Na gut, dann packen wir mal die Schreibkeule aus.
Verzerrungen in einer Sportbrille
Die Verzerrungen, von denen hier gesprochen wird, treten immer bei schrägen Blickbewegungen und/oder verkippten Brillengläser auf.
Bestes Beispiel sind stinknormale Plangläser, wenn sie mit einer Verkippung vor das eigene Auge gehalten werden. Die Schärfe bleibt zwar irgendwo erhalten, aber dennoch verzerrt sich das entstehende Bild. Stichwort hierzu: Astigmatismus Schiefer Bündel. Hinzu kommt beim Blick mit zwei Augen, dass es zu einer prismatischen Abweichung der Lichtstrahlen kommt, die wiederum auf Dauer durch das Auge kompensiert werden müssen und daher auch zu den bekannten Anstrengungen führen.
Hochwertige Sportbrillen gleichen das mit einem sogenannten
Kompensationsprisma aus. Das erkennt man daran, dass die Gläser zur Nase hin dicker werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es für Rechts und Links einzelne Gläser sind oder eine durchgehende Scheibe.
Dieses Kompensationsprisma wird dann natürlich auch bei Gläsern mit Sehstärke notwendig. Anders als bei den allermeisten Alltagsbrillen die nur eine sehr geringe bis gar keine Durchbiegung (Kurve) aufweisen, ist es nämlich dann in Sportbrillen definitiv notwendig. Entsprechend der unterschiedlichen Dioptrien, Augenabstand, Durchblickshöhe und Durchbiegung der Sportbrille beim Träger, müssen diese Gläser individuell berechnet und gefertigt werden. Selbst Innen-Clips weisen schon meist eine stärkere Durchbiegung als Alltagsbrillen auf, daher sollte man auch hier entsprechend berechnete Clip-Gläser verwenden. Andernfalls
kann es zu Unverträglichkeiten kommen.
Das nicht auf die Kurve abgestimmte Gläser wesentlich günstiger sind, ist vollkommen klar. Aber unter Umständen zahlt man dann eben das entsprechende Lehrgeld.
Auch die besten Sportbrillengläser am Markt, werden am Rand Unschärfen aufweisen. Dieser Effekt wird sich wohl oder überl nicht reduzieren lassen. Hängt natürlich einerseits mit dem beidäugigen Sehen, der unterschiedlichen Sehstärke und der Durchbiegung der Sportbrille ab.
Die meisten Glashersteller verwenden bei den Sportbrillengläser von vornherein eh schon die beste Berechnungsgrundlage zur Herstellung der Oberflächenoptiken, da eine Einschränkung im Blickfeld bei Sportbrillen viel gravierender auffällt als bei Alltagsbrillen. (die Glasbreite ist wesentlich höher, die Durchbiegung stärker - genau die Vorteile die ja eine Sportbrille ausmachen soll)
Kontaktlinsen-Pflege & Hygiene
Das blöde an Kontaktlinsen: sie sind wirklich eine super Ergänzung zur Brille und das eine sollte das andere nie ausschließen. (Natürlich denkt der Augenoptiker nur an Profit, aber wahrscheinlich jeder Augenoptiker kennt die verzweifelten Kunden, die eine Bindehautentzündung haben, Kontaktlinsen für eine Weile nicht tragen können und aufeinmal eine Brille hergezaubert werden soll)
Das Thema lässt einfach gesagt mit Zähneputzen gleichsetzen. Es gilt die Grundregel regelmäßig sie kontrollieren zu lassne und sich an die Empfehlungen zu halten, damit man lange daran freude hat. Sobald man etwas damit "herumschlampt", werden die Augen drunter leiden.
Zähne lassen sich nur leichter einfacher ersetzen als Hornhäute.
Grundsätzlich gilt: Kontaktlinsen werden immer auf den aktuellen Zustand eurer Hornhaut, Tränenfilm und Tragesituation angepasst. Sobald sich einer dieser Faktoren ändert, kann es sein, dass man auch etwas an den Kontaktlinsen oder der Pflege ändern muss.
Das gilt schon damit los, dass sehr viele Kontaktlinsenträger die einfachse Hygieneregel "versemmeln": Hände waschen, bevor man das eigene Auge anfässt.
Die Wahrscheinlichkeit an Infektionen oder Reizungen am Auge zu leiden ist bei Kontaktlinsenträgern nur deshalb höher, weil sie sich viel öfters ans Auge fassen. Man kann es nur immer wieder gebetsmühlenartig
herunterrasseln und erklären: Hygiene fängt beim Händewaschen an.
Wenn leider schon das Händewaschen als zu lästig empfunden wird, dann sollte man das Thema Kontaktlinse nochmal für sich überdenken, denn es geht ja schließlich weiter.
Den einfachsten Hygieneaufwand stellen die Tageslinsen da, da sie ja nur für ein Einmalgebrauch hergenommen werden sollen. Die Sparfüchse, die meinen sie können eine Tageslinse auch länger verwenden: macht es nur und freut euch entweder auf sehr individuell-angepasste formstabile Linsen, die viel Sauerstoff an euer Auge lassen oder eine Unverträglichkeit von Weichlinsen, weil die Hornhaut bei kleinsten Einschränkungen im Stoffwechsel "VERGISS ES!"
schreit. -> Augen tränen sofort, Fremdkörpergefühl, Augenrötung etc.
Warum das so ist: der Kunststoff der Tageslinsen ist ein anderer als bei Wochen-, Monats- und Jahreslinsen. Auch weiche Kontaktlinsen haben Beschichtungen die sich abnutzen und die unterschiedliche Auswirkungen haben. Außerdem ist der Kunststoff selbst unterschiedlich in seinem Wassergehalt und viele Linsen neigen dazu Tränenflüßigkeit abzuzwacken. Das hat nicht nur auf Auswirkungen auf den Tränenfilm und kann dadurch die Tragesituation durch mehrfaches Tragen verändern, es verändert auch die Linse im Inneren. Das führt zu schlechteren Sauerstoffwerten bei der Durchlässigkeit und auch das Proteinreste Bakterien und Keimen einen idealen Nährungsboden schaffen.
Es gibt verschiedene Reinigungs- & Desinfektionssysteme, aber die meisten sind zum Beispiel schwächer in ihrer Wirkung als die Reiniger bei Formstabilen Linsen. Ein sehr gutes System sind zum Beispiel die Wasserstoffperoxidlösungen, die auch leicht mechanisch die Oberflächen der Linsen reinigen. Das System braucht aber auch etwas mehr Anwendungsschritte und ist daher für die meisten zu "umständlich", da sie das Thema Kontaktlinsen so einfach wie möglich halten wollen.
@Mr.Penguin : Witzigerweise steht in dem Artikel doch genau drin, dass man die Linsen definitiv nicht länger als die angegebene Zeit tragen sollte. Das bezieht sich nicht auf die Haltbarkeit im Auslieferungszustand, sondern nach dem Öffnen. Genau eben wie bei einer Milch auch. Wenn sie 4 Wochen haltbar ist, heißt das nicht, dass sie 4 Wochen geöffnet bleiben kann. Daher mein banaler Vergleich mit Milch.
Es ist lobenswert, dass du der Sehschärfe aufm Trail und auf der Straße Achtung schenkst. Aber an der falschen Stelle mit den Kontaktlinsen zu sparen wird dir definitiv auf Dauer keinen Spaß bringen. Halte dich an die Pflegeanweisungen und lass den Sitz der Kontaktlinsen und deine Hornhaut regelmäßig (einmal im Jahr) kontrollieren. Dann kann man rechtzeitig Auffälligkeiten erkennen und die Alternativen vorschlagen. Sei es in der Pflege, dem Kontaktlinsenmaterial oder den Umgang mit den Linsen selbst (z.B. nicht mehr im Büro).
Kurze persönliche Note: Ja, als Augenoptiker will ich Geld verdienen. Das wollen wahrscheinlich die meisten in ihrem Job. Ja, mein Job macht mir verdammt viel Spaß, deswegen schreib ich auch so viel über das Thema in meiner Freizeit (hab mir heute einen Tag Erholung nach einer Rennsteig-Tour gegönnt
). Nein, die Zeiten in den Augenoptiker sich wie "Apotheker" fühlen durften, sind vorbei.
Kontaktlinsen sind für die meisten ein unrentables Geschäft, aber dennoch gehören sie zum Vollsortiment dazu und sind eben zusammen mit der Brille eine wunderbare Möglichkeit um eine Fehlsichtigkeit nicht als Handicap zu verstehen.
Am meisten profitiere ich von einer langfristigen Kundenbeziehung, daher bringen mir überteuerte Preise gar nichts. Dennoch muss ich für die Kontrolle für Kontaktlinsen Geld verlangen, denn würd ich sie in die Kontaktlinsen einkalkulieren, dann wären die Preise dafür noch krasser im Unterschied zu Internetpreisen.
Ich berate daher ehrlich und offen zu dem Thema. Das interessiert die meisten Geldbeutel recht wenig, ich weiß, aber bitte schenkt dem Thema einfach ein bisschen Beachtung, bevor ihr über die Preise schimpft.
Ich bin derjenige, der Ansprechpartner ist, wenn was nicht passt und bin auch dafür verantwortlich, wenn Linsen Probleme bereiten, wenn ich sie auch angepasst habe. Daher werd ich garantiert alles tun, damit sie auch passen. Das ist die beste Versorgung für Euch und die beste Werbung für mich.