Ein wichtiger Punkt wurde hier noch vergessen: Bisher habt ihr bewiesen, dass ein schwererer Fahrer ohne zu
Bremsen bei Berücksichtigung des Luftwiederstands unter Vernachlässigung der Reibung am Fuße des Berges (bzw. beim Aufprall auf den Boden aus dem freien Fall) schneller ist als ein leichterer Fahrer mit gleichem Cw-Wert.
Der TE wollte aber eine Bremse haben. Diese muss natürlich stärker sein als bei einem leichten Fahrer, weil der schwere Fahrer bei gleicher Geschwindigkeit mehr kinetische Energie hat, die wiederum von der Bremse in Wärmeenergie umgewandelt werden muss.
Ihr seid echt lustig, wie ihr euch hier die Physik zurecht schustert. Wenn ich nicht schon an anderer Stelle so viel damit zu tun hätte, Physik gerade zu rücken, würde ich hier mal einspringen.
Bei Deinem Post hast du aber zumindest die richtige Idee. Bei
Bremsen geht es weniger um die Power, sondern mehr darum, wo du die in Hitze verwandelte potentielle Energie hinstellen sollst. Probier mal folgendes: Bremse auf einer steilen Teerstraße mit nicht heißer, aber eingefahrener Bremse so hart wie möglich. Dann stell dir vor, du würdest auf Schotter, einem Trail, was immer… so hart
bremsen. Würde das gut gehen oder würde dir die Traktion vorher ausgehen? Wenn dir die Traktion vorher ausgehen würde, dann hast du ausreichende Hebelverhältnisse in deinem ganzen Bremssystem (also im Hebel, im hydraulischen System, im Bremsscheibendurchmesser), dass du darüber nicht unbedingt nachdenken musst. Wenn es mit dem
Bremsen dann doch irgendwann nicht mehr klappt, liegt es daran, dass die Bremse stark nachgelassen hat, in aller Regel wegen Überhitzung. Dagegen kann man die Wärmekapazität erhöhen, im Wesentlichen durch Erhöhung der Masse der Bremsscheibe (Dicke, Durchmesser, Form), geeignetere
Bremsbeläge, die mehr Hitze aushalten, und durch bessere Bremstechnik (weniger Schleifen). Gibt Firmen, die behaupten, man könne die Wärmeableitung der Bremse an die Umgebungsluft verbessern, aber das ist ein diffiziles Thema. Ich persönlich würde da lieber etwas größere Scheiben nehmen als irgendwelchen Eistechnik-Krempel.
In dieser Beziehung finde ich da den Ansatz von TRP ganz interessant, die bei ihren neuesten Modellen standardmäßig auf eine Dicke von 2,3 mm bei Bremsscheiben gegangen sind. Man hört von TRP nicht so viel, aber ich würde die tatsächlich ausprobieren, wenn ich mir aktuell eine Bremse kaufen würde.