Biker-Füße

Am Wochenende bin ich irgendwie auf einer Youtube-Operation eines Hallux Valgus hängengeblieben... sorry, aber sind die Menschen zu blöd ihre Füße zu begutachten? Wenn es anfänglich schon die Haut aufreibt und wehtut, kann man doch schon handeln und den Experten konsultieren. Stattdessen wird jahrelang weiter so rumgelatscht bis die Zehen einfach nur wehtun und sich anantomisch verformt haben. Und dann kann nur noch gefräst, gebohrt, dicke Anker und Drähte in die Füße geleiert werden - mit Schmerzen und Nervenproblemen. Unverständlich...
Ich war zuletzt wegen was anderes beim Orthopäden, da habe ich ihm meine Füße mal gezeigt, weil es seit letztem Winter immer schwieriger wurde passende Schuhwerk zu finden, wo ich aber aufgrund von breitem Fuß und hohem Spann schon immer mehr oder minder Probleme mit hatte. Da läufst ja nicht direkt zum Arzt...
Jetzt meint er, Hallux rigidus (wobei ich davon nichts merke das da was steif sein soll und auch keine Schmerzen habe). Jedenfalls nach Röntgen meint er auch ich sollte das operieren lassen, ca. 1/3 des Knochens weg usw :rolleyes:
Was viele aber als normal ansehen bzgl. Ihrer Füße, schau mal bei YouTube das „Reaktions-Video“ von Strong & Flex auf eine SWR-Doku zum Hallux Valgus ?
 

Anzeige

Re: Biker-Füße
Ja, es ist erschreckend wie wenig Körpergefühl viele Menschen haben.

1600673223530.png


Quelle: https://www.lashoe.de/de/beratung/symptome

Wenn man sich das so betrachtet, tut das 2. Stadium schon weh - aber bis zur 3 und 4 vergehen viele Jahre... da hat man doch quasi Zeit. Es ist ja auch etwas Äußerliches, man sieht also Veränderung - wenn man sie denn sehen möchte. :ka:
 
schau mal bei YouTube das „Reaktions-Video“ von Strong & Flex auf eine SWR-Doku zum Hallux Valgus ?
Die Jungs sind schon gut, aber manches ist auch mit Vorsicht zu genießen, die spitzen auch gerne zu. Da fällt schon mal eine Differenzierung hinten runter.
Der Flex ist übrigens auch einer, der gegen das Joggen predigt. Ein paar YouTube-Videos später erfährt man, dass er mal bei den Gebirgsjägern war (Wehrdienst? So wie er erzählt, war er nicht bei der Sportfördergruppe der BW) und da dann bis zu 200 km /Woche gejoggt ist (muss man nicht verstehen). Da hat also ein junger Wehrpflichtiger sich aus lauter Langeweile in der Kaserne die Laufschuhe geschnürt und ist bis zu 20h/Woche "Joggen" gegangen und hat sich dabei weh getan. Ok, exzessives Rauchen und Saufen wäre ungesünder gewesen, aber bis zu 200km/Woche Laufsport gehört auch zum Themenkomplex "Selbstverletzendes Verhalten bei jungen Soldaten" .
Später erfährt man übrigens, dass er jetzt wirklich Joggen geht (Eine Weile gemütlich laufen, dann ein wenig Gymnastik, etc. Ganz einfach so, wie das schon in den 70ern mit den TrimmDich-Pfaden gedacht war) , er nennt es einfach nur anders ...
 
Ich finde Strong und Flex etwas unsympatsich durch ihre Art. Gerade Flex kommt mir immer etwas von oben herab vor - auch bei den von dir angesprochenen Themen wie Joggen etc.

Zumal dort sehr viel theoretisch besprochen, aber für meinen Anspruch zu wenig gezeigt wird. Das kann der Emanuel Bohlander von Barefoot-Academy besser. Von ihm kam auch die Aussage, dass sich die Laufindustrie viel zu stark an den professionellen Athleten orientiert (Pyramidensystem), und deren Laufstil/Vorlieben auf die breite Masse herunterbricht. Am Ende passen die Wettkampfschuhe dem Ottonormalo aber nicht in den Laufstil, der verletzt sich und ist unglücklich. Oder trainiert sich im wahrsten Sinne kaputt.

Seitdem ich aktiv laufe schau ich den Leuten auf den Laufstil - da sind zum Teil erschreckend schlimme Angewohnheiten dabei, welche über die Jahre einfach Schaden an Knie und Hüfte machen MÜSSEN.... ich bin aber kein Trainer und quatsch die Leute nicht voll. Da sind wir wieder beim Körpergefühl - einfach mal in sich hineinhorchen/sich beobachten/aufnehmen wenn irgendwas komisch zwickt oder man nach dem ruhigen Lauf einfach nur kaputt ist.
 
Die Jungs sind schon gut, aber manches ist auch mit Vorsicht zu genießen
Schlecht finde ich die auch nicht, wobei das schon alles teilweise aweng werbegesteuert scheint, wenngleich sie gegenteiliges sagen. Klar, auch YouTuber lernen im Leben dazu - wenn Du aber als „Konsument“ die Videos durchklickst bekommst Du diese Historie/Lernprozess nicht mit. Im einen Video sind Barfußschuhe und Barfußlaufen noch super, im nächsten dann aber irgendwie doch nicht und man soll am besten JoeNimble kaufen und die Laufschuhe sind eh am besten. Und auf kritische Kommentare gehen sie dann erst gar nicht ein
 
Im einen Video sind Barfußschuhe und Barfußlaufen noch super, im nächsten dann aber irgendwie doch nicht und man soll am besten JoeNimble kaufen und die Laufschuhe sind eh am besten.

Deswegen ist die Reduktion auf Barfuß so herrlich: keine Schuhauswahl, keine Ausreden, nur man selbst und seine Füße - man lernt die Technik und ist "frei". Ich bin kürzlich meine erste Halbmarathon-Distanz barfuß gerannt (50% auf Waldwegen, Rest Asphalt) - das hat im Wald wirklich astrein funktioniert. Auf Oberflächen welche mir nicht geheuer waren bin ich zügig gegangen, konnte die unterschiedlichen Härte und Feuchtegrade erleben, über Hindernisse springen und hatte mein eigenes Tempo. Und meine Füße waren am Ende zwar mega empfindlich, aber keinerlei Verletzung oder Abschürfungen.

Allerdings gebe ich ehrlich zu das ich das nicht zum Dauerzustand werden lassen - ein echter Trailrun heißt für mich mindestens Sandale, ich kann einfach unbeschwerter laufen und muss nur auf die ganz großen Unebenheiten Acht geben.

1600687516528.png
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja! Ich wechsel auf Spaziergängen mit der Familie gern zwischen Sandale/Minimalschuh und Barfuß hin und her. Sicherlich wird man barfuß desöfteren blöd angesehen und bekommt im vorbeigehen die Sprüche mit, aber wayne?

Am Wochenende bin ich irgendwie auf einer Youtube-Operation eines Hallux Valgus hängengeblieben... sorry, aber sind die Menschen zu blöd ihre Füße zu begutachten? Wenn es anfänglich schon die Haut aufreibt und wehtut, kann man doch schon handeln und den Experten konsultieren. Stattdessen wird jahrelang weiter so rumgelatscht bis die Zehen einfach nur wehtun und sich anantomisch verformt haben. Und dann kann nur noch gefräst, gebohrt, dicke Anker und Drähte in die Füße geleiert werden - mit Schmerzen und Nervenproblemen. Unverständlich...

Ich befürchte, genauso kopfschüttelnd wird man in 50 Jahren einiges betrachten, was für dich und mich heute selbstverständlich und gut wirkt ;-)
 
Vielleicht würde ein Blick in die Antike helfen: wie haben die Griechen ihre Langstreckenläufe absolviert? Wie konnten die Römer mit 50 kg Marschgepäck 30 km am Tag marschieren? Damals begann die Massenfertigung von Schuhwerk, in dem Fall von Sandalen.
Im Mittelalter und in der Renaissance kam dann vor allem die Mode (und der Absatz) ins Spiel und das Elend begann.
Wie gesagt, nach vier Wochen regelmäßiger Nutzung von Minimalschuhen und vermehrt Barfußlaufens stören mich normale Schuhe. Besonders die Spreizung normaler Schuhe empfinde ich als störend. Bin vorhin kurz in den Park und hatte meine Terrex SL Flat an - extrem unangenehm zwischen Ferse und Ballen. Da kann ich selbst mit Rennradschuhen bequemer unterwegs (da keine Spreizung).
Ich mag mir keine Videos ansehen, wo Leute mit Sendungsbewusstsein unterwegs sind, denn jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Hinweise sind gut, erhobene Zeigefinger nicht.
Was ich noch suche, ist ein Minimalschuh mit Membran für den Winter - wer kennt einen?
 
Ich habe für meistens einen Vivobarefoot Scott, welcher Platz für eine Thermo-Innensohle und ggfs. dicke Socken bietet. Die Innensohle allein macht schon einen immensen Unterschied.

Letzten Winter kam noch ein Vivobarefoot Tracker Snow dazu, den ich aber bislang nur einmal benutzt habe, da der eher für grobes Geläuf und weniger für Alltag in der Zivilisation gemacht ist. Da hat er gut funktioniert, wobei das sicher kein Barfußgefühl mehr ist.
 
Ich finde Strong und Flex etwas unsympatsich durch ihre Art. Gerade Flex kommt mir immer etwas von oben herab vor - auch bei den von dir angesprochenen Themen wie Joggen etc.

Geht mir ähnlich. Ich kann die überhaupt nicht ab und empfinde auch deren Videos auch sehr Inhaltslos und oberflächlich, ich klicke da sofort weg bei den zwei.
Da "lernt" man bei Luke Brandenburg und Konsorten mehr da der das auch super am Modell erklärt.
 
Vermutlich geht der Soft Ground auch, aber ich denke die Firm Ground Sohle ist für Flatpedals besser. Hakelt genug, aber nicht zu viel.
 
Zurück
Oben Unten