Zunächst möchte ich vorwegschicken: ich habe auch überhaupt nichts gegen die Fumic-Brüder. Allerdings bin ich der Meinung, dass deren Ansprüche an sich selbst (nachzulesen in ihren Kolumnen in der Bike) deutlich von der Realität und den Ergebnissen in letzter Zeit abweichen.
Beispiel: Am ersten Augustwochenende fanden zeitgleich der Bundesligalauf in Wetter und das Finale zum Swisspowercup in Bern statt. Sowohl in Wetter als auch in Bern standen beide Fumics auf den Nennlisten der jeweiligen Veranstalter (das alleine finde ich zumindest schon mal merkwürdig). Lado ist dann in Wetter an den Start gegangen. Möglicherweise wegen seiner noch theoretisch vorhandenen Titelchancen, möglicherweise aber auch wegen des eingeplanten Preisgeldes, weil er sich gedacht hat, dass er beim Bundesliga-Lauf in Wetter leichter eine vordere Platzierung würde erzielen können (was er dann ja auch erreichen konnte).
Die gesamte Weltelite (Absalon, Hermida, Sauser, Näf usw.) war jedoch beim Swisspowercup in Bern. Darüber hinaus war dies das letzte Rennen vor der WM in Neuseeland. Damit also auch die letzte Möglichkeit, sich nochmals mit den Besten der Welt im Cross Country zu messen. Die genannten Fahrer haben sich dieser Herausforderung auf einer der anspruchsvollsten (HC-Kategorie) Strecken als Vorbereitung auf die WM gestellt. Gemessen an ihren eigenen Ansprüchen hätte ich erwartet, die Fumic-Brüder dort am Start zu sehen (ich war als Besucher in Bern) und nicht in Wetter (dies soll keineswegs eine Abwertung der Bundesliga sein)!
Wie wollen die Fumics eigentlich ihren eigenen Aussagen (Ankündigung eines Weltcupsieges) gerecht werden, wenn sie der Weltelite scheinbar aus dem Weg gehen und die direkte Konfrontation dann nur bei den Weltcups stattfinden kann? Man kann nur hoffen, dass mit Canyon als Partner im Rücken ein positiver Druck auf die Brüder ausgeübt wird und die Ergebnisse zukünftig wieder besser werden. Ich wünsche es den beiden, Canyon und der gesamten deutschen Cross Country Szene von Herzen!
Übrigens: als die Veranstaltung in Bern begonnen hatte standen die Fumics immer noch auf der Nennliste des schweizer Veranstalters. Scheinbar hatten sie sich noch nicht einmal die Mühe gemacht dort abzusagen. Sollte diese Vermutung zutreffen so wäre dies ebenfalls ganz einfach unprofessionell! Wie man es richtig macht hat das Cannondale/Vredestein-Team mit Fredrik Kessiakof gezeigt: der stand zunächst ebenfalls in Bern (und nur dort) auf der Starterliste, wurde wegen seiner Titelchancen in der Bundesliga aber dann vom Team nach Wetter geschickt. Der Name Kessiakof verschwand dann aber auch umgehend von der Starterliste in Bern (vielleicht, weil das Team den Anstand hatte, die Veranstalter in Bern darüber zu unterrichten?).