Das war wohl mein schwächster Marathon aller Zeiten.
Nicht nur, daß ich total untrainiert antrat (keine 200km dieses Jahr auf dem Tacho - Zeitmangel...), auch hatte mir diese blöde Erkältung gerade den Hals zugedreht, so daß ich überlegt hatte, vielleicht gar nicht mitzufahren.
Nun ja, man muß ja nicht um Plätze fahren, dachte ich mir ...
Vor dem Start traf ich noch kurz Micha, bevor ich mich in den Pulk der Jungen Athleten einreihte. Da stand plötzlich neben mir noch so'n alter Sack wie ich: Chubika.

Der gab sich wie immer sehr cool: "Erstes Rennen dieses Jahr. Lassen wir's mal ganz ruhig angehen ...." Hehe, man kennt ihn ja.
Start und los! Wie die Irren zogen sie ab und ich mußte wohl oder übel erst mal mit, die hätten mich sonst plattgewalzt.
Nach der Stadtgrenze war meine Luft schon knapp und ich lies mich zurückfallen.
Sch..., den Hüflar war ich schon oft hochgekurbelt, doch so schwer ist es mir noch nie gefallen. Ich überlegte bereits ernsthaft, ob ich es nicht besser lassen sollte und heimrollen, doch bis zum Fernsehturm wollte ich es irgendwie schaffen. So quälte ich mich die Steigung, die ich immer gemocht hatte, hoch wie ein alter Mann. Und die anderen reichten mich so langsam nach hinten durch, Sch...gefühl.
Und doch trieb ich mich weiter an: Weiterfahren Alter! Und nicht absteigen, sonst kommst du nicht wieder rauf!
Mein gutes treues Rad lief wie ein Uhrwerk, also biss ich die Zähne zusammen und fuhr in die Trails. Hey ... auf einmal lief es wieder besser! Das Wetter war so herrlich und ich genoß es, die weichen, aber trockenen Tracks dahinzugleiten.
Die Abfahrt machte auch Spaß, obwohl ich sehr zu kämpfen hatte, daß mir die müden Beine nicht einknickten. Ausruhen gibt's nicht als HT-Fahrer.
Am Flugplatz war ich dann endgültig alle. Ich bemühte mich nur, mit einigermaßem Anstand im Ziel anzukommen.
Die Zeit von 2:13 war dann auch echt beschämend. Soweit hinten hatte ich noch nie gelegen. Ich fuhr also doch um die Plätze, um die letzten.

Andererseits freute ich mich ein wenig, daß ich durchgehalten hatte, wo ich doch schon anfangs fast das Handtuch geschmissen hatte.
Am Ende war's also doch ein guter Tag für mich.
Grüße an alle, die dabeiwaren!

sketcher