.

Also ich weiß jetzt nicht, ob die Bremsleistung bei höheren Temperaturen ein bisschen besser wird. Aber ein großer Vorteil dieser SiC Scheiben ist, dass sie bereits bei normalen Temperaturen eine riesige Bremsleistung erzeugen - deutlich höher als bei konventionellen Scheiben aus Metall. Deswegen wird bzw. kann (!) sie ja im Straßenverkehr eingesetzt werden. Außerdem ist der Verschleiß um etwa einen Faktor 5 geringer. Genau das macht diese Bremse, für mich, grundsätzlich auch so interessant fürs Bike. Warum es aber mit der Bremsleistung scheinbar nicht bei der Bikebremse funktioniert, ist mir schleierhaft und ich würd da gerne mehr darüber erfahren.

Die Mär, dass "Carbonbremsscheiben" eine hohe Temperatur benötigen, um richtig funktioniert kommt vermutlich aus der mangelhaften Berichterstattung über Formel 1 Rennen & co. Dort wird tatsächlich mit ECHTEN Carbonbremsscheiben (C-Faser und C-Matrix) gebremst. Diese benötigen eine sehr hohe Einsatztemperatur (ca. 800°C), um richtig bremsen zu können. Die SiC Scheiben werden eben oft auch als Carbonbremsscheiben bezeichnet, wodurch auch gleichzeitig angenommen wird, dass diese eine hohe Betriebstemperatur benötigen, um funktionieren zu können.
 
Das mit der Haltbarkeit der Scheiben (und auch Beläge) stimmt. Die Bremse ist aus einem DTM Fahrzeug und hält üblicherweise die ganze Saison
 
Gern, aber bitte erst nach der Eurobike. Danke für deine Geduld.

Reihe mich mal ein, ich würde das Bruchbild ebenfalls gerne sehen.

Der Hauptgrund dafür das es solche Bremsscheiben noch nicht an Fahrrädern gibt wird wohl die Kostenfrage sein.
Das Verfahren um Bremsscheiben dieser Art herzustellen ist nun mal ziemlich aufwendig verglichen mit herkömmlichen Metallscheiben.

Bsp. : http://sicom-brakes.com/DMC_-_Prasentation1.pdf

Technisch machbar sollte es sein, keine Ahnung was so eine Scheibe dann kosten würde, ich tippe mal viel.

Die Verwirrung bzgl. "Carbon" kommt von den Unterschiedlichen Fasern / Matrixverbünden.
Das was man aus dem Fahrradbau kennt, namentlich "Carbon-Rahmen", sind Kohlefasern mit Kunstoffmatrix.
Gibt es Aramid / Glasfaserteile für Fahrräder ?

Wiki sagt dazu :
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramische_Faserverbundwerkstoffe#Anwendung_als_Bremsscheibe
 
Gibt es Aramid / Glasfaserteile für Fahrräder ?
[/URL]

Keine Ahnung, obs wo Aramid gibt. Ich denke aber nicht, da hier die Nachteile dieses Fasertyps eindeutig überwiegen. Aber jedes Rad verfügt über einen gewissen Glasfaseranteil. Dem Kunststoff vieler Schaltkomponenten wird beispielsweise oft mit kurzfasriger Glasfaser verstärkt. Strukturbauteile, wie Rahmen, Lenker, etc. gibt es meines Wissens nicht, da sich der Mehraufwand und die Fertigungskosten solche Bauteile (im Vergleich zum Aluminium) nicht lohnen.

zu den Kosten der Bremsscheiben: Die werden hauptsächlich durch den langen und teuren Fertigungsprozess verursacht. Die Scheiben werden für Wochen im Ofen "gebacken".
 
Das die Verstärkung von Kunstoffteilen mit (Glas )-kurzfasern im Fahrradbereich angewendet wird war mir nicht bewusst.
Wieder was gelernt :daumen:

Das die Kosten durch den Fertigungsprozess verursacht werden steht außer frage,aber mehrere Wochen scheint mir für Bauteile die an "relativ" billigen von Privatleuten erwerbaren Produkten (PKWs) zu lang angesetzt.


In dem Video : [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=Q_3PebbkGpo"]How Its Made - Ceramic Composite Brake Discs - 720p -=KCK=-.mp4 - YouTube[/nomedia],
wird eine Zeit von knapp 2 Tagen im Ofen erwähnt.
Hast du irgendeine Quelle für die Zeit im Ofen bei Scheibenbremsen, oder kommt die Zeit von anderen komplexeren Bauteilen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das die Kosten durch den Fertigungsprozess verursacht werden steht außer frage,aber mehrere Wochen scheint mir für Bauteile die an "relativ" billigen von Privatleuten erwerbaren Produkten (PKWs) zu lang angesetzt.

Nein. Noch einmal. Es wird hier von zwei völlig verschiedenen Produkten gesprochen.
1. Carbon fibre-reinforced silicon carbide (C/SiC)
das ist ein Produkt, das auch bei handelsüblichen Kfz-Bremsen Verwendung findet, wie auch in dem YT Film dargestellt.
2. Carbon fibre-reinforced carbon (C/C)
Das ist ein völlig anders hergestelltes Produkt, wie er bei Formel 1 Fahrzeugen verwandt wird. Und nur dort, andere Fahrzeuganwendungen kenne ich nicht. Ansonsten eben auch bei Flugzeugbremsen, aber auch bei hochspezialisierten Sonderanwendungen aller Art. Das Zeug ist ultrateuer! meistens zumindest.

Herstellerangaben mit Produktionsprozessbeschreibungen:
http://www.skckarbon.com.tr/UserFiles/Image/endustriyel/ketm.pdf

Weitere Beschreibungen möglicher Produktionsprozesse mit Zeitangaben:
http://www.ias.ac.in/sadhana/Pdf2003Apr/Pe1069.pdf
 
ganz geht mir nicht ein, warum jemand mit ungeeignetem mist gerade bei bremsen experimentieren würde wollen! "normale" scheiben reichen aus, um sich mit einem finger bremsend locker zu überschlagen, der gewichts"vorteil" dieser carbondinger kann sich nur im 2stelligen grammbereich bewegen & die lebensdauer...na ja, siehe oben...
 
Nein. Noch einmal. Es wird hier von zwei völlig verschiedenen Produkten gesprochen.
Sonderanwendungen aller Art. Das Zeug ist ultrateuer! meistens zumindest

Diese Unterscheidung ist mir auch klar, ich bin aber davon ausgegangen das hier C / SiC das Thema ist, ausgehend von den Bremsscheiben im Anfangspost.
Und auf dieses bezog sich auch mein Zweifel bgzl. der Zeit im Ofen.
Der zweite Link ist sehr interessant, danke dafür :daumen:
Die Wochen im Ofen scheinen sich dann wohl auf C / C zu beziehen.
 
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